Entscheidungfindung: Master oder verlängertes Gap Year?
Hey,
Ich bin gerade in einer Situation, in der ich eventuell ein paar Ratschläge gebrauchen könnte und ich finde die meisten Leute in diesem Forum sind zumindest bei Themen rund um die Karriere auf einer Wellenlänge.
Kurz zu mir:
Ich bin gerade 24 Jahre alt geworden und habe meinen Abschluss an einer der staatlichen Targets in Deutschland im Oktober 2019 gemacht. Ich befinde mich gerade vor meinem geplanten Master in einem Gap Year. Mein Weg ging über die Realschule und erst nach meinem Realschulabschluss bin ich auf das Gymnasium gegangen, daher bin ich ein bisschen älter.
Mein Plan war es bisher immer meinen Master an der LSE, Bocconi oder SSE zu machen. Leider konnte ich meinen GMAT nicht schreiben, da ich aufgrund eines Fehlers in meinem Namen nicht zugelassen wurde, dementsprechend habe ich 4 Monate umsonst gelernt. Ich hätte wahrscheinlich um die 670/680 gescored. Danach bin ich direkt für 3 Monate ins Ausland (Südamerika) gegangen und daher wäre ein zweiter Versuch nur mit erheblichen Mehraufwand verbunden, der es mir nicht wert war.
In den 3 Monaten habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie es weitergeht. In den letzten 3 Jahren meines Bachelors war ich sehr auf Karriere getrimmt, habe nach meinem schlechten Abitur (2.7), meinen Bachelor mit 1.3 abgeschlossen, da ich ein Ziel vor Augen hatte: Investment Banking. In den 3 Monaten ist mir jedoch klar geworden, dass Karriere nicht alles ist. Ich will zwar immer noch ins IB, will den Einstieg jedoch vorschieben. Daher möchte ich meinen Master erst 2021 machen, d.h. ich würde ein gap year von fast 2 Jahren machen. Ich mache mir sehr viele Gedanken, wie das bei Bewerbungen ankommen wird. Ich würde gerne die Zeit noch länger in Südamerika verbringen und die Sprachen lernen.
Mein Plan wäre es Portugisisch zu lernen und nächstes Jahr, falls mein Sprachniveau gut genug ist, meinen Master in Sao Paulo zu machen. Da ich ein 1-Jahres Master machen will, würde es mit dem erweiterten Gap Year ebenfalls auf 2 Jahre hinauskommen.
Ich schwanke momentan einfach zwischen das Leben in den jungen Jahren noch genießen oder wirklich stringend meine Karriere durchzuziehen. Ich habe so viele Leute in meinem Umfeld, gerade im IB, die irgendwann in eine Mid-life-crisis fallen und merken, dass sie ihre besten Jahre verschwendet habe. Da möchte ich einfach nicht. Gerade als ich für 3 Monate in Brasilien gelebt habe, habe ich einfach gemerkt, wie trist der Alltag in Deutschland doch manchmal ist. Die Leute in Südamerika wissen, wie man das Leben lebt. Zumindest hat es oberflächlich für mich den Eindruck gemacht. Manche fangen erst mit 24 an zu studieren und fühlen keinerlei Druck. Jedoch macht mir die eventuelle Lücke im CV Gedanken, da es im IB sehr viel Konkurrenz gibt. Ich würde ebenfalls mit einem "höheren" Alter einsteigen, d.h. wahrscheinlich mit 27/28.
Es würde mir sehr helfen, wenn ihr sagen könnt, was ihr von meiner Sitatution haltet oder vielleicht sogar Erfahrungen wiedergeben könnt.
Kurzes Profil zu mir:
24 Jahre alt
Abitur 2.7
B.Sc. 1.3 Targetuni
Auslandssemester Japan
Big4 Audit
Big4 TAS (FDD)
MM M&A (a la Baird, Blair, Harris William etc.)
Momentan Zusage für HSG MaccFin, Nova SBE MFin, eventuell noch CBS Master in Investments
Meine Pläne:
Plan A:
- Master dieses Jahr an der HSG oder Nova anfangen, wobei ich Nova aufgrund der Lebensqualität vorziehe. Da bin ich mir jedoch nicht sicher, da die HSG von der Reputation doch um einiges besser ist
- Weiter M&A Praktika machen (wahrscheinlich dafür nach Deutschland/UK zurück im Sommer)
- Dabei Portgusisch lernen und ggf. in Brasilien danach versuchen einzusteigen
Plan B:
- Gap year bis 2021 verlängern
- in Brasilien ab September für ein Jahr leben, die Sprache lernen und dort, falls es sich ergibt, Praktika machen, um die Lücke im CV zu füllen
- Weiter M&A Praktika machen (wahrscheinlich dafür nach Deutschland/UK zurück im Sommer) und im Winter/Frühjahr/Herbst in Brasilien bleiben
- Master in Sao Paolo anfangen
Plan C:
- Gap year bis 2021 verlängern
- in Brasilien ab September für ein Jahr leben, die Sprache lernen und dort, falls es sich ergibt, Praktika machen, um die Lücke im CV zu füllen
- In der Zeit für den GMAT lernen und an einer "besseren" Universität (Bocconi, SSE, LSE) bewerben und 2021 den Master anfangen
Vielen Dank :)
Falls ihr noch Fragen offen sind, dann schreibt mir gerne.
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