Hi,

ich weiß, dass Online-Studiengänge nicht so angesehen sein dürften. Aber welche Meinung habt ihr zu folgenden Studiengängen; verändert der Brand etwas an der Wertigkeit dieser Studiengänge, weil die Lehre auch deutlicher besser sein dürfte?

Columbia University’s Master’s in Insurance Management
NYU M.S. in Quantitative Management
IE Online MBA

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

push interessiert mich auch

Solange auf dem Zeugnis nicht drauf steht, dass er online gemacht wurde, würde es mich als Personaler absolut nicht stören. Generell ist Deutschland aber extrem konservativ in sowas und man urteilt schnell schlecht über Programme, die man selbst nicht durchlaufen hat (siehe Uni/FH).

Online-Degrees sind perfekt für die Zukunft. Schaut man sich an, wie bspw. an der Goethe Uni gelehrt wird (High Performer gehen gar nicht hin, lernen nur zuhause mit Skript), ist ein Online-Degree nicht weit davon entfernt, sondern macht das ganze nur ansprechender. Die Bewertung erfolgt auch durch die gleichen Professoren, deshalb ist der Abschluss ebenso wertig. Was fehlt, ist das Netzwerk, wobei manche Online-Master da versuchen mit Blockseminaren vor Ort nachzuhelfen.

An sich kommt der Gegenwind natürlich von der "Elite", weil sie es nicht verkraften können, dass es plötzlich keine Zulassungsbeschränkung durch enge Vorlesungsräume mehr gibt, heißt jeder "Pleb" kann theoretisch den gleichen Degree erarbeiten wie das Porsche-Rich-Kid. Das führt zu höheren Aufstiegschancen für ärmere Familien und die Gefährdung des eigenen Elite-Status.

Ich denke, grade in der Zukunft wird sowas zumindest im englischsprachigen Bereich boomen. Man kann nebenbei arbeiten und genießt abends und an Wochenenden Top-Bildung. Lifelong-Learning ist dort ja ein Begriff, während hier nur auf Titel geachtet wird. Im deutschsprachigen Bereich seh ich bei sowas die privaten Unis und FHs, aber auch fortschrittlichere staatliche wie die TUM als potenzielle Vorreiter.

Naja, Ivy-Absolventen sind ja nicht so begehrt, weil sie so tolles Zeug lernen, sondern weil es eine Signaling-Wirkung hat. (Schwierig rein zu kommen, auch wenn man reich ist)
Ein Online-Kurs kann ohne Zulassungsbeschraekung kein solches Prestige einfahren

WiWi Gast schrieb am 26.04.2020:

Naja, Ivy-Absolventen sind ja nicht so begehrt, weil sie so tolles Zeug lernen, sondern weil es eine Signaling-Wirkung hat. (Schwierig rein zu kommen, auch wenn man reich ist)
Ein Online-Kurs kann ohne Zulassungsbeschraekung kein solches Prestige einfahren

Du wirst aber mit den On-Campus-Studenten verglichen. Und wenn du da gegen diese "Top-Performer" ablieferst, hat das schon einen Wert.
Und nochmal, das Zeugnis ist das gleiche. Nirgendwo steht, dass es ein Online-Degree ist, da die Programme sowohl on-campus als auch online angeboten sind. Gibt natürlich auch reine Online-Programme, die sind etwas weniger wertig als letztere.

Hier der TE: Danke für die guten Antworten. Ich war auch total verwundert, dass diese guten Unis jeweils Online-Degree's anbieten. Es ist aber diesbezüglich schwer, an Erfahrungswerte oder Stellung der Abschlüsse im Recruiting zukommen.

Danke für Eure Eindrücke soweit.

Harvard wird niemals auf online umstellen. Wenn Harvard das nicht macht, machen es andere auch nicht.

Online Studien sind bestimmt für bestimmte Leute cool und so, wird aber never Ersatz für on-campus experience. Alleine schon wegen den parties und fraternities (ie das netzwerk vor Ort)

“Wir sind nicht in USA sondern in Deutschland” wirst du jetzt sagen. Klar, aber USA bleibt Benchmark und daran richten sich alle anderen aus.

Harvard ist ein Vorreiter in Sachen Online Education siehe CORE oder Harvard Extension School

Und wie soll man so abliefern? Online vs. offline sind nunmal Welten. Am Ende gehts halt nicht nur um den Inhalt, sondern auch Rahmen. Und wenn du nicht physisch da warst ist es einfach nicht vergleichbar. Denk mal über Netzwerk, Uni Clubs und On-Campus Recruiting etc. nach. Wird in Deutschland extrem oft unterschätzt aber das ist der eigentliche Wert eines Ivy Leauge Studiums

WiWi Gast schrieb am 26.04.2020:

WiWi Gast schrieb am 26.04.2020:

Naja, Ivy-Absolventen sind ja nicht so begehrt, weil sie so tolles Zeug lernen, sondern weil es eine Signaling-Wirkung hat. (Schwierig rein zu kommen, auch wenn man reich ist)
Ein Online-Kurs kann ohne Zulassungsbeschraekung kein solches Prestige einfahren

Du wirst aber mit den On-Campus-Studenten verglichen. Und wenn du da gegen diese "Top-Performer" ablieferst, hat das schon einen Wert.
Und nochmal, das Zeugnis ist das gleiche. Nirgendwo steht, dass es ein Online-Degree ist, da die Programme sowohl on-campus als auch online angeboten sind. Gibt natürlich auch reine Online-Programme, die sind etwas weniger wertig als letztere.

WiWi Gast schrieb am 27.04.2020:

Harvard wird niemals auf online umstellen. Wenn Harvard das nicht macht, machen es andere auch nicht.

Online Studien sind bestimmt für bestimmte Leute cool und so, wird aber never Ersatz für on-campus experience. Alleine schon wegen den parties und fraternities (ie das netzwerk vor Ort)

“Wir sind nicht in USA sondern in Deutschland” wirst du jetzt sagen. Klar, aber USA bleibt Benchmark und daran richten sich alle anderen aus.

BWL ist auch in Harvard ein Massenfach. Die HMS oder HLS werden sicherlich niemals auf online umstellen. Bei der HBS hingegen erscheint das durchaus denkbar.

Ich wünsche mir so gerne, dass man einzelne Fächer mit credits online machen kann. Die Prüfung wie bei Fernstudien in einer partner FH/Uni dann durchführen.
Mir fehlt wissen in speziellen Bereichen die sich studiengangtechnisch nicht überschneiden.

WiWi Gast schrieb am 27.04.2020:

Und wie soll man so abliefern? Online vs. offline sind nunmal Welten. Am Ende gehts halt nicht nur um den Inhalt, sondern auch Rahmen. Und wenn du nicht physisch da warst ist es einfach nicht vergleichbar. Denk mal über Netzwerk, Uni Clubs und On-Campus Recruiting etc. nach. Wird in Deutschland extrem oft unterschätzt aber das ist der eigentliche Wert eines Ivy Leauge Studiums

WiWi Gast schrieb am 26.04.2020:

WiWi Gast schrieb am 26.04.2020:

Naja, Ivy-Absolventen sind ja nicht so begehrt, weil sie so tolles Zeug lernen, sondern weil es eine Signaling-Wirkung hat. (Schwierig rein zu kommen, auch wenn man reich ist)
Ein Online-Kurs kann ohne Zulassungsbeschraekung kein solches Prestige einfahren

Du wirst aber mit den On-Campus-Studenten verglichen. Und wenn du da gegen diese "Top-Performer" ablieferst, hat das schon einen Wert.
Und nochmal, das Zeugnis ist das gleiche. Nirgendwo steht, dass es ein Online-Degree ist, da die Programme sowohl on-campus als auch online angeboten sind. Gibt natürlich auch reine Online-Programme, die sind etwas weniger wertig als letztere.
Für ein Grundstudium sicher ein Nachteil. Wer allerdings das bereits hat und einen weiterbildenden Master neben der Arbeit machen will, ist mit einem Online-Degree gut beraten. Top-Brand auf dem CV + akademisch breiter aufgestellt als die Konkurrenz. Finde besonders Degrees wie Master in Computer Science für nicht-Informatiker interessant. Sowas ist in DE einmalig, niemand will sich nochmal durch einen ganzen Info-Bachelor quälen, nur um sich für eine Schnittstellenfunktion oder einen Jobwechsel in die Techbranche zu empfehlen.

HEC bietet offenbar auch einen Online-Master an - für manche ist es einfach nicht anders machbar. Aber trotzdem sind diese Abschlüsse sehr teuer.

Interessant wäre, ob das Niveau auch deutlich höher ist. Wenn man sich in Deutschland auf die Suche nach Onlinestudiengängen macht, läuft einem "nur" sowas wie IUBH über den Weg.

Die sind doch nicht teuer. Verglichen mit den On-Campus-Varianten sind sie sehr, sehr günstig.

Ja das stimmt. Aber wichtig ist ja auch zu wissen, ob Preis-Leistung stimmt

Wie gesagt… fuer das Ansehen ist es wichtig, wie selektiv es ist. Wenn sich ausnahmslos jeder mit Bachelor in einen Online-Master (z.B. an der UPenn) einschreiben kann, dann zaehlt man de jure vllt als Absolvent einer Ivy, DE FACTO hat man aber nicht den selben Selektionsprozess mitgemacht wie die On-Campus Absolventen.

Ich denke jedes anstaendige HR sieht das genau so. (Was ja im Umkehrschluss auch nicht heisst, dass der Abschluss schlecht ist. Nur halt nicht elitaer)

WiWi Gast schrieb am 01.05.2020:

Wie gesagt… fuer das Ansehen ist es wichtig, wie selektiv es ist. Wenn sich ausnahmslos jeder mit Bachelor in einen Online-Master (z.B. an der UPenn) einschreiben kann, dann zaehlt man de jure vllt als Absolvent einer Ivy, DE FACTO hat man aber nicht den selben Selektionsprozess mitgemacht wie die On-Campus Absolventen.

Ich denke jedes anstaendige HR sieht das genau so. (Was ja im Umkehrschluss auch nicht heisst, dass der Abschluss schlecht ist. Nur halt nicht elitaer)

Wenn man sieht, wie wenig Prozent durchkommen, könnte man behaupten, es ist sehr wohl elitär. Und es kann sich auch nicht jeder einschreiben, dafür reichen die Kapazitäten bzgl. Bewertung gar nicht. In die normalen Moocs kann jeder rein, bei den Degrees nicht, dort gibt es ganz normale Zulassungsvoraussetzungen und Kursgrößen äquivalent zu den normalen Studiengängen.

Gute Beiträge!

Was ich mir halt auch gerade denke ist, die Frage, ob es überhaupt so ersichtlich ist, dass der Prozess selektiv war. Es wird im Zweifel nicht mal aus dem Degree hervorgehen, ob dieser Online war, zumal ein Teil dann, je nach Degree, auch on-campus ist.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Angebot immer digitaler wird. Mannheim hat hier auch schon 2 Studiengänge auf den Weg gebracht.

Aber vollkommen richtig ist, on-campus ist sicher die beste und tollste Erfahrung. Aber das ist halt einfach nicht für jeden drin, der noch arbeitet. Der Punkt ist hier, dass halt ein solcher Degree vielleicht schon etwas anderes ist, als wenn ich mich bei der IUBH z.B. einschreiben. Das soll nicht abwertend klingen, aber das könnte ja dann trotzdem die bessere Alternative sein.

Genau. Ich weiß von einigen Coursera Degree's, dass du genau den gleichen Abschluss bekommst wie die On-Campus Studenten. Bei der HEC wirst du bspw. auch ganz normal vor Ort deine Graduation haben. Glaube, dort gab es auch Blockseminare. Es ist also keinesfalls so, dass du nur daheim sitzt und dir entspannt ein paar Videos anschaust. Die Videos ersetzen lediglich deine Präsenz im Vorlesungsraum. Es gibt dazu auch noch Live-Sessions über Teams etc., wo Fragen geklärt werden. Das schließt schon von vornerein Masseneinschreibungen aus.

WiWi Gast schrieb am 01.05.2020:

Genau. Ich weiß von einigen Coursera Degree's, dass du genau den gleichen Abschluss bekommst wie die On-Campus Studenten. Bei der HEC wirst du bspw. auch ganz normal vor Ort deine Graduation haben. Glaube, dort gab es auch Blockseminare. Es ist also keinesfalls so, dass du nur daheim sitzt und dir entspannt ein paar Videos anschaust. Die Videos ersetzen lediglich deine Präsenz im Vorlesungsraum. Es gibt dazu auch noch Live-Sessions über Teams etc., wo Fragen geklärt werden. Das schließt schon von vornerein Masseneinschreibungen aus.

Aber Du warst ja trotzdem nicht vor Ort. Du müsstest also gegebenenfalls lügen, falls Du mal darauf angesprochen wirst, wie es denn an der dortigen Uni war. Es wäre doch schon ziemlich peinlich, mit einem HEC-Abschluss hausieren zu gehen und dann zugeben zu müssen, dass man diesen nicht in Paris, sondern zu Hause in Gelsenkirchen erworben hat :-)

Lügen soll es ja nicht sein. Es geht einfach um ein gutes Studium in Abgrenzung zu den deutschen Anbietern. Wenn es (überschaubare) On-Campus sessions gibt, umso besser. Es erscheint also als gute Alternative für Leute die Arbeiten und bereit sind, das Geld zu investieren.

:-)

push, hat das schon mal jemand gemacht oder lieber IUBH oder FernUni Hagen?

Push

Was die Leute immer schreiben. Hat sich einer von euch die Zugangsvoraussetzungen von Online Master mal angeschaut?

Da sind GMAT; GRE; ILTES, TOEFL und ECTS für bestimmte Studiengänge Voraussetzung. Die nehmen da auch nicht jeden. Vor allem bekommen die gutes Geld und die Leute die da rausdroppen, haben halt pech. Grad in UK/USA gibt es wirklich gute Studiengänge. Das was sich ändert ist, dass die Studiengänge statt einem Jahr Full-Time 2-3 Jahre Part-Time dauern. Zusätzlich darfst du an der JHU z.B. nur ein C schreiben.

Die schenken dir dort genau garnix, weil ihr eigener Ruf auf dem Spiel steht. Du kannst auch das Fernstudium/Online Degree System USA/UK nicht mit Deutschland/Österreich oder anderen Sachen vergleichen.

Nelson Mandela hat auf der UoL sein Jus-Studium gemacht. Das einzige was man heranziehen könnte wäre die Fernuniversität Hagen. Und da musst du es auchmal schaffen.

WiWi Gast schrieb am 19.02.2021:

Was die Leute immer schreiben. Hat sich einer von euch die Zugangsvoraussetzungen von Online Master mal angeschaut?

Da sind GMAT; GRE; ILTES, TOEFL und ECTS für bestimmte Studiengänge Voraussetzung. Die nehmen da auch nicht jeden. Vor allem bekommen die gutes Geld und die Leute die da rausdroppen, haben halt pech. Grad in UK/USA gibt es wirklich gute Studiengänge. Das was sich ändert ist, dass die Studiengänge statt einem Jahr Full-Time 2-3 Jahre Part-Time dauern. Zusätzlich darfst du an der JHU z.B. nur ein C schreiben.

Die schenken dir dort genau garnix, weil ihr eigener Ruf auf dem Spiel steht. Du kannst auch das Fernstudium/Online Degree System USA/UK nicht mit Deutschland/Österreich oder anderen Sachen vergleichen.

Nelson Mandela hat auf der UoL sein Jus-Studium gemacht. Das einzige was man heranziehen könnte wäre die Fernuniversität Hagen. Und da musst du es auchmal schaffen.

Naja, ehrlicherweise sind auch die regulären Masterprogramme on-Campus grundsätzlich weniger selektiv/angesehen als ein Bachelor or PhD-Programm an den entsprechenden Unis. Ausnahmen bestätigen die Regel. Der einzige Grund, warum ich mir nicht vorstellen kann, dass Master breitgefächert auf Online education umgestellt werden, ist, dass die Unis dann nicht mehr völlig überteuerte Fees verlangen können, für die sich Leute (z.B. MBAler) auch eine Campus Experience & Networking erkaufen möchten.

Um Gottes Willen macht was richtiges!

Wie soll das Bewerbungsgespräch ablaufen?:

"Wow, toll sie waren an der Columbia. Wie wars da so?"

"Ne, ich war nur kurz für ein Blockseminar und die Graduation Ceremony da, der Rest war online."

...

Da fehlt jeglicher Signaling Effekt.
Die Unternehmen recruiten von den Top-Unis, weil die Unis bereits die Selektion vorgenommen haben - gerade im Gradudate Bereich der Business Schools.

Zu den Top-Unternehmen (IB/UB/Dax etc.) wirst du mit so nem Online-Degree niemals hinkommen.
Aber klar, vllt. lässt sich nen KMU davon beeindrucken, dass da Columbia steht.

push