WiWi Gast schrieb am 06.01.2021:
Schmunzel halt. Gibt auch Leute, die ihren Oxbridge/LSE Master via Kredit finanzieren. MFE ist in Wiwi so ziemlich das prestigeträchtigste, was es in Europa gibt. Wenn der eigene Anspruch ist , dass man zu den Besten gehört, dann macht es für den einen oder anderen schon Sinn 50k zu zahlen.
Was sollen die Amis bitte sagen
50k p.a für irgendwelche drittklassigen Colleges
Da gehe ich konträr. Ich würde generell nie ein Business Programm an einer Universität empfehlen, die nicht renommiert ist für ihre Business School. Das ist ungefähr das selbe, wie einen Master in Finance am MIT zu machen oder einen MBA von Judge (Cambridge) statt Insead, nur weil Cambridge außerhalb der Business School höheres Prestige hat.
Wenn ich an den Oxford MFE denke, stelle ich mir innerlich folgende Unterhaltung vor:
"OH du hast in Oxford studiert, das ist ja krass!"
"Ja, hab dort den Master in Finance gemacht"
"Ach ok ..." und die Begeisterung und das Prestige schmilzt dahin :D
Ist da vllt auch ein bisschen Neid dabei? Nur weil Oxfords Forschung in z.B. Geschichtswissenschaften am besten ist ja nicht automatisch die Lehre besser als woanders. Die Studis sind es im Schnitt jedoch. Ich finde das kann man auch auf den Finance Master übertragen. Noch besseres Beispiel ist evtl. Cambridge, die in den Geisteswissenschaften nicht ganz so top sind, aber niemand würde auf einen Philo-Studenten aus Cambridge herabschauen.
Wer den MFE beginnt wäre auch zum MBF oder an der HEC/SSE/Bocconi zugelassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute sich aus Dummheit für Oxford entscheiden.
Zum ersten Absatz - niemand würde auf einen Cambridge Philo herabschauen, weil Cambridge nicht "nicht ganz so top" in Geisteswissenschaften ist. Gerade mal die QS Subject Rankings durchgegangen, Oxford und Cambridge trennen da maximal minimale Margins, in dem einen Fach ist Ox vorne, in dem anderen Cambridge, in dem anderen Harvard. Oxford ist vielleicht im Gesamtbild bekannter für Social Sciences (auch wg. Alumni) und in Cambridge hat man halt mehr prominente Naturwissenschaftler.
Wie dem auch sei - ich würde durchaus auch sagen, dass in Oxford und in Cambridge (und in Harvard, Stanford, MIT oÄ) sämtliche Programme an den jeweiligen Business Schools ein relativ gesehen niedrigeres Ansehen genießen. Das liegt einerseits daran, dass Business/Management Studies einfach als unwissenschaftliches Fach angesehen werden (was man nebenbei bemerkt zumindest in Cambridge gar nicht als Undergrad studieren kann, in Oxford nur zusammen mit Econ), und dass die MBAs/EMBAs usw. weithin als Cash Cows verschrien sind, die von einem Ruf profitieren, der wiederum von der Forschung 'richtiger' akademischer Fächer aufrechterhalten wird.
Witzigerweise findet sich diese unausgesprochene Haltung im Intra-Klassensystem innerhalb von Oxbridge wieder: Viele der traditionsträchtigen, beliebten, reichen Colleges (Trinity, King's, St. John's, Christ Church, Magdalen, etc.) nehmen pauschal keine oder nur vereinzelt Leute von den Business Schools.
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