Apache schrieb am 27.03.2020:
Was genau willst du denn studieren? Generell bin ich, wie viele hier, der Auffassung, dass die deutschen Unis im angelsächsischen Raum eine eher untergeordnete Rolle spielen. Sprich, solange du von einer Volluniversität (nicht FH) kommst, einen gewissen Research Output generiert hast (wobei nicht immer nötig, von Uni zu Uni unterschiedlich) & entsprechende Noten mitbringst, passt das.
Wichtig sind dann halt auch, deine Letter of Rec & dein GMAT/GRE Ergebnis (bei BWL/VWL Masterstudiengängen) & dein CV.
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Verstehe aber nicht ganz was du hier meinst. Du sagst deutsche Unis haben einen geringeren Stellenwert, aber solange ich dort studiere passt das?
Generell zu deinem Plan, nach dem Studium in den USA Fuß zu fassen. Das ist, je nach Uni, teilweise sehr schwierig. Freunde von mir, die ich im Auslandssemester in den USA kennengelernt habe & dort voll studiert haben, sind nach einem Jahr im US-Unternehmen gekickt worden & mussten zurück in die Heimat. Da hast du teilweise echt schlechte Karten, da nicht jeder AG bereit ist, dich für ein Visum zu sponsoren. Und nur weil du einen Sponsor hast, bedeutet es auch nicht, dass du ein Visum erhältst. Bevor du dich also in riesige Kosten für das Studium stürzt, informier dich darüber wie es nach dem abgeschlossenen Bachelor weitergehen soll.
Ich kann den Traum in die USA zu gehen vollkommen verstehen, ich hab da auch mega Bock drauf & suche einen gangbaren Weg, aber unterschätze die Hürden nach dem Studium nicht. Da fängt der Spaß nämlich meistens erst an....
Ja es ist leider wirklich leider alles sehr schwer, aber ich Stelle mich sowieso schon auf Hürden ein. Muss halt versuchen einen Weg zu finden wo mir die Option USA offen bleibt, aber es darf nicht die einzige Karte sein auf die ich setze.
Mein Knackpunkt ist eigentlich nicht nur die USA sondern allgemein auch andere gute Unis in Europa:
Mich persönlich nervt es, dass ich mit einem guten Abi "nur" an deutsche Top-Unis kommen, die international eine Lachnummer sind. Ich könnte aber mit dem gleichen kognitiven Aufwand nochmal SAT Tests usw schreiben und auch an international renommierte Unis gelangen - dahinter steckt halt dann ein Gap Year und sehr viel logistischer Aufwand. Auf mich wirkt es so als wäre das meine letzte Chance zu den leistungstechnisch besten zu gehören... weil Studium einer der besten zu sein ist bekanntlich sehr sehr schwer - habe dann angst nie wieder die Möglichkeit zu haben nochmal aus DE raus zu kommen.
Du stellst es dir viel zu leicht vor, an eine Top-Uni für den Bachelor zu kommen. Gerade für Internationals ist es wirklich extrem schwierig, dort herein zu kommen, die brauchen nochmal wesentlich bessere Profile als Einheimische:
Klingt hart, aber: wenn du während deiner Schulzeit nichts außerordentliches gemacht hast wie an einer Uni zu forschen, ein wirklich erfolgreiches Unternehmen gegründet zu haben oder an Matheolympiaden auf nationalem Level teilgenommen zu haben, kannst du die absoluten Top-Unis (Ivies, Stanford, MIT, Caltech) schonmal vergessen. Schau dir einmal auf YT an, was die Internationals dort für Profile haben - der eine ist auf Weltmeisterschaften mit einem Robotikteam, der andere ist im Rugby-Nationalteam und wiederum andere sammeln mit ihren eigenen non-Profit-Organisationen extrem viel Geld ein. In DE würde man nicht mal auf die Idee kommen sowas zu machen, da hier auch garnicht diese Kultur besteht, in der Schüler in ihrer Freizeit etwas an der Schule machen.
Auch die etwas niedriger anzusiedelnden Unis kannst du nicht mit ein paar Praktika beeindrucken, alle internationalen Bewerber werden auch dort extremes Engagement gezeigt haen. Sowas ist eben am wichtigsten in den USA, da der 1480+ SAT und das <1,3er Abi einfach vorausgesetzt werden, wenn du dich dort bewirbst.
Wenn du meinst, so gut zu sein, dass du an eine Top-US-Uni gehörst, dann streng dich in der Uni in Deutschland an und probiere es eben, deinen PhD in den USA zu machen - da zählt deine akademische Performance und dein Engagement, dich eben an der Uni auch an der Forschung zu beteiligen, anstatt der (zugegebenermaßen etwas seltsamen) Auswahlkriterien für Undergrads.
Wenn du schreibst, dass es doch sehr schwer sei, im Bachelor in Deutschland sehr gut zu sein, solltest du dich dann nicht fragen, ob du es überhaupt verdienst, am MIT oder ähnlichen Unis zu studieren? Es sollte klar sein, dass du hierfür einer der besten sein musst. Du solltest also auch smart und fleißig genug sein, um einen BSc mit <1,5 abzuschließen
antworten