Hey Leute,
denke gerade über die Uni für meinen Bachelor nach, werde nächstes Jahr Abitur machen.
Kann mir jemand ein paar Informationen über die WU Wien geben bezüglich Lehre, Schwierigkeitsgrad, Placing (UB/IB)?
LG
antwortenMeine Freundin war an der WU. Die Lehre der WU ist stark auf Management geprägt. Sprich die Uni hat sehr wenig quantitative Fächer (Mathe&Statistik nur 8 ECTS, VWL nur 16).Hier würde ich halt aufpassen, da du für die Goethe, WWU, Köln oder CBS eine bestimmte Anzahl an ECTS brauchst. Auch die Flagship-Master sind eher die "Blabla"-Master CEMS & SIMC.
Über das Placement streiten meine Freundin und ich immer. Richtig ist, dass die WU überall Leute unterbringt. Was aber als größte Wirtschaftsuni Europas & CEMS-Mitglied (gibt ja sonst keine gute Uni in Österreich) nicht allzu schwer ist. Falls du linkedin checkst, beachte: Die WU hat 10x mehr Erstsemester als Köln oder die LMU! (6000/600) und 12x mehr als Mannheim. Dafür empfinde ich das Placement eher unter den guten deutschen staatlichen.
Die WU ist vom Ruf her sicherlich gut und wenn du gut bist, kannst du überall hin. Nur quantitativ hat sie meiner Meinung nach nicht besonders viel zu bieten.
Den Schwierigkeitsgrad empfand meine Freundin nicht als angebracht für eine solche Uni. Es ist halt ne Menge auswendig zu lernen. Es gibt aber auch Fächer (Wirtschaftsinformatik), wo jedes Mal die gleichen Fragen kommen oder wo 1er inflationär verteilt werden.
antworten1er inflationär? Das stimmt so nicht. Bei der WU ist man unter den Top 5% wenn man seinen Abschluss mit 2,0 oder besser macht.
Auch die ECTS Anzahlen stimmt nicht. Es stimmt, das Minimum an VWL ist 16 ECTS und das Minimum an Mathe ist 8ECTS. Aber im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Unis hat man an der WU Wien viel Freiheit. Das heißt fast 40-50% der ECTS können frei ausgewählt werden, ohne dass es dir von irgendwem vorgeschrieben wird.
Je nach Interesse nimmt man dann eben Fokus auf Quant, Finance, Management, Marketing, VWL, Recht etc.
Das Placement ist ganz eindeutig Target in Österreich und dank CEMS ist die Uni weltweit bekannt.
Im deutschprachigen Raum ist es sicherlich St. Gallen > Mannheim/WU > Rest
antwortenAlso ich bin jetzt die oben genannte Freundin. Eigentlich poste ich hier ni :). Frei Auswählen kannst du wie an jeder anderen deutschen Uni auch deine Spezialisierungen (40 ECTS) und zudem noch Freie Wahlfächer (24ECTS). Zudem kann man noch Sprachen wählen, wobei da eh jeder Englisch nimmt. Wie man dabei dann auf 50% (90ECTS)kommt ist mir noch nicht klar. Mein Freund hatte nicht weniger Auswahl in Köln und ich denke, dass da alle Unis ähnlich gestrickt sind. Nur hat die WU sehr wenig verpflichtende(!) quantitative Module.
Das mit den besten 5% stimmt so auch nicht. Bei uns in Wien wird man mit den Studienanfängern bemessen. Wenn zb 50% abbrechen, was in Wien definitiv der Fall ist, dann bist du schonmal unter den besten 50%. In Deutschland bemisst man dies mWn anders. Es steht zwar bei der WU dann dass du mit 2,0 zu den besten 10% (nicht 5%! - habe selbst eine 1,9) gehörst, aber effektiv beenden von den 6000 Anfängern nur knapp 2500 das Studium. Kannst dir ja selbst die %ualen Auswirkungen ausrechnen. Dieses Ranking ist in meinen Augen nicht aussagekräftig, da man in Wien mehrere Studiengänge gleichzeitig belegen kann und das auch viele machen und so nur zum Spaß ab und an mal ne Prüfung schreiben. Zudem darf man in Österreich voll berufstätig im Studium sein, was in D nicht erlaubt ist. Es gab mal eine Statistik, dass an der WU 37% studieninaktiv sind (weniger als 12ECTS/Semester holen). Dies liegt zb auch daran, dass viele nebenher voll arbeiten und/oder noch etwas anderes studieren.
Dass die WU mit Mannheim gleich steht, kann ich so nicht bestätigen. Die WU steht mit Köln, WWU, Goethe, LMU etc. für den deutschen Arbeitsmarkt in etwa auf einer Stufe. Mannheim ist klar besser. Aber das verrät dir auch linkedin.
Ich (und auch Freundinnen von mir) hatten sehr große Probleme mit der Mastersuche. In Deutschland ist es aufgrund der wenigen Mathe-ECTS (ja, ich weiß ich hätte die Mathe-SBWL wählen können. Aber wer tut das schon :D) kaum möglich Fuß zu fassen. Die meisten sind jetzt nach UK oder an deutsche Private gegangen.
Zu den Noten: Die Noten sind in manchen Fächern (Englisch, Mathe, VWL, Recht) sehr schwer zu erreichen. Wir hatten aber auch Fächer wie Betriebliche Informationssysteme (BIS I & II, Wirtschaftsgeschichte), wo es mit sehr wenig Aufwand den 1er gab. Auch bei den SBWLs kommt es sehr darauf an was man wählt. Die SBWL Accounting hat bis zu meiner Zeit nie eine 1 in der Fachprüfung verteilt. Dagegen hat es in anderen SBWLs (Change Management & Management Development) fast nur einsen gegeben.
Mir hat das Studium in Wien Spaß gemacht, der Campus ist gigantisch, die Stadt wirklich super. Das einzige was mich etwas gestört hat, ist dieses WU-Image. WUler sind n eigener Schlag Mensch. Am besten hinfahren und anschauen.
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