Wahl: Die Marketing-Lehre in der Politik
Anlässlich der Bundestagswahl stellt sich die Frage, inwieweit die Erkenntnisse der Marketing-Lehre mittlerweile in der Politik Anwendung finden.
Kontrahierungs/Preis-Mix
Als nichtmonetäre Elemente können der Gang zur Wahlurne und das zeitliche Engagement der Mitglieder in ihren Parteien betrachtet werden. Monetäre Elemente sind Spenden, Mitgliederbeiträge, staatliche Förderungen und Diäten. Bedingt durch das politische System und die Grundgesetze (die Lenkung in vielen Bereichen vorschreiben) existiert kein Nachfrage- und Angebotsmechanismus für die Leistung Politik und dementsprechend auch kein wirkliches Preis-Mix.
Distributions-Mix
Das Ergebnis der Leistung gelangt z.B. über Steueränderungen, höhere Bafög-Zahlungen oder den Bildungskredit, durch die Umsetzung des neuen Hochschulrahmengesetzes über die Landesregierungen oder teilweise über die Parteibasis, den Außendienst vor Ort, zum Wähler.
Fazit:
Weite Teile der Marketinglehre finden in der Politik heute bereits Anwendung, auch wenn gegenüber wirtschaftlichen Austauschbeziehungen große Unterschiede bestehen. Wie bei den meisten komplexen Leistungen hat die vertrauensbildende Funktion der Marke besondere Bedeutung. Neben der Parteimarke mit ihren Grundwerten ist es vor allem die Politikermarke in Form des Kanzler- und Spitzenkandidaten, die Vertrauen schaffen und als Orientierung dienen soll.
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