Hallo zusammen,

Ich habe mein BWL-Masterstudium mit 1,2 abgeschlossen und bin zurzeit in der Bewerbungsphase. Habe mich bei mehreren DAX-Konzernen auf Traineestellen beworben und wurde dann zum Online-Assessment Center eingeladen. Habe nun zwei Online-Tests hinter mir und habe zweimal eine Absage erhalten im Anschluss.

Kann mir mal einer erklären, wie zum einen die "Persönlichkeitsfragen" von den Personalern analysiert werden und zum anderen, wie ich mich auf einen Online-Test überhaupt vorbereiten kann? Wäre sehr hilfreich..

Besten Dank!

Hi,
kenne mit etwas mit der Materie aus und es gibt praktisch zwei Gründe, weshalb du an dem Test scheiterst:

a.) du passt dem Test zufolge nicht auf die Position, auf die du dich beworben hast, z.B. es ist eine Teamplayer-Rolle und du hast wiederholt angegeben, dass du er der selbständige Typ bei der Arbeit bist. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt.

b.) die Rolle ist vllt schon besetzt oder du passt aus anderen Gründen nicht auf die Position, deshalb wird ein solcher Test vorgeschoben. Unabhängig davon, wie du den Test bestehst, bekommst du eine Absage und der Test wird eben als Grund angegeben.

Nimm so einen Test auf keinen Fall persönlich!

Oder aber du arbeitest unter diesem Druck nicht gut genug, um zu den besten 5-10% zu gehören, die dann eingeladen werden.

Versteh das bitte nicht als Angriff. 1,2 ist sehr gut und du hast damit bewiesen, dass du unter Druck gute Ergebnisse erzielen kannst.

Aber bei einer Klausur kommt es halt noch stärker auf zB inhaltliche Dinge an, während bei diesen unsäglichen Tests derjenige gut abschneidet, der schnell klicken kann oder früher zuviele logikrätsel lösen musste, weil die Eltern keine Lust hatten sich zu beschäftigen.

Willkommen in der Welt.

Es haben zum Beispiel auch die Leute einen immensen Vorteil, die zB so einen Test schon bei bmw und vw gemacht haben (und verkackt) und dann bei zB Daimler gut abschneiden, weil sie Übung haben. Ich kenne hier bei Daimler genau solche Fälle.

Der eine hat sogar den Test zweimal gemacht. Einmal nach dem Bachelor. Und ein Jahr später wieder nach dem Master. Dann hat es geklappt.

Mein Vorschlag: wenn du etwas Selbstwertgefühl hast, mach dieses kasperle Theater nicht mit. Bewirb dich direkt auf Stellen. Wenn du gut bist, wirst du deinen Weg so oder so machen.

Gib einfach mal "career test" bei google ein, da findest du etliche Möglichkeiten sowas zu üben. Auf englisch und deutsch. Abgefragt werden sich ähnelnde verkürzte psychologische Modelle, die eine kurze Übersicht über deine charakterlichen Eigenschaften darstellen.
1,2 im Master in sicher top und es gibt zwei Typen, die das erreichen: der "Gruppenführer" und der absolute Egoist.

Wenn im Gesamtergebnis eines solchen Tests dann ersichtlich wird, dass du intellektuell viel auf dem Kasten hast, aber dem Team nichts wirklich zurückgeben kannst/willst, wendet sich das Unternehmen eben von dir ab. Ist aber nicht schlimm, gibt genug andere Unternehmen, die dann genau deine Eigenschaften suchen...

"1,2 im Master in sicher top und es gibt zwei Typen, die das erreichen: der "Gruppenführer" und der absolute Egoist."

Keineswegs. Es gibt fleißige Menschen und intelligente Menschen, die einen Abschluss mit 1,2 erreichen, ohne dass das in irgend einer Form etwas über ihre Integrierbarkeit in einen Konzern oder mögliche Arbeits- und Führungsqualitäten aussagt. Auch sagt eine 1,2 nichts darüber aus, ob jemand unter Druck arbeiten oder in kurzer Zeit spontan ein bestimmtes Ergebnis liefern kann. Es gibt auch Menschen, die einfach bei Multiple Choice Tests grundsätzlich scheitern, während sie brilliante Texte frei verfassen können.

Lass dich davon nicht verrückt machen und bewirb dich weiter. Mit einem sehr guten Master und relevanten Praktika wirst Du immer wieder in die engere Auswahl genommen werden, so dass Du früher oder später auch Gespräche und Angebote haben wirst.

Ich bedanke mich hiermit erstmal fuer die antworten. Was genau ist eigentlich die Strategie, wenn ich auf einer Skala zwischen 1 und 100 auswaehlen kann? Eher eine deutliche Meinung (also Werte an den Raendern waehlen) oder orgendwas in der Mitte nehmen, um nicht zu krasse Schwankungen zu haben.