WiWi Gast schrieb am 20.04.2017:
--> Ich würde ein paar Punkte präzisieren bzw. teilweise widersprechen wollen:
Wenn du wirklich VWL machen möchtest, dann vergiss diesen Plurale Ökonomik Bacheorstudiengang. Der bereitet dich NICHT auf einen VWL-Maser vor.
--> Tatsächlich wären man mit einem pluralen BA nicht optimal auf eine Mainstream-MA vorbereitet, wobei das trotzdem möglich wäre, wenn man bei Mathe und Ökonometrie nochmal ran rockt. Allerdings werden die wenigsten BA-Absolventen von pluralen Studiengängen (wie auch der Cusanus) danach einen Mainstream-VWL-Master machen wollen: Eben weil man ja als kritisch-idealistischer Mensch schon von vornerein eben nicht drei Jahre lang "der Markt wird es schon richten" ausrechnen sondern kritisch hinterfragen und nach alternativen abklopfen will, und weil einem spätestens nach dem pluralen BA der VWL-Mainstream sowieso viel zu eng und einseitig und unreflektiert vorkommen wird. Die Sorge später nicht mehr umsatteln zu können, würde ich nicht haben.
Andersherum ist das sehrwohl möglich und dann weißt du auch, wovon du redest.
--> Naja, du kannst danach halt gut Sachen ausrechnen, die du nicht hinterfragt hast ; )
Aber klar, die Reihenfolge kann man auch durchziehen, wenn man sich das antun will.
Wenn du Wirtschaft auch gerne anders betrachten möchtest (wenn das nicht eh im Standard-VWL enthalten ist) dann nimm lieber ein paar Wahlfächer Soziologie oder Politikwissenschaft dazu. PPE ist da auch sehr geeignet. Damit häls du dir vermutlich auch noch die Möglichkeit zur "vollen" VWL zu wechseln offen.
--> Das stimmt so leider nicht.
Natürlich hilft es, interdisziplinär auf die Ökonomie zu schauen, also auch aus Soziologischer, Antropologischer, Politikwissenschaftlicher Perspektive. Aber ökonomische(!) Paradigmen abseits des Mainstream (wie eben Marxismus, Keynesianismus, Nachhaltigkeits- oder Femisitische Ökonomik, etc.) werden in anderen Fächern naturgemäß eben kaum behandelt bzw. nicht "ökonomisch gedacht".
Eher studiert man bei diesen Mischstudiengängen dann einen Teil Mainstream-VWL, einen Teil Mainstream-Philosophie, etc. und das zumeist nicht einmal interdisziplinär zusammen, sondern total unverbundenen nebeneinander stehend. Das hilft einem dann oft auch nicht viel weiter, gerade weil man dann trotzdem keine Ahnung von den kritischen Ansätzen bekommt. Da gibt es viele frustrierte Leute, frag mal im Netzwerk Plurale Ökonomik z.B. bezüglich dem Bayreuther Studiengang^^
Wenn man die verschiedenen Paradigmen nicht schmalspur-privat neben dem Studium im Lesekreis, sondern tief und im Studiums selbst verankert erforschen will, gibt es momentan nur wenige Möglichkeiten im Deutschsprachigen Raum - eben. z.B. den MA in Siegen oder BA/MA an der Cusanus ...
Ich bin übrigens selbst im Nezwerk Purale Ökonomik unterwegs, kann jedoch von diesem Bachelorstudiengang an der Cusanus nur abraten, wenn man wirklich etwas über die wissenschaftlichen Ansätze der Wirtschaft verstehen möchte.
--> Das zeugt auch eher von Unkenntnis des Autoren über den Begriff "wissenschaftlich", wohl eben aufgrund seiner/ihrer schmalen Ausbildung (da schäme ich mich ja fast etwas für meine(n) obigen Mit-Pluralo/a ; )
Man muss halt schauen was einen interessiert bzw. wo man hin will: Wenn man Marxistische Ansätze will, gibt es das wohl nirgendwo als VWL-Studiengang da bleibt wohl nur Politikwissenschaften, bei Keynesianischen bzw. Nachfrageorientierten Ansätzen ist die HWR in Berlin recht gut, eher richtung Öko-BWL ist die Alanus in Bonn, viel Methodenkritik und Erkenntnistheorie und Selbsterfahrung wird an der Cusanus gemacht (also das ganze Wissenchaftsverständnis und die Geselleschaftspolitischen Implikationen sehr fundamental aufgerollt). etc.
Eine gute Übersicht über halbwegs kritisch-plurale Studiengänge findet man hier:
https://www.plurale-oekonomik.de/studiengaenge/
Und am Besten ist sowieso immer: Einfach mal kontaktieren, reden, vielleicht vorbei kommen und sich mal anschauen. Probieren geht über studieren - oder so ähnlich ; )
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