Hallo Zusammen,

ich mache derzeit (5. Semester BWL - solide, aber nicht Target-Uni) mein zweites Praktikum im Bereich Financial Planning & Analysis bei Dax30 (1. Praktikum im Corporate Controlling bei FMCG-Company in UK). Macht mir auch super Spaß und entspricht dem, worauf ich später Bock habe. Daher arbeite ich auch mehr, als wohl eigentlich von mir erwartet wurde, typischerweise so 50h die Woche, WE in der Regel frei, ggfs. mal noch das eine oder andere vorbereiten.
Wenn ich dann in der Woche von sagen wir 8:00 bis 19:00/20:00 Uhr arbeite (inkl. 1h Pause) bin ich am Ende auch einfach platt und alles, was ich dann noch machen würde hätte keine besondere Qualität mehr.

Daher frage ich mich, wie es anscheinend im Bereich UB und im besonderen IB möglich ist dass z.B. auch die Praktikanten 70+ Stunden pro Woche arbeiten. Dort kommt es ja schließlich auch im besonderen auf Arbeitsqualität an.

Klar ist vieles auch Gewöhnungssache, aber im Schnitt noch > 4h mehr pro Tag zu arbeiten könnte ich mir (rein aus "Konzentrationsperspektive") einfach nicht vorstellen. Und ich hatte, auch im Vergleich zu Kommilitonen und Kollegen nie das Gefühl, dass ich nur geringfügig belastbar bin, eher im Gegenteil.

Wäre cool, wenn der eine oder andere einfach mal seine Erfahrungen zu diesem Thema teilen könnte :)

1. arbeitet man nicht die vollen 12-14 Stunden am Tag durch (wer tut das schon?) und 2. sind die Aufgaben nicht gerade hochkomplex.

70h Arbeit ist nie effektiv 70h Arbeit. Manche hier im Forum ziehen nicht mal die Mittagspause ab und auch ansonsten hast du in vielen beratungen insbesondere vormittags und am frühen nachmittag Leerlauf. Kaffeepausen, Gespräche mit Kollegen über nicht arbeitsrelevante Themen tun ihr übriges. Auch Abwechslung durch Meeting/Calls hilft die Konzentration beim individuellen Arbeiten hoch zu halten. Natürlich arbeiten Leute in Top UBs dennoch viel und deutlich mehr als im Schnitt in der Industrie (dort gibt es nunmal auch Kaffeepausen, Leerlauf etc.), aber effektiv 14h/Tag schafft da niemand

Kann zwar nicht für UB sprechen, aber aufs IB treffen deine Aussagen definitiv nicht zu. Natürlich kommt es auch mal vor, dass der morgen etwas gechillter startet oder es hier und da mal 1-2h Leerlauf gibt. Aber die Regel ist sicherlich, dass du locker 14h-16h/Tag effektiv arbeitest.

Lounge Gast schrieb:

70h Arbeit ist nie effektiv 70h Arbeit. Manche hier im Forum
ziehen nicht mal die Mittagspause ab und auch ansonsten hast
du in vielen beratungen insbesondere vormittags und am frühen
nachmittag Leerlauf. Kaffeepausen, Gespräche mit Kollegen
über nicht arbeitsrelevante Themen tun ihr übriges. Auch
Abwechslung durch Meeting/Calls hilft die Konzentration beim
individuellen Arbeiten hoch zu halten. Natürlich arbeiten
Leute in Top UBs dennoch viel und deutlich mehr als im
Schnitt in der Industrie (dort gibt es nunmal auch
Kaffeepausen, Leerlauf etc.), aber effektiv 14h/Tag schafft
da niemand

In der Beratung hast du teilweise dully Aufgaben und mit der Erfahrung hast du immer die gleichen Frameworks an denen du dich orientierst.

Alles keine Rocket Science und an die für den Kunden sehr tiefgehenden Probeleme geht man i.d.R. nicht ran, sondern immer schön die gleichen Inhalte anders verpacken und Top-Level bleiben. Somit ist man zwar auch platt aber nicht komplett ausgesaugt.

Die Stichworte heißen Downtime und Monkey Business...

16h effektiv? Was für ein BS. Vor 9 fängt quasi niemand im M&A an. 16 Stunden + 1h essen (Mittag + Abend, was schon sehr knapp bemessen ist), dann wärst du schon bei 2 Uhr nachts. So lange im Office mag sein, aber da ist noch kein Gespräch mit Kollegen/ Kaffeepause/ Leerlauf mit drin. Vielleicht mal ehrlich zu sich selbst sein ;)

1. Wenn ich um 2 Uhr aus dem office gehe ist das tendenziell ein "früher" Feierabend
2. Habe ich geschrieben 14-16h. Natürlich sind es nicht immer 16h aber des kommt definitiv vor - und das nicht zu knapp. Genauso kann es mal vorkommen, dass ich nur 10h effektiv arbeite.
3. Ich bin zwischen 9 und 9:15h im office, das ist richtig. 1h essen ist auch realistisch, denn mittags gibts meist nur ein schnelles Sandwich und abends wird zu ~60% bei foodora bestellt. Wenn es irgenwie geht, gehe ich natürlich mit den Kollegen raus.
4. Bestreite ich doch gar nicht, dass es auch Tage gibt, an denen ich auch mal mit den Kollegen im office rumblödel oder sonst irgendwie die Zeit verdumme. Ich wollte nur auf den Kommentar eingehen, dass "14h niemand effektiv arbeitet", denn das ist schlicht falsch.

Lounge Gast schrieb:

16h effektiv? Was für ein BS. Vor 9 fängt quasi niemand im
M&A an. 16 Stunden + 1h essen (Mittag + Abend, was schon
sehr knapp bemessen ist), dann wärst du schon bei 2 Uhr
nachts. So lange im Office mag sein, aber da ist noch kein
Gespräch mit Kollegen/ Kaffeepause/ Leerlauf mit drin.
Vielleicht mal ehrlich zu sich selbst sein ;)

Au man, wer tut sich sowas an. früher wollte ich auch mal so n perfomer sein, nach dem Studium. Praktikum bei UB gemacht und nach 3 Wochen entschieden, dass mir selbst ne 40 H woche zu viel ist. Am besten wäre ne 35 h Woche. Gibt doch so viele herrlichere Sachen, als für ander Leut sich den Hintern aufzureißen. Musiker, Weiber, Saufen, Abends noch was essen gehen, gemütlich im Garten sitzen nach der Arbeit.

Nach 17 Uhr noch da doof rumsitzen und an Folien basteln, Hölle!

Ob man 70 Std arbeiten kann hängt sehr stark von der Einstellung und Motivation ab. Wenn es jemanden stresst, keine Freunde mehr zu haben und nur noch im Büro rum zugucken, wird sehr schnell einen burn Out erleiden. Wer das ganze allerdings ziemlich geil findet (es gibt so menschen), der wird das ne relativ lange Zeit auch aushalten. Dass sich das auch bei diesen Leuten rächen wird, steht allerdings ebenfalls fest. Der Körper vergisst nichts.

Ich hatte selber mal Phasen wo ich mehrmals die Woche noch um 24.00 Uhr im Büro war, weil etwas fertig werden musste. Da steht man so dermaßen unter Strom, dass es einen nach der heißen Phase förmlich ausknockt.

Ich war bei in Frankfurt bei einer Boutique im M&A und dann bei einer BB in London als Summer Analyst (converted).
An den Vorposter über mir, hört doch immer auf solchen Unsinn zu verbreiten. Man muss hier im Forum halt bedenken dass es echt Leute gibt die fühlen sich 'cool' wenn sie behaupten dass sie regelmäßig bis 4 Uhr im Office sind und die ganze zeit "durchballern".

Meine Erfahrungen. Es ist unglaublich situationsabhängig. Wenn grade ein Projekt in die entscheidende Phase geht kann es sein dass du lange Zeit wirklich konzentriert an einem Tag arbeiten musst. Das ist dann wirklich nervenaufreibend.

ABER, die meiste Zeit ist wirklich gammeln angesagt lol. Ich hatte Tage wo ich teilweise echt gefühlt 75% des Tages nur abgegammelt habe, sowohl in FFM bei der Boutique und auch in London bei der BB. Und auch wenn arbeit mal da ist, ist es meist irgendein stupider Unsinn wo du dein Gehirn quasi auf Durchzug halten kannst.

Also: Man bleibt durchaus regelmäßig (fast immer) bis zwischen Mitternacht und und 3 Uhr morgens, aber ist es streckenweise, und das nicht zu knapp, schon hartes abgammeln angesagt.

Wenn euch jemand hier erzählen will er hätte jeden Tag 14-16h hart konzentriert ohne Pausen gearbeitet ist es blödsinn.

Gibt halt Knechte die auch irgendeinen Blödsinn arbeiten auch wenn es eigentlich gar nichts gibt. Ist man halt selbst schuld wenn man dann jeden Tag auf 14h effektive Arbeitszeit kommt.

Ich habe meine Arbeit immer gut und koordiniert mit guten Ergebnissen erledigt, wenn es halt nichts gab hab ich halt gegammelt. Thats life

Ich hab gerade selbst ein Praktikum in der UB beendet und saß teils mehrere Tage hintereinander bis nach 0 Uhr im Office.

Fands ok und nicht extrem wie du es hier beschreibst, hab danach zuhause sogar noch 2-3h Privates dranhängen können und war morgens trotzdem fit. Muss man meiner Meinung nach der Typ für sein, nicht jeder Mensch funktioniert unter 6h Schlaf.

Also ich arbeite bei einer amerikanische BB in Frankfurt und was soll ich sagen. Es gleicht sich doch sehr aus über das Jahr gesehen. Klar min 70 Std die Woche im Office aber davon maximal 70% produktives arbeiten sprich ca. 50 Std.
Letzte Woche 2 extrem lange und 2 extrem low Tage gehabt. An den extremen Tagen ca. bis 3 Uhr morgens gearbeitet, bei den weniger extremen den ganzen Nachmittag im Starbucks mit Freunden gegammelt und anschließend abends am PC im office Champions League geschaut und nach Spielende nach Hause gefahren. Du siehts also es gleicht sich schon mehr oder weniger aus aber klar ist es kein 9-5 Job!

Mein Beileid an diejenigen, die sich sowas freiwillig antun.

Wer schon im Praktikum solche Leistungen erbringen will, scheint ein totaler Versager im echten (sozialen) Leben zu sein. Das Leben besteht auch aus anderen Teilen, als dem Büro ;) Think about it.

Wer bist du um über andere derart Urteilen zu dürfen? Jeder Mensch hat ein anderes Ziel im Leben, andere Bedürfnisse und andere Ambitionen und alles hat seine Daseinsberechtigung.

Willst du also bestimmen, woraus ein Leben zu bestehen hat? Finde dieses Gebashe gegenüber IBlern lächerlich.
Wenn es für dich so erfüllend ist, am Wochenende zu grillen und zu saufen und für andere eben die Arbeit, dann lass sie doch machen.

Genau. Mir geht es prima mit meinem Leben aber ich beleidige erst mal alle anderen um micht selbst hochzuziehen weil ich ja so zufrieden bin. ;)

Wer schon im Praktikum solche Leistungen erbringen will, scheint ein totaler Versager im echten (sozialen) Leben zu sein. Das Leben besteht auch aus anderen Teilen, als dem Büro ;) Think about it.

Tue ich sehr oft. Ich frage mich eigentlich jeden Monat ob ich weitermachen will 80-100h Stunden zu arbeiten. Am Ende komme ich stets dazu, dass der Job für mich zu erfüllend und bereichernd ist als das ihn aufgeben möchte.

Ich käme auch nicht mit einem 40h Stunden Job klar. Trotz Familie mit zwei Kindern wüsste ich nicht was ich mit der Zeit machen sollte bzw. ich würde mir andere Arbeiten suchen, da ich gerne produktiv bin und verschiedene Themen bearbeite.

Andere Menschen mögen da andere Präferenzen haben. Damit komme ich gut gut, sogar ohne dass ich diese Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensansichten auf persönlicher Ebene beleidigen und pauschal-verurteilen muss. Dahingehend sagt dein Beitrag leider mehr über dich als über jene aus, über die du schreibst.