Hey Leute,

möchte nach mehreren Finance-Praktika während des GAP-Years auch mal die Strategieberatung kennenlernen. Allerdings machen mir die Case-Interviews sorgen. Bin VWLer und habe das Gefühl damit in der schlechtesten Position zu sein. Einerseits ist man Wirtschaftswissenschaftler und damit kein Quereinsteiger, was wahrscheinlich dazu führt, dass im Interview die gängigen Frameworks vorausgesetzt werden. Auf der anderen Seite wurden in meinem VWL-Studium 0 Frameworks vermittelt (z.B. SWOT, 4Ps, BSC, etc.). Habe auch wirklich keine Case-Erfahrung.

Hat jemand die selbe Vorgeschichte und kann was dazu sagen, wie er die Case-Interviews erfolgreich gemeistert hat. Klar kann man die mit Literatur üben. Aber jeder Case ist anders und es gibt keine Standardlösungen.

Danke für eure Hilfe
VG

Die Frameworks sind da nicht so entscheidend sondern eher peinlich wenn du sie einfach nur so rausballerst. das ist in der Regel Logik. Umsatz = Menge * preis und Gewinn = Umsatz - Kosten sind da meist schon ausreichend. Bain hat glaube ich auf der Seite ein paar Beispiele damit du dir besser was drunter vorstellen kannst.

Dann eigne dir die Frameworks doch selbst an , dafür muss man doch kein pure BWL studiert haben. Gerade als VWLer bist du doch sicher analytisch gut geschult und kein Voll Honk. Dann üben, üben.

viel wichtiger als die fachliche kompetenz ist bei sowas eigentlich eine klar strukturierte arbeitsweise. berater sind generell nicht dafür bekannt fachlich besonders tief in der jeweiligen materie zu sein (generalistentum).

meine empfehlungen:
du musst klar machen, was dein ziel ist.
du musst die einzelnen schritte auf diesem weg klar herausstellen.
du musst eine klare aussage treffen.

nutze deinen vwl-hintergrund um eine alterative herangehensweise zu finden (das hebt dich möglicherweise von den 300 BWLern, die alle erstmal Personalkosten sparen wollen ab). das wären z.b. politische entwicklungen, zinsentwicklungen, währungsauswirkungen, marktdynamiken etc.

auch gut könnten makrothemen wie energiewende, big data, regulierungsdruck etc. kommen: die cases haben eigentlich immer einen background -> mit makrothemen kannst du zeigen, dass du etwas vom großen ganzen verstehst und über die bloßen zahlen, die dir das case liefert hinausdenken kannst.

Viel erfolg!

Vielen Dank für die Tipps. Das ist schonmal ein Anfang. Zu letztem Post möchte ich sagen, dass genau das meine Sorge ist. Ich behalte tatsächlich oft das Große ganze im Blick. Auf der anderen Seite tauche ich dafür nicht tief genau in die Materie ein. Ein issue der mir bereits während meinen Finance Praktika aufgefallen ist. Ich möchte fast sagen, mir fehlt ein gewisser Entrepreneurship. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob dies nicht evtl. an den oftmals müßigen Aufgaben während eines Praktikums liegt.

Gibt es konkretere Tipps, wie man sich auf solche cases vorbereiten kann? Mit Büchern a la squeaker und e fellows? Oder gibt es da bessere Lösungen? Mein Ziel ist nicht unbedingt McK, BCG oder Bain