Hallo,

ich absolviere gerade ein M&A Praktikum bei einer Noname Mini-Beratung (Mandate ca 5-100 Mio, fast nur Sell Side, machen keine Due Diligence) und finde es ziemlich langweilig.

Ich habe bisher kaum eine Bilanz gesehen, suche nur irgendwelche Unternehmen für Longlists raus und bin dafür stundenlang auf capital IQ (bin überrascht wie schlecht diese vielgenutzte Datenbank ist) und Google oder suche irgendwelche Marktzahlen die m.M.n. nicht wirklich seriös sind (z.B. Research Reports) raus. Außerdem halt Pitchbooks erstellen bei denen ich dann Sachen schön aussehen lassen soll und mir vorkomme wie ein Marketing/Desginer was auch immer.
Die Einarbeit war auch nicht optimal.

Wie sind eure Erfahrungen? Ist M&A einfach nicht mein Fall, oder gibt es bei besseren Häusern noch mehr zu sehen also

• gute Quellen für Marktdaten, nicht die Hälfte Google Research
• mehr Zahlen und Financials
• nicht stundenlang an einer Sache sitzen
  etc.

Erzählt gerne einfach mal von euren Erfahrugen, also was waren eure Aufgaben und haben euch diese Spaß gemacht.

Wenn sie dir stundenlang zeit lassen bist bei der falschem boutique, versuchs beim nächsten mal bei einer besseren adresse mit mehr dealflow

Ps: ist eine ernst gemeinte antwort, M&A macht spaß weils auch für einen office job recht feurig ist :)

Welcome to M&A

WiWi Gast schrieb am 03.02.2021:

Wenn sie dir stundenlang zeit lassen bist bei der falschem boutique, versuchs beim nächsten mal bei einer besseren adresse mit mehr dealflow

Ps: ist eine ernst gemeinte antwort, M&A macht spaß weils auch für einen office job recht feurig ist :)

Geht mir auch so. Würdest du verraten wo du bist?

kann auch an der jetzigen Homeoffice Situation liegen. Bin gerade im MM M&A und habe auch nicht viel zu tun, wenn es was gibt dann sind es Slides oder Company Profiles. Das liegt glaube ich aber auch viel daran, dass einfach fast keine Sau im Office ist und die dich nicht so wirklich auf dem Schirm haben

Sachen schön aussehen lassen (Pitchbook, Investment Memorandum, etc) ist in den ersten Jahren eine der Hauptaufgaben. Research zu den genannten Unterlagen ebenso, genauso wie Kandidaten für die Longlist recherchieren. Daneben natürlich noch vieles weiteres. Aber trotzdem sollte dir klar sein, dass das ein zentraler Bestandteil ist

Für mich leider ein sehr großes Manko, da mich Private Equity sehr interessiert (konnte durch Praktika schon Erfahrungen sammeln), mich der Weg dorthin (leider eben fast nur über M&A) wirklich abschreckt und ich mir einfach nicht sicher bin, ob ich mich für 1/2 Jahre mit PPs schrubben sowie nahezu keiner Modeling-Arbeit knechten lassen soll

Ich bin in einer BB in Frankfurt und arbeite hauptsächlich an großen Infrastructure Mandaten. Bin eigentlich seit Tag 1 viel mit Modeling beschäftigt.
Wenn du also keine Lust auf PP, sondern eher Excel Work hast, dann überleg dir vlt in ein Modeling-intensives Team nach London zu wechseln (LevFin/Sponsors, Power & Infra etc.). Außerdem ist die Arbeit als Analyst deutlich angenehmer als die Praktikanten Arbeit und viel Unnötiges (Team Slides, Logos etc.) lässt sich nach Indien/Polen outsourcen.
Ansonsten vergeht dir die Langeweile schon relativ schnell, wenn du zu einer größeren Bank wechselt. In meinem RTH/LAZ Internship hatte ich damals vor lauter Stress überhaupt keine Zeit für Langeweile.

Mir ging es genau wie dir. Die Tätigkeit war ähnlich langweilig, wie du sie beschrieben hast.

Was erwartet ihr denn auch? Dass die dort nen kleinen Prakti die wirklich wichtigen und interessanten Sachen machen lassen?

Darüber hinaus kann man auch ohne M&A Erfahrung ins PE...

Aus meiner Erfahrung hängt viel an der Firma. Ich hatte ein Praktikum im M&A bei einer angeblich internationalen IB in Leipzig gemacht. Die Anforderungen waren sehr niedrig und die Arbeit stumpf. Auch im Austausch mit den Analysts und Associates hatte ich das Gefühl, dass die Lernkurve nicht groß ist (die einen machen nur Excel, die anderen nur PPT). Im Praktikum danach bei einer M&A Boutique in Frankfurt war das völlig anders. Dort haben sie mir die Arbeit an Financial Models richtig gezeigt und ich konnte für Projekte und Pitches mit Industrieexperten sprechen und auf Datenbanken mit Research Reports zurückgreifen. Das 2. Praktikum hatte mir wesentlich mehr gebracht.

Wer kennt sie nicht, die top IBs aus Leipzig.

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Aus meiner Erfahrung hängt viel an der Firma. Ich hatte ein Praktikum im M&A bei einer angeblich internationalen IB in Leipzig gemacht. Die Anforderungen waren sehr niedrig und die Arbeit stumpf. Auch im Austausch mit den Analysts und Associates hatte ich das Gefühl, dass die Lernkurve nicht groß ist (die einen machen nur Excel, die anderen nur PPT). Im Praktikum danach bei einer M&A Boutique in Frankfurt war das völlig anders. Dort haben sie mir die Arbeit an Financial Models richtig gezeigt und ich konnte für Projekte und Pitches mit Industrieexperten sprechen und auf Datenbanken mit Research Reports zurückgreifen. Das 2. Praktikum hatte mir wesentlich mehr gebracht.

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Aus meiner Erfahrung hängt viel an der Firma. Ich hatte ein Praktikum im M&A bei einer angeblich internationalen IB in Leipzig gemacht. Die Anforderungen waren sehr niedrig und die Arbeit stumpf. Auch im Austausch mit den Analysts und Associates hatte ich das Gefühl, dass die Lernkurve nicht groß ist (die einen machen nur Excel, die anderen nur PPT). Im Praktikum danach bei einer M&A Boutique in Frankfurt war das völlig anders. Dort haben sie mir die Arbeit an Financial Models richtig gezeigt und ich konnte für Projekte und Pitches mit Industrieexperten sprechen und auf Datenbanken mit Research Reports zurückgreifen. Das 2. Praktikum hatte mir wesentlich mehr gebracht.

Es kann nur TD Cowen gemeint sein und kann ich (leider) bestätigen. Praktikum ist für den CV ganz gut, aber Lernkurve entsprechend niedrig. Ich habe bei meinen anderen Praktika deutlich mehr gelernt. Ist aber auch nur ein Praktikum, von daher hey was soll's.... FT Offer würde ich bei denen nie annehmen. Da entscheiden vor allem die ersten Jahre sehr viel. Was es bedeutet, in einem System zu lernen, was völlig inkompatibel zum Markt ist, kann sich auch jeder denken

Wenn du als Prakti nur an Pitches sitzt und googelst ist das sehr schade. Ich war schon bei einigen Unternehmen und das was du erlebst ist aufjedenfall nicht repräsentativ.

Um M&A kennen zu lernen kann ich dir einfach "TAS" oder "M&A" bei einer Big4 nahelegen (oder zB auch bei BDO, Ebner Stolz). Da kriegst du ein guten Einblick im Normalfall.
"M&A" ist halt eher CDDs (also mehr Research, Marktanalysen, Auswertung operativer Daten, weniger Financials), "TAS" ist ganz viel Accounting und Financials (FDD).
Würde im Vorstellungsgespräch auch ganz klar fragen wie momentan die Auftragslage ist, und wie schnell du voraussichtlich auf ein Projekt kommen kannst.

Für CDDs kann ich sonst noch wdp/valantic empfehlen. Empfand das da wirklich als eine außergewöhnlich gute Arbeitsatmosphäre. Ist allerdings auch schon wieder etwas her seit ich da war.

WiWi Gast schrieb am 16.10.2023:

Wenn du als Prakti nur an Pitches sitzt und googelst ist das sehr schade. Ich war schon bei einigen Unternehmen und das was du erlebst ist aufjedenfall nicht repräsentativ.

Um M&A kennen zu lernen kann ich dir einfach "TAS" oder "M&A" bei einer Big4 nahelegen (oder zB auch bei BDO, Ebner Stolz). Da kriegst du ein guten Einblick im Normalfall.
"M&A" ist halt eher CDDs (also mehr Research, Marktanalysen, Auswertung operativer Daten, weniger Financials), "TAS" ist ganz viel Accounting und Financials (FDD).
Würde im Vorstellungsgespräch auch ganz klar fragen wie momentan die Auftragslage ist, und wie schnell du voraussichtlich auf ein Projekt kommen kannst.

Für CDDs kann ich sonst noch wdp/valantic empfehlen. Empfand das da wirklich als eine außergewöhnlich gute Arbeitsatmosphäre. Ist allerdings auch schon wieder etwas her seit ich da war.

M&A ist nicht CDD, das sind zwei ganz verschiedene Themen

Was halt kein Student / Praktikant versteht ist, dass Modeln ein winzig kleiner Teil des Alltags ausmacht, insbesondere für PE. Denke meine Arbeitszeit besteht zu max. 5-10% aus Modeln, wenn überhaupt. Was wirklich anspruchsvoll ist, ist ein tiefes Verständnis für ein Asset zu kriegen und das Business Model etc voll zu verstehen. Das Model steht dann relativ schnell und ist am Ende eh nur Bullshitting.