Servus!

Ich beschäftige mich im Moment damit, wie und wo es demnächst für mich weitergehen soll.

Kurz zu mir:
-Alter: 24
-BSc. in BWL/Wirtschaftswissenschaften(Schwerpunkt: Finance, Abschlussnote: 2,1)
-Praktikum im Audit einer Big 4 Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
-BSc. in Mathematik mit Anwendungsfach Informatik (Abschlussnote: 1,5)
-Auslandssemester in Asien
-aktuell: Praktikant Big 4 TAS

Im Moment bin ich dabei mich für Masterprogramme im Bereich Finance zu bewerben(SSE, Mannheim, Copenhagen, HSG). GMAT: 720
Wie schätzt ihr meine Chancen ein? (Ich weiß, dass ich den BWL Bachelor ziemlich vergeigt habe )

Vorausgesetzt ich bekomme einen Masterplatz für das WS16/17, wie schätzt ihr meine Chancen bei Tier 2 IBs ein?

Mit deinem zusätzlichen BSc in Mathmatik sollten dir im Tier2 die meisten Türen offenstehen. Einfach bewerben!

Du erfüllst alles und hast bei guter Vorbereitung auch Chancen auf einen BB Platz

Vielen Dank für das Feedback!

Wie sieht es mit Lazard und Rothschild aus? (Oder lieber vorher Tier2 IB Erfahrung sammeln?)

RS und LAZ nehmen jedes Jahr so viele Praktikanten, dass du mit deinem Profil locker Chancen hast, solange die Uni halbwegs vernünftig ist. Die können es, auch aufgrund ihres Verschleißes, sich nicht leisten nur die Besten zu nehmen.

Anmerken sollte man allerdings, dass die Heerschar an Interns auch erst mal übernommen werden muss.

Wo genau planst du denn, dich zu bewerben? Also welche Banken kategorisierst du als Tier 2 ein?

Definitiv erst ein Praktikum bei Tier 2 empfehlenswert, aber danach (spätestens nach dem Master) sollte einem Einstieg bei BB/EB nichts im Wege stehen (sofern natürlich personal fit etc stimmt)

Ist das Alter auch unproblematisch? Ich wäre nach meinem Master 26/27 Jahre alt.

Wenn du damit leben kannst, dass dein Vorgesetzter evtl. 3 Jahre jünger ist als du, ist das Alter kein Problem.

Das Alter kann nur problematisch für dich selber werden, es wird dann Associates geben,die jünger sind als du, bei manchen kratzt das am Ego. Aber für die Banken ist alles unter 30 in Ordnung.

Ich verstehe nicht, weshalb du mit dem Lebenslauf unbedingt zu Tier 2 willst...

Hier nochmal der TE:
Ich möchte zwangsläufig natürlich nicht zu Tier2, denke aber, dass ich aktuell noch nicht die Anforderungen für ein Tier1 Praktikum erfülle.
(Die Sorge ist hauptsächlich durch ein fehlendes M&A Praktikum in einer Investmentbank begründet)

Die Bank kriegen nicht mehr die Bewerbungsfluten wie früher. Bewirb dich ruhig bei den Bulge Brackets.

Schwachsinn - spar dir die Zeit bei der Tier-2-Bude und hau direkt Bewerbungen bei BB/EB raus. Mit dem Profil sollten einige Einladungen rausspringen. Insbesondere LAZ/RS haben so einen großen Bedarf an Interns, dass Du überrascht sein wirst, wie die Profile da tatsächlich aussehen.

Kann ich für Frankfurt nur unterschreiben, da haben viele Praktikaten umgesattelt (UB, PE, Start-Up, VE)

London siehts anders aus ;)

Solange Uni, Praktika und extra curricular passt, ist es bei weitem kein Hexenwerk in London ein offer zu bekommen.

Ein Hexenwerk ist es natürlich nicht, aber im Verhältnis zu Frankfurt ist es doch ungleich kompetitiver. Der Wettbewerb in London ist einfach auf einem anderen Niveau und dementsprechend ist die Selektivität höher.

Verstehe allerdings ohnehin nicht, wie man sich IB in Frankfurt antun kann, sofern man das nötige Profil für London hat.

Habe auch lange zwischen FFM und LDN hin und her überlegt, da beide schon ihre Vorteile habe , mich aber schlussendlich für London entschieden, da die Vorteile insgesamt in vielerlei Hinsicht einfach überwiegen.

Dein Profil sollte für die Einladungen bei den meisten Adressen ausreichen. Ich würde dir auch Chancen bei den BBs einräumen, in jedem Fall verbaust du dir aber auch nichts wenn du dich dort bewirbst. Zusätzlich zu den Tier 2s/MM/Boutiquen. Nimmst dann halt das beste Offer, das du bekommst.

London ist in der Tat verhältnismäßig schwieriger reinzukommen, besonders wenn man nicht in UK oder einer der wenigen anerkannten europäischen Top Unis studiert hat (HSG, HEC, SSE, Bocconi, etc.) Nach einem von dir angesprochenen Master an einer solcher Unis solltest du dann ein ordentliches Profil haben um auch in London realistische Chancen zu haben, insbesondere wenn du jetzt ein IB Praktikum in Frankfurt machst. Frankfurter Analysten sind in London relativ gut angesehen, da dort viel wert auf Finance/Accounting Verständnis gelegt wird und eigtl so gut wie alle einen solchen Studienbackground auch haben.

Also versuch es ruhig bei den üblichen Namen in Frankfurt, das wird mit Sicherheit funktionieren wenn du dich einigermaßen vorbereitest und die Basics für die Interviews drauf hast und Fit passt.
Viel Erfolg

Hier nochmal der TE: Ich habe halt Angst, dass es sowas wie eine Sperrliste bei nicht erfolgreicher Bewerbung gibt. Aber da das Angebot an Praktikanten abnimmt und die Banken sich ihre Bewerber nicht mehr aussuchen können, denke ich, dass ich mich für ein paar BB auf jeden Fall bewerben werde.

"[...] Aber da das Angebot an Praktikanten abnimmt und die Banken sich ihre Bewerber nicht mehr aussuchen können[...]". Aha. Quelle?

Träum weiter. See kampf um tier 1 m&a ist schon noch krass. Von den top Unis zieht es schon noch viele ins Banking. Nicht mehr die Klassenbesten wie vor 20 Jahren aber immer noch top Leute. Ist schon noch deutlich exklusiver als Beratung (einfach auf Grund von weniger Plätzen)

http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-08-06/for-harvard-mbas-congrats-on-a-bank-job-really-means-i-m-sorry-

Das ist in Deutschland natürlich nicht anders

jeder, der auch nur ein Praktikum in Frankfurt gemacht hat, geschweige denn dort arbeitet weiß das.

Harvard mba ---> associate
Das beliebte karrieresprungbrett ---> analyst da gehen vermutlich noch 30% des Jahrgang aus Harvard undergrad

30% ist eine Fantasiezahl. Kannst dir aber gerne einreden, dass die Analystenjobs noch sehr begehrt sind, wenn dir das hilft deine Arbeitszeiten zu akzeptieren.

"Analystenjobs noch sehr begehrt sind" für Tier 2 sind die Profile sicher nicht mehr stark und kompetitiv wie es vielleicht mal war, das mag stimmen.

Sobald du aber deinen Blick auf Goldman, JP Morgan oder Morgan Stanley richtest, ist es genau so wie früher und nichts hat sich geändert. Die top Kandidaten bewerben sich natürlich immer noch dort.

Die 30% Banking sind sicherlich falsch. Allerdings gehen 30% des MBAs zumindest in den Finance Bereich. Darunter dürften doch auch ein erheblicher Teil Banker sein.

http://www.washingtonmonthly.com/magazine/septemberoctober_2014/features/why_are_harvard_grads_still_fl051758.php?page=all

laut dieser quelle sind es 31% der undergrads von Harvard.

Ich arbeite übrigens nicht im IB und werde es auch nie. Nicht anzuerkennen, dass es einer der exklusivsten Jobs ist, ist den Jungs gegenüber aber auch nicht fair. Viele meiner Kommilitonen haben sich Jahrelang den Arsch aufgerissen, um jetzt jede Woche minimum einen all nighter schieben zu dürfen. Der Grund warum der associate MBA nicht so beliebt ist, liegt daran, dass es einfach nicht die selben exits bringt. Die PE shops stellen die Leute immer jünger und jünger ein. Teilweise direkt aus der uni, in der Regel nach 2 Jahre IB. Leute die 30 sind und dann bei goldman erst anfangen, haben nicht mehr die Careertrajactory wie es heute von Harvard erwartet wird. Das Harvard MBA schon immer generell management schule war und die Banker eher nach Wharton gehen, ist ja denke ich auch bekannt. Dass die Konkurrenz durch Start-Ups und (impact)Consulting größer wird, will ich aber auch nicht leugnen. Seid euch nur darüber im klaren, dass es immer noch unglaublich krass ist, einen Job in der Industrie zu landen.