WiWi Gast schrieb am 29.11.2022:
wenn man einen job in deutschland sucht, der noch ein kleines bisschen was mit mathematik zutun hat, dann darf man definitiv nicht so picky sein! schon garnicht beim gehalt. habe auch mathematik studiert - habe die erfahrung gemacht dass es für mathematiker in deutschland hauptsächlich folgende möglichkeiten gibt:
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forschung an uni oder instituten: einzige möglichkeit nebenversicherungen noch etwas mit richtigem mathe zu machen. karriere ist allerdings extrem kompetetiv, wenig chancen auf erfolg, da es nur sehr wenige professuren in deutschland gibt. die meisten machen den Dr und eventuell noch kurze anschließende postdoc-zeit im ausland um den lebenslauf aufzubessern und dann gehen sie in die wirtschaft. Bezahlung in der wissenschaft eher mau - halt wie im öffentlichen dienst üblich. dazu noch zu 99% befristete verträge
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versicherungen - hier hat man zumindest in der aktuarsausbildung noch ein wenig was mit mathe zutun. gehalt ist Okay. ungefähr auf dem niveau von ingenieuren - eventuell etwas darunter, da der versicherungstarif nicht so hoch geht. wenn man hier im forum liest, sind die karrieremöglichkeiten nicht so berauschend.
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software-entwicklung/ datascience/ IT. Meist sehr stumpfe jobs ohne impact wo man im fall von datascience den halben tag in "wichtigen meetings" sitzt oder irgendwelche simplen prototypen in python mit fertigen bibliotheken baut, die dann in der schublade verschwinden nachtdem man die dazugehörigen folien präsentiert hat. im fall von softwareentwicklung ist man mehr oder weniger dienstleister der die prototypen dann in eine schönere form bringt. bezahlung ist meist eher mau - ausserdem gibt es eine große konkurrenz da sich auf diese jobs viele (u.a promovierte) akademiker bewerben, die vorher in der wissenschaft waren.
- consulting. auch meist relativ stumpf und ohne fachlichen bezug. dafür hat man wenigstens noch ein wenig mehr das gefühl, einen job mit impact zu machen. ausserdem ist die bezahlung am besten.
@TE : sorry, ging ein wenig am thema vorbei, aber vielleicht hilft es dir ja.
Also ich habe mich eigentlich schon damit abgefunden, dass mein Job eher weniger damit zu tun haben wird, was im Studium so gemacht habe. Meine Noten sind jetzt auch nicht so prickelnd, dass ich in die Positionen reinkomme, wo man viel Mathematik braucht(Bachelor 2,2 ; Master voraussichtlich ähnlich). Mir würde es vollkommen ausreichen einen sinnhaften Job zu haben.
Ich muss keine Karriere machen und mein Gehalt muss auch nicht extrem hoch sein, aber mir würde es gefallen, etwas zu tun, was irgendwo Menschen hilft. Als Beispiel fände ich es extrem motivierend an Krebserkennungsalgorithmen zu arbeiten. Solche Stellen sind aber sehr sehr rar. Weißt du vielleicht wo man als Mathematiker auch noch reinschauen könnte?
Diese ganzen Finanzjobs interessieren mich damit eigentlich überhaupt nicht, aber man kann es sich manchmal halt nicht aussuchen.
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