Hi,

bin im 5. Semester VWL-Bachelor und bei uns an der Uni (graz,österreich) ist eiglt. ziemlich wenig los mit Praktika (keine pflicht, niemand macht eins), ich möchte in den Sommerferien gerne ein Praktikum in Deutschland machen. Nun meine Frage: wer von euch hat schon ein gutes VWL-relevantes Praktikum absolviert und vorallem wo? finde immer nur typische bwler-stellen.

lg oliver

das liegt daran, dass vwler alles können was bwler können. Und wenn nicht ist die Auffassungsgabe oder das analytische Denkvermögen höher. Sprich alles was für bwler in betracht kommt kommt auch für dich in betracht

sorry aber als vwler siehts nicht nur fürs praktikum schlecht aus sondern mit arbeit generell. mit theoretischen modellen etc lässt sich halt nicht viel anfangen. versuch auf bwl umzusatteln. anforderungen sind in etwa die gleichen.

hab nächstes jahr den bachelor und möchte noch BWL als Wahlmodul machen, wie siehts mit einem kombinierten BWL/VWL master aus? Mich interessiert VWL schon sehr aber möchte keine wissenschaftl. Laufbahn einschlagen (bin dafür auch zu schlecht um ehrlich zu sein ;) )

bester witz ever :-)

es gibt sicherlich einige disziplinen, die für ein praktikum als vwler im bwl bereich nicht geeignet sind. aber gerade im banken- und versicherungsbereich gibt es massig stellen für vwler. ansonsten natürlich noch die standardantwort für alle: consulting.

anforderungen sind weitaus geringer
Zitat VWL Prof: "Die Dünnbrettbohrer wechseln nach dem Grundstudium doch eh zu BWL...."

betonung liegt auf "vwl prof" :)

Also natürlich gibt es in bwl viele "laberfächer" (orga, marketing... etc.) aber es gibt durchaus auch quantitative sachen.

ich selbst studiere übrigens vwl in bonn und zum beispiel bei dem modul "option pricing" hier im master kommen sogar die mathematiker die ich kenne (die parallel vwl studieren) ins schwitzen.

aber grundsätzlich ist es sicher richtig, dass vwl formaler bzw. theoretischer angelegt ist als bwl.

Die Aussage kam ja auch von nem VWL Prof in BONN ;-)

Ob VWL anspruchsvoller ist oder BWL, gut dass ihr keine anderen Probleme habt. Das ist ungefähr genauso wie zu fragen ob Mathe oder Deutsch schwieriger ist auf der Hauptschule.

Jetzt zum konstruktiven Teil: Bewirb dich bei den Research Abteilungen der Banken (auch bei kleineren, z.B. Landesbanken wie HeLaBa) für ein Praktikum, da sitzen die Voll-VWLer.

Ansonsten... Da geht halt nicht viel, im Arbeitsalltag ist es letztlich Banane was in VWL erzählt wird, da sind die soften Sachen wie Perso wichtiger.

Bewirb dich für ein Praktikum bei ner Unternehmensberatung.

du kannt als vwler eigentlich in jedem bereich arbeiten!
es gibt leute bei unternehmensberatungen etc.
ich selber (auch vwler) habe bei ner big 4 im advisory ein praktikum gemacht und bin jetzt bei ner bank und zwar nicht in irgendeiner research abteilung!

wow wenn du nicht in einer research abteilung bist bringt dir dein vwl wissen sicher total viel

Ich glaube im Investmentbanking bringt einem Monetary & Financial Economics sowie Spieltheorie mehr als wenn man in Corp. Finance abzinsen gelernt hat (was jeder halbwegs intelligente Mensch auch beherrschen würde, wenn man es ihm nicht vorher erklärt).
Wenn man dann noch ein gutes Grundverständnis für das Wirken einer gesamten Wirtschaft und ihre Wechselbeziehungen, die Einflüsse des Außenhandels, politische Ökonomie und das Handeln der Zentralbanken an der Uni hatte, bringt einem das ebenfalls bedeutend mehr als wenn man dann noch die Berechnung des NPVs von Investitonsentscheideungen und den internen Zinsfuß in Corp. Finance gehört hat - wiederum Konzepte, die jeder halbwegs intelligente Mensch automatisch auf diese Art und Weise machen würde ohne vorher angeleitet werden zu müssen bzw. einfach Abiturstoff Mathematik Grundkurs.

stimme zu!

Ach komm, was in der VWL über gesunden Menschenverstand hinaus geht ist auch nicht praxisrelevant.

Also gerade in der Bankenbranche kann man VWL total gut gebrauchen. Vor allem mit allgemeinen Markteinschätzungen und damit verbunden mit strategischen Entscheidungen im Wertpapierbereich tut man sich viel leichter und ist nicht von der Tütensuppenmeinung, die überall grassiert, abhängig. Man hat damit schon so eine Art "Checkerstatus".

Mir liegt einfach das Denken in Modellen und ich find es unglaublich spannend mich mit großen Zusammenhängen auseinander zu setzen. Dafür ist VWL auf jeden Fall am besten geeignet. Aber dass jetzt BWL wegen der geringeren Mathetiefe nur was für Tiefflieger ist, find ich nicht. Es gibt viele Konzepte, die wahnsinnig wichtig für eine Unternehmensleitung sind, auch wenn sie allesamt logisch erscheinen. Wenn man sich mal so umschaut, entdeckt man vieles, das es eben so nicht geben würde, wenn man diese Konzepte auch in die Tat umsetzen würde.

Also ich bin auch VWLer und habe auch Sachen wie Option Pricing, CF, IF, Controlling, Bankmanagement, Unternehmensbewertung gehört. Zu diesem ohne Frage praxisrelevanten Wissen kommt aber noch das analytische Denkvermögen, das einem nur durch die Vorlesungen vermittelt wird, die auch ein höheres mathematisches Verständnis erfordern. Mein Credo: Im Erwartungswert besser für jeden Job geeignet als ein BWler mit gleichem Notendurchschnitt ;-)

P.S. man muss natürlich auch die geeignete Fächerwahl treffen, das gebe ich zu.

was ist denn die geeignete Fächerwahl?

Ich kenne viele die VWL (auch so advanced monetary blabla) gemacht haben und die haben das größtenteils als sinnfrei empfunden.

Nix mit verstärkten analytischen Kenntnissen, besseren Wertpapiereinschätzungen (alles klar herr kommissar) oder "checkerstatus".

Was kann denn ein VWLer schon.
Paar ausgedachte Theorien mit Angebot und Nachfragekurve kritzeln und künstlich komplizierte Rechnungen über nonsense aufm Blatt klatschen. Wooow.

Jo die Bwl er sind eifersüchtig auf die VWL er . Sorry Leutee VWL ist die deutlich anspruchsvollere variante . Ihr habt bestimmt noch nichts über kontrafaktische Situationen gehört?

BWL ist auswendig lernen, VWL ist verstehen. Lebt damit.

Kann das nur bestätigen! Habe VWL im Bachelor gemacht und mache jetzt einen BWL Master. VWL ist definitiv quantitativ deutlich anspruchsvoller (mal von Financethemen in BWL abgesehen. Dennoch vom Studienfach auf Intelligenz zu schließen halte ich schon für sehr weit hergeholt und lässt auf mangelnde Intelligenz von Seiten des VWLers schließen! Mir war VWL irgendwann einfach zu trocken und ich habe auch nicht gesehen, dass es Tätigkeiten gibt, die ich nur mit einem VWL Studium machen hätte können (außer Research). Summa summarum: Jedem das Seine. Späterer beruflicher Erfolg lässt sich btw auch nicht an der quantitativen Schwierigkeit eines Studiums festmachen. Es gibt viele Theoretiker die große Probleme haben einfache Dinge in der Praxis umzusetzen.

Lounge Gast schrieb:

BWL ist auswendig lernen, VWL ist verstehen. Lebt damit.

Also mit einem VWL Studium wird man eh nie einen Fuß in die Praxis stellen, wer stellt einen schon ein ...

Die Vertiefungen sind relevant, der Überbegriff nicht. Ein VWLer mit gutem Steuerprofil ist für eine Stelle in der Steuerberatung deutlich besser geeignet als der BWLer mit Marketingprofil. Das sollte auch jedem einleuchten. Habe meinen Bachelor in VWL gemacht, im Master dann auf BWL gewechselt und werde jetzt zum nächsten Semester zurück zu VWL gehen, einfach, weil ich meine Vertiefung in beiden Studiengängen absolvieren kann und die VWL-Fächer mir mehr Spaß machen.

nicht dein hauptfach, sondern dein gesamt Lebenslauf muss stimmen. Bspw. London: Jeder der einen Bsc/MSc Abschluss besitzt, kann sich bei Unternehmensberatungen/Investmentbanken bewerben. und jeder der das gegenteil behauptet, zeigt wie wenig praxiserfahrung diese person hat.

tl;dr mit VWL kannst du alles machen und dich überall bewerben. ich würde sogar meinen, dass VWLer einen Vorteil ggb. BWLer haben - wenn es um das Studiumfach geht. ansonsten ist dein CV sowie die bisheriege leistung relevent.

zu mir: VWL studiert + master in finance in UK und nun bei US-Investmentbank in London

Für mich ist und bleibt BWL ein Ausbildungsberuft! ;)

"Für mich ist und bleibt BWL ein Ausbildungsberuft! ;)"

-> BWL ist kein Beruf.

Naja man muss auch sagen, dass gerade in UK VWL deutlich angesehener ist, als BWL.

Bei der LSE ist der BSc Economics und in Oxbridge der PPE (auch Economics) die zwei mitunter schwierigsten Programme. Jeder der ein schlechteres Profil hat macht halt abgewandelte Fächer wie Finance oder Economics & Political Studies etc.

Es gibt nichtmal reine "BWL" Fächer (Business Administration). Die LSE hat sogar auf ihrer Homepage stehen, dass ein BSc in Business Administration auf der "Blacklist" steht, wenn man sich für ein Master bewerben will.

Hier in Deutschland macht man sich als BWLer über VWLer immer lustig und ordnet sie in "Theorielastig, kaum Berufschancen, vielleicht irgendwas beim Statistikamt". In der UK sind sie heiß begehrt. Damit in UB und IB ins Tier 1 zu kommen ist mehr als nur realistisch.

Das Problem des arbeitslosen VWLers liegt eher darin zu meinen, nicht denselben sonstigen Lebenslauf aufbauen zu müssen wie der BWLer, insbesondere Praktika.

Oh man, ich habe euch alle so satt mit diesem ewigen streit darüber, ob vwl besser als bwl ist und umgekehrt!
Die Frage des thread stellers war: welche praktika für vwl? Es wird kaum eine konkrete stelle/ ein unternehmen usw genannt. „Überall“ hilft auch keinem weiter.

Auch wenn der TE nicht mehr mitliest, für VWLer kommen in Frage:

• Ministerien
• Banken
• UB
• IB
• BIG4

Wenn man kleine Bank --> Big 4 --> MInisterium --> UB als Praktika gemacht hat, dann kann man sich überall bewerben.

Ein dickes Dankeschön für den ersten wirklich sinnvollen Beitrag in dieser Debatte! Anscheinend haben alle Vorredner/-schreiber vergessen, dass das hier ein sachliche Frage war und keine ideologische Streiterei zwischen VWL und BWL

WiWi Gast schrieb am 01.01.2018:

Auch wenn der TE nicht mehr mitliest, für VWLer kommen in Frage:

• Ministerien
• Banken
• UB
• IB
• BIG4

Wenn man kleine Bank --> Big 4 --> MInisterium --> UB als Praktika gemacht hat, dann kann man sich überall bewerben.

VWLer sind auch gerne bei der Bundesbank, EZB, Forschungsinstituten gerne gesehen. Es kommt nur darauf an, wo und was man arbeiten möchte. Man sollte auch ein wenig Research-affin sein. Natürlich sind diese Stellen eher rar, aber dafür umso spannender als manch ein BWL-Praktikum.