Wie sieht das so im Durchschnitt aus?

Bei mir im Internship ~ 70h (schien mir auch representative zu sein)

Lounge Gast schrieb:

Wie sieht das so im Durchschnitt aus?

80h

Ich biete 85

90h

Wie bei jeder anderen Top-UB auch - zwischen 60h am unteren Ende bis 75h am oberen Ende (inkl. Reisen).
Kommt wie immer auf Faktoren wie Projekte, Industrie, Kunden, Team, eigene Verantwortung, eigenes Tempo und generellen Zeitdruck an. Allgemein kann ich aus meinem Praktikum sagen, dass bei meinen beiden Projekten meist zwischen 8:00 und 9:00 Uhr angefangen wurde und wir dann meist vor 24:00 Uhr fertig waren - wobei das nicht bedeutet, dass man die ganze Zeit beim Kunden sitzt. Meist heißt es ab 20:00-21:00 Uhr Abfahrt, dann noch etwas gemeinsam essen und dann im Hotelzimmer weiterarbeiten bis 24:00/1:00 Uhr. Hat mir aber nichts ausgemacht, spannende Projekte, viel Verantwortung und coole Teams.

na dann ... hauptsache das hotel hat 5 sterne ;)

Wenn das stimmt

Stundenlohn Strategy&

?

Ja die Hotels waren schon nice, aber viel Zeit zum genießen hat man ja leider nicht.

Wie schon erwähnt ist das sehr Projekt- und auch industrieabhängig. Ich habe zuletzt recht humane Arbeitszeiten von täglich ca 8.30-18.30 Uhr gehabt, an den Reisetagen natürlich länger. Ist nicht unbedingt der Regelfall, aber gibt es auch :)

Kommt mir aber sehr untypisch vor. Freunde von mir bei S& arbeiten definitiv bis 11-12 Uhr.

Rein aus geldgeiler Sicht: Wieso steigt jemand bei Strategieberatungen ein wenn sie genauso viel oder nur unwesentlich weniger arbeiten müssen und weniger verdienen als im IB?

IB Arbeitszeiten sind nochmal deutlich krasser. Da geht es nicht bis 11/12, sondern oft eher bis 1/2.
Wenn man annimmt, dass sowohl das Hotel als auch die Wohnung des IBers relativ in der Nähe vom Büro sind, man um 9 Uhr anfängt zu arbeiten und somit sagen wir mal um 7:30 aufsteht ist das der Unterschied zwischen 7-8 Stunden Schlaf oder 5-6 Stunden Schlaf. Das macht schon einen großen Unterschied. Außerdem arbeitet man im UB Freitags meistens nur bis 18 Uhr und am Wochenende gat nicht. Im IB ist beides nicht der Fall. Das macht schon einiges an Lebensqualität aus.

Im Consulting arbeitet man nochmal deutlich weniger als im IB und verdient dabei nicht viel weniger: Consulting: Montags bis Mittwochs bis max. 12/1 nachts, Donnerstags: bis 21-22 Uhr, Freitags: bis 18-19 Uhr, Wochenende: frei - Gehalt als 1st Year: 70k fix + 10-20% Bonus = rein monetär ca. ? 85k dazu aber auch Car + sonstige Perks (z.B. keine Kosten unter der Woche, Hotelpunkte, Meilen usw.); IB: Mo-Fr: bis 1-2 Uhr nachts, Wochenende: Mind. 1 Tag davon 6-12 Stunden je nach Auslastung - Gehalt als 1st Year: 70k fix + 30-50% Bonus = 100-110k.

Jetzt vergleiche mal die beiden Berufe, was macht da wohl mehr Sinn? Consulting unterscheidet sich ungefähr um 20-25k pro Jahr brutto (das auch über die anderen Junior-Stufen hinweg - wobei der Unterschied später etwas höher sein dürfte) - netto sind das gerade mal ~ 10-12k. Für einen 1000er mehr im Monat ist es nicht Wert ins IB zu gehen. Wer jetzt mit den tollen Exits a la PE kommt, ja die sind mit IB-Background einfacher, aber a) ist das mit Consulting auch gut möglich, vor allem da Berater stärker gebraucht werden bei den Fonds, da die Wertschöpfung zunehmend nicht mehr bloß über Leverage und höherem Verkauf abläuft (Zinsen steigen wieder, neue Regulatorik bzgl. des maximal aufzunehmenden Fremdkapitals für PEs, überteuerte Target-Preise - zuviele Käufer, zu wenige Targets), sondern operative Umsetzung und Hebung von Synergien etc. wichtiger wird und b) der Markt eben aus oben genannten Gründen auch unattraktiver geworden ist - viele PEs machen mittlerweile Verluste oder tun sich schwer überhaupt Rendite zu erwirtschaften. Mit Consulting bleiben dir im Vgl. zu IB mehr Möglichkeiten Exit-bezogen.

Also bleibt festzuhalten: Arbeitszeiten im Consulting etwa 70-85h, im IB 80-90h und Big4 50-60h. Ist das richtig soweit?

Für Big4 stimmt das, aber im Consulting sind es 70-90h und im IB 80-100.

Lounge Gast schrieb:

Also bleibt festzuhalten: Arbeitszeiten im Consulting etwa
70-85h, im IB 80-90h und Big4 50-60h. Ist das richtig soweit?

70-85h halte ich für Consulting, wenn wir vom Durchschnitt sprechen, für ein bisschen hochgegriffen. Ich würde eher sagen 65-75h.

Dazu kommt, dass WE-Arbeit bei IB deutlich häufiger ist als bei UB.

Bei Strategieberatern wie M/B/B, Strategy&, Berger usw. arbeitet man im Schnitt 70 Stunden, das kann ich aus erster Hand bestätigen. Big 4 Consulting deutlich weniger, dort arbeitet man bis max. 20 Uhr.

Kann man nicht verallgemeinern, mal geht es bis 18h, mal bis 23h.

Lounge Gast schrieb:

Big 4 Consulting deutlich weniger, dor arbeitet man bis max. 20 Uhr.

Die Big4 sind beim Arbeitszeit/Gehalt/Karriere-Verhältnis den anderen deutlich überlegen. 50h sind nunmal was ganz anderes als 70h oder 90h und somit auch ein Leben abseits der Arbeit möglich.

"Die Big4 sind beim Arbeitszeit/Gehalt/Karriere-Verhältnis den anderen deutlich überlegen. 50h sind nunmal was ganz anderes als 70h oder 90h und somit auch ein Leben abseits der Arbeit möglich."

Das bringt dir aber im Big 4 Consulting und Audit auch nichts, da du im Hotel übernachtest. Ob ich nun in Buxtehude schon um 20:00 Uhr oder erst um 23:00 Uhr im Hotel die Zimmerbar plündere, macht da keinen Unterschied in der Freizeitgestaltung. Diese findet auch bei den Big 4 nur am Wochenende statt.

Für mich würde das schon einen Durchschnitt machen, da ich genau während dieser zusätzlichen Zeit Sport machen, mit Frau und Kindern skypen oder einfach nur draußen spazieren gehen kann. Auf die Dauer gesehen ist das schon ein enormer Gewinn an zusätzlicher Genugtuung im Leben.

einen Unterschied meinte ich natürlich

Abnehmender Grenznutzen aus Geld, bzw. steigender aus zusätzlicher Freizeit. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Big4 tatsächlich nicht so unattraktiv, wie zum Teil dargestellt.

Dann fange ich lieber bei BMW mit 60k mit 35 Stunden an anstatt bei Big4 für 50k

Beratung rentiert sich nur, wenn man zu einer Strategieberatung geht und 70k und aufwärts verdient. Also M/B/B, S&, RB, ATK, OW. Alles drunter macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Dann probiere mal zu BMW zu kommen ;).

Bin bei JPM und weiß ehrlich gesagt nicht, wo ihr die 80-100h /Woche herhabt... Ich komme all in auf 70h/Woche

Ja klar und bei GS arbeitet man auch nur 50h/Woche mit Überstundenausgleich ;)

Ich bin nicht vom Fach - aber ist die Personalplanung in den UBs und IBs so schlecht oder die Berater so langsam, dass so viel Stunden gearbeitet werden muss?!

Anforderungen und Erwartungen der Kunden und Partner sind etwa doppelt so hoch, wie in der Industrie. Personalplanung ist weniger das Problem, weil mit jeder FTE auch mehr erwartet wird. Das Arbeitstrmpo ist es auch nicht. Würde mal schätzen, dass der durchschnittliche Berater 30 % schner arbeitet als der OEM-Beamte (Jedenfalls in den Abteilungen in denen ich war).

Lounge Gast schrieb:

Ich bin nicht vom Fach - aber ist die Personalplanung in den
UBs und IBs so schlecht oder die Berater so langsam, dass so
viel Stunden gearbeitet werden muss?!

Aber warum macht ihr das mit? Eine 80std Woche sind 2 Vollzeitjobs....

Sagt so gut wie jeder, Realität sieht anders aus.

Fakt ist an Stundenlohn von Automotive / Chemie etc bei knapp 60k + Bonus/Weihnachtsgeld etc bei 35-40 std. Woche ist nicht zu schlagen.

Beratung ist aber bei 75-90k pro Jahr und Stunden zwischen 55-70 nicht das doppelte, nicht ganz konkurrenzfähig mit Konzern aber im Vergleich zu Logistikern, Mittelständlern etc. immernoch weitaus besser auf Stundenbasis.

Interessant natürlich das es die meisten nicht wirklich auf Stunden basis berechnen weil who cares?

Nach 2 Jahren UB hat da der ein oder andere mit 25/26 8000-10000 brutto im Monat dann auch den soviel gepreisten Konzernler restlos abhängt (ohne Spesen, 2 Wochen 5* Urlaub etc da mit einzuberechnen die ja noch drauf kommen). Achja und den DAx30 bei dem man pro Jahr 3 Monate Sabbatical in Asien machen kann würde ich auch gerne sehen :-)

Lounge Gast schrieb:

Aber warum macht ihr das mit? Eine 80std Woche sind 2
Vollzeitjobs....

"dann geh lieber zu BMW"

als wäre das so einfach.. vor allem als BWLer.. die Stellen vielleicht 20 BWL-Absolventen pro Jahr in Deutschland ein.. und das sind größtenteils Verwandte von Mitarbeitern oder ex-praktis

Habe während meines Praktikums bei S& durchaus humane Arbeitszeiten gehabt. Unter der Woche hat um 7 der Wecker geklingelt, beim Kunden dann gegen 8:15 Ankunft. Zurück ins Hotel dann meist zwischen 20 und 21 Uhr. Dort dann Essen und aufs Hotelzimmer gegen 22 Uhr. Manchmal hab ich dann dort noch was bis 24 Uhr gemacht, oftmals auch gar nichts.

Donnerstag Rückreise bereits gegen 18 Uhr und Freitags am Office-Tag bin ich meist auch gegen 18 Uhr raus. Wochenende frei sowieso.

Würde behaupten, für das Gehalt von S& ein mehr als fairer Deal.

Aber klar, hängt natürlich immer sehr von Projekt zu Projekt ab.

Push-

Wie sieht das ganze denn heutzutage nach Corona aus? Gibt es hier signifikante Unterschiede im Public bspw?

Wie sieht das ganze denn heutzutage nach Corona aus? Gibt es hier signifikante Unterschiede im Public bspw?

Basierend auf unmittelbarer Beobachtungen:
Montag bis Donnerstag ca. von 08.30 - 22.30/23.30 (mit Essenspausen und vereinzelt mal Sport), wenn es wirklich brennt auch mal bis 1 Uhr nachts. Freitag eher bis 17/18 Uhr

Ich glaube es gibt leichte Unterschiede zwischen den Practices, bspw. ist Automotive und Financial Services tendenziell länger als Public Sector Projekte

Basierend auf meiner beobachtbaren Stichprobe (n = 1):

Montag bis Donnerstag ca. von 08.30 - 22.30/23.30, mit Essenspausen und vereinzelt mal einer Sportsession. Wenn es brennt dann geht auch mal erst zwischen 12 und 01.00 der Laptop zu.

Bzgl. Arbeitszeitunterschiede in den Practices könnten Financial Services und Automotive tendenziell schlechter abschneiden als bspw. Public Sector, Retail und Pharma. Reiseanteil würde ich so auf 30% schätzen, ist aber glaube sehr stark projektabhängig

WiWi Gast schrieb am 05.03.2024:

Basierend auf meiner beobachtbaren Stichprobe (n = 1):

Montag bis Donnerstag ca. von 08.30 - 22.30/23.30, mit Essenspausen und vereinzelt mal einer Sportsession. Wenn es brennt dann geht auch mal erst zwischen 12 und 01.00 der Laptop zu.

Bzgl. Arbeitszeitunterschiede in den Practices könnten Financial Services und Automotive tendenziell schlechter abschneiden als bspw. Public Sector, Retail und Pharma. Reiseanteil würde ich so auf 30% schätzen, ist aber glaube sehr stark projektabhängig

Krass. Bin bei MBB und ich habe glaube ich Mo-Mi noch nie den Laptop vor 23.00 Uhr die letzten 12 Monate zu gemacht. Unter der Woche fände ich alles vor 01.00 top.

So kann es sich unterscheiden.

WiWi Gast schrieb am 05.03.2024:

Basierend auf meiner beobachtbaren Stichprobe (n = 1):

Montag bis Donnerstag ca. von 08.30 - 22.30/23.30, mit Essenspausen und vereinzelt mal einer Sportsession. Wenn es brennt dann geht auch mal erst zwischen 12 und 01.00 der Laptop zu.

Bzgl. Arbeitszeitunterschiede in den Practices könnten Financial Services und Automotive tendenziell schlechter abschneiden als bspw. Public Sector, Retail und Pharma. Reiseanteil würde ich so auf 30% schätzen, ist aber glaube sehr stark projektabhängig

Krass. Bin bei MBB und ich habe glaube ich Mo-Mi noch nie den Laptop vor 23.00 Uhr die letzten 12 Monate zu gemacht. Unter der Woche fände ich alles vor 01.00 top.

So kann es sich unterscheiden.

Ich war selbst mehr als drei Jahre bei Strategy& und da gab es auch nur sehr vereinzelt Tage mit Essen & Saufen/Chillen/Sport ab 20:xx Uhr. Normal war eher Arbeiten bis ca. Mitternacht, in vielen Projekten auch regulär länger.

Bezüglich der Practices-Einschätzungen würde ich allerdings mitgehen, ich war in einer der beiden aufgeführten Practices - insb. Public Sector und teilweise Retail schien mir tatsächlich wesentlich softer zu sein.