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PraktikumPraktikumszeugnis

Das optimale Praktikumszeugnis 3: Das ungenügende Beispielzeugnis

Die Anforderungen an ein qualifiziertes Praktikumszeugnis sind kaum geringer als bei einem normalen Arbeitszeugnis. Wir zeigen, worauf es zu achten gilt.

Ein Buch mit leeren, weißen Seiten und ein Stift.


Nach dem sehr guten Beispielzeugnis von letzter Woche nun das Gegenstück, ein sehr schlechtes Beispielzeugnis. Dass ihr so etwas am Ende eures Praktikums in den Händen haltet, ist eher unwahrscheinlich. Dennoch kann man beim Vergleich der beiden Beispielzeugnisse die ganze Spannweite der Beurteilungsmöglichkeiten erkennen.
 

Praktikumszeugnis - Beispielzeugnis
Frau Sandra Meckel, geboren am 12.05.1977 in Essen, war zwischen dem 15.08. und dem 15.10.2000 als Praktikantin in unserem Unternehmen tätig. Unser Unternehmen ... (kurze Beschreibung).

In den zwei Monaten ihres Praktikums hatte Frau Meckel Gelegenheit, die Abteilung ... und die Abteilung ... kennen zu lernen (eine Gelegenheit, die sie offenbar nicht wahrnahm).

(Eine detaillierte Aufgabenbeschreibung fehlt, weil Frau Meckel vermutlich nichts Nennenswertes geleistet hat.)

Frau Meckel hat die ihr übertragenen Aufgaben im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit ausgeführt (allgemeine Bewertung: ungenügend). Sie war stets bestrebt, ihre Aufgaben termingerecht zu erfüllen (war darin aber nicht erfolgreich. Über die Qualität ihrer Arbeitsweise wird nichts ausgesagt). Ihr freundliches Wesen ermöglichte eine gute Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Vorgesetzten. (Nur scheinbar positive Wendung am Schluss. Als Bewertung des Sozialverhaltens ist das viel zu wenig, die Nennung der Mitarbeiter vor den Vorgesetzten lässt auf Kommunikationsprobleme mit letzteren schließen.)

Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

(Es fehlt der Dank für die geleistete Arbeit, die offensichtlich nicht den Wünschen entsprach.)

Datum, Unterschrift


Beispielzeugnis - Fazit
Schon die Kürze des ganzen Zeugnisses stimmt misstrauisch. Leerstellen sind die fehlende ausführliche Aufgabenbeschreibung sowie eine detaillierte Bewertung von Führung und Arbeitsweise. Die vernichtende Gesamtbewertung rückt das Zeugnis vollends in den Bereich ungenügend.

Ein solches Zeugnis sollte man niemals präsentieren. Dann lieber im Lebenslauf gar nicht erst erwähnen, dass man in dieser Zeit und bei Firma XY ein Praktikum absolviert hat.