Glücksgefühle am laufenden Band
Was sich aus einem Praktikum so alles entwickeln kann! Ein wenig Glück, viel Engagement und der soziale Aufstieg war gesichert. Nie mehr 2. Liga!

Nie mehr zweite LigaWährend diese fordistische Maschine unaufhörlich Anti-Rutsch-Tücher für Flugzeug-Speisetabletts produzierte, tönte es fortwährend in meinem Kopf:
Nie mehr zweite Liga!
Na prost Mahlzeit, dachte ich mir nun schon seit acht Wochen und hatte permanent diesen Fußball-Slogan im Kopf, den die Schlachtenbummler von Aufstiegsaspiranten am Ende einer überstandenen Zweitliga-Saison skandieren.
Sozialer Aufstieg
Ja, nach Aufstieg war mir zu Mute. Nach so despektierlich das klingt sozialem Aufstieg. Wofür studiere ich eigentlich, fragte ich mich bei meiner Exkursion in die Niederungen des Manchester-Kapitalismus. Monotonie kann krank machen. Mein Respekt vor den Opfern dieses Kapitalismus, den Angestellten dieses Unternehmens, die zumeist auch noch als unqualifiziertes und schwer zu vermittelndes Personal von Medien und Politik diffamiert werden, wuchs zusehends.
Ich fühlte mich mit diesen Menschen erstmals verbunden, saßen wir doch kurzzeitig in einem Boot, in dem ich aber offenbar als einziger eine Schwimmweste anhatte:
Und zwar in Form meines Studiums.
Ich erkannte nun das Privileg, studieren zu dürfen und mich für höhere Weihen zu qualifizieren. Also, was tun? Die letzten zwei Wochen in der Fabrik vergingen tatsächlich ohne Nervenzusammenbruch, und eine herzliche Verabschiedung von den Arbeitskollegen verhinderte, mein Image als arroganter Schnösel zu untermauern (Sätze wie Der meint wohl, der ist was Besseres kamen mir zu Ohren. Wenn die wüssten, wie ich wirklich gedacht habe...)
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