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Woran erkenne ich ein gutes Praktikum?

Ein absolviertes Praktikum kann ein großartiger Türöffner für die Berufswelt sein. Gerade Studien- und Ausbildungsabgänger sowie Quereinsteiger finden leichter eine Stelle, wenn sie bereits erste Erfahrungen in ihrem gewünschten Tätigkeitsbereich gesammelt haben. Es liegt auf der Hand, dass dabei die Qualität des Praktikums eine entscheidende Rolle für den Erfolg spielt. Woran erkennen Praktikumsinteressierte jedoch, ob es sich lohnt, ein konkretes Praktikum zu absolvieren?

Ein Student geht an einem Graffiti mit dem englischen Wort "Good" auf deutsch "gut" vorbei. Das Bild symbolisiert das Thema "Suche nach einem guten Praktikum".

Wer sich für ein Praktikum interessiert, steht vor der Frage, wie er sein ideales Praktikum findet. Er überlegt sich zuerst, wo seine Interessen liegen und welche Tätigkeiten hilfreich für das Sammeln erster Erfahrungen im anvisierten Berufsfeld sind. Dann geht es an das Suchen einer passenden Praktikumsstelle. Für jede in Frage kommende Stelle gilt es, deren Qualität zu überprüfen, bevor eine allfällige Bewerbung erfolgt. Die untenstehenden Kriterien und Überlegungen können dabei helfen.


Erster Eindruck
Selbst wenn der Einsatz in einem Praktikum immer befristet ist, ist es dennoch schade um die eingesetzte Zeit, wenn jemand sich an der Arbeitsstelle nicht wohl fühlt. Dem lässt sich meist vorbeugen. Zuerst gilt es zu prüfen, ob die Firma, die das Praktikum ausschreibt, seriös ist. Der Eindruck vom Besuch der Unternehmenswebsite hilft hierbei ebenso wie Bewertungen auf Plattformen wie kununu. Wer sich für ein Praktikum bei einer Firma interessiert, sollte diese zudem erstmal kontaktieren. Ein guter Arbeitgeber beantwortet Fragen zeitnah und gibt transparent Auskunft über die Aufgaben im Rahmen des Praktikums. Für das gegenseitige Kennenlernen von Praktikumsinteressenten und Unternehmen ist ein Vorstellungsgespräch die optimale Lösung. Dieses kann vor Ort, aber auch per Videokonferenz stattfinden. Vor Antritt des Praktikums sollten beide Seiten einen schriftlichen Praktikumsvertrag unterzeichnen, in welchem unter anderem festgelegt werden:


Aufgabenbereich
Die Aufgaben im Praktikum sollen zum eigenen Studien- oder Ausbildungsgang und den persönlichen Interessen passen. So besteht die Möglichkeit, in den betreffenden Bildungsgängen

Ein spannender Aufgabenmix, der fordert, aber nicht überfordert, ist hierbei ideal. Selbstverständlich fallen dabei auch einfache und repetitive Aufgaben – etwa das Einfüllen von Daten in Datenbanken oder das Sortieren von Briefpost – an, aber diese dürfen nicht den Hauptteil der Praktikumstätigkeit ausmachen. Denn schließlich geht es darum, Neues zu lernen und an Aufgaben zu wachsen.

Neben den Arbeitgeber-Referenzen ist die berufliche und persönliche Weiterentwicklung der größte Gewinn aus einer Praktikumstätigkeit. Diese erfolgt durch das Lernen während der Arbeitstätigkeit sowie durch verschiedene Weiterbildungen. Einige Unternehmen bieten Praktikanten letztere Möglichkeit an. Das kann beispielsweise die Teilnahme an

sein, die festangestellte Teammitglieder auch besuchen. Falls diese Option nicht besteht, kann der Betrieb den Praktikanten regelmäßig einen gewissen Zeitraum für das Selbststudium zur Verfügung stellen, beispielsweise für


Betreuung und Feedback
Ein ideales Praktikum ist eines, in welchem sich die Praktikanten vom ersten Tag an wohlfühlen. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden schätzen, werden diesen auch im Praktikum mit Wertschätzung begegnen. Das zeigt sich wiederum im Verhalten der Praktikanten. Jedem Praktikanten sollte von Beginn an eine Ansprechperson – falls das möglich ist, ein Praktikantenbetreuer oder ein Mentor – zur Seite gestellt werden. Diese Person ist dafür zuständig,

Sie ist zudem dafür verantwortlich, dass der Praktikant genügend ausführlich in seine Arbeit eingeführt wird. Dazu gehört unter anderem, dem Praktikanten

Des Weiteren gibt die Betreuungsperson dem Praktikanten bei seiner Tätigkeit Feedback

Dies erfolgt oft informell über mündliche Rückmeldungen oder E-Mails. Zumindest am Ende des Praktikums und möglichst auch zusätzlich in der Mitte des Einsatzes sollte ein Gespräch zwischen dem Praktikanten und seiner Betreuungsperson stattfinden. In diesem haben beide Seiten die Chance, eine ausführliche Rückmeldung zu geben. Auf keinen Fall fehlen darf am Schluss des Praktikumseinsatzes ein wohlwollendes, genügend aufschlussreiches Praktikumszeugnis.


Dauer und Vergütung
Es gibt zwar die Möglichkeit, zweiwöchige Kurzpraktika zu absolvieren oder eine gewisse Zeit der Semesterferien im Praktikum zu verbringen. Besser ist jedoch eine Praktikumsdauer von mindestens drei Monaten. So hat der Praktikant genügend Zeit, um eine neue Aufgabe zu lernen und sie zu meistern. In der Regel dauern Praktika bis zu zwölf Monaten, begleitend zu manchen Studiengängen können sie auch zwei Jahre beziehungsweise vier Semester dauern.

Eine gute Praktikumsstelle sollte fair bezahlt werden. Auch wenn die Firma nicht das Budget zur Verfügung hat, welches bei einer Festanstellung vorhanden ist, sollte die Entlohnung

Ein Praktikant sollte kein Ersatz für eine billige Arbeitskraft im Unternehmen sein. Praktikanten sind befristet angestellte Mitarbeiter, die ein Training on the Job machen. Sie können später übernommen werden, wenn sie ihre Arbeit gut machen, was nicht selten vorkommt. Die Option der Festanstellung braucht nicht schon in der Stellenausschreibung des Praktikums zu stehen – sie ist kein Lockvogel für Praktikanten, sondern eine Verhandlungssache zwischen dem Arbeitgeber und denjenigen Praktikanten und Praktikantinnen, die sich bei ihrer Arbeit bewährt haben.