Unvergütetes Praktikum - was tun?
Hi!
Ich habe letztes Jahr meinen Bachelor in Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln abgeschlossen und habe mich danach bewusst für ein Jahr Pause bis zum Master entschieden, um freiwillige Berufsorientierungspraktika zu machen.
Da es für mich immer fest stand, dass ich nicht so Lust auf die freie Wirtschaft habe (zumindest ist das Stand jetzt mit 25 - ich weiß nicht wie ich mit 35 denke), habe ich mich bei Öffentlichen Einrichtungen und politischen Stiftungen beworben.
Seit April mache ich ein Praktikum bei der Konrad Adenauer Stiftung. Das Praktikum ist leider unvergütet. Daher habe ich mich mit meinem Praktikumsmentor darauf geeinigt, dass ich nur 4x die Woche komme, damit ich den Freitag und den Samstag nutzen kann um anderweitig meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Meine "Lebensunterhaltskosten" sind nun nicht die Welt - aber 500-600 Euro brauche ich im Monat schon.
Ich habe mich anschließend weiter beworben - und jetzt habe ich praktisch eine Zusage von der Bundeswehr im zivilen Bereich erhalten.
Super! Bundeswehr finde ich absolut spannend.
Bevor ich mich beworben habe, habe ich mich etwas belesen und in die Praktikumsrichtlinien der Bundeswehr reingeschaut:
(wenn ich das richtig verstanden habe damals, dann handelt es sich um vergütete Praktika bei der Bundeswehr)
Jetzt habe ich heute das erste Mal mit meiner Praktikumsleitern telefoniert. Sie ist interessiert und bietet mir ein Praktikum für 4 Monate an.
Ich bin bei Fragen um Geld und Finanzierung immer noch relativ "zarghaft" ... bin dann aber auf den Punkt zu sprechen gekommen. Dann sagte mir die Praktikumsleitern, dass leider ein Praktikum bei der Bundeswehr unvergütet ist. Sie war überaus freundlich und meinte dann, dass sie das nicht entscheidet, sondern dass das bei der Bundeswehr einfach so ist. Sie freut sich aber, wenn ich das Praktikum antreten möchte. Allerdings sagte sie mir auch, dass ich nicht verpflichtet bin, dass Praktikum anzunehmen und wenn ich ein "besseres" Angebot finden sollte, dass ich das dann ruhig machen kann.
Ich bin dann mit ihr so verblieben, dass wir uns nach Ostern mal zusammen zu einem persönlichen Gespräch treffen.
Mir kommen nun einige Fragen:
-
Habe ich die Praktikumsrichtlinien bei der Bundeswehr falsch gelesen?
- Ich habe "gehört", dass man vom Jobcenter Zuschüsse für Praktika erhalten kann, die zur Berufsfindung- Berufsorientierung dienen. Ist das Unsinn oder sollte ich dort mal vorsprechen? Ich meine "Warum sollten die mir Kohle geben?"
Für mich ist das schade. Ich möchte gerne wirklich Vollzeit ein Praktikum machen, damit ich nicht nebenbei noch nen Kellner Job machen muss.
- Es existiert doch in Deutschland seit geraumer Zeit ein Mindestlohn. Warum greift der denn hier nicht? (Ich weiß, dass ist ne ziemlich naive Einstellung, dass man denkt, dass der Mindestlohn dafür sorgen würde, dass die mich bezahlen müssten. Aber für die ist das ja ziemlich einfach: Wir können ihnen ein unbezahltes Praktikum anbieten. - ja oder nein - )
Würde mich über paar Anregungen freuen.
Liebe Grüße,
Christian
antworten