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PraktikumszeugnisAbbruch

Anspruch auf Praktikumszeugnis?

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WiWi Gast

Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Hallo,

kurz zu meiner Situation: Ich habe ein 12-wöchiges Praktikum angefangen, welches von Anfang an nicht nach meinen Vorstellungen (und im Übrigen auch nicht nach den Absprachen im Vorstellungsgespräch) verlaufen ist.
Dies habe ich nach ca. zwei Wochen erstmals kommuniziert. Mein Vorgesetzter meinte dann, dass er die Schwachstellen auch sieht, sich aber eine grundlegende Veränderung einstellen würde.
Als sich nach fünf Wochen nichts verändert hat, habe ich das Praktikum "einvernehmlich" (so der Wortlaut im Aufhebungsvertrag) auf sechs Wochen verkürzt.
Das Zeugnis ist nun sehr schlecht ausgefallen, was mir mein Vorgesetzte, der sehr verärgert war, auch schon andeutete.

Meine Frage nun: Habe ich einen Anspruch auf ein Zeugnis, das nur meine Arbeit/Leistungen in den sechs Wochen widerspiegelt oder muss ich mich mit einem nicht den Tatsachen entsprechenden Zeugnis abfinden?

Vielen Dank für Eure Antworten!

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

das hast du natürlich
aber wie willst du das durchsetzen

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

ich kann verstehen, dass es nich grad angenehm ist, wenn man während einer Tätigkeit nicht damit zufrieden ist, was man macht, bzw. was evtl. vorher besprochen wurde. Aber sorry, wie kann man denn ein 3monatiges Praktikum auch noch verkürzen? Das zeigt ja, dass du nich sehr flexibel und ehrgeizig bist. Wie willst du das denn später machen wenn du mal jahrelang mit Projekten vertraut gemacht wirst, die du scheiße findest. Jedesmal den Schwanz einziehen?
Is doch klar, dass du kein gutes Zeugnis erwarten darfst.
War meiner Meinung nach ein großer Fehler, dies zu tun.

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Ja, kannst Dir ein einfaches Zeugnis ausstellen lassen, das geht schon.
trotzdem muß ich grundsätzlich meinem vorposter recht geben.
Hatte auch mal ein Praktikum, das war zu Beginn wirklich gut, nach einer Weile wurde ich dann allerdings in eine Abteilung gesetzt in der ich ziemlich stupide Anträge bearbeiten durfte. Das war so nie abgemacht.
Trotzdem hab ich mich weiterhin auch um andere Dinge gekümmert. (Info und bessere Aufgaben = Holschuld, nicht Bringschuld) und die Anträge auch noch gemacht.
Das Zeugnis liegt dafür im Bereich 1-, 2+, da gabs nix zu meckern und am ende ist es das, was für spätere Bewerbungen zählt, selbst wenn das Praktikum anders verlief als ich es mir vorgestellt hatte.

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

stimme die beide vorredner zu. Habe gerade ein 3-monatiges "scheiss" Praktikum hintermir gebracht. Alles anders als im Praktikumsvertrag steht. Naja! dafür bin ich heute umso froh das mein Zeugnis eine glatte eins ist. Man muss wenigstens in der lage sein 3 monate so etwas mitzumachen. Das praktikum zu kurzen zeigt wirklich leider große Schwäche was flexibilität und stress angeht. Ich denke das Recht auf ein gutes Zeugnisse hast du nicht.

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Ich bin der Threaderöffner!

Zur Info: Ich hatte eine sehr gute Alternative zu dem sinnlosen Kopieren und Akten sortieren im Praktikum.
Natürlich wäre es dämlich gewesen, das Praktikum nach sechs Wochen abzubrechen und die restlichen Wochen in der Sonne zu liegen.
Da ich aber noch ein Praktikum machen konnte, dass mich fachlich auch wirklich weitergebracht hat, bereue ich die Entscheidung in keinster Weise.

Die Frage ist nun, inwiefern die "Verärgerung" des Vorgesetzten Einfluss auf das Zeugnis nehmen kann/darf oder ob sich ggf. ein Gespräch mit der Personalabteilung lohnt!?

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Vielleicht hast du auch einfach zu wenig kompetent gewirkt, so dass man dir eben keine anderen Sachen als Kopieren und Akten sortieren anvertrauen wollte? Im übrigen solltest du über diese Tätigkeiten nicht so leichtfertig urteilen. In der WP-Branche zum Beispiel ist es durchaus üblich, dass Prüfungsassisten (also Absolventen) gar nicht so selten solche Tätigkeiten übernehmen (wer soll das auch sonst tun, wenn kein Praktikant zur Stelle ist? Der Wirtschaftsprüfer?).

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

:))))

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Abbrechen war das einzig Richtige! Ein Praktikum, welches ausschliesslich aus Hilfs-Tätigkeiten besteht, machen nur diejenigen zu Ende, die nichts besseres finden! Habe selbst die Erfahrung gemacht, dass es sehr positiv im Bewerbungsgespräch aufgenommen wird, wenn man ehrlich sagt, dass man das Praktikum aus diesem Grunde abgebrochen hat, nachdem man alles versucht hat, um seinen Aufgabenbereich zu verändern!

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Ja sicher, die nichts Besseres finden. Ist ja auch so einfach, sich innerhalb von ein oder zwei Wochen komplett ein neues Praktikum zu beschaffen....so..ich rechne mal: jemand hat sich für ein Zwei- oder Drei-Monatspraktikum beworben und dies auch bekommen (für die vorlesungsfreie Zeit). Nach zwei Wochen geht ihm auf, dass er bei dem Unternehmen keinen Blumenstrauß gewinnen kann. Dann schaut er sich um und bewirbt sich auf neue Praktika. Selbst wenn alles glatt geht, und er innerhalb der nächsten zwei Wochen etwas findet (was schon beinahe utopisch ist), so ist doch dann schon ein ganzer Monat vergangen, bis er seine neue Praktikumsstelle antreten kann.

Dann geht das Ganze wieder von vorne los: Einarbeitung, Trottel-Jobs am Anfang (wer kriegt schon gleich in den ersten Tagen die tollen Projekte auf dem Präsentierteller serviert?), nicht wissen, ob das nun nur ein temporäres "Problem" ist und ob sich die Lage später bessern wird, oder ob man wieder nur für die Dauer des ganzen Praktikums als Kopierhilfe dienen darf.

Oder dachtest du an "Super"-Praktika bei Unternehmen wie McKinsey & Co.? Da kann ich dir versichern, dass die dich selbst mit einem tadellosen Lebenslauf nicht innerhalb eines Tages für ihr Unternehmen rekrutieren werden. Gerade in Großunternehmen dauert so ein Rekrutierungsprozess auch für Praktika mitunter seeeehr lange. Eine "Hoppla- hier komm ich"-Mentalität, ist hier komplett fehl am Platze. Es stellt sich dann im übrigen auch die Frage, warum die Bewerbung nicht schon während des Semesters direkt an so ein Unternehmen gegangen ist, wenn man so ein "High Potentials" ist, der normale Praktikumstätigkeiten als unter seiner Würde empfindet...

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Natuerlich ist es nicht einfach sich in 2 Wochen ein neues Praktikum zu besorgen, aber oft ist es doch so, dass man sich im Vorfeld bei mehreren Unternehmen beworben hatte und sich dann für eines entschieden hat! Wenn man dann sehr schnell merkt, dass das eine klare Fehlentscheidung war, weil man kein eigenes Projekt im Praktikum bearbeiten darf, sondern nur eine Hilfskraft ist, dann lohnt es sich durchaus mal bei den anderen Unternehmen, denen man abgesagt hatte nochmal nachzufragen mit dem Hinweis, dass einem das gewählte Praktikum gar nicht gefällt (aber man sollte dann vorher wirklich schon versucht haben das ganze zu ändern...) und ob Sie nicht vielleicht noch "Platz" hätten! Gerade die Großkonzerne freuen sich doch immer wieder über engagierte Praktikanten!

Und noch eine persönliche Anmerkung von mir: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Unternehmen wie McKinsey & Co ungewöhnlich schnell in solchen Situationen reagieren können und zwischen einer erneuten Bewerbung und dem Praktikumsbeginn nur wenige Tage liegen können!

Und ich denke nicht, dass man eine "Hoppla - hier komme ich" Mentalität hat, wenn man nicht bereit ist in einem Praktikum nur zu kopieren und Daten abzutippen! Meiner Meinung nach sollte man in einem Praktikum (neben den gängigen Hilfstätigkeiten, für die man sich natuerlich nicht zu schade sein sollte) immer ein eigenes Projekt haben, für das man selbst verantwortlich ist und das für einen selbst eine Herausforderung darstellt, so dass man daran auch wachsen kann! Ist das nicht der Fall würde ich lieber die Zeit für etwas sinnvolles nutzen, denn was nutzt es mir, wenn ich das Praktikum zu Ende mache? Ein mittelmäßiges Zeugnis (die Aufgabenbereiche werden ja nicht besonders anspruchsvoll klingen...) und die Erkenntnis, dass man sich ausgenutzt fühlt und für diese Firma nicht arbeiten möchte... Um ehrlich zu sein, da würde ich sogar einen Urlaub vorziehen! Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass genau diese Argumentation auch einen Personaler der "unflexiblen" Großkonzernen überzeugt hat....

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

So, ich als Threadersteller melde mich auch mal wieder zu Wort.
Schön, dass nach meinem ":))))" vom 06.10. noch drei konstruktive Beiträge gekommen sind! Danke dafür.

Ich gehe mit dem abgebrochenen Praktikum auch sehr offen um und kann in jedem folgenden Vorstellungsgespräch ausführlich begründen, welche Intitiativen ich ergriffen habe, um die Situation zu verändern. Wenn sich dennoch nichts ändert, kann man durchaus so konsequent sein und das Praktikum abbrechen!
Noch als Anmerkung: Ich war mir in keiner Situation für's Kopieren, Archivieren und Dokumente ablegen zu schade. Aber das darf meiner Meinung nach nicht alles sein (wie auch schon im letzten Beitrag dargelegt wurde).
Ihr habt des Weiteren auch schon die richtige Richtung getroffen. Bin bei einem Top5-Beratungsunternehmen (gemessen am Umsatz / Lünendonk-Liste) untergekommen.

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WiWi Gast

Re: Anspruch auf Praktikumszeugnis?

Ich sehe das auch so. Wenn Absprachen nicht eingehalten werden ist das schließlich eine Art "Vertragsbruch" und dafür muss sich auch die Generation "Praktikum" nicht hergeben.

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