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PraktikumszeugnisBewertung

Bewertung des Arbeitszeugnisses

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

Hey Leute,
wie würdet ihr folgendes Arbeitszeugnis bewerten? Eventuell liest hier ein HRler mit.
LG

XXX überzeugte durch eine stets gute Lern- und Arbeitsmotivation. Er besitzt eine schnelle Auffassungsgabe und zeichnete sich durch ein stets gutes Organisations-, Analyse und Urteilsvermögen aus. XXX interessierte sich für alle praktischen Lernmöglichkeiten und erfüllte die mit seinem Praktikum verbundenen Lernanforderungen sehr gut. Er erwies sich als gewissenhaft und zuverlässig arbeitender Praktikant, der die ihm übertragenen Aufgaben durchaus planvoll und systematisch erledigte. Seine Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität geprägt. XXX erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Aufgrund seiner freundlichen und zuvorkommenden Art wurde XXX von allen Gesprächspartnern sehr geschätzt. Er konnte sich immer sehr gut in das Team integrieren. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets vorbildlich. XXX verlässt unser Unternehmen nach Ablauf der vereinbarten Zeit. Wir danken ihm für die stets gute und engagierte Mitarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

Durchweg eine 2.
Das negativste ist "Seine Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität geprägt." Hier fehlt ein stets/immer, sodass es eher eine 2- ist.
Wird jedoch vom Satz danach revidiert, was die Standardfloskel für eine glatte 2 ist ("stets zu unserer vollen Zufriedenheit").
Etwas komisch also, dass die Arbeitsergebnisse schlechter bewertet werden als die Zufriedenheit mit eben diesen.

antworten
WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 19.08.2019:

Durchweg eine 2.
Das negativste ist "Seine Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität geprägt." Hier fehlt ein stets/immer, sodass es eher eine 2- ist.
Wird jedoch vom Satz danach revidiert, was die Standardfloskel für eine glatte 2 ist ("stets zu unserer vollen Zufriedenheit").
Etwas komisch also, dass die Arbeitsergebnisse schlechter bewertet werden als die Zufriedenheit mit eben diesen.

Nö, bitte nur Zeugnisse bewerten, wenn du wirklich Ahnung davon hast;

Note 1: Stets sehr gut
Note 2: Stets gut
Note 3: Gut

-> Heißt, dass seine seine Arbeitsergebnisse bestenfalls befriedigend waren.

-> Der nächste Satz verbessert auch nichts. Er besagt nur, dass die Aufgaben, die man ihm geben konnte, "gut" erledigt wurden. Das heißt, nicht, dass man ihm noch alle Aufgaben gab.

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

Ich machs Satz für Satz. Also Schulnote für jeden Satz welcher mit einem Punkt endet.
Natürlich SUBJEKTIV und nur in vollen Noten (kein - / +) !

Also:
2 ; 2 ; 2 ; 2/3 ; 2/3 ; 2 ; (der Satz ist sogar eine Beleidigung, wie "war stets pünktlich") ; ..... eher schlechter im Gesamtkontext

Erklärung:

  • "gutes Organisations-" statt "sehr gut"/"herausragend"/...
  • Schlagwörter wie "guter Qualität" statt "sehr gut"/"höchster"
  • "durchaus planvoll und systematisch" = "durchaus" heißt nicht immer
  • "volle Zufriedenheit" nicht "vollste Z."
  • "von Gesprächspartnern geschätzt" haha was?!
  • "sehr gut integrieren", wenn er sonst nichts kann ist er nett
  • selbes für Verhalten = wenigstens stört er nicht

Wie war denn dein Eindruck?
Kommt mir echt merkwürdig rüber, bin kein HRler, aber viele Praktika (>5) und habe schon >100 Praktikumszeugnisse gelesen und Personaler im Bekanntenkreis. Wenn du dich als gut in Erinnerung hattest frag vielleicht mal bei jemanden nach, mit dem du gut klarkamst, wie der dich fand. Wenn der dich gut fand, dann wende dich an HR und beschwer dich.

Grüße!

antworten
WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 19.08.2019:

Ich machs Satz für Satz. Also Schulnote für jeden Satz welcher mit einem Punkt endet.
Natürlich SUBJEKTIV und nur in vollen Noten (kein - / +) !

Also:
2 ; 2 ; 2 ; 2/3 ; 2/3 ; 2 ; (der Satz ist sogar eine Beleidigung, wie "war stets pünktlich") ; ..... eher schlechter im Gesamtkontext

Erklärung:

  • "gutes Organisations-" statt "sehr gut"/"herausragend"/...
  • Schlagwörter wie "guter Qualität" statt "sehr gut"/"höchster"
  • "durchaus planvoll und systematisch" = "durchaus" heißt nicht immer
  • "volle Zufriedenheit" nicht "vollste Z."
  • "von Gesprächspartnern geschätzt" haha was?!
  • "sehr gut integrieren", wenn er sonst nichts kann ist er nett
  • selbes für Verhalten = wenigstens stört er nicht

Wie war denn dein Eindruck?
Kommt mir echt merkwürdig rüber, bin kein HRler, aber viele Praktika (>5) und habe schon >100 Praktikumszeugnisse gelesen und Personaler im Bekanntenkreis. Wenn du dich als gut in Erinnerung hattest frag vielleicht mal bei jemanden nach, mit dem du gut klarkamst, wie der dich fand. Wenn der dich gut fand, dann wende dich an HR und beschwer dich.

Grüße!

Danke für dein Feedback! Was würdest du für eine Gesamtnote schätzen und wegen welchem Satz würdest du dich beschweren?
Danke

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

Das Arbeitszeugnis ist eine gute 2. Aber ein Satz ist doch etwas unglücklich formuliert:

"die ihm übertragenen Aufgaben durchaus planvoll und systematisch erledigte"

Hierbei geht es um das "durchaus planvoll und systematisch" das ist nicht grade als gut zu bewerten.

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

Das Zeugnis ist alles andere als gut und der Teufel steckt wie immer im Detail:

"XXX überzeugte durch eine stets gute Lern- und Arbeitsmotivation."
Ein Satz, der selbstverständliches erwähnt, überflüssig ist und dann nicht einmal mit "sehr gut " bewertet wird.

"Er erwies sich als gewissenhaft und zuverlässig arbeitender Praktikant, der die ihm übertragenen Aufgaben durchaus planvoll und systematisch erledigte."
Da fehlen alle wichtigen Wörter wie "immer", "stets" und "sehr". Außerdem ist es doch selbstverständlich, dass du Aufgaben planvoll und systematisch erledigst. Die Betonung "durchaus" suggeriert, dass du ein Chaot warst, der nicht so genau wusste, was er warum tat.

"Seine Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität geprägt."
Übler Satz. "Gute Qualität" wäre normalerweise eine "3". Hier waren sie aber nicht "befriedigend", sondern nur davon geprägt. Ist praktisch eine verschlüsselte 6.

"XXX erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit."
Der Satz ist KEINE Zusammenfassung, sondern bezieht sich nur auf die tatsächlich gemachten Aufgaben. Es kann durchaus sein, dass man 90% der vorgesehenen Dinge ihm nicht anvertrauen konnte. Am Ende hat er nur noch kopiert und war da "gut".

"Aufgrund seiner freundlichen und zuvorkommenden Art wurde XXX von allen Gesprächspartnern sehr geschätzt. Er konnte sich immer sehr gut in das Team integrieren."
Mehr Zeilen für das Verhalten, als für die Leistung. Meiner Ansicht nach war der Praktikant eine Labberbacke, die alle genervt hat.

-> Ich sehe das Zeugnis nicht gut. In der Zeugnissprache haben wir hier jemanden vor uns, der beim systematischen Arbeiten versagt und die Leute genervt hat.

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WiWi Gast

Bewertung des Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 19.08.2019:

Das Zeugnis ist alles andere als gut und der Teufel steckt wie immer im Detail:

"XXX überzeugte durch eine stets gute Lern- und Arbeitsmotivation."
Ein Satz, der selbstverständliches erwähnt, überflüssig ist und dann nicht einmal mit "sehr gut " bewertet wird.

"Er erwies sich als gewissenhaft und zuverlässig arbeitender Praktikant, der die ihm übertragenen Aufgaben durchaus planvoll und systematisch erledigte."
Da fehlen alle wichtigen Wörter wie "immer", "stets" und "sehr". Außerdem ist es doch selbstverständlich, dass du Aufgaben planvoll und systematisch erledigst. Die Betonung "durchaus" suggeriert, dass du ein Chaot warst, der nicht so genau wusste, was er warum tat.

"Seine Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität geprägt."
Übler Satz. "Gute Qualität" wäre normalerweise eine "3". Hier waren sie aber nicht "befriedigend", sondern nur davon geprägt. Ist praktisch eine verschlüsselte 6.

"XXX erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit."
Der Satz ist KEINE Zusammenfassung, sondern bezieht sich nur auf die tatsächlich gemachten Aufgaben. Es kann durchaus sein, dass man 90% der vorgesehenen Dinge ihm nicht anvertrauen konnte. Am Ende hat er nur noch kopiert und war da "gut".

"Aufgrund seiner freundlichen und zuvorkommenden Art wurde XXX von allen Gesprächspartnern sehr geschätzt. Er konnte sich immer sehr gut in das Team integrieren."
Mehr Zeilen für das Verhalten, als für die Leistung. Meiner Ansicht nach war der Praktikant eine Labberbacke, die alle genervt hat.

-> Ich sehe das Zeugnis nicht gut. In der Zeugnissprache haben wir hier jemanden vor uns, der beim systematischen Arbeiten versagt und die Leute genervt hat.

Das ist ja ein bisschen zu übertrieben. Wenn man will kann man in jeden Satz, selbst in sehr guten Zeugnissen irgendwas negatives reininterpretieren.
Kritisch ist wirklich nur der Satz mit der "guten Qualität" weil da entweder ein sehr oder ein stets fehlt, damit es wirklich eine 2 wäre.
Also wenn du grundsätzlich das Gefühl hattest gut gewesen zu sein (oder im Feedback was anderes gesagt wurde), da nochmal nachfragen.

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kukla

Bewertung des Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 19.08.2019:

"Aufgrund seiner freundlichen und zuvorkommenden Art wurde XXX von allen Gesprächspartnern sehr geschätzt. Er konnte sich immer sehr gut in das Team integrieren."
Mehr Zeilen für das Verhalten, als für die Leistung. Meiner Ansicht nach war der Praktikant eine Labberbacke, die alle genervt hat.

-> Ich sehe das Zeugnis nicht gut. In der Zeugnissprache haben wir hier jemanden vor uns, der beim systematischen Arbeiten versagt und die Leute genervt hat.

So ein Quatsch. Sorry.

Ich sehe da jetzt keine "Laberbacke" oder sowas. Wenn ich jemanden schätze, dann finde ich ihn nicht nervig.

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