Hi,

ich studiere BWL im Gesundheitswesen und habe nun mein Praxisseemster in einem großen Wohlfahrtsunternehmen in Deutschland abgeschlossen. Der Bewertungsteil meines Arbeitszeugnis sieht wie folgt aus:

Herr XY fand sich in neuen Situationen zurecht und war auch in der Lage komplizierte Zusammenhänge zu erfassen. Er zeigte Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative. Seine folgerichtige Denkweise kennzeichnet seine sichere Urteilsfähigkeit in vertrauten Zusammenhängen. Herr XY arbeitete zuverlässig und gewissenhaft und hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.

Das persönliche Verhalten war stets einwandfrei. Bei Vorgesetzten, Kollegen und Kunden ist er geschätzt.

Wir danken Herrn XY für seine gute Arbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute sowie weiterhin viel Erfolg.

(1) Nach meinem Laienwissen ist der erste Teil der Bewertung durchweg eine 3; der zweite Teil eine 2 und der Schlussteil eine 1. Stimmt ihr mir da zu oder hab ich was übersehen?

(2) Wie wird sowas interpretiert, wenn der Bewertungsteil eine 3 ist und der Schlussteil (Gesamtnote?) eine 1? Das passt für mich überhaupt nicht zusammen. Ich hatte während meines Praktikums Differenzen mit meinem Betreuer, die trotz Bemühungen meinerseits nicht beheben lassen konnten - das ist nun das Ergebnis von einem halben Jahr unbezahlte Arbeit (in der ich mir wirklich den A.. aufgerissen habe).

(3) Wie seht ihr meine Chance für zukünftige Bewerbungen mit dem Zeugnis? Außer mein FSJ-Zeugnis von vor dem Studium hab ich kein weiteres Arbeitszeugnis (das war gut), und ein Verschweigen des Zeugnis in Bewerbungen kommt wohl auch nicht in Frage, da es sich um ein Pflichtpraktika handelte :-(

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naja frag doch mal nach ob man das nicht vielleicht etwas umformulieren könnte. Würde Unwissenheit beim Ersteller nicht ausschließen.

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Ich hab eben beim Personalreferenten angerufen. Dieser sagte mir, dass eine befriedigende Bewertung der Arbeitsleistung in einem Praktikum weder negativ noch unterdurchschnittlich sei, da man ja noch lernt.

Da liegt er doch komplett falsch, oder? So wie ich es erfahren hab, ist das gerade im Bezug auf das Praxissemester schon fast ein K.O.Kriterium für Bewerbungen nach dem Studium

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Da hast du recht, würde nochmal mit ihm sprechen und notfalls einen Anwalt einschalten.

neuling123 schrieb:

Ich hab eben beim Personalreferenten angerufen. Dieser sagte
mir, dass eine befriedigende Bewertung der Arbeitsleistung in
einem Praktikum weder negativ noch unterdurchschnittlich sei,
da man ja noch lernt.

Da liegt er doch komplett falsch, oder? So wie ich es
erfahren hab, ist das gerade im Bezug auf das Praxissemester
schon fast ein K.O.Kriterium für Bewerbungen nach dem Studium

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Was für einen Unterschied macht es ob er Recht hat oder nicht? Du hast dich mit der Antwort zufrieden gegeben und dann war das Gespräch vorbei. Wenn du noch zweimal anrufst und deine Position nicht verteidigen kannst, wird das Zeugnis auch nicht besser.

Die Sache ist jetzt erledigt. Nach vorne sehen...

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Hi,

nein ich hab mich mit der Antwort nicht zufrieden gegeben, ich muss das jedoch in erster Linie mit meinem Betreuer klären und nicht mit dem Personalreferenten. Die Geschäftsstelle ist sehr klein und so weit ich informiert bin, hatten sie bisher noch nie Erfahrungen mit Studenten aus dem Praxissemester, daher vielleicht deren falsche Aussage bezüglich der Praktikantenbewertung.

Ich hab nun anfang nächster Woche ein Gesprächstermin mit meinem Betreuer und hoffe, dass ich dort das klären kann. Mit solch einer schlechten Bewertung kann ich nicht nach vorne sehen, da das mir meine Zukunft komplett verbaut!

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Ja da hättest du dir vorher Gedanken machen sollen und Leistung zeigen. Du versuchst dich hier auch gar nicht recht zu fertigen, was darauf schliessen lässt, dass die Bewertung nicht ganz ungerechtfertigt ist.

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Da muss ich leider zustimmen.

Wichtig ist ein Arbeitszeugnis aber immer, egal ob freiwilliges oder Pflichtpraktikum.

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Soll ich euch wirklich damit langweilen und einige Seiten über meine Leistung und meinen Einsatz im Praktikum schreiben, nur dass ich Euch davon überzeugen kann?

Damit ist doch niemand geholfen, außerdem ermöglichen meine (subjektiven) Erzählungen euch keinen Überblick über meine "Leistungen". Daher hab ich hierauf verzichtet.
Ich hatte während meines Praktikums verantwortungsvolle Projekte die ich (alle) selbstständig und mit Erfolg abgeschlossen habe (u.A. eigenständige Erarbeitung und Durchführung eines Scoring-Verfahrens für Bewerber; Bewerbervorauswahl/-Korrespondenz; Entwicklung eines Assessment Centers inkl. Durchführung, Beobachtung, rechtlicher Absicherung und Evaluation).

Das Feedback für die o.g. Projekte war durchgehend positiv. Diese basierten auf Eigeninitiative und wurden selbstständig erarbeitet. Darüber hinaus war ich mir nie zu schade (zusätzlich) den "Hiwi" für meine und andere Abteilungen zu spielen und für all meine Kollegen jede Drecksarbeit zu übernehmen. Auch hierbei hab ich mir stets mühe gegeben und gute Ergebnisse erzielt.

Wie gesagt: Mein AG ist davon überzeugt, dass das ein gutes Zeugnis sei, das für meine berufliche Zukunft förderlich sein wird. Sie meinen, Praktikanten würden IMMER schlechter bewertet als normale Mitarbeiter. Leider ist in der Praxis das Gegenteil der Fall, was auf mangelnde Praxissemestererfahrung der Geschäftsstelle schließen lässt (ist leider auch der Fall).

Ich hätte mir einfach einen AG aussuchen sollen, der schon Erfahrungen mit Studenten im Praxissemester gemacht hat. Das war ein Fehler, jedoch hilft die späte Einsicht jetzt auch nicht mehr.

Am Montag hab ich ein Gespräch mit dem Personalreferenten und meinem Betreuer. Hier gilt es, sie von diesen Tatsachen zu überzeugen. Und genau hier könnte ich eure Hilfe gebrauchen!

Gibt es für Praxissemester irgendwelche Datenbanken wo die Praktikumszeugnisse ausgewertet werden? Somit könnte ich denen aufzeigen, dass die Leistungsbewertung definitiv nicht gut sondern stark unterdurchschnittlich ist. Ich kann ja schlecht als argumentative Grundlage für das Gespräch irgendwelche Forumposts und die AZ's von meinen Kommolitonen nehmen..

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Ok, das klingt nachvollziehbar.

Bzgl der Datenbank kann ich dir nicht helfen. ABER es gibt hier auf Wiwi-treff einen Thread in dem verschiedene Abstufungen des KPMG-Praktikumszeugnisses diskutiert werden und auch ein Mitarbeiter die entsprechende Musterversion (i.e. die beste Version, glatte 1) gepostet hat. Lies dir den Thread durch und sammel Anregungen. Ansonsten können dir Kommilitonen doch sicher auch helfen

Außerdem solltest du jetzt proaktiv sein und selbst Formulierungen vorschlagen, die du für eine bessere Darstellung deiner Leistungen hältst. Je mehr Arbeit du der HR jetzt schon im Vorfeld abnehmen kann, desto besser deine Verhandlungsbasis.

PS: du solltest dich übrigens nicht wundern, dass Leute dich unterschätzen, wenn du dich hier NEULING nennst...

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Sei froh. lieber nen glaubwürdiges 3er zeugnis, als eins, dass überall bestbewertung hat..nimmt am ende eh keiner für voll und fällt einfach bei der beurteilung weg

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Kann mich meinem Vorredner nicht anschliessen. Im Zweifelsfall frägt der Personalreferent beim entsprechendem Unternehmen nach.

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Hi nochmal,

das glaubwürdige 3er Zeugnis kommt aber leider nicht von nem Big4 Unternehmen sondern von ner relativ kleinen Kreisgeschäftsstelle eines Wohlfahrtsverband, daher sehe ich die 3 schon sehr kritisch.

Ansonsten danke für eure Beteiligung, mir bleibt wohl nichts übrig als zu versuchen am Montag argumentativ zu überzeugen. Mein Ziel ist es zumindest ne 2- bei der Leistungsbewertung rauszuholen. Dann ist es zwar noch kein Topzeugnis, jedoch zumindest für spätere Bewerbungen zu gebrauchen.. hoffe ich zumindest. Melde mich dann nochmal am MO und werde berichten, wie es gelaufen ist.

Ja mein Nickname mag etwas schlecht gewählt sein.. Wollte ursprünglich als "Loungegast" posten, habs aber auf die schnelle nicht hinbekommen.

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