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Rettung für angeschlagene Privathochschule Witten/Herdecke

Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Privathochschule Witten/Herdecke will sich durch Einsparungen, höhere Studienbeiträge und eine Verdoppelung der 1200 Studienplätze retten. Ehemalige und Studenten haben zudem 1,5 Millionen Euro für eine Kapitaleinlage gesammelt.

Studentin recherchiert an einem Computer in der Bibliothek der Universität Witten/Herdecke (UWH)

Rettung für angeschlagene Privathochschule Witten/Herdecke
Münster, 22.01.2009 (wwt) - Die im Dezember letzten Jahres wegen gestrichener NRW-Landesmittel in Höhe von jährlich 4,5 Millionen Euro an den Rand der Insolvenz geratene Privatuniversität Witten-Herdecke legt einen neuen Wirtschaftsplan vor. Die bis zum Jahr 2011 erforderlichen Finanzmittel von rund 20 Millionen Euro sollen durch Einsparungen in der Verwaltung, höhere Studiengebühren und eine Verdoppelung der rund 1200 Studienplätze deutlich reduziert werden.     

Zudem haben die ehemaligen Studierenden des Alumni UW/H zusammen mit dem Kuratorium 1,5 Millionen Euro gesammelt, die als Gesellschafteranteile eingebracht werden sollen. Geplant ist eine Einlage des ehemaligen Vereins von 5,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2011. Die Wittener Studierenden schlossen sich dem Beispiel an und wollen mit ihrer Arbeitskraft im Laufe dieses Jahres ebenfalls 300.000 Euro und insgesamt rund eine Million Euro über drei Jahre für die Hochschule erwirtschaften. Mit 50 Beratungsprojekten sollen innerhalb der nächsten Monate jeweils 6000 Euro umgesetzt werden. Dabei erhalten die Studenten lediglich eine Aufwandsentschädigung von insgesamt 1000 Euro, während der Löwenanteil von 5000 Euro zur Unterstützung der Universität eingesetzt wird.

Ohne eine erneute Gewährung von Landeszuschüssen wird die Rettung der Privathochschule, an der Medizin, Zahnmedizin sowie Pflege- und Wirtschaftswissenschaften gelehrt werden, jedoch kaum gelingen. NRW-Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart (FDP) hatte der Hochschule Ende 2008 Landeszuschüsse in Millionenhöhe gestrichen, weil sie weder eine ordnungsgemäße Geschäftsführung nachweisen noch einen verlässlichen Wirtschaftsplan für die Jahre 2009 bis 2011 vorlegen konnte. Als Voraussetzung für eine erneute Gewährung von Landeszuwendungen nannte Pinkwart einen soliden Finanzplan. Ob das neue Geschäftskonzept als zuwendungsrechtliche Grundlage für eine Wiederaufnahme der Förderung ausreicht, entscheidet der Minister im Gesprächen mit Investoren und der Hochschule am 22. Januar.

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Bildquelle: Private Universität Witten/Herdecke (UW/H)