Ach komm, es war so eine interessante Diskussion und jetzt kommst du wieder mit diesem Blödsinn. Im Kuratorium der ebs sitzen Dt. Bank, Goldman, JP Morgan, Morgan, Merrill, der Stiftung sitzen ehemalige Vorstandsmitglieder der dt.Bank, der DZ Bank und der ehemalige Bundesbankpräsident vor - und fast alle der zahlreichen Financelehrstühle sind Stiftungslehrstühle. Und wenn du es dann immer noch nicht glaubst, dann gehe einfach zu einer beliebigen Bank nach London oder Frankfurt und schaue dich um (oder schau auf xing nach)...
Aber um auf das interessantere Posting über die enlightend shareholder theory zurückzukommen (ich muss dazu anmerken, dass ich nicht der vorherige Poster war, aber diesem in Teilen zustimme)- natürlich muss nicht jede gesellschaftliche Vorstellung von Moral kodifiziert werden. Aber nur bei den kodifizierten Bestandteilen kann man sicher sein, dass sie (gezwungenermaßen) von der Mehrheit/ der Gesamtheit der Bevölkerung getragen werden. Bei allen anderen moralischen Werten handelt es sich um persönliche Einschätzungen, die mitunter massiv zwischen unterschiedlichen Menschen und Bevölkerungsschichten variieren können. Beruft sich ein Manager auf eine solche Regelung zum finanziellen Schaden des Unternehmens, braucht er eine starke Rechtfertigung dafür, da er eben nicht automatisch davon ausgehen kann, dass seine Anteilseigner seine Moralauffassung teilen. Am einfachsten lässt sich dies über einen Signaling-Mechanismus lösen: die Anteilseigner bestimmen indirekt den Vorstand (über den Umweg des Aufsichtsrates) - wenn dieser Vorstand vor seiner Wahl entweder durch seine vorherige Laufbahn oder Aussagen seine moralischen Standpunkte deutlich gemacht hat, dann kann man von einem stillen Einverständnis der Anteilseigner mit eben diesen Werten ausgehen (sonst wäre der Vorstand nicht berufen worden). Wenn dies aber zutrifft, dann haben sich die hier betroffenen Manager, insoweit sie sich im Rahmen der Gesetze bewegt haben, wahrscheinlich auch im Einklang mit den moralischen Vorstellungen ihrer Anteilseigner befunden. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass diese Anteilseigner eine moralischere Perspektive einnehmen sollten, aber bei einer solchen Argumentationkommt man schnell in eine allg. Werteverfalls/ Wertwiederherstellungsdiskussion der ganzen Gesellschaft.
antworten