Ich betreibe mal Leichenschändung an einem uralt Post, aber hier steht definitiv Quatsch (und falls mal jemand beim Suchen darauf stößt, kann eine Korrektur ja nicht schaden).
Im höheren Dienst (hD) (also ab A13h - es gibt auch ein A13g, dies ist das höchste Amt der Laufbahn im gehobenen Dienst (gD); als Angestellte ab E13) sind die wenigsten vorher im gD gewesen. Das Laufbahnrecht ist zwar im Umbruch, aber immer noch sehr undurchlässig. Im hD gibt es zwei große Schienen: allgemeine Verwaltung und Fachverwaltung. In der allgemeinen Verwaltung tummeln sich ganz überwiegend Juristen, ein paar "Aufsteiger" (das sind Personen, die lange Zeit im gD tätig waren, sehr gute Beurteilungen haben und dann einen "Aufstieg" machen können; das passiert selten vor dem 50. Lebensjahr) und noch weniger Verwaltungsassessoren (M.A./Diplom/Magister in Gesellschaftswissenschaften, Wiwi o.ä. mit anschließendem Referendariat, wird z.Z. nur noch von NRW angeboten). Allgemeine Verwaltung heißt, man ist eine "Allzweckwaffe" und hat mit einem sehr bunten Strauß an Themen zu tun. Fachbeamte im hD gibt es im technischen Bereich (Feuerwehr, Arbeitsschutz, Forstverwaltung etc.) und auch im Bereich Wiwi. Bei erstgenannten ist i.d.R. auch ein Referendariat zu absolvieren, bei zweitgenannten ist das nicht immer so (Hamburg hatte mal ein Wirtschaftsreferendariat und z.B. die Bundesbank macht das immer noch).
Mittlerweile wird das Laufbahnrecht aber durchlässiger, sodass z.B. 2 Jahre entsprechende Arbeitserfahrung (auf Niveau des hD, also nicht nur Sachbearbeitung) auch in eine Verbeamtung im hD führen können (obacht: Laufbahnrecht ist Ländersache und ist je Bundesland und auch beim Bund leicht verschieden).
Politisch sind Stellenbesetzungen erst ab einer gewissen Hierarchiestufe. Z.B. sind in Landesministerien die Staatssekretäre politische Beamte, bei der Besetzung von Stellen darunter (Abteilungsleitungen, Gruppenleitungen, Referatsleitungen) geht es nicht so häufig um das Parteibuch - und bei einfachen Referenten ganz sicher so gut wie nie (A13 ist in einem Ministerium nun auch wirklich nichts besonderes). Etwas anders mag das in mancher kleinen Kommunalverwaltung aussehen: wenn es nach dem Bürgermeister eh nur 2-3 Leute im hD gibt (z.B. einen Kämmerer), so stehen diese Positionen dann auch schnell im (politischen) Rampenlicht, auch wenn es nur A13/14 Stellen sind (und hier mag es auch mehr Aufsteiger geben - bei einer insgesamt sehr begrenzten Stellenanzahl im hD).
Fazit:
"ich mache nen Master und steige dann direkt im höheren Dienst ein" ist sehr wohl der Standard, dass das häufig nicht klappt (auch nicht mit einem MPP/MPA) liegt zum einen daran, dass es nicht so viele Stellen gibt und am öffentlichen Dienst eh gespart wird und das ein eindeutiges Juristenmonopol herrscht (aber auch hier: Jurastudium = Diplom --> Ref --> direkt in den hD)
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