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Probleme mit BerufseinstiegZeitarbeit

Frage an die Zeitarbeiter

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WiWi Gast

Frage an die Zeitarbeiter

Hallo zusammen,

da ich nachdem Studium keine Festanstellung gefunden habe, arbeite ich mal hier mal da über die Zeitarbeitsfirmen.
Mittlerweile tue ich mich sehr schwer mit der Stelle als Leiharbeitskraft. Man wird ständig verharscht, ausgenutzt und rausgeschmissen. Man wird wie einen Fußabtretter behandelt. Ich habe bereits den Glauben an die Menschen verloren und erwarte nicht gutes von diesem Leben.

Dir Frage an die Zeitarbeiter: wie läuft bei Ihnen? Wie geht Ihr damit um?

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

man sieht einfach wie krass die BWLer Flut ist. Zeitarbeit ist der letze Mist als Arbeitnehmer.

Wir haben öfter Zeitarbeiter im Haus und habe einige Kollegen, die sonst nix zu melden haben, gefrustet im Leben sind, aber dann bei den Zeitarbeitern den dicken Max spielen. Die werden dann gerne sehr herablasend behandelt und mit "Kosenamen" versehen, wie z.B. Zeitmaschine. Also ne Maschine die man sich auf Zeit leiht.

Oder auch Sprüche wie "Ey Leiher komm mal her" oder "ey Leiher bei Fuß" oder es wird gar nur nach denen gepfiffen.

hatte diese Entwicklung schon in einem großen Thread 2006 vorausgesagt, ich wurde damals ausgelacht, von wegen "Hochqualifizierte werden immer gut verdienen" usw.

und heute ist es real. Vllt. sollte ich diesen Thread wiederbeleben.

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Zeitarbeit scheint überall der gleiche Dreck zu sein.
War mal Mitte der 90er in einer Zeitarbeitsbude, da würde die Mitarbeiter schnell angeheuert, um sie beim Kunden zu verheizen.
Der Stundenlohn lag damals bei 14,00 DM, die Arbeitszeit beim Kunden wurde per Stempelkarte erfasst und beim Zeitarbeitausbeuter abgerechnet. Der Kunde, ein mittelständischer Automobilzulieferer, reagierte auf die Zeitarbeitnehmer entsetzt. Diese betraten die Werkhallen in zerrissenen Stoffturnschuhen und zerlumpter Freizeitkleidung. Vorgeschrieben waren Arbeitsschutzschuhe nach DIN und normgerechte Arbeitskleidung. Die Zeitarbeitnehmer wurden auf Kosten des Zeitarbeiterausbeuters eingekleidet und ausgerüstet. Zur "Strafe" wurden den Zeitarbeitnehmern die Überstunden+Zuschläge einbehalten.

Die Stammbelegschaft reagierte auf die Zeitarbeitnehmer herablassend. "Das geht sie nichts an", "Sie sollen hier die Schn...e halten und die Dreckarbeit machen".

Die Arbeit war für mich recht locker, ich stand am Fließband und mich nicht groß angestrengt. Zum Feierabend habe ich noch auf Firmenkosten geduscht und bin dann pünktlich nach Hause gefahren. Nach einigen Wochen habe ich dann eine andere, wesentlich besser bezahlte Stelle in Festanstellung gefunden und habe dem Zeitarbeiterausbeuter mitgeteilt, dass ich die Arbeit einstelle und fristgemäß gekündigt. Das mit dem Einstellen der Arbeit hat geklappt, weil der Arbeitsvertrag mit dem Zeitarbeiterausbeuter eine entsprechenden Passus enthielt.

Die Überstunden+Zuschläge habe ich dann ein halbes Jahr später (erst nachdem ich mit der Einschaltung eines Anwaltes gedroht habe) erhalten.

Aus meiner Sicht ist Zeitarbeit nicht zu empfehlen.

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Kann ich gut nachvollziehen. Ich war nach meinem Studium genau 4 Monate als Zeitarbeiter angestellt.
Ich musste oft arbeiten ausführen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie auch von jedem Lehrling hätten erledigt werden können. In der Kantine musste ich mehr zahlen, weil es für externe nicht subventioniert wurde usw.
Ich wechselte dann nach 4 Monaten die Seiten und wurde vom Externen zum Internen und war die nächsten 6 Monate als "Teamleiter" für die Zeitarbeitsbude unterwegs, bis mich ein Kunde ansprach, ob ich nicht für ihn arbeiten wolle.

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Dito. In welchem Bereich arbeitest du denn und wie lange schon?

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Im Controlling.
Bei diversen unternehmen seit 5 Jahren. Trotz Führungsetage Assis überall herum laufen.

Lounge Gast schrieb:

Dito. In welchem Bereich arbeitest du denn und wie lange schon?

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Das ist einfach frustrierend, wenn man sieht, dass man auch im kaufmännischen Bereich als Akademiker nur Zeitsklave ist, während es da festangestellte Leute gibt, die nichtmal eine kaufmännische Ausbildung absolviert haben. Völlig absurd.

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Mir geht diese ganze Verlogenheit nur noch auf den Keks. Besonders am Anfang, wo dann noch von "möglicher Übernahme" gefaselt wird. Am Anfang war ich sogar so naiv das zu glauben. Doch mit der Weile checkt man diese ganze Farce und dieses "Möhre vors Maul halten" nutzt sich entsprechend ab. Wenn das heute jemand von Kundenseite oder von Verleiherseite sagt, winke ich nur süffisant lächelnd ab. Verhandlungsfolklore. Mehr nicht.

Wenn einen die Firma wirklich haben möchte, dann nimmt sie einen nicht zuerst über AÜG und zahlt sich dumm und dämlich an den Parasiten-Dienstleister. Denn schließlich hätte man auch bei einem Festvertrag noch eine Probezeit von 6 Monaten zu überstehen, wo man sich ja trotzdem noch vom Mitarbeiter trennen könnte oder aber man macht nochmal einen doppelten Boden rein und gibt direkt nur einen befristeten Vertrag von z.B. 1 Jahr aus. Alles günstiger und sinnvoller als ÄUG, WENN man denn überhaupt jemanden einstellen möchte. Doch genau das wollen sie alle trotz etwaiger anderlautender Propaganda ("Wir tun und versuchen alles in unsere Macht stehende um Sie einzustellen...Betrtiebsrat...bla bla....optional gibt es Chancen auf Übernahme ---> Subtext: Und solange reisst du dir schön den Hintern auf, bevor wir dich dann maximal ausgepresst abstoßen).

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Bei uns in der Abteilung ist eine Stelle frei und ein Zeitarbeiter, der den Job schon fast 2 Jahre super erledigt darf sich nicht bewerben, weil die Stelle nur INTERN ausgeschrieben ist.
Folge: Es kommt jetzt einer aus einer anderen Abteilung, der quasi (bis auf die Unternehmenskultur) kaum Vorkenntnisse hat, wobei ein "fertiger" Mitarbeiter, der dann direkt neben ihm sitzt, sich nicht bewerben darf.

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

und nach den 2 Jahren ist er dann weg ...

Ist unglaublich wie man da ausgebeutet wird ... ich bin momentan auch auf Jobsuche ... wenn eine Stelle die mich interessiert ausgeschrieben ist, ists zu 80% eine Zeitarbeitsfirma ... Ich glaube zur Hälfte (mindestens) sind die Stellenausschreibungen fake, damit sie an Daten kommen ... Hat da jemand Erfahrungen damit ? Weil mir gehts oft so, wenn ich mich auf so eine Stelle bewerbe, dass ich zu hören bekomme, die Stelle ist jetzt kurzfristig schon besetzt ... jajaja...

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Wenn es dir hilft: Du bist nicht alleine. Ich hatte zwar Glück und arbeite fest, wenn auch nur für ca. 30k, aber der größte Teil meiner Kommilitonen hatte das nicht und sucht und sucht. Die meisten sind inzwischen sturmreif geschossen und wären schon für deinen Zeitarbeitsposten dankbar. Das Problem ist einfach, dass einfach jeder studiert und die Arbeitgeber eine unglaubliche Auswahl haben und so kräftig die Gehälter und die Vertragsstrukturen (Arbeitszeit, Urlaub, Befristung usw..) drücken können. Ich kann dir nur raten, das zu machen, was ich mache: Dich 2-3 Jahre durchbeißen, denn dann hast du Berufserfahrung, bist also Fachkraft, und die Karten werden neu gemischt. So ist zumindest mein Plan. Alles Gute! Denk daran, du hast zumindest einen Job, den haben viele von uns nicht!

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Kenne ich, man sitzt beim Gespräch und bekommt erklärt, dass die Stelle leider schon vergeben sei, ABER man jetzt ja in der Datenbank des Ladens sind und angeblich laufend Anfragen reinkommen...

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WiWi Gast

Re: Frage an die Zeitarbeiter

Das sind Lockvogel-Angebote, um an die Profile zu kommen. Dann sagt man "Sorry, schon weg, ABER wir können ihnen Alternativen anbieten..." die letzteren gibt es dann im Gegensatz zu der Lockvogel-Annonce auch wirklich, sind aber fast immer uninteressanter / schlechter.

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