Zeitarbeit scheint überall der gleiche Dreck zu sein.
War mal Mitte der 90er in einer Zeitarbeitsbude, da würde die Mitarbeiter schnell angeheuert, um sie beim Kunden zu verheizen.
Der Stundenlohn lag damals bei 14,00 DM, die Arbeitszeit beim Kunden wurde per Stempelkarte erfasst und beim Zeitarbeitausbeuter abgerechnet. Der Kunde, ein mittelständischer Automobilzulieferer, reagierte auf die Zeitarbeitnehmer entsetzt. Diese betraten die Werkhallen in zerrissenen Stoffturnschuhen und zerlumpter Freizeitkleidung. Vorgeschrieben waren Arbeitsschutzschuhe nach DIN und normgerechte Arbeitskleidung. Die Zeitarbeitnehmer wurden auf Kosten des Zeitarbeiterausbeuters eingekleidet und ausgerüstet. Zur "Strafe" wurden den Zeitarbeitnehmern die Überstunden+Zuschläge einbehalten.
Die Stammbelegschaft reagierte auf die Zeitarbeitnehmer herablassend. "Das geht sie nichts an", "Sie sollen hier die Schn...e halten und die Dreckarbeit machen".
Die Arbeit war für mich recht locker, ich stand am Fließband und mich nicht groß angestrengt. Zum Feierabend habe ich noch auf Firmenkosten geduscht und bin dann pünktlich nach Hause gefahren. Nach einigen Wochen habe ich dann eine andere, wesentlich besser bezahlte Stelle in Festanstellung gefunden und habe dem Zeitarbeiterausbeuter mitgeteilt, dass ich die Arbeit einstelle und fristgemäß gekündigt. Das mit dem Einstellen der Arbeit hat geklappt, weil der Arbeitsvertrag mit dem Zeitarbeiterausbeuter eine entsprechenden Passus enthielt.
Die Überstunden+Zuschläge habe ich dann ein halbes Jahr später (erst nachdem ich mit der Einschaltung eines Anwaltes gedroht habe) erhalten.
Aus meiner Sicht ist Zeitarbeit nicht zu empfehlen.
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