Ob Du extern promovieren kannst hängt von drei Faktoren ab:
1.) Dem Doktorvater
2.) der Promotionsordnung
3.) Deiner Finanzierungsquelle
Zu 1.) Es gibt Doktorväter die haben kein Problem damit einen Externen zu betreuen, manche lehnen das grundsätzlich ab. Ist eine Frage der Grundphilosophie oder des Wunsches seine Dokoranden auszubeuten (was natürlich besonders gut geht wenn sie am Lehrstuhl einen Arbeitsvertrag haben, bei Exterenen weniger gut möglich).
Zu 2.) Es gibt an den deutschen Unis Bestrebungen Doktoranden-Programme einzuführen die ähnlich den PhD-Programmen im angelsächsichen System einen verschulten Weg zur Diss. darstellen. In diesen Programmen hört man weiterführende Vorlesungen, schreibt regelmäßig kleinere Papers und man MUSS ANWESEND sein. Solche Programme sind für Deine Ziele weniger geeignet, sind aber sehr gut für Studenten die nach dem Bachelor sofort ins PhD-Programm gehen (wie in den USA üblich).
Für das Ziel extern die Diss zu schreiben, musst Du Dir eine Uni suchen, bei der die Promotionsordnung kein verschultes PhD-Programm vorschreibt sondern "lediglich" die Abgabe der Dokotrarbeit fordert.
3.) Der Grund warum die meisten Dokoranden neben der DIss arbeiten ist sehr einfach: Sie brauchen das Geld. Die Mitarbeit am Lehrstuhl des Doktorvaters macht sie dann aber auch zu willigen Ausbeutungsopfern. Wenn Du durch eine andere Quelle die Finanzierung sicher gestellt hast, dann kann ich eine externe Promotion empfehlen.
EIN WORT der WARNUNG:
Ob eine externe Diss für Dich gut ist, hängt vor allem von Deinen Zielen ab, die Du mit der Diss verfolgst.
Wenn Du eine Karriere in der Wissenschaft anstrebst ist eine externe Diss weniger geeignet. Die Mitarbeit am Lehrstuhl (so bervend sie auch sein kann) bringt Dich näher an die "Wissenschaftsszene", die wirst durch Deinen Diktorvater mit den anderen Wissenschaftlern bekannt gemacht und (noch wichtiger) die anderen Wissenschaftler lernen DICH kennen.
Extern promovieren bedeutet aber auch viel ALLEINE zu arbeiten, sich ALLEINE motivieren zu müssen, sich ALLEINE aus einem Tief herauszuarbeiten, ALLES ALLEIN zu machen. Das halten viele NICHT durch!!! Es besthet auch die Gefahr, das die Betreuung nicht so gut ist, schließlich sieht Dich Dein Doktorvater nicht sehr oft und wenn Du keine Fortschritte machst und auch nach 3 Jahren immer noch nichts hinbekommen hast ist es ihm auch egal, schließlich muss er Dich nicht jeden Tag sehen. Du kannst dadurch auch ziehmlich Sang- und Klanglos untergehen.
Hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Fazit:
Wenn Du:
1.) Dich selbst sehr gut motivieren kannst
2.) ein gutes KLAR ABGEGRENZTES Thema hast
3.) einen verträglichen und kommunikativen Doktorvater findest UND
4.) Keine Karriere in der Wissenschaft anstrebst
DANN: Ja, mach es, promoviere EXTERN.
Ansonsten: lass die Finger davon, geh lieber die "Ochsentour" über eine Lehrstuhl-Tätigkeit.
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