Hi,

Ich habe Anfang des Jahres bei einem Unternehmen angefangen. Zuvor hatte ich nach dem Abschluss meines Masterstudiums eine Promotion als Wissenschaftlicher Mitarbeiter begonnen, diese aber nach einem Jahr aus finanziellen Gruenden beendet.

Dann habe ich bei meinem jetzigen Unternehmen angefangen und mein Chef mag keine Leute die einen Doktor machen wollen. Er meinte nur so :"Also das Thema Doktorarbeit ist durch? Wehe, wenn sie nach einem Jahr Tschuess sagen und dann wieder einen Dr. machen. Dann herrscht hier ein Donnerwetter und sie tun gut daran, mir dann nicht mehr über den Weg zu laufen"

Jetzt habe ich eine Professorin gefunden, die mich als externer Doktorand nimmt. Allerdings muss sie mein Profil aus Vertragsrechtlichen Gruenden unter ihren Wissenschaftlichen Mitarbeitern auf der Lehrstuhlwebsite veröffentlichen, also mit Bild, Lebenslauf, Publikationliste usw. Das schreibt die Uni so vor, ich kann es also nicht "geheim" machen.

Jetzt habe ich Angst, wenn das mein Chef sieht, kann er mich dann kündigen?

Bezüglich deines Chefs: Der hat nur Angst, dass du mit deinem Dr-Titel an ihm vorbeiziehst. Mein Rat: ignorieren, wenn du voran kommen möchtest

Bezüglich deiner Professorin: Was für ein Quatsch mit der Homepage! Zur Not könnte dein Namen falsch geschrieben und auf ein Foto verzichtet werden.

Jetzt habe ich eine Professorin gefunden, die mich als
externer Doktorand nimmt. Allerdings muss sie mein Profil aus
Vertragsrechtlichen Gruenden unter ihren Wissenschaftlichen
Mitarbeitern auf der Lehrstuhlwebsite veröffentlichen, also
mit Bild, Lebenslauf, Publikationliste usw. Das schreibt die
Uni so vor, ich kann es also nicht "geheim" machen.

Jetzt habe ich Angst, wenn das mein Chef sieht, kann er mich
dann kündigen?

Was ist dein CHef denn fürn Opfer? Er kann doch froh sein, dass sich einer seiner Mitarbeiter so sehr engagiert und sich nebenberuflich stark weiterbildet.

Naja du sagst ja nicht "Tschüss" und damit sind die Grundlagen für das angekündigte Donnerwetter nicht gegeben.

Du musst nur spitzfindig sein und die Lücke suchen.

Lounge Gast schrieb:

Was ist dein CHef denn fürn Opfer? Er kann doch froh sein,
dass sich einer seiner Mitarbeiter so sehr engagiert und sich
nebenberuflich stark weiterbildet.

Naja, der Hintergrund ist wohl eher der, dass so jemand dann nicht lange im Betrieb bleiben wird (weil nur für die Visitenkarte wird man den Doktortitel wohl kaum machen). Ich selber, als Personalverantwortlicher, wäre in so einem Fall auch nicht begeistert, wenn plötzlich nebenbei jemand seinen Doktortitel machen will. Außerdem besteht die Gefahr, dass die hauptberufliche Arbeit (die ja oft durchaus auch anspruchsvoll, anstrengend und belastend sein kann) darunter leidet; schließlich schreibt man eine ernsthafte Promotion nicht einfach mal so nebenbei, sondern das kostet enorm viel Energie (mir persönlich ist sowieso schleierhaft, wie man sowas nebenbei schafft; bei mir ging meine Promotion damals total an die Substanz; und ich hatte immerhin noch etwas Freiraum, da nur eine halbe Stelle als Wissenschaftl. Mitarbeiter am Lehrstuhl).

Das kann ich euch als Abteilungsleiter eines MDAX Unternehmens mit Personalverantwortung sagen, warum dies Vorgesetzte nicht so gerne sehen.

Weil:

1. Koennte so einer jemanden wie mir, der Aelter ist und keinen Dr. Titel hat, den Platz wegnehmen.

2. Wird so einer mit Sicherheit nach dem Dr. ankommen und ein höheres Gehalt fordern.

3. Wird so einer, wenn es danach nicht zur ersehenden Gehaltserhoehung kommt, mit Sicherheit in ein anderes Unternehmen wechseln.

Sprich, man hat nur Aerger mit so einer Weiterbildung.

Weiterbildung sehe ich bei meinen Mitarbeitern auch als sehr wichtig an. Dann aber Kurse oder Lehrgaenge, also nichts wo man einen Titel erhält. Und erst recht kein Dr.!!!

Als Chef versucht man nämlich seine Mitarbeiter immer ein wenig dumm zu halten. Wie gesagt, Weiterbildung ist wichtig, aber bitte kein Studium oder Promotion. Solche Leute wollen nur Karriere machen und sind nach dem Abschluss sowieso weg. Ich will Leute die ihre volle Energie in die Arbeit stecken und malochen.

Kann dir auch nur raten eine Promotion nur zu machen wenn du in die Wissenschaft willst, in der freien Wirtschaft ist es wie Lotto. Entweder sehr arbeitsintensiver Job mit gutem Gehalt oder Hartz4.

Klasse Beispiel für ein unprofessionelles Verhalten.
Ich habe es schon öfters erlebt, dass sich ältere Vorgesetzte äußerst unprofessionell verhalten, weil sie Angst haben um ihren Posten oder der Mitarbeiter sich was neues sucht.

Ich würde da gar nichts drauf geben, was soll er machen? Dich kündigen weil du dich weiterbildest?
Ich halte es eigentlich immer mit der Wahrheit, auch meinem Chef gegenüber, aber wenn er schon so daher kommt, dann eher nicht.

du bist schon mal zu 100 Prozent KEIN Abteilungsleiter!

Lounge Gast schrieb:

Das kann ich euch als Abteilungsleiter eines MDAX
Unternehmens mit Personalverantwortung sagen

Und ich als Vorstand eines DAX-Unternehmens sage, das ist kleingeistiger Quatsch. So! :-)