DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Promotion, PHD & DBAExterne Promotion

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Autor
Beitrag
ChrisvR

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Hallo liebe Mit-WiWis,

da ich mir schon eine beträchtliche Zeit verzweifelt Gedanken mache und zu keinem Ergebnis komme, hoffe ich, hier ein paar Denkanstöße zu finden, die mir weiterhelfen. Ich versuche, mich ganz kurz zu fassen:

Ich bin voll berufstätig und seit fast 1,5 Jahren "nebenbei" externe Doktorandin. Ich wollte nach dem Master noch weitermachen, war aber vorher nie auf eine Promotion fixiert, vielmehr sollte es eben etwas sein, was mir Spaß macht und mir beruflich noch etwas bringt. Durch eine glückliche Fügung wurde ich an dem Lehrstuhl, an dem ich meinen (ebenfalls nebenberuflichen) Master beendet hatte, als externe Doktorandin angenommen. Das Thema ist - mit gewissen möglichen Variationen - vorgegeben. Mein Betreuer ist ein supernetter Mensch und kümmert sich wirklich gut um mich, sodass ich trotz meiner Nicht-Tätigkeit an der Uni im Austausch stehe.

Nun zum Problem: Ich bin seit geraumer Zeit am Zweifeln, ob das Ganze das Richtige für mich ist und kann mich bis heute nicht zu einer Entscheidung durchringen.

Es fällt mir schwer, abzubrechen, da ich weiß, dass ich solch eine gute Chance, wie sie mir aktuell geboten wird, wahrscheinlich nie wieder bekommen würde. Auch hätte ich gerne den Titel (das "einfach haben" ist tatsächlich neben den beruflichen Chancen meine Hauptmotivation). Ich bin zudem jemand, der normalerweise Dinge zu Ende bringt, die er angefangen hat und es fällt mir unheimlich schwer, etwas nicht zu beenden.

Es fällt mir aber auch schwer, Vollgas zu geben. Das wissenschaftliche Arbeiten macht mir schon länger nicht wirklich großen Spaß und es fällt mir sehr schwer, mich aufzuraffen, weiterzuarbeiten und Berge von englischer Literatur zu wälzen. Ich muss dazu sagen, dass ich in allem was ich vorher nebenberuflich getan habe, niemals faul oder bequem oder unmotiviert war - es ist also absolut untypisch für mich. Ich bin mir nicht sicher, ob es die Promotion per se ist, oder ob es am Thema liegt. Das Thema erschien mir erst spannend, ist aber doch beim detaillierten Auseinandersetzen damit anders, als ich mir vorgestellt hatte und frustriert mich oft.

Ich bin überzeugt, dass ich, wenn ich mich wirklich aufraffen und "reinhauen" würde, es sicher hinbekommen könnte. Und verstehe gleichzeitig nicht, wieso ich die Kurve nicht kriege.

Ich überlege die ganze Zeit hin und her und hin und her. Ob der Titel mir beruflich wirklich etwas bringen würde, weiß ich natürlich nicht - wer weiß das schon? Ich bin aktuell in verantwortlicher Position als Projektleiterin tätig und habe sicherlich nicht die schlechtesten Chancen, noch weiterzukommen, bin aber manchmal nicht sicher, ob ich wirklich solch einen Job möchte, zu dem der Titel mir möglicherweise leichter verhelfen könnte -> d. h. eine Position, in der man sich von relativ geregelter Arbeitszeit verabschieden kann.

Es fällt mir sehr schwer loszulassen und wenn ich kurz davor stehe, es meinem Betreuer zu sagen, dass ich aufhöre, schrecke ich zurück und bin mir doch unsicher und denke "ach, irgendwie krieg ich das doch hin". So geht das schon eine ganze Weile. Mein Partner meint übrigens, sogar seit Beginn an.

Letztlich habe ich auch permanent das Gefühl, dass ich fast noch nichts geschafft habe und auf der Stelle trete, wobei mein Betreuer mit meinem Arbeitsfortschritt zufrieden ist und es anscheinend grundsätzlich ok ist. Denselben Text wieder und wieder zu lesen und umzuforumlieren und dann wieder umzuwerfen und wieder neu zu lesen und und und... ist einfach frustrierend für mich.

Ich schaue inzwischen sogar teilweise nach anderen Dingen, die ich nebenberuflich machen kann. Ich überlege, ob es mehr Sinn machen würde, z. B. an einem zweiten Standbein zu arbeiten, eine Fortbildung mit Bezug zu meinem Job zu machen, oder oder oder. Ich bin einfach inzwischen so durch den Wind, dass ich das Gefühl habe, gar nichts mehr zu wissen.

War jemand schon in einer ähnlichen Entscheidungssituation? Weiß jemand, wie ich der Lage Herr werde und mich für irgendetwas entscheiden kann? Wie ich mich motivieren kann, Gas zu geben?

Entschuldigt bitte, wenn dies alles sich konfus liest, aber es spiegelt ungefähr meine Gedanken wider und ich kann gar nicht so richtig sortieren, was in meinem Kopf alles vor sich geht, wenn ich an das Thema denke.

Ich danke euch sehr herzlich für eure Denkanstöße, wenn ihr Zeit für mich habt.

Viele liebe Grüße
Chris

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Promovieren ist heute kein klar linearer Prozess, wenn etwas Anspruch mit dabei ist, ebensowenig akademisch zu veröffentlichen.

Frag dich, ob deine Energie nicht besser im Job angelegt ist.

War selbst zuerst interner Doktorand, bin dann auf extern gewechselt.

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

tl dr.

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Du schreibst 'das "einfach haben" ist tatsächlich neben den beruflichen Chancen meine Hauptmotivation' und 'Das wissenschaftliche Arbeiten macht mir schon länger nicht wirklich großen Spaß'. Meiner Meinung nach solltest du abbrechen!

Eine Promotion macht nur Sinn wenn man für das Thema wikrlich brennt. Der Titel macht heute keinen Unterschied mehr, allerhöchstens bei ein paar sehr seltenen Spezialistenstellen. Insofern kannst du die Zeit besser nutzen. Und ja, es ist natürlich schwierig es deinem Betreuer zu sagen, aber ich glaube, wenn du es gut begründestn dann wirst du auf viel Verständnis stoßen. Wissenschaftliche Arbeit ist eben nicht für jeden etwas. Im Prinzip ist es ja sogar so, dass du deinen Betreuer auch viel Zeit kostest, die optimalerweise jemandem zuteil würde, der wirklich Wissenschaft machen will.

antworten
Montrey

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Entweder du ziehst es jetzt durch oder du brichst es jetzt ab. Es gibt kein Mittelweg, wenn Du es wirklich willst, dann bekommst du es auch hin. Klingt abgedroschen, ist aber die Wahrheit.

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

wie hast du dich entschieden?

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Ich würde es durchziehen

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Wer zweifelt kennt tief im inneren schon die Antwort.

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Zieh durch!;)

Mir gings damals ähnlich wie dir. Chance zur Promotion als FHler bekommen, aber intrinsische Motivation war eher auch das "Haben wollen" und das "Klingelschild" - wofür mich alle andern immer geächtet haben. Hatte nach 1,5 Jahren auch massive Abbruch Gedanken. Jeden Tag auf dem Heimweg überlegt, ob ich morgen nicht mehr hingehe und abbreche.

Was hat mich aber immer am Leben gehalten?

  • a) ich bekam die einmalige Chance und habe bisher auch immer alles im Leben durchgezogen
  • b) ich stellte mir jeden Abend bildlich die Verteidigung vor. Die Glückwünsche und Anerkennung, das Erfolgserlebnis an sich. Schaue heute noch gern auf diesen Moment zurück
  • c) Habe mir damals eine Woche Zeit genommen, alles strukturiert und alle unnötigen Seiten-Projekte getrichen (hatte 5 Stk zu der Zeit - totaler Overload). Bin zum Betreuer und habe erklärt, dass ich fortan jetzt nur in DIE EINE Richtung weiterarbeite. Seitdem liefs auch richtig gut.
  • d) Du bist doch PL, also setze deine Stärken ein!

Viel Erfolg und mal dir gedanklich das Finale aus - es hilft ;)

antworten
WiWi Gast

Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Nur ein Gedanke - nehmen wir mal an, du hast dann "deinen" Dr.
Was dann? Was änderst sich dadurch wirklich in deinem Leben?
Gehörst du dann zu einem elitären Club mit geheimen Handzeichen und verborgenen Netzwerken?
Was ist, wenn im angelsächsischen Arbeitsumfeld kein Mensch davon nur im Ansatz Notiz nimmt und dein Email-Footer mit "Dr" maximal Schmunzeln auslöst?
Doktoren gibt es in D viele, siehe die Ärzte, Naturwissenschaftler, taxifahrende Geisteswissenschaftler. Was hebt dich dann von denen ab?

antworten

Artikel zu Externe Promotion

Leitlinien zur externen Promotion von Wirtschafts- und Hochschulverbänden

Auf einer Tafel steht das Wort externe Promotion.

Promotionen in Kooperation von promotionsberechtigten Hochschulen und Unternehmen werden als externe Promotion bezeichnet. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Hochschulrektorenkonferenz und die führenden Wirtschaftsverbände BDA und BDI haben eine gemeinsame Position zu diesen Promotion mit externem Arbeitsvertrag veröffentlicht.

Merkel bekommt Ehrendoktor von Harvard University

Wahlplakat der CDU von Angela Merkel zur Bundestagswahl 2017.

Im Rahmen der Feierlichkeiten der 368. Graduationsfeier der Harvard University hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Ehrendoktor der Universität verliehen bekommen. Am Nachmittag des 30. Mai 2019 richtete sich die deutsche Bundeskanzlerin mit einer Ansprache an die Absolventinnen und Absolventen sowie die geladenen Gäste. Die Universität würdigte damit den Pragmatismus und die kluge Entschlossenheit ihrer bisherigen Amtszeit, sowie insbesondere ihre Standhaftigkeit in der Flüchtlingskrise.

Dissertationen aus den Wirtschaftswissenschaften

Ein E-Book, ein Heft mit Brille und eine Tasse.

Das »Münstersche Informations- und Archivsystem multimedialer Inhalte« miami.uni-muenster.de enthält Dissertationen aus den Wirtschaftswissenschaften als E-Book.

Promotionsrecht: FH Fulda darf als erste Fachhochschule den Doktortitel vergeben

Hochschule Fulda erhält Promotionsrecht: Wissenschaftsminister Boris Rhein (l.) und Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar

Der Durchbruch im Hochschulsystem ist gelungen: Die erste deutsche Fachhochschule erhält das Promotionsrecht. Die Hochschule Fulda darf zukünftig ihre Studenten in den Sozialwissenschaften zum Doktor führen. Weitere Promotionsrechte für Wirtschaftswissenschaften und Informatik sind geplant.

LMU-Forschungsstudium - Master of Business Research

Die Graduation Cap mit Weltkarte im Hintergrund

Der Studiengang “Betriebswirtschaftliche Forschung” (MBR - Master of Business Research) ist ein postgraduales Studium an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Ludwig-Maximilans-Universität München (LMU). Es ist kein MBA Programm. Dieses viersemestrige Studium zielt darauf ab, Studierende mit der methodologischen Basis für hochqualitative betriebswirtschaftliche Forschung auszustatten. Das »Business Research« Postgraduiertenstudium soll dazu befähigen, in der betriebswirtschaftlich orientierten Forschung innerhalb und außerhalb der Hochschulen tätig zu sein. Der Master of Business Research (MBR) dient Doktoranden an der LMU zur Vorbereitung von Dissertationen.

EMAC McKinsey Marketing Dissertation Award 2016

Shopping, shoppen, Einkaufen, Konsum,

EMAC und McKinsey schreiben bereits zum achten Mal erneut den Marketing Dissertation Award aus. Bewerbungen für den mit 7.000 Euro dotierten Marketing Dissertation Award 2016 sind bis zum 31. Januar 2016 möglich. Die Zweit- und der Drittplatzierte erhalten Geldpreise von 3.000 und 1.000 Euro.

BME Wissenschaftspreis 2015 - Dissertation Einkauf & Logistik

BME Wissenschaftspreis 2015 - Dissertation Einkauf &Logistik

Für den »BME Wissenschaftspreis« können noch Dissertationen, Habilitationen und andere herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet von Materialwirtschaft, Beschaffung, Einkauf und Logistik eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. August 2015.

Deutscher Studienpreis 2016 für Dissertationen

Porttraitbild Dr. Lukas Haffert, Zweitpreisträger Deutscher Studienpreis 2015

Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen aus, deren Forschung sich durch einen hohen gesellschaftlichen Nutzen auszeichnet. Der Deutsche Studienpreis ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler in Deutschland. Vergeben werden Preise im Gesamtwert von über 100.000 Euro, darunter drei Spitzenpreise mit jeweils 25.000 Euro. Einsendeschluss ist der 1. März 2016.

Deutscher Studienpreis 2014: Volkswirtin Rippin für Armutsmessung ausgezeichnet

Deutscher-Studienpreis-2014 Volkswirtin-Rippin Armutsmessung

Die Preisträger des Deutschen Studienpreises 2014 für die wichtigsten Dissertationen des Jahresn stehen fest. Die Volkswirtin Nicole Isabell Rippin von der Universität Göttingen wurde für ihren neuen Index zur Armutsmessung ausgezeichnet. Die Historikerin Sabine Donauer untersuchte, wie sich der »Spaß an der Arbeit« entwickelt hat.

Österreichische Dissertationsdatenbank

Dissertationsdatenbank Österreich Dissertationen

Die Österreichische Dissertationsdatenbank beinhaltet Dissertationen und Diplomarbeiten, die an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen eingereicht wurden. Von den über 100.000 Hochschulschriften sind viele aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Die meisten Titel lassen sich direkt im Volltexte abrufen.

Klaus Tschira Dissertationspreis für verständliche Wissenschaft 2015

Klaus-Tschira Dissertationspreis 2015

Die Klaus Tschira Stiftung ehrt mit dem Dissertationspreis »KlarText!« junge Nachwuchswissenschaftler, die exzellent forschen und anschaulich schreiben. Die besten Artikel werden in sechs Fachgebieten mit je 5.000 Euro ausgezeichnet und in einer Sonderbeilage der Zeitschrift bild der wissenschaft veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2015.

Akademischer Titel vs. Berufserfahrung: Was führt zur Top-Position?

Drei Frauen halten vor ihrer Universität ihren Doktorhut hoch und freuen sich über ihren akademischen Abschluss.

In der Wirtschaft gibt es zwei Wege, um die Spitze zu erreichen. Der eine führt über die akademische Ausbildung. Der andere basiert dagegen auf praktischer Erfahrung. Doch welcher Weg ist besser, um das Topmanagement zu erreichen? Nachwuchsmanager und angehende Wirtschaftsexperten müssen sich zwischen einer akademischen Laufbahn und mehr Praxiserfahrung entscheiden. Im Folgenden werden beide Wege betrachtet und verglichen, um herauszufinden, welcher Ansatz die besten Erfolgschancen in der Wirtschaft bietet.

Immer mehr Frauen promovieren

Silberne Damenschuhe.

Die enormen bildungs- und forschungspolitischen Anstrengungen von Bund und Ländern zahlen sich aus. Der Anteil der Hochqualifizierten an der deutschen Bevölkerung ist seit 2001 deutlich angestiegen: von 10,5 Prozent auf 13,2 Prozent in 2011. Insbesondere Frauen nutzen vermehrt ihre Bildungschancen. Dies zeigt sich auch auf der Ebene der Promotionen.

Starker Anstieg der Promotionen von FH-Absolventen

Gebäuder der FH / Hochschule Bochum

Immer mehr Fachhochschulabsolventinnen und Fachhochabsolventen werden promoviert. Dies zeigt die jüngste Befragung der Hochschulrektorenkonferenz. In den Prüfungsjahren 2009 bis 2011 verliehen sie rund 47 Prozent mehr Inhabern von Fachhochschuldiplomen einen Doktorgrad als im Vergleichszeitraum 2006 bis 2008.

Studie: Promotions- und Arbeitsbedingungen Promovierender in Deutschland

Eine Deutschlandflagge weht vor einem blauen Himmel.

Die Zahl der abgeschlossenen Promotionen liegt in Deutschland seit vielen Jahren auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2011 haben hierzulande rund 27.000 Promovierte die Universitäten verlassen. Die neue Studie »Promotionen im Fokus« wirft einen detaillierten Blick auf die Situation von Promovierenden in unterschiedlichen Promotionskontexten.

Antworten auf Externe Promotion abbrechen oder nicht - ein monatelanges Dilemma

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 10 Beiträge

Diskussionen zu Externe Promotion

Weitere Themen aus Promotion, PHD & DBA