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Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

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WiWi Gast

Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Liebes Forum,

ich brauche euren Rat, da ich mich einfach nicht entscheiden kann. Ich bin 27 Jahre alt und habe meinen Master in SoWI abgeschlossen. Zwischen Ba und Ma war ich 1 1/2 berufstätig und würde prinzipiell eine Karriere in der freien Wirtschaft anstreben.
Meine Masterarbeit habe ich mit 1.0 bestanden und würde allerdings auch gerne darauf aufbauend promovieren. Wäre im Themengebiet "Organisationsentwicklung / Change Management" angesiedelt und ich würde ein Promotionsstipendium in Höhe von 1350 ? erhalten a 2 Jahre (ggf. Verlängerung 2 x 6 Monate möglich).

Der Gedanke Minimum zwei Jahre mich voll auf ein Thema fokussieren zu können, ohne extreme finanzielle Sorgen, erscheint äußerst reizvoll. Auf der anderen Seite komme ich aus keinem wohlhabendem Elternhaus und wäre auch dazu geneigt direkt in den Beruf einzusteigen, um mehr zu verdienen und meiner Familie schneller was zurückgeben zu können. In dem Falle würde ich die Promotion nebenberuflich machen und die Bearbeitungszeit strecken.

Wie sieht Ihr das ?
Wie würdet Ihr euch entscheiden?

Wie würdet Ihr euch entscheiden?

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Wichtigster Punkt: Promovieren würde ich in deiner Situation nur dann, wenn du dir grs. auch eine akademische Karriere vorstellen kannst. Wenn du später sowieso in die Wirtschaft willst, sind die Opportunitätskosten m.E. zu hoch (auch wenn dein Promotionsthema BWL-nah ist).

Stipendium: Beste Lösung ist neben dem Stipendium noch zu 25% zu arbeiten am Lehrstuhl. Das ist das maximal erlaubte. Neben zusätzlichem Einkommen ist der wesentliche Vorteil die KV.

Ansonsten kann die aber keiner die Entscheidung abnehmen ;). Letztlich auch nach Gut-Feel gehen.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Ich würde den Fokus auf Deine eigene Entwicklung legen, falls Dich Deine Familie nicht übermäßig finanziell unterstützt hat. Du müsstest diesbezgl. "was zurückgeben" näher definieren. Mit welcher Summe wurdest Du unterstützt bzw. welche Summe wird fällig?

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F

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Du arbeitest noch lange genug im Leben, also nimm die entspannte Zeit als Doktorand mit :)

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Bateman

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Wenn deine MA-Arbeit bereits bewertet ist, ist deine Uni ja bereits eine Weile zu Ende. Hast du dich in der Zwischenzeit beworben? Eigenlich solltest du zum Ende der Arbeit hin bereits versuchen einen Job zu haben. Wenn du jetzt fertig bist und die Jobsuche noch nichtmal gestartet hast, bleibst du vielleicht besser an der Uni. UNd bereitest parallel zur Promotion deinen Jobeinstieg vor..

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Die schwierigste Phase bei der Promotion ist meiner Meinung nach am Anfang, bei der Themenfindung und dem "Aufgleisen" - in der Zeit sollte man möglichst zu 100% in der Literatur leben um sich nach einer Weile sicher in ihr bewegen und orientieren zu können. Dann solltest du möglichst zeitnah etwas veröffentlichen, gerne auch als Konferenzbeitrag (schneller und unkomplizierter als Journal), um dein Thema zu besetzen, sodass es dir keiner mehr wegnehmen kann. Das Ganze ist in einem Jahr gut machbar. Ab dann hast Du eigentlich viel Zeit, weißt was zu tun ist, hast bestenfalls schon die folgenden Arbeitspakete einigermaßen geplant. Also von daher, wenn es das Stipendium erlaubt, wäre es auch eine Option es nur 1 Jahr zu machen und dann nebenberuflich weiterzuarbeiten. Ich empfehle aber unbedingt dich in der Anfangsphase (6-12 Monate) VOLL darauf zu konzentrieren sonst wird die Diss eine Qual und die Chancen, es jemals zu Ende zu bringen, sinken rapide.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Hast du denn überhaupt ein Jobangebot aus der Wirtschaft? Ist ja als SoWi nicht ganz so leicht.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Der erste Antwortende hat alles gesagt.

Wenn Du in die "freie Wirtschaft" willst, dann nicht promovieren. Der Quatsch mit "als Dr. stehen einem eher die Karrieretüren offen" ist Vergangenheit.

Steigst Du jetzt mit 27 ein, hast Du mit Anfang 30 und guter Performance die erste leitende Funktion. Machst Du den Dr. (dauert übrigens länger als 2 Jahre), dann steigst Du für dasselbe Geld ein paar Jahre später ein und die Karriere verzögert sich.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Hi,

ich gebe mal meinen Senf dazu. Und zwar bin ich auch SoWi-Student, werde zum Oktober fertig und hatte die Wahl zwischen dem Jobeinstieg und einer Promotion. Letzten Endes lagen wir drei Jobangebote und das Angebot als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (80% Stelle, 65% im Projekt, 15% am Lehrstuhl) vor. Von den Jobangeboten waren zwei nicht mein Ding, eines fand ich super mit dem Makel einer eher mäßigen Work-Life-Balance.

Seitens der Uni und den Instituten an denen ich gejobbt habe, haben sich quasi alle gewünscht, dass ich bei Ihnen promoviere.

Ich habe mich gegen die Promotion entschieden. Und zwar aus folgenden Gründen:

  • das Gehalt. Bei der Stelle die ich jetzt angenommen habe, sind es ca. 700-750 Euro mehr netto, perspektivisch würde ich in drei Jahren bekommen, was man als PostDoc (100%) nach 12 Jahren Berufserfahrung bekommt

  • in diesem Kontext: Schulden aus dem Studium

  • meine Erfahrungen als SHK an drei Stellen (darunter zwei sehr renommierte Institute): Wissenschaft läuft langsam, ist ein Possenspiel und nicht immer so zu romantisieren wie man sich das vorstellt (Stichwort: Betreuung usw.)

  • die (Vertrags-)dauer. Der Vertrag wäre über zwei Jahre gegangen, in der Zeit promoviert man in SoWi niemals! Die Regel sind eher 4-6 Jahre, an Graduiertenkollegs schafft man es in 3 bis 3,5. Mein Vertrag wäre dann bspw. über zwei Jahre gegangen und dann hätte ich mich mit einer 50%-Stelle oder so rumschlagen müssen

  • ich habe keine Ambition als PostDoc zu habilitieren o.ä., aufgrund der Rahmenbedingungen (Stichwort: WissZeitVerG etc.)

  • das Thema. Die Methode dich ich im Rahmen der Diss. genutzt hätte, wäre super gewesen, aber inhaltlich hat mich das Thema nicht begeistert, ich denke aber, dass es das sollte, wenn man sich so lang und intensiv damit beschäftigt. Man sollte dafür brennen, denn nur so schafft man es sich immer wieder zu motivieren. Bedenke dabei auch, dass du zwar am Wochenende etc. sicher frei machen kannst, das Thema dich aber stets begleitet.

Insgesamt halte ich meine Entscheidung auch nun nachdem ich sie getroffen habe für richtig und rational, auch wenn ich immer mal wieder ins Grübeln komme. Letzten Endes ist es diese Gemengelage, die mich von der Diss abgehalten hat, nicht die Idee der Promotion an sich. Vielleicht helfen dir die Punkte ja irgendwie bei deiner Entscheidungsfindung. Solltest du die Promotionsstelle antreten wird es mit Sicherheit auch die passende Entscheidung für dich sein und ich drücke dir die Daumen!

P.S.: Bedenke, dass du dich im Rahmen des Stipendiums selbst krankenversichern musst.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

genau, dann hast du nämlich anstatt 40 Jahre, nur noch etwas weniger als 38 Jahre Zeit für deine Karriere. Überleg dir das also gut

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Mach das was du tun willst. Ehrlich gesagt sollten solche rationalen Überlegungen hier eher außen vor bleiben. So doof das klingt aber du wirst noch lange genug im normalen Job arbeiten. Wenn du Bock auf die Promotion hast dann tu es.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Was die meisten natürlich außenvor lassen, ist der ideelle Wert, den der TE mit der Promotion verbindet. Die Forschung, mit der man sich en detail auseinandersetzen kann, idealerweise die wissenschaftliche Contribution und sich als wissenschaftliche Autorität zu bestimmten Themen zu äußern (als "Dr.") kann ihm niemand nehmen.

Das mal neben den ganzen anderen "instrumentellen" Gründen...

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Du kannst zwei Jahre lang tun was tu willst, machst solides Geld und kannst an deinem Dr. arbeiten. Jackpot.

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WiWi Gast

Re: Promotionsstipendium annehmen oder Berufseinstieg ?

Karriere wird bis max. 45 gemacht, der Grundstein muss bis 40 liegen, eher Mitte /Ende 30. Also hast Du anstatt 10 Jahren noch 5 Zeit, wenn es schlecht läuft. Sicher kann das reichen. Aber sollte man sich gut überlegen und wissen, dass man dann in den 5 Jahren das rausholen muss, wo andere einem schon 5 Jahre voraus sind.

Der hämische Kommentar zeigt aber, dass jemand keine Ahnung hat.

Lounge Gast schrieb:

genau, dann hast du nämlich anstatt 40 Jahre, nur noch etwas
weniger als 38 Jahre Zeit für deine Karriere. Überleg dir das
also gut

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