WiWi Gast schrieb am 30.04.2020:
Für den PhD such dir eine Uni. RSM, ja, ok. Aber lass HHL und WHU raus. Such die einen Lehrstuhl an einer Uni an dem am Besten was in Richtung deiner Branche unterrichtet wird. Erkundige dich nach Kooperationen zwischen deinem Arbeitgeber und einer Uni. Viele Profs sind sehr erfreut über Industriekooperationen.
Ich selbst schreibe gerade meine Diss und das Thema hat gar nichts mit meinen 9-5 Job zu tun. Das war die letzten zwei Jahre (von vier) nicht immer einfach und teilweise habe ich echt die Promotion und mein Leben in Frage gestellt.
Ich denke es wäre einiges einfacher gewesen, wenn es da zumindest ein paar Synergieeffekte zwischen Promotion und meinem Beruf gegeben hätte. Überleg dir gut, ob du die Promotion machen möchtest. Das ist nicht mal eben einen Wisch kriegen. Da bleibt auch sehr viel in deinem Privatleben auf der Strecke! Das nur als Warnung vorab.
Hast du für die Promotion deine Arbeitszeit reduziert?
Wäre es möglich gewesen die Promotionsdauer zu verlängern, um das Privatleben nicht allzu sehr leiden zu lassen?
Ich habe die ersten 2 Jahre Vollzeit PhD gemacht, in England, dann aber ein Stellenangebot bekommen, dass keiner in der Welt ausgeschlagen hätte. Mein Prof hat dabei noch Funding für zwei Masterprojekte bekommen und das Unternehmen und sein Lehrstuhl haben jetzt auch eine Kooperation. Meine Arbeit fokussiert sich aber eigentlich mehr auf das was ich im Master gemacht habe.
Ich bin dann in den Vollzeitjob gewechselt und habe nicht reduziert, ich habe einfach die Abende, Wochenenden und meine kompletten Urlaubstage für den PhD gebraucht. Die Urlaubstage bin ich dann meistens nach England, weil doch auch der Austausch mit dem Prof einfacher ist als über Skype oder Email.
Arbeitszeit wollte ich nicht reduzieren und den PhD hätte man sicherlich verlängern können, aber wenn du mal an einem Lehrstuhl gearbeitet hast wirst du merken, dass die meisten Profs wie Blutegel sein können. Hier noch ein Projekt betreuen, da noch ein Paper und hier noch eine Präsentation. Da muss man einfach irgendwann Grenzen ziehen und sich an seinen eigenen Zeitplan halten und das Ziel, die fertige Diss, nicht aus den Augen verlieren.
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