Privat-FH und Promotion schließt sich aus schonmal aus.
Da anscheinend der Anteil an Promotionen stetig zunimmt, werden Personaler in Zukunft sehr genau darauf schauen, was derjenige überhaupt geleistet hat. Man denke an die ganzen Politiker, die ihre zwei Buchstaben verloren haben, weil sie dachten, dass es nur auf den Titel ankommt.
Es gibt genügend offensichtliche Gründe, eine sehr gute, von einer sehr schlechten Promotion zu unterscheiden, ohne sie gelesen zu haben. Hat der Absolvent bspw. auf Fachkonferenzen vorgetragen, hat er Teile der Diss in Fachzeitschriften veröffentlicht, hat er Workshops geleitet, oder sogar Interviews gegeben usw. All das zeigt, dass jemand auch wirklich fachlich und didaktisch in der Lage ist, sich neues Wissen anzueigenen, es selbstständig anzuwenden und vor Dritten auch zu verteidigen. Genau das ist es, was den "Dr" in der Wirtschaft begehrenswert macht. Denn dieser Typus von Charakter hat eine unkonventionelle, eher strategische Denkweise, die ihn vn normalen Absolventen unterscheidet.
Und dies lässt sich relativ einfach in einer kleinen Sektion im CV unterbringen.
Hat man einfach nur eine erweiterte Diplom/Master-Arbeit geschrieben, vernab des aktuellen Forschungsstandes, dessen Exemplare in der Uni-Bib verstauben, so hat man NICHTS geleistet. Man ist auch nicht in der Lage die Fähigkeiten anzuwengen, die die Wirtschaft erwartet. Und so wird man sich später auch bei seinen Mitarbeitern unbeliebt machen. Denn das Einzige, was einen dann noch von den Kollegen abhebt, ist das Pochen auf den "Dr".
Wer glaubt, dass das in Zukunft nicht aufällt, wo immer mehr "richtige" Doktoranden in die Wirtschaft drängen, verhält sich in der Tat naiv. "Strategisches Denken", mal so nebenei...
Meine Promotionsleistung ist bspw. für jeden nachprüfbar im Internet auffindbar. Ich diskutiere auch gerne mit anderen Leute darüber und freue mich, wenn einige Artikel gelesen werden. Aber wenn mir jemand mit seinem Dr xy gegenübertritt und ich nichts über ihn finde, dann nehme ich ihn auch nicht ernst. Unabhängig davon, was er für eine Stellung bekleidet. Und das dauert, selbst für Ungeübte, noch nicht mal eine Minute.
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