Es gibt von fast jeder Partei getragene Stiftungen, bei denen natürlich eine persönliche Affinität zur jeweiligen politischen Ausrichtung vorhanden sein sollte, die sich auch im eigenen sozialen Hintergrund und bisherigen Aktivitäten widerspiegelt. Da passt nicht jeder überall hin. Darüber hinaus gibt es unabhängige Institutionen, wie z. B. die Studienstiftung des deutschen Volkes, bei denen wiederum der Andrang größer ist.
In jedem Fall werden bei Antragstellung persönliche Referenzen von Professoren verlangt. Das können von den jeweiligen Institutionen benannte Professoren sein, die gutachterlich für einzelne Stiftungen tätig sind. Es können aber auch frei gewählte Hochschullehrer sein, die das Promotionsvorhaben befürworten. Wenn schon ein Betreuer und ein Promotionsthema gefunden wurden, ist das auch förderlich, da es die Ernsthaftigkeit und Befähigung (Annahme als Doktorand) unter Beweis stellt. Promovieren wollen viele, aber es richtig angehen können die wenigsten.
Generell sind die Stipendien auch nicht üppig, zeitlich eng befristet und es gibt auch regelmäßige Erfolgskontrollen, z. B. in Form von Stipendiatentreffen. Unter Umständen kann die Förderung einmalig für gewisse Zeit verlängert werden, aber man sollte sich nicht darauf verlassen. Je nach Lebenshaltungskosten und persönlichem Anspruchsniveau ist das also kein Zuckerschlecken, sondern harte Arbeit unter Erfolgsdruck. Externe Doktoranden sollten darauf achten, in einem Doktorandenkolleg oder ähnlichem Netzwerk eingebunden zu werden. An vielen Lehrstühlen werden externe Doktoranden eher stiefmütterlich "unter ferner liefen" behandelt, was sowohl die fachliche als auch die persönliche Betreuung (Motivation!) angeht. Wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sollte eine lehrstuhl- oder drittmittelfinanzierte Stelle suchen, um in das Netzwerk integriert zu werden.
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