Hallo zusammen,

ich stehe vor der Entscheidung nach Abschluss des Wi.Ing. Studiums die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zu haben:

Promotion Dr.-Ing. (5 Jahre, Batterietechnik) @TU9
Promotion Dr.rer.pol (3 Jahre, Technologiemanagement) @Uni Mannheim

Was würdet ihr mir empfehlen? Ich würde gerne langfristig in der Automobilindustrie im Projektmanagement/Produktion/Entwicklung/Strategie arbeiten. Ich habe ein bisschen Sorge, dass ich mir mit zweiter Option den eher technischen Weg verbaue. Doch werde ich dann zwei Jahre früher fertig...

Was meint ihr? Besten Dank.

Was ist denn mit der Promotion jeweils sonst noch verbunden? Dr.-Ing. bedeutet ja oft volle Stelle mit vielen (Industrie-)Projekten während man im Wiwi-Bereich oft "nur" eine halbe Stelle o.ä. hat und ggf. viele Aufgaben in der Lehre übernimmt. Das ist u.U. wichtiger als die Promotion selbst.

Würde stark auf die Umfeldfaktoren achten: Mit wem arbeitest du zusammen? Wie gut ist die Betreuung? Wie lange haben die letzten Doktoranden gebraucht, was waren ihre Themen und wo sind sie danach hingegangen? Fünf Jahre in einem tollen Umfeld können besser sein als drei Jahre, durch die du dich durchquälen musst! Von der Qualifikation her würde ich den Dr.-Ing. bevorzugen. Aus der Technik kannst du eher noch Richtung Projektmanagement gehen als umgekehrt.

WiWi Gast schrieb am 26.04.2019:

Hallo zusammen,

ich stehe vor der Entscheidung nach Abschluss des Wi.Ing. Studiums die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zu haben:

Promotion Dr.-Ing. (5 Jahre, Batterietechnik) @TU9
Promotion Dr.rer.pol (3 Jahre, Technologiemanagement) @Uni Mannheim

Was würdet ihr mir empfehlen? Ich würde gerne langfristig in der Automobilindustrie im Projektmanagement/Produktion/Entwicklung/Strategie arbeiten. Ich habe ein bisschen Sorge, dass ich mir mit zweiter Option den eher technischen Weg verbaue. Doch werde ich dann zwei Jahre früher fertig...

Was meint ihr? Besten Dank.
Würde den 3-jährigen machen. Für Karriere in freier Wirtschaft zählt eh nur der Titel und kaum das Thema. Ing. ist halt sehr laborlastig und dauert extrem lange.

Kurze Frage: wie bist du an veide Optionen gekommen?
Ich habe Wing TU9 mit sehr gut abgeschlossen und nun 3 Jahre BE, möchte aber sehr gerne einen dr im Bereich Technologiemanagement machen.

Um ehrlich zu sein würde ich mich hier in aller erster Linie mal fragen, für welches Thema deine Motivation & Interesse größer sind. Durch ein Studium das einen nicht interessiert kann man sich noch durchquälen, bei einer Promotion stelle ich mir das schon schwerer vor. Aber klar, vermutlich hältst du dir mit dem Dr. Ing mehr türen offen...

WiWi Gast schrieb am 26.04.2019:

Hallo zusammen,

ich stehe vor der Entscheidung nach Abschluss des Wi.Ing. Studiums die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zu haben:

Promotion Dr.-Ing. (5 Jahre, Batterietechnik) @TU9
Promotion Dr.rer.pol (3 Jahre, Technologiemanagement) @Uni Mannheim

Was würdet ihr mir empfehlen? Ich würde gerne langfristig in der Automobilindustrie im Projektmanagement/Produktion/Entwicklung/Strategie arbeiten. Ich habe ein bisschen Sorge, dass ich mir mit zweiter Option den eher technischen Weg verbaue. Doch werde ich dann zwei Jahre früher fertig...

Was meint ihr? Besten Dank.

Beide Stellen sind E13 und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern. Das technische Thema interessiert mich mehr, doch wären es 5 "härtere" Jahre als eine eher weniger tiefgründige, und nicht technische Dissertation über allgemeine Themen im Bereich Digitalisierung im Produktionsumfeld...

Meine Erfahrung nach ist ein Dr. ein Dr. im Unternehmen und kaum einer macht da einen Unterschied zwischen Dr.-Ing. oder betriebswirtschaftlicher Promotion... Weshalb ich überlegt habe, dann doch den schnelleren und bequemeren Weg zu gehen.

Was ich nicht einschätzen kann ist dann die Sitution bei der Bewerbung nach der Promotion. Ob ich dann mit einen der beiden Optionen benachteiligt ware für eine Projektleiterstelle bspw.

Ich habe mich einfach beworben...

Ich würde zwei Jahre zu MBB gehen und dann einfach den Berater-Doktor machen. Für die Inhalte interessiert sich doch später keiner mehr.

Wie kommst du eigentlich auf die genaue Dauer, dass du für das eine 3 und das andere 5 Jahre brauchst?

Ich habe viele Promotionsvorhaben unterstützt und/oder begleitet, daher kann ich dir möglicherweise weiterhelfen. Generell gibt es abseits der Unis keine bzw. kaum WiWi Promotionen (z.B. Marketing). das liegt einfach daran das sie meist viel theoretischer und abstrakter sind. Ein sinnvoller praktischer Bezug ist oft nicht gegeben oder kann schwer hergestellt werden. Deshalb sind viele Berater Promotionen, nett ausgedrückt, meist auch Alibi Promotionen. Da du selber von einem anspruchslosen Thema sowie 3 Jahre Dauer ausgehst, wird es sich hierbei vermutlich um eine Berater Promotion handeln.

Um es kurz zu fassen, ich würde tatsächlich zur "Praktiker Promotion" raten. Das Thema scheint übersichtlich und in 5 Jahren hälst du stetigen Kontakt zur Industrie. Karrieretechnisch sinnvoller als jede wissenschaftliche Promotion. Zudem man damit als Ingenieur sowieso nicht viel anfangen kann, weil die NaWis dort dominieren.

Mag sein, aber vielleicht hat der Kollege ja doch ein fachliches Interesse, dass er heute befriedigen will. Können sich manche Menschen schwer vorstellen, ist aber so...

Außerdem ist es so, dass man bei Berufseinsteigern mit Promotion durchaus doch mal auf das Thema schaut wenn man eine Stelle besetzt.

WiWi Gast schrieb am 26.04.2019:

Ich würde zwei Jahre zu MBB gehen und dann einfach den Berater-Doktor machen. Für die Inhalte interessiert sich doch später keiner mehr.

Hab selber Dr.-Ing. gemacht an einer TU9 in weniger als 5 Jahren und es bislang nicht bereut (wie lange es genau dauert, hängt stark vom Thema und anderen Faktoren ab). Hatte sehr viel Praxisbezug und am Ende der Zeit im Grunde ein sehr großes Netzwerk in der Industrie. Das erleichtert die Jobsuche u.U. enorm und man weiß danach natürlich auch recht genau, was man will und was nicht. War natürlich auch eine harte Zeit. Üblicherweise Mo-Fr 50-60h mit vielen Dienstreisen und dann am WE noch die Diss, d.h. nochmal je nach Laune 0-20h obendrauf. Bei den Wiwis an meiner Uni lief das anders. Ich hatte häufig den Eindruck, dass die eher eine ruhige Kugel schieben. Hatte da aber auch nur einzelne Einblicke.

Man darf nicht vergessen, dass man im öffentlichen Dienst weniger verdient als in der Wirtschaft und sich da über die Jahre schon große Summen an "Investitionen" ansammeln, auf die man verzichten muss. Wenn es nicht gerade München ist, kann man von E13 aber m.E. sehr gut leben.

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

WiWi Gast schrieb am 26.04.2019:

Wie kommst du eigentlich auf die genaue Dauer, dass du für das eine 3 und das andere 5 Jahre brauchst?

Das habe ich mich auch gefragt. Promotion ist nicht Studium, das man einfach so planen kann. Vor allem nicht, wenn es um eine technische Innovation geht. Abgesehen von den "Beraterpromotionen" kannst du ja herumfragen wieviel die finale Dissertation bzw. der Aufwand noch damit zu tun gehabt hat, was man sich anfangs vorgenommen hat.

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

Will auch an die RWTH - Dürfte ich fragen, was du zurzeit arbeitest und wie viel du verdienst?

DeliYurek schrieb am 28.04.2019:

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

Will auch an die RWTH - Dürfte ich fragen, was du zurzeit arbeitest und wie viel du verdienst?

IGM 5k netto.

WiWi Gast schrieb am 28.04.2019:

DeliYurek schrieb am 28.04.2019:

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

Will auch an die RWTH - Dürfte ich fragen, was du zurzeit arbeitest und wie viel du verdienst?

IGM 5k netto.

Starkes Gehalt, Top

WiWi Gast schrieb am 26.04.2019:

Von der Qualifikation her würde ich den Dr.-Ing. bevorzugen. Aus der Technik kannst du eher noch Richtung Projektmanagement gehen als umgekehrt.

Nanu, eine solche Aussage im WiWi-Treff verwundert mich dann doch ein wenig. Die geistigen Vorläufer des Forums haben doch vor rund 120 Jahren gegen die Einführung eines Dr.-Ing. protestiert und so die Schreibweise mit Bindestrich und "Ing" durchgesetzt. Hierdurch sollte der Unterschied zu den "richtigen" Doktorgraden (u. A. rer. pol.) verdeutlicht werden. ;-)

Aber Spaß beiseite: Beide Doktorgrade sind heutzutage gleichwertig, wichtiger ist der Inhalt und die Qualität der Dissertation. Entscheide dich hierbei für den Bereich, der dir am ehesten liegt. Die genannten Zeitangaben kannst du getrost vergessen - eine gute Dissertation dauert, solange sie dauert.
Liebe Grüße

DeliYurek schrieb am 28.04.2019:

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

Will auch an die RWTH - Dürfte ich fragen, was du zurzeit arbeitest und wie viel du verdienst?

IGM 5k netto.

Starkes Gehalt, Top

Ist erst der Anfang Brudi.

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Ich habe an der RWTH Achen promoviert, auch als Wing und im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Entscheidung. Ich habe nicht mal 3 Jahre gebraucht und gefühlt ist es für Wings doch einfacher als für reine Ings oder sogar BWLer. Die Karriere hat es sehr gefördert.

Hi, bin auch an der RWTH, auch WING.
An welchem Institut hast du promoviert?

Bachelor FH BWL 3 Jahre Big 4 jetzt auch 5k netto nach Wechsel (Allerdings STK 3)