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Promotion, PHD & DBAWiMi

BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

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WiWi Gast

BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Grüß euch,

bin in meinem letzten Mastersemster und bin derzeit am überlegen oder ich statt dem direkten Berufseinstieg vielleicht noch einen Doktor mache. Ich studiere BWL an einer Uni, Schwerpunkt Finance (minor) und Taxation (major). Meinen Beruf sehe ich in der Steuerberatung, StB-Examen möchte ich auf jeden Fall ablegen. Meine Abschlussnote wird voraussichtlich im mittleren bis schlechten 1,-Bereich liegen, allerdings habe ich einen ganz guten Draht zu unserem Prof (Lehrstuhl für Unternehmensbesteuerung) hier an der Uni.

Ich würde mir ganz gerne bzgl. meiner Entscheidungsfindung ein paar Pro & Contra Argumente einholen.

Danke !

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

wie alt bist du?

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Als angestellter Steuerberater ist ein Doktor irrelevant, selbstständig ist das auf jeden Fall ein Vorteil.

Wenn du noch jung bist (nicht älter als 27), und du in 3 Jahren die Promotion durchziehen kannst, kennen Jungs, die werden von ihren Profs 6 Jahre hingehalten, dann mach es.
Dann bist du 30, wenn du los legst mit der Arbeit. Das ist natürlich kein Problem, aber denk dran, dass du auch das StB Examen machen musst und irgendwann hat man dann keine Lust mehr und auch evtl. wegen Familie und Kinder keine Zeit.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ich werde in ein paar Wochen 26. Wie lange die Promotion dauern würde, kann ich schlecht sagen, da kenn ich mich zu wenig aus. Würde es aber schon schnellstmöglich durchziehen wollen.

Das mit Familie und Kindern ist tatsächlich ein Punkt der mir auch durchaus wichtig ist ...

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ich habe nebenberuflich einen MBA gemacht. Währenddessen wurde ich Vater. Ich habe den MBA gerade noch so durchgezogen bekommen, weil ich ja schon relativ weit war. Jetzt würde ich das nicht mehr packen. Wenn man eine Familie hat, dann muss da auch Zeit investieren (gibt sicher Leute die das anders sehen, aber ob solche Familien halten ist ein anderes Thema). Da muss man seine Zeit nochmal besser einteilen.

Dahingehend hat der Poster völlig recht. Es ist nicht leicht mit einem Thema völlig von vorn zu beginnen, wenn man Kinder hat. Das wird von 99% der Leute unterschätzt, was da an Zeit wegfällt. Und ein StB-Examen kostet auch Zeit und erfordert Fokusierung. Daher sollte man nicht planen erst mit 35 damit anzufangen, wenn man Kinder will.

Allerdings ist auch richtig, dass der Doktor für selbständige StB ein großer Vorteil ist (wegen Ansehen der Kunden, Akquise etc.).

Lounge Gast schrieb:

Ich werde in ein paar Wochen 26. Wie lange die Promotion
dauern würde, kann ich schlecht sagen, da kenn ich mich zu
wenig aus. Würde es aber schon schnellstmöglich durchziehen
wollen.

Das mit Familie und Kindern ist tatsächlich ein Punkt der mir
auch durchaus wichtig ist ...

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Bin selber den Weg wissenschaftlicher Mitarbeiter => StB gegangen. Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung. Hatte aber auch Kollegen, bei denen es ein Reinfall war. Vorteile der Promotion: Manche Arbeitgeber bestehen (faktisch) darauf (z.B. FGS, juristische Großkanzleien und Hochschulen); Ansehen steigt; man lernt wirklich tiefgehend zu arbeiten.

Ein paar Denkanstöße aus meiner Sicht:

Wie gut bist Du? Eine Promotion macht meines Erachtens nur für Top-Leute Sinn. Alle anderen quälen sich einfach zu sehr.

Wie diszipliniert bist Du? Das Leben als wissenschaftlicher Mitarbeiter bietet viele Freiheiten. Die kann man zwar durchaus nutzen. Übertreiben darf man es aber nicht.

Kannst Du selbstständig arbeiten oder bist Du eher der Typ "warte auf Anweisungen"? Denk dran: Letzten Endes musst Du alleine mehrere 100 Seiten zu Papier bringen.

Wie ist Dein Lehrstuhl aufgestellt? Eher praxisorientiert (mit Steuergesetz) oder eher empirisch (mit Stata)? Ersteres ist bei einem Einstieg in die Beratung natürlich vorteilhaft. Empirie interessiert in der Praxis fast niemanden. Ein paar Aufsätze in der DStR kommen hingegen gut an.

Wird Deine Lehrstuhltätigkeit für das StB-Examen anerkannt? Ich konnte das Examen z.B. noch während meiner Zeit am Lehrstuhl schreiben (direkt nach der Dissertation).

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Nochmal dieses alte Ding hochziehen...

Ich kann von der Uni-Laufbahn zwecks Promotion nur klar abraten, wenn nicht absolut sichergestellt ist, dass der betreuende Prof tatsächlich daran interessiert ist, eine Promotion zu unterstützen. Nach fast 5 Jahren habe ich mich endlich durchgerungen, die Promotion an den Nagel zu hängen und tue ich mich nun trotz eigentlich ganz okayer sonstiger Leistungen sehr schwer, eine neue Anstellung zu finden.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Warum hast du die Promotion nicht erst dann an den Nagel gehangen, als du schon was neues hattest.

Wer nach fünf Jahren seine Promotion an den Nagel hängt, hat es natürlich schwer. Er hat keine Promotion und in den letzten 5 Jahren keine relevante Berufserfahrung sammeln können. Er konkurriert nun mit Leuten, die 5 Jahre jünger sind. Und der Konkurrenzmarkt ist kein Zuckerschlecken.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Darf man fragen wie das aussieht wenn der Prof. kein Interesse hat?
Ich bin selbst noch im Bachelor und dachte immer, dass bei einer Promotion auch der Doktorvater großes Interesse daran hat seinen Schützling bestmöglich zu unterstützen.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Kann halt vorkommen, dass der Prof eine(n) seinener Schützlinge mehr fördert ( weil er den/die sympathischer findert, oder das Projekt sehr erfolgreich läuft ung gut veröffentlicht werden kann). Da werden andere dann fallengelassen.

Lounge Gast schrieb:

Darf man fragen wie das aussieht wenn der Prof. kein
Interesse hat?
Ich bin selbst noch im Bachelor und dachte immer, dass bei
einer Promotion auch der Doktorvater großes Interesse daran
hat seinen Schützling bestmöglich zu unterstützen.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Finde Deine Aussage auch schwierig.

Faktisch hast Du keine "ganz okaye" Leistungen, sondern 5 Jahre nicht-berufsrelevante Zeit hinter Dir. Die Uni-Einstellung "Der Staat muss mich versorgen" bzw. "ich habe doch einen Master mit guten Noten, ergo Anspruch auf einen gutbezahlten Job" ist dabei sicher nicht hilfreich.

Lounge Gast schrieb:

Nochmal dieses alte Ding hochziehen...

Ich kann von der Uni-Laufbahn zwecks Promotion nur klar
abraten, wenn nicht absolut sichergestellt ist, dass der
betreuende Prof tatsächlich daran interessiert ist, eine
Promotion zu unterstützen. Nach fast 5 Jahren habe ich mich
endlich durchgerungen, die Promotion an den Nagel zu hängen
und tue ich mich nun trotz eigentlich ganz okayer sonstiger
Leistungen sehr schwer, eine neue Anstellung zu finden.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Das ist jetzt aber auch wieder Stammtischniveau. Als wissenschatlicher Mitarbeier an einem Steuer- oder Rechnungslegungslehrstuhl beschäftigst du dichdoch permanent mit den relevanten aktuellen Gesetzesänderungen, Rechtsprechung etc. Du schreibst an den Lehrbüchern und Gesetzeskommentaren deines Professors mit, betreust Studenten, die ihre Abschlussarbeiten zu aktuellen Themen verfassen.

Du bist also durchaus gut qualifiziert als Verfasser von Gutachten und hast dir oft auch ein genaues Detailwissen zu einem Themenbereich angeeignet. Zudem kannst du dir die Zeit am Lehrstuhl anrechnen lassen und sofort ins Steuerberaterexamen gehen.

Lounge Gast schrieb:

Finde Deine Aussage auch schwierig.

Faktisch hast Du keine "ganz okaye" Leistungen,
sondern 5 Jahre nicht-berufsrelevante Zeit hinter Dir. Die
Uni-Einstellung "Der Staat muss mich versorgen"
bzw. "ich habe doch einen Master mit guten Noten, ergo
Anspruch auf einen gutbezahlten Job" ist dabei sicher
nicht hilfreich.

Lounge Gast schrieb:

Nochmal dieses alte Ding hochziehen...

Ich kann von der Uni-Laufbahn zwecks Promotion nur klar
abraten, wenn nicht absolut sichergestellt ist, dass der
betreuende Prof tatsächlich daran interessiert ist, eine
Promotion zu unterstützen. Nach fast 5 Jahren habe ich
mich
endlich durchgerungen, die Promotion an den Nagel zu
hängen
und tue ich mich nun trotz eigentlich ganz okayer
sonstiger
Leistungen sehr schwer, eine neue Anstellung zu finden.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Aber wie kann man belegen, dass man diese Kenntnisse wirklich hat.

Man kann es auch so deuten. Der Bewerber hat es nicht geschafft, binnen fünf Jahre eine Dissertation zu schreiben. Er ist also nicht gut darin, fachlich fundierte Gutachten oder sonstige Themen zu verfassen.

Nicht jeder Prof. schreibt Aufsätze und Kommentare. Also muss auch nicht jeder WiMi daran mitarbeiten. Es kann auch gut sein, dass der WiMi fünf Jahre lang "Einführung in das HGB" unterrichtet hat und ansonsten einen faulen Lenz gemacht hat.

Normalerweise ist die Dissertation halt das Signaling, dass man wisschenschaftlich Arbeiten kann, dass man Fachwissen hat und dass man auch präsentieren kann. Ohne Diss fällt diese Signalling weg. Und für mich bleibt jemand übrig, der sich fünf Jahre lang vor der Arbeitswelt gedrückt hat.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Du scheinst ein sehr negatives Bild vom Wissenschaftsbetrieb zu haben.
"Nicht jeder Prof. schreibt Aufsätze und Kommentare." Tut mir leid, ich muss es so direkt sagen, aber du bist ja auch selber sehr polemisch: du scheinst an einer FH gewesen zu sein?

"Aber wie kann man belegen, dass man diese Kenntnisse wirklich hat. "

Arbeitszeugnis, Blick ins entsprechende Buch bzw Beitrag, da steht dann "unter Mitarbeit von" drin, oder man ist gar Co-Autor. Gegenfrage: wie belegt denn einer, der einige Jahre bei einer Big4 war, aber den StB nicht hat, dass er was von Steuern versteht?

Lounge Gast schrieb:

Aber wie kann man belegen, dass man diese Kenntnisse wirklich
hat.

Man kann es auch so deuten. Der Bewerber hat es nicht
geschafft, binnen fünf Jahre eine Dissertation zu schreiben.
Er ist also nicht gut darin, fachlich fundierte Gutachten
oder sonstige Themen zu verfassen.

Nicht jeder Prof. schreibt Aufsätze und Kommentare. Also muss
auch nicht jeder WiMi daran mitarbeiten. Es kann auch gut
sein, dass der WiMi fünf Jahre lang "Einführung in das
HGB" unterrichtet hat und ansonsten einen faulen Lenz
gemacht hat.

Normalerweise ist die Dissertation halt das Signaling, dass
man wisschenschaftlich Arbeiten kann, dass man Fachwissen hat
und dass man auch präsentieren kann. Ohne Diss fällt diese
Signalling weg. Und für mich bleibt jemand übrig, der sich
fünf Jahre lang vor der Arbeitswelt gedrückt hat.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ganz falsch. Ich wurde selber promoviert und konnte einen Blick hinter den Kulissen werfen. Und da gibt es einige Profs, die lieber für Unternehmen arbeiten und gut dotierte Vorträge halten als zu forschen.

Ich habe auch mal an einem Kommentar mitgearbeitet. Und es steht sogar unter Mitarbeit von ... drin. Letztendlich habe ich nur Fußnoten aktualisiert. Von Wissenserwerb kann gar keine Rede sein.

Bei einer Big4 muss man täglich mit Steuern arbeiten. Da lernt man das Steuerrecht quasi "on the job". An einem Lehrstuhl kann man auch gerne mal fünf Jahre untertauchen und dem Studentenleben nachgehen. Und in der Regel schreibt der wissenschaftliche Mitarbeiter doch sein Zeugnis selber. Von daher würde ich darauf nichts geben.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ich denke, der Hinweis darauf, dass die Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter eben KEINE relevante Berufserfahrung darstellt, sollte hier ein anerkannter Grundsatz sein.

Wie richtig erwähnt bildet die abgeschlossene und erfolgreiche Promotion den Mehrwert, nicht eine (nicht belegbare) Tätigkeit am Lehrstuhl.

Und das wissen alle Beteiligten - mithin auch der TE - ganz genau.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Na ja, gibt genügend, die bei den Big4 auch nur 08/15 Steuererklärungen ausfüllen und Häkchen in der Prüfung machen. Und den Forschungsoutput eines Profs sieht man an seiner Veröffentlichungsliste. Da kann sich meiner sehen lassen. Also wie immer, kommt darauf an.

Lounge Gast schrieb:

Ganz falsch. Ich wurde selber promoviert und konnte einen
Blick hinter den Kulissen werfen. Und da gibt es einige
Profs, die lieber für Unternehmen arbeiten und gut dotierte
Vorträge halten als zu forschen.

Ich habe auch mal an einem Kommentar mitgearbeitet. Und es
steht sogar unter Mitarbeit von ... drin. Letztendlich habe
ich nur Fußnoten aktualisiert. Von Wissenserwerb kann gar
keine Rede sein.

Bei einer Big4 muss man täglich mit Steuern arbeiten. Da
lernt man das Steuerrecht quasi "on the job". An
einem Lehrstuhl kann man auch gerne mal fünf Jahre
untertauchen und dem Studentenleben nachgehen. Und in der
Regel schreibt der wissenschaftliche Mitarbeiter doch sein
Zeugnis selber. Von daher würde ich darauf nichts geben.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Mitartbeitertätigkeit und Promotion sind ja zudem zwei unterschiedliche Dinge. Hier spricht auch so etwas der Neid aus den Leuten, die gerne promoviert hätten.

Lounge Gast schrieb:

Ich denke, der Hinweis darauf, dass die Tätigkeit als
wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter eben KEINE relevante
Berufserfahrung darstellt, sollte hier ein anerkannter
Grundsatz sein.

Wie richtig erwähnt bildet die abgeschlossene und
erfolgreiche Promotion den Mehrwert, nicht eine (nicht
belegbare) Tätigkeit am Lehrstuhl.

Und das wissen alle Beteiligten - mithin auch der TE - ganz
genau.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Zumindest bei mir (Verfasser des von Dir zitierten Beitrags) nicht - habe nämlich promoviert.

Nur bin ich mittlerweile seit einigen Jahren im "richtigen" Job und kann dementsprechend beurteilen, dass die Lehrstuhltätigkeit dafür wenig hilfreich war.

Ich hoffe, da spricht seiner-/ihrerseits nicht etwa jemand, der außer Schule und Uni bisher noch nichts im (Arbeits-)Leben gesehen hat...

Lounge Gast schrieb:

Mitartbeitertätigkeit und Promotion sind ja zudem zwei
unterschiedliche Dinge. Hier spricht auch so etwas der Neid
aus den Leuten, die gerne promoviert hätten.

Lounge Gast schrieb:

Ich denke, der Hinweis darauf, dass die Tätigkeit als
wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter eben KEINE
relevante
Berufserfahrung darstellt, sollte hier ein anerkannter
Grundsatz sein.

Wie richtig erwähnt bildet die abgeschlossene und
erfolgreiche Promotion den Mehrwert, nicht eine (nicht
belegbare) Tätigkeit am Lehrstuhl.

Und das wissen alle Beteiligten - mithin auch der TE -
ganz
genau.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Hmm, dann hattest du scheinbar leider Pech oder Glück? (Ansichtssache) mit deinem Doktorvater. Scheint einer dieser Professoren gewesen zu sein, die nicht mehr wirklich forschen und sich da ein sehr bequemes Leben machen. Die gibt es leider auch, bestreite ich nicht, habe sowas auch mitbekommen.

Also ich steh da dazu, hab bisher ausser einem Industriepraktikum (dort arbeiteten sich die Kollegen in der Abteilung übrigens nicht gerade tot) "nur" in verschiedenen Forschungseinrichtungen gearbeitet. Aber gerade die Post-Docs dort, die sich im Forschungsbetrieb etablieren wollen, haben auch meist Arbeitszeiten wie Unternehmensberater. Auch bei den Doktoranden dort ist es nicht anders, denn forschungsstarke Profs legen auch die Messlatte für die Dissertation höher.

Dazu den Veröffentlichungsdruck, denn nur ein Buch schreiben und das als Diss einreichen reicht ja nicht mehr, man muss seine Beiträge in guten möglichst internationalen Fachzeitschriften unterbringen. Dazu Präsenz auf Konferenzen zeigen usw. Die Lehrstuhlaufgaben müssen da nebenbei zeiteffizient abgearbeitet werden.
Da kommt es leider manchmal vor, dass auch sehr gute Leute da die Notbremse ziehen und ohne Diss aussteigen. Ein Fehler wie ich finde, aber Druck und se
lbstverantwortliches Arbeiten liegt halt dann doch nicht jedem.

Lounge Gast schrieb:

Zumindest bei mir (Verfasser des von Dir zitierten Beitrags)
nicht - habe nämlich promoviert.

Nur bin ich mittlerweile seit einigen Jahren im
"richtigen" Job und kann dementsprechend
beurteilen, dass die Lehrstuhltätigkeit dafür wenig hilfreich
war.

Ich hoffe, da spricht seiner-/ihrerseits nicht etwa jemand,
der außer Schule und Uni bisher noch nichts im
(Arbeits-)Leben gesehen hat...

Lounge Gast schrieb:

Mitartbeitertätigkeit und Promotion sind ja zudem zwei
unterschiedliche Dinge. Hier spricht auch so etwas der
Neid
aus den Leuten, die gerne promoviert hätten.

Lounge Gast schrieb:

Ich denke, der Hinweis darauf, dass die Tätigkeit als
wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter eben KEINE
relevante
Berufserfahrung darstellt, sollte hier ein
anerkannter
Grundsatz sein.

Wie richtig erwähnt bildet die abgeschlossene und
erfolgreiche Promotion den Mehrwert, nicht eine
(nicht
belegbare) Tätigkeit am Lehrstuhl.

Und das wissen alle Beteiligten - mithin auch der
TE -
ganz
genau.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ob die Lehrstuhltätigkeit für die "richtige" Arbeit hilfreich ist, hängt aber auch davon ab, wie der Lehrstuhl aufgestellt ist und was Du im anschließenden Beruf machst. Um beim Thema Steuerlehre/Bilanzrecht zu bleiben: Befasst man sich an dem Lehrstuhl mit Gesetzen und verfasst Gutachten, hilft das sicher für eine spätere Arbeit in der Beratung. Dies gilt insbesondere, wenn Du auch in der Beratung später viele Gutachten schreibst. Sofern Du hingegen nur Steuererklärungen ausfüllen musst, erweisen sich die Fähigkeiten beim Verfassen von Gutachten hingegen als überflüssig. Völlig sinnfrei ist hingegen die mittlerweile beliebte "quantitative" Steuerlehre. Damit kann in der Praxis niemand etwas anfangen.

Ich habe an einem sehr guten Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Steuerlehre gearbeitet und promoviert. Sowohl meine Diss. als auch die übrigen Tätigkeiten am Lehrstuhl (Ausbildung, Gutachten für Firmen schreiben etc.) waren steuerrechtlich geprägt. Das StB-Examen habe ich daher trotz minimaler Vorbereitung mit 2,75 bestanden. Meine Kenntnisse aus Lehrstuhltätigkeit und Promotion kann ich sehr gut in meiner Tätigkeit als StB in einer juristischen Großkanzlei verwenden. Teilweise habe ich natürlich andere Schwerpunkte. So arbeite ich in der Kanzlei fast täglich mit dem UmwStG, während ich damit am Lehrstuhl nur wenig zu tun hatte. Aber die paar neuen Rechtsnormen hat man schnell drin. Die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten, lernt man in der Praxis kaum noch. Entsprechend arbeiten bei uns auch überwiegend ehemalige Lehrstuhlmitarbeiter.

Ansonsten ist es natürlich ein Makel, seine Diss. nicht abgeschlossen zu haben. Für eine Diss. benötigt man Intelligenz, Fleiß, Selbstständigkeit und Pragmatismus. Wenn man seine Diss. nicht abschließt, dürfte es zumindest an einer dieser Eigenschaften fehlen.

Lounge Gast schrieb:

Zumindest bei mir (Verfasser des von Dir zitierten Beitrags)
nicht - habe nämlich promoviert.

Nur bin ich mittlerweile seit einigen Jahren im
"richtigen" Job und kann dementsprechend
beurteilen, dass die Lehrstuhltätigkeit dafür wenig hilfreich
war.

Ich hoffe, da spricht seiner-/ihrerseits nicht etwa jemand,
der außer Schule und Uni bisher noch nichts im
(Arbeits-)Leben gesehen hat...

Lounge Gast schrieb:

Mitartbeitertätigkeit und Promotion sind ja zudem zwei
unterschiedliche Dinge. Hier spricht auch so etwas der
Neid
aus den Leuten, die gerne promoviert hätten.

Lounge Gast schrieb:

Ich denke, der Hinweis darauf, dass die Tätigkeit als
wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter eben KEINE
relevante
Berufserfahrung darstellt, sollte hier ein
anerkannter
Grundsatz sein.

Wie richtig erwähnt bildet die abgeschlossene und
erfolgreiche Promotion den Mehrwert, nicht eine
(nicht
belegbare) Tätigkeit am Lehrstuhl.

Und das wissen alle Beteiligten - mithin auch der
TE -
ganz
genau.

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Immer diese Märchen von der Veröffentlichung in Journals.
Meistens steht in der jeweiligen Promotionsordnung zu kumulativen Dissertationen, dass es irgendein Punktesystem gibt (alleinige Autor 1 , Co 0,5 , ...) und man x Punkte mit "veröffentlichungsreifen" Papieren erreicht haben muss. Und ob ein Papier das, dass veröffentlichungsreif ist entscheidet der Doktorvater. Oder man muss lediglich ein Papier veröffentlichen - und das ist dann eines, das der Prof unter seinem Namen und durch seine Reputation unterbringt und man ist eben auch drauf als Co-Autor.
Dieses Papier wird dann mit den "veröffentlichungsreifen" zusammengepresst in ein Buch, es wird "Essays on" drüber geschrieben und zur Not im Selbstverlag gedruckt. Fertig ist die Laube.
Das sind die Minimalanforderungen. Dass jedes Papier in nem Journal veröffentlicht sein MUSS ist definitiv nicht die Regel. Und zwischen den beiden Extremen liegt dann die Wahrheit. Und wie immer sind Promotionen bzw. wie die Promotionsordnung gelebt wird individuell und es gibt so viele Formen, wie es Promotionen gibt + menschliche Komponente. Und das ist gut so.

Im Übrigen kann man es dahin gestellt lassen, ob es einfacher ist "nur ein Buch" zu schreiben und das sagen wir bei Springer zu veröffentlichen. Dafür habe ich zu viele Pseudo-wissenschaftliche "Daten"-Arbeit gesehen, aus denen ein Paper gebacken wurde. Aber das Thema gehört nicht hier her.

Für die Diskussion über Promotionen empfehle ich auch das Doktorandenforum. Das gibt den besten Einblick in das echte Doktorandenleben und die Probleme mit denen man sich rum schlägt.

Dazu den Veröffentlichungsdruck, denn nur ein Buch schreiben und das als Diss einreichen reicht ja nicht mehr, man muss seine Beiträge in guten möglichst internationalen Fachzeitschriften unterbringen.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Hab ich auch nicht behauptet, dass alle Paper veröffentlich werden müssen um promoviert zu werden. Gibt eben eine breite Range: von Beraterdissertationen ohne jeglichen wissenschaftlichen Beitrag bis hin zu Leuten, die eines ihrer Paper in einem "A"-Journal unterbringen konnten. Kenne auch welche bei denen wurde letzteres vom Doktorvater verlangt.
Ein Märchen ist es somit nicht, wie du behauptest. Etwas mehr Differenzierung bitte.

"Oder man muss lediglich ein Papier veröffentlichen - und das ist dann eines, das der Prof unter seinem Namen und durch seine Reputation unterbringt und man ist eben auch drauf als Co-Autor."
Schon mal was von Peer-Review gehört? Also da muss der Prof ja schon ein Star in seinem Fachbereich sein, wenn er einfach mal so etwas durch seine Reputation unterbringen kann.

Lounge Gast schrieb:

Immer diese Märchen von der Veröffentlichung in Journals.
Meistens steht in der jeweiligen Promotionsordnung zu
kumulativen Dissertationen, dass es irgendein Punktesystem
gibt (alleinige Autor 1 , Co 0,5 , ...) und man x Punkte mit
"veröffentlichungsreifen" Papieren erreicht haben
muss. Und ob ein Papier das, dass veröffentlichungsreif ist
entscheidet der Doktorvater. Oder man muss lediglich ein
Papier veröffentlichen - und das ist dann eines, das der Prof
unter seinem Namen und durch seine Reputation unterbringt und
man ist eben auch drauf als Co-Autor.
Dieses Papier wird dann mit den
"veröffentlichungsreifen" zusammengepresst in ein
Buch, es wird "Essays on" drüber geschrieben und
zur Not im Selbstverlag gedruckt. Fertig ist die Laube.
Das sind die Minimalanforderungen. Dass jedes Papier in nem
Journal veröffentlicht sein MUSS ist definitiv nicht die
Regel. Und zwischen den beiden Extremen liegt dann die
Wahrheit. Und wie immer sind Promotionen bzw. wie die
Promotionsordnung gelebt wird individuell und es gibt so
viele Formen, wie es Promotionen gibt + menschliche
Komponente. Und das ist gut so.

Im Übrigen kann man es dahin gestellt lassen, ob es einfacher
ist "nur ein Buch" zu schreiben und das sagen wir
bei Springer zu veröffentlichen. Dafür habe ich zu viele
Pseudo-wissenschaftliche "Daten"-Arbeit gesehen,
aus denen ein Paper gebacken wurde. Aber das Thema gehört
nicht hier her.

Für die Diskussion über Promotionen empfehle ich auch das
Doktorandenforum. Das gibt den besten Einblick in das echte
Doktorandenleben und die Probleme mit denen man sich rum
schlägt.

Dazu den Veröffentlichungsdruck, denn nur ein Buch
schreiben und das als Diss einreichen reicht ja nicht mehr,
man muss seine Beiträge in guten möglichst internationalen
Fachzeitschriften unterbringen.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Na also - damit hast Du schonmal keinerlei Ahnung von Bewerbungen und vom Arbeiten im "wirklichen" Leben außerhalb der Uni und den "Forschungseinrichtungen".

Belass es doch einfach dabei und schreib hier nicht Deine persönlichen Ansichten rein.

Also ich steh da dazu, hab bisher ausser einem Industriepraktikum (dort arbeiteten sich die Kollegen in der Abteilung übrigens nicht gerade tot) "nur" in verschiedenen Forschungseinrichtungen gearbeitet. Aber gerade die Post-Docs dort, die sich im Forschungsbetrieb etablieren wollen, haben auch meist Arbeitszeiten wie Unternehmensberater. Auch bei den Doktoranden dort ist es nicht anders, denn forschungsstarke Profs legen auch die Messlatte für die Dissertation höher.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Lounge Gast schrieb:

Hab ich auch nicht behauptet, dass alle Paper veröffentlich
werden müssen um promoviert zu werden. Gibt eben eine breite
Range: von Beraterdissertationen ohne jeglichen
wissenschaftlichen Beitrag bis hin zu Leuten, die eines ihrer
Paper in einem "A"-Journal unterbringen konnten.
Kenne auch welche bei denen wurde letzteres vom Doktorvater
verlangt.
Ein Märchen ist es somit nicht, wie du behauptest. Etwas mehr
Differenzierung bitte.

Ja okay, der Einstieg mit dem "Märchen" war etwas überzogen. Das richtete sich auch nicht gegen Deine Darstellung, sondern mehr daran, dass man es so oft liest, dass Unbefangene und Außenstehende manchmal glauben, dass das immer so sei und ein MUSS.

Im Weiteren habe ich das dann ja differenziert:

Journal veröffentlicht sein MUSS ist definitiv nicht die
Regel. Und zwischen den beiden Extremen liegt dann die
Wahrheit. Und wie immer sind Promotionen bzw. wie die
Promotionsordnung gelebt wird individuell und es gibt so
viele Formen, wie es Promotionen gibt + menschliche
Komponente. Und das ist gut so.

"Oder man muss lediglich ein Papier veröffentlichen -
und das ist dann eines, das der Prof unter seinem Namen und
durch seine Reputation unterbringt und man ist eben auch
drauf als Co-Autor."

Schon mal was von Peer-Review gehört? Also da muss der Prof
ja schon ein Star in seinem Fachbereich sein, wenn er einfach
mal so etwas durch seine Reputation unterbringen kann.

Schon mal was von Spezialisierung gehört? Star im Fachbereich nicht, aber Star zu einem Fitzel eines winzigen Ausschnittes eines Themengebiets.

Ja ich hab schon was von Peer-Review gehört und Doppelblind und so... Ich hab aber auch schon erlebt wie eben auf Konferenz xy Prof A zu seinem Buddy, Editor B geht und vorschlägt, dass man ja mal zu dem Thema X was machen könnte und er da was hätte und Editor B ganz begeistert ist und so nimmt das seinen Lauf... Ach der Editor hat mit dem Review-Prozess nichts zu tun? Mhh theoretisch in einer idealen Welt :)

Doppelblind hilft im Übrigen auch nichts, wenn bspw. das Veröffentlichungsgebiet so speziell ist (und das ist sehr oft so), dass nur ne handvoll Reviewer in Frage kommen - und man die kennt. Ich hab selbst schon Reviews geschrieben, wo durch kurze Recherche des Inhalts und/ oder einfach weil man halt weiß, wer auf den Gebieten gerade wo forscht und was plant, ganz klar war, wer das geschrieben hat... man kennt sich halt.

Ich hab auch schon bei den Journals was eingereicht, wo ich wusste, dass wenn ich zu diesem Thema etwas einreiche bei diesem Journal, dann landet das mit 95%iger Sicherheit bei meinem Doktorvater auf dem Tisch zum Review und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei einem der anderen zwei Experten - die Buddys von meinem Doktorvater sind und die ich von Kolloquien und sich anschließenden Veranstaltungen auch sehr persönlich kenne.
Vorher meinen Doktorvater gefragt was er von dem Paper hält (das nichts mit der Diss zu tun hatte, war ein Nebenprojekt), er hat Feedback gegeben, ich habs glatt gebügelt, er hat mir noch eine "Empfehlung" gegeben, wo man das einreichen könnte und irgendwie erinnerte mich der eine Review dann doch sehr stark an den Duktus meines Doktorvaters :) Ich hab das ihm gegenüber nie angesprochen. Soo offensichtlich will man das ja auch nicht thematisieren. Okay jetzt kann man sagen, das war nur ein B Journal. Aber wer lange genug in der Wissenschaft war, der weiß wie Netzwerke funktionieren und dass Peer-reviews vllt. nicht gerade vollkommen idiotisch sind, aber dass sie funktionieren sollte man sich nicht einbilden.

Oder nehmen wir Anträge für Forschungsgelder: Prof A ist Vorsitzender des Ausschusses y der Gesellschaft für Z und Prof A war Doktorvater des Kollegen mit dem man den Antrag schreibt und der eigene (ehemalige) Doktorvater sitzt ebenfalls im Ausschuss. Nun wird ein Projekt ausgeschrieben, keine große Sache, vielleicht 50.000 Euro Förderung für 2 Jahre. Klar, sicher ist nur der Tod aber wenn man mal annimmt, dass der Projektantrag inhaltlich durchaus konkurrenzfähig ist und nicht kompletter Unsinn, dann kann diese Konstellation sicher nicht schaden...

Ich könnte endlos so weiter machen.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ja, da stimme ich dir ja zu: Auch im Wissenschaftsbetrieb wird geklüngelt, hab auch ich schon mitbekommen...

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Hab ich auch nicht behauptet, dass alle Paper
veröffentlich
werden müssen um promoviert zu werden. Gibt eben eine
breite
Range: von Beraterdissertationen ohne jeglichen
wissenschaftlichen Beitrag bis hin zu Leuten, die eines
ihrer
Paper in einem "A"-Journal unterbringen konnten.
Kenne auch welche bei denen wurde letzteres vom
Doktorvater
verlangt.
Ein Märchen ist es somit nicht, wie du behauptest. Etwas
mehr
Differenzierung bitte.

Ja okay, der Einstieg mit dem "Märchen" war etwas
überzogen. Das richtete sich auch nicht gegen Deine
Darstellung, sondern mehr daran, dass man es so oft liest,
dass Unbefangene und Außenstehende manchmal glauben, dass das
immer so sei und ein MUSS.

Im Weiteren habe ich das dann ja differenziert:

Journal veröffentlicht sein MUSS ist definitiv
nicht die
Regel. Und zwischen den beiden Extremen liegt dann
die
Wahrheit. Und wie immer sind Promotionen bzw. wie die
Promotionsordnung gelebt wird individuell und es
gibt so
viele Formen, wie es Promotionen gibt + menschliche
Komponente. Und das ist gut so.

"Oder man muss lediglich ein Papier veröffentlichen -
und das ist dann eines, das der Prof unter seinem Namen
und
durch seine Reputation unterbringt und man ist eben auch
drauf als Co-Autor."

Schon mal was von Peer-Review gehört? Also da muss der
Prof
ja schon ein Star in seinem Fachbereich sein, wenn er
einfach
mal so etwas durch seine Reputation unterbringen kann.

Schon mal was von Spezialisierung gehört? Star im Fachbereich
nicht, aber Star zu einem Fitzel eines winzigen Ausschnittes
eines Themengebiets.

Ja ich hab schon was von Peer-Review gehört und Doppelblind
und so... Ich hab aber auch schon erlebt wie eben auf
Konferenz xy Prof A zu seinem Buddy, Editor B geht und
vorschlägt, dass man ja mal zu dem Thema X was machen könnte
und er da was hätte und Editor B ganz begeistert ist und so
nimmt das seinen Lauf... Ach der Editor hat mit dem
Review-Prozess nichts zu tun? Mhh theoretisch in einer
idealen Welt :)

Doppelblind hilft im Übrigen auch nichts, wenn bspw. das
Veröffentlichungsgebiet so speziell ist (und das ist sehr oft
so), dass nur ne handvoll Reviewer in Frage kommen - und man
die kennt. Ich hab selbst schon Reviews geschrieben, wo durch
kurze Recherche des Inhalts und/ oder einfach weil man halt
weiß, wer auf den Gebieten gerade wo forscht und was plant,
ganz klar war, wer das geschrieben hat... man kennt sich halt.

Ich hab auch schon bei den Journals was eingereicht, wo ich
wusste, dass wenn ich zu diesem Thema etwas einreiche bei
diesem Journal, dann landet das mit 95%iger Sicherheit bei
meinem Doktorvater auf dem Tisch zum Review und mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit bei einem der anderen zwei Experten

  • die Buddys von meinem Doktorvater sind und die ich von
    Kolloquien und sich anschließenden Veranstaltungen auch sehr
    persönlich kenne.
    Vorher meinen Doktorvater gefragt was er von dem Paper hält
    (das nichts mit der Diss zu tun hatte, war ein Nebenprojekt),
    er hat Feedback gegeben, ich habs glatt gebügelt, er hat mir
    noch eine "Empfehlung" gegeben, wo man das
    einreichen könnte und irgendwie erinnerte mich der eine
    Review dann doch sehr stark an den Duktus meines Doktorvaters
    :) Ich hab das ihm gegenüber nie angesprochen. Soo
    offensichtlich will man das ja auch nicht thematisieren. Okay
    jetzt kann man sagen, das war nur ein B Journal. Aber wer
    lange genug in der Wissenschaft war, der weiß wie Netzwerke
    funktionieren und dass Peer-reviews vllt. nicht gerade
    vollkommen idiotisch sind, aber dass sie funktionieren sollte
    man sich nicht einbilden.

Oder nehmen wir Anträge für Forschungsgelder: Prof A ist
Vorsitzender des Ausschusses y der Gesellschaft für Z und
Prof A war Doktorvater des Kollegen mit dem man den Antrag
schreibt und der eigene (ehemalige) Doktorvater sitzt
ebenfalls im Ausschuss. Nun wird ein Projekt ausgeschrieben,
keine große Sache, vielleicht 50.000 Euro Förderung für 2
Jahre. Klar, sicher ist nur der Tod aber wenn man mal
annimmt, dass der Projektantrag inhaltlich durchaus
konkurrenzfähig ist und nicht kompletter Unsinn, dann kann
diese Konstellation sicher nicht schaden...

Ich könnte endlos so weiter machen.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Hier wird gesprochen, als gäbe es nur das einen Promotionstypen, der vollkommen realitätsfern im Elfenbeinturm erstellt wird.

Das ist genauso, als würde ich sagen, dass es nur den einen Beratertypen gibt und alle machten Dasselbe.

Es gibt viele Promotionen, bei denen große Teile als Berufserfahrung gelten - Vor allen Dingen Industriepromotionen (oder allgemein von Unternehmen bezahlte Promotionen). Ich habe auch bisher keinen Doktoranden gesehen, der im Laufe seiner Promotion nicht 2-3 Projekte mitbegleitet/durchgeführt hat. Das soll keine Praxiserfahrung sein? Ein Projekt zu erstellen, spezifizieren, vor Mitarbeitern/Externen zu vertreten und zu verkaufen - Das ist dasselbe Vorgehen wie in jeder Beratung.

Und ja, ich habe auch schon mehere Jahre in einer großen internationalen Unternehmensberatung gearbeitet.

Im Übrigen vergüten Unternehmen (vor Allem Beratungen) die Doctores in der Regel beim Einstieg sowie langfristig besser. Deswegen sollte man Vorsichtig sein mit der Behauptung, der Doktor wäre nicht geschätzt.

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Ja genau.

Im "als Angestellter vermögend werden"-Thread von den Selbstständigen sprechen, die Millionär geworden sind.

Im "reichen 2.500 Euro netto im Monat zum Überleben"-Thread schreiben, dass man mit 2.500 netto pro Woche auskommt

Und im "wissenschaftlicher Mitarbeiter"-Thread von den Industriepromotionen sprechen.

Finde den Fehler...

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Industriepromotionen wurden als Beispiel genannt und waren doch nicht Hauptthema des Beitrags, wenn ich es richtig verstehe?...

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Im "als angestellter vermögend werden"-Thread sind die Lottogewinner und die Selbstständigen auch als Beispiele genannt.

Welche Relevanz soll damit für die Fragestellung transportiert werden? D.h., wofür sollen sie Beispiele sein?

Es geht hier um BWL-Doktoranden, die als wissenschaftliche Mitarbeiter an einem Uni-Lehrstuhl arbeiten. Bitte dabei bleiben!

Lounge Gast schrieb:

Industriepromotionen wurden als Beispiel genannt und waren
doch nicht Hauptthema des Beitrags, wenn ich es richtig
verstehe?...

antworten
WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

Und lieber einen neuen Faden zu Industriepromotionen aufmachen bzw. einen entsprechenden alten wiederbeleben. Das erhöht einfach die Übersichtlichkeit.

Lounge Gast schrieb:

Im "als angestellter vermögend werden"-Thread sind
die Lottogewinner und die Selbstständigen auch als Beispiele
genannt.

Welche Relevanz soll damit für die Fragestellung
transportiert werden? D.h., wofür sollen sie Beispiele sein?

Es geht hier um BWL-Doktoranden, die als wissenschaftliche
Mitarbeiter an einem Uni-Lehrstuhl arbeiten. Bitte dabei
bleiben!

Lounge Gast schrieb:

Industriepromotionen wurden als Beispiel genannt und waren
doch nicht Hauptthema des Beitrags, wenn ich es richtig
verstehe?...

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WiWi Gast

Re: BWL Doktorand/ wissenschaftlicher Mitarbeiter pro & contra

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