Hallo,

kurz zu meinem Hintergrund: Ende 20, Wiinf M.Sc. mit sehr gutem Abschluss, neben dem Studium Praxiserfahrung gesammelt, zuletzt in der Uni und bin dann auch zu meiner heutigen Doktorandenstelle innerhalb eines Praxis-Projekts gekommen.

Ich befinde mich aktuell an einem Punkt das Ganze abzubrechen. Ich nehme einfach zu viel in Kauf (mieses Gehalt, viel Projektarbeit etc.) für zu wenig Leistung (wenig Diss, Betreuung, Teamstimmung etc.). Außerdem habe ich in dieser Zeit gemerkt, dass mir bei der Arbeit einfach ehrliche Menschen und Vorgesetzte sehr wichtig sind. Da ich eher introvertiert bin, kann ich mit stark extrovertierten nicht so klarkommen. Meiner Erfahrung nach sind viele dann auch nicht ehrlich und schmieden immer was hinterm Rücken (nicht alle natürlich!!).

Ich weiß, dass es unmöglich ist zu sagen, dass man in bestimmten Bereichen NUR auf ehrliche Menschen trifft. Aber vielleicht gibt es doch Richtungen, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, als andere? Auf die IT bin ich ja vom Fach sowieso ausgerichtet. Zum Beispiel hatte ich den Beruf des Unternehmensberaters nicht ausgeschlossen, wobei ich da jetzt annehme, dass es mit der Ellbogenmentalität auch stark zugeht. Oder ist es im IT-Bereich anders? Viele ITler neigen ja dazu, evtl. geht das da als Teamleiter irgendwann als Ziel. Mit introvertieren Leuten komme ich super klar! Bin, wie gesagt, selber vom Schlag, habe aber keine Probleme mit fremden Menschen zu reden usw., würde mich da eher mittig einordnen.

Danke für ein paar Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema! Wobei es am Ende einfach Glück ist, wie ich annehme...

IT? Introvertiert? Ehrliche Menschen? ergibt bei mir Programmierer

Ich würde eher zur Entwicklung als zur Beratung raten.

Forschung / Lehre (Uni/FHs/Institute) ?

Letztendlich ist es leider so, dass man als Arbeitnehmer IMMER! zum großteil Vertriebler/Drücker ist. Man bekommt nämlich das Gehalt nur für die Gegenleistung.

Und in der sog. "freien Wirtschaft" gilt eben diesbezüglich der Markt (mit all seinen Unzulänglichkeiten und Versagen).

Natürlich ist es gerade an Unis kein Zuckerschlecken - aber im ÖD hat man als Arbeitnehmer noch deutlich mehr Rechte...

ich glaube dass das Thema Ehrlichkeit gerade von Berufseinsteigern sehr ernst genommen und auch erwartet wird, aber meiner Meinung nach kann man damit in unserer heutigren Gesellschaft kaum noch rechnen, und erst recht nicht im Beruf. Da geschieht sehr viel hinter dem Rücken auf Kosten anderer. Und gerade wenn man eine Führungsposition inne hat, wird es noch extremer.
Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht. Also mach dir keine allzu großen Hoffnungen.

Irgendwo mit Leuten, die ihren Beruf primär aus intrinsischen Gründen machen. Bonusjäger aus der Wiwi-Szene zählen sicher nicht dazu.

"Ehrlich währt am längsten"!!!

Sorry, dass ich dir jetzt einen Zahn ziehen muss. In fast jedem Unternehmen herrscht das Gesetz des Dschungels. Wer hier vorankommen will, muss sich durchbeißen, andere absägen und alles so aussehen lassen, als ob man ein total netter Typ ist.

Wenn du ewig Sachbearbeiter bleiben möchtest, würde ich das ruhig signalisieren. Dann hat dein zukünftiger Chef auch keine Angst, du könntest seinen Job wollen. Zum Schluss die gute Nachricht. Einzelne Abteilungen und Teams können tatsächlich eine tolle Arbeitsatmosphäre haben, die bis an Freundschaft grenzt. Allerdings nur bis ein Job frei wird oder es an Verhandlungen geht.

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass die sozialen Beziehungen bei der Arbeit einen gänzlich anderen Charakter haben, als im Privatleben. Mir macht es jetzt auch Spaß im Dschungel!

raus aus der freien Wirtschaft.

rein in Jobs die (wie ein Vorposter schon angemerkt hat) aus intrinsischen Gründen nachgekommen werden.

-> Forschung, NGOs

"Das Gestz des Dschungels"...oha, wenn das Dein Weltbild ist, dann, tja, dann weiß ich auch nicht.... :D!

Dschungel. Wie geil - klingt für mich ernst gemeint, und zudem aus "wertetechnischer Sicht interessant". Oder kommt das doch aus "Stromberg" oder so?

"Andere absägen und es so aussehen lassen, als wäre man ein total netter Typ" --> oha. Wenn das für Dich funktioniert und Du damit gut schlafen kannst, fein, ich werde nicht über Dich richten, auch wenn ich Deine Ansichten ein wenig absurd finde.

Ich finde es einfach nur schade, dass es Dir nicht reicht, diese Ansichten zu haben (die ja anderen Menschen schaden = Jobverlust, vllt hängen Familien dran), zusätzlich postest / verbreitest Du diese Ansichten (anonym) hier. Meine Bitte an die Berufseinsteiger: nicht zu ernst nehmen. Danke.

Alle anderen, die ein wenig länger im Job stehen, können das ja eh einordnen.

Das es Dir Spaß im Dschungel macht - ich widerstehe jetzt einfach der Versuchung, dass noch weiter zu kommentieren. Ich würde mich freuen, wenn Du noch einmal drei Sekunden für Dich nachdenkst, ob Du so weitermachen möchtest - von dem, wie Du schreibst, klingst Du eigentlich zu intelligent für solche Einstellungen. Wenn es ganz gut kommt, dann spendest Du vllt ja sogar noch ein wenig Geld an vernünftige Organisationen zum Ausgleich.

Ich setze übrigens voll auf Kooperation und bin in Summe recht gut damit gefahren - alles andere spricht sich doch sowieso rum... sowieso mal ganz abgesehen von der Werte-Frage, die wohl nur jeder für sich selbst beantworten kann, da kann man dann wohl auch nicht richten.

wenn du doch introvertiert bist, was willst du dann im consulting?

zu deiner frage: man arbeitet um sich seinen lebensunterhalt zu verdienen, nicht um neue freunde zu finden.

Dschungelkönig: Ich wünschte ich könnte dir zustimmen. Ich würde auch viel lieber im Takka-Tukka-Land arbeiten, wo sich jeder lieb hat, unterstützt und es tolle Teamarbeit gibt. In der Zwischenzeit habe ich leider gelernt, dass das - zumindest in den Branchen in denen ich bisher gearbeitet habe - Wunschdenken ist!

Lounge Gast schrieb:

"Das Gestz des Dschungels"...oha, wenn das Dein
Weltbild ist, dann, tja, dann weiß ich auch nicht.... :D!

Dschungel. Wie geil - klingt für mich ernst gemeint, und
zudem aus "wertetechnischer Sicht interessant".
Oder kommt das doch aus "Stromberg" oder so?

"Andere absägen und es so aussehen lassen, als wäre man
ein total netter Typ" --> oha. Wenn das für Dich
funktioniert und Du damit gut schlafen kannst, fein, ich
werde nicht über Dich richten, auch wenn ich Deine Ansichten
ein wenig absurd finde.

Ich finde es einfach nur schade, dass es Dir nicht reicht,
diese Ansichten zu haben (die ja anderen Menschen schaden =
Jobverlust, vllt hängen Familien dran), zusätzlich postest /
verbreitest Du diese Ansichten (anonym) hier. Meine Bitte an
die Berufseinsteiger: nicht zu ernst nehmen. Danke.

Alle anderen, die ein wenig länger im Job stehen, können das
ja eh einordnen.

Das es Dir Spaß im Dschungel macht - ich widerstehe jetzt
einfach der Versuchung, dass noch weiter zu kommentieren. Ich
würde mich freuen, wenn Du noch einmal drei Sekunden für Dich
nachdenkst, ob Du so weitermachen möchtest - von dem, wie Du
schreibst, klingst Du eigentlich zu intelligent für solche
Einstellungen. Wenn es ganz gut kommt, dann spendest Du vllt
ja sogar noch ein wenig Geld an vernünftige Organisationen
zum Ausgleich.

Ich setze übrigens voll auf Kooperation und bin in Summe
recht gut damit gefahren - alles andere spricht sich doch
sowieso rum... sowieso mal ganz abgesehen von der
Werte-Frage, die wohl nur jeder für sich selbst beantworten
kann, da kann man dann wohl auch nicht richten.

In der Realität sieht es so aus, dass es eine Mischung aus beiden Typen gibt. Im Vertrieb bzw. alle Positionen, bei denen es einen personenbezogene Provision gibt, hast du oftmals die Dschungletypen. In FE bzw. öffentlichen Positionen hast du in der Regel eher die "ehrlichen" Leute.

öffentliche Positionen = öffentlicher Dienst? Lebensunterhalt gesichert, deshalb auch kein Bedarf andere Leute "abzusägen"?

Lounge Gast schrieb:
...

neben dem Studium Praxiserfahrung gesammelt,
zuletzt in der Uni

Praxiserfahrung an der Uni - LOL

...

Ich befinde mich aktuell an einem Punkt das Ganze
abzubrechen. Ich nehme einfach zu viel in Kauf (mieses
Gehalt, viel Projektarbeit etc.) für zu wenig Leistung (wenig
Diss, Betreuung, Teamstimmung etc.). ... Da ich eher
introvertiert bin, kann ich mit stark extrovertierten nicht
so klarkommen. Meiner Erfahrung nach sind viele dann auch
nicht ehrlich und schmieden immer was hinterm Rücken (nicht
alle natürlich!!).

DU schmiedest auch gerade was hinter dem Rücken - nämlich das Projekt im Stich zu lassen! Sei vorsichtig, dass du nicht krasser bist als die Leute mit denen du nicht klar kommst.
...

Ich glaube nicht, dass du gerne mit "ehrlichen" Menschen arbeiten willst. Dann würdest du vermutlich einiges zu hören bekommen. Vielleicht bist du ein hässlicher Eigenbrötler bei dem man nie weiß, was er gerade macht? Willst du das hören? Sagst du denn deinen Kollegen und Vorgesetzten auch regelmäßig, was du uns hier erzählst? Hälst du deinen eigenen Ansprüchen stand?

Ich glaube, du verwechselst Ehrlichkeit mit Aufrichtigkeit. Und was du als "hinterm Rücken etwas schmieden" bezeichnest, ist Politik. Politik kommt immer dann ins Spiel, wenn man viel mit Menschen arbeitet. Das ist normales Sozialverhalten.
Consulting ist also genau das falsche Fach für dich. Ideal sind eher Jobs mit wenig Interaktion: Busfahrer, Vermesser, Schmied

Ich habe auch einen Kollegen, der wie der Jungel-König lebt, denkt und handelt.

Er hat es aber zu bunt getrieben. Von den verschiedensten Mitarbeitern wird er mittlerweile im Vierteljahrestakt (oft vor Vorgesetzten) hart angegriffen und auf sein räuberisch-egoistisches Verhalten hingewiesen.

Seit ca. sechs Monaten läuft er wie ein geprügelter Hund durch unser Unternehmen - ich glaube, er wird kaum mehr auf die Beine kommen. Ruf und Glaubwürdigkeit ruiniert man sich nur einmal. Danach ist beides unrettbar zerstört.