Ausbildung zum Bankkaufmann abbrechen?
Hallo WiWi-Community,
erstmal: ich bin neu hier im Forum und würde mich über eure Ratschläge freuen :)
Also, wie dem Titel schon zu entnehmen ist, mache ich zur Zeit eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einer größeren Volksbank. Diese habe ich letztes Jahr angefangen, bin dementsprechend erst 6 Monate dabei.
Mit der Zeit habe ich jedoch gemerkt, dass mir die Ausbildung wenig Spaß macht. Mein Arbeitsalltag besteht hauptsächlich aus einfachsten "Larry"-Aufgaben ("Pack die Pakete aus", "Richte Onlinebanking ein", "Befülle die Drucker"). Nun ja, nicht das ich zu Anfang der Ausbildung erwartet habe, dass mir direkt kompliziertere Aufgaben übertragen werden. Nachdem ich allerdings gesehen habe, dass selbst die Azubis höherer Lehrjahre ebenfalls überwiegend einfache und wenig fordernde Aufgaben ("Larryjobs") übernehmen, bin ich ins grübeln gekommen.
Im Raum stehen meines Erachtens nach nun zwei Möglichkeiten:
1.) Option: Ich ziehe die Ausbildung durch und studiere danach. Der Arbeitsalltag ist wenig erquickend :), aber ich denke, ich schaffe es die zwei verbliebenen Jahre durchzuziehen. Darüber hinaus wird der Arbeitsalltag regelmäßig durch die Berufsschule unterbrochen, die mir eigentlich Spaß macht (zwar nicht sehr fordernd, aber besser als das Ausführen stupider Tätigkeiten).
Vorteile:
- Ich hätte mit einer abgeschlossener Ausbildung einen "geraden" Lebenslauf (Ausbildung durchgezogen/ nicht abgebrochen)
- U.u. schaffe ich es mit einem guten Notenschnitt in der Ausbildung an die Uni Mannheim (Dieser wird bei der dortigen Bewerbung mit berücksichtigt. Im Zusammenspiel mit meinem Abischnitt (1,9) stehen die Chancen ganz gut
- Ich kann Geld fürs Studium sparen
- Neben der Ausbildung habe ich mich an der FU Hagen (WiWi) eingeschrieben. 10 ECTS pro Semester parallel zur Ausbildung scheinen mir machbar zu sein. Mit etwas Glück werden die Leistungspunkte später auch an anderen Präsenzunis anerkannt.
Nachteile:
- Der Job langweilt mich
- Ich weiß , dass ich nach der Ausbildung ohnehin studieren werde. So wären die 2 verbliebenen Jahre
der Ausbildung "vergeudete" Zeit
2.) Option: Ich breche die Ausbildung ab und beginne ein Studium. (Ob es BWL oder VWL sein sollen weiß ich noch nicht genau. Zum SoSe 2020 habe ich mich jedenfalls für beides eingeschrieben)
Vorteile:
- Ich spare 2 Jahre
- Ein BWL/ VWL Studium spricht mich inhaltlich und intellektuell mehr an als eine Bankausbildung
- Ich habe gesagt, dass sich eine abgebrochene Ausbildung u.U. schlecht im CV macht. Allerdings habe ich erst kürzlich eine gute bis sehr gute Beurteilung erhalten. So könnte ich zukünftigen Arbeitgebern zumindest signalisieren, dass ich die Ausbildung nicht abgebrochen habe, weil ich "schlecht" bin oder so.
Nachteile:
- Wenn mir das Studium wider erwarten doch nicht gefallen sollte und ich es abbreche, stehe ich mit nichts in den Händen da.
So, das war´s erstmal ;). Über eine Einschätzung meiner Situation würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank!