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Einsteig als BWLer in Chemiebranche

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WiWi Gast

Einsteig als BWLer in Chemiebranche

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich studiere BWL mit Chemie und bin im 4. Semester meines Masterstudiums (Uni). Die Schwerpunkte liegen im Marketing und Strategiebereich. Meine Masterarbeit würde ich gerne bei einem Chemiekonzern schreiben. Im Notfall würde ich auch erst noch ein kürzeres Praktikum einbauen, um das Unternehmen kennen zu lernen und dann mit der MA starten zu können.
Kann mir jemand von euch bestimmte Firmen aus der Chemieindustrie empfehlen, bei denen man gut eine Masterarbeit schreiben kann und anschließend auch mit dem Berufsleben beginnen kann?
Vielen Dank!

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WiWi Gast

Re: Einsteig als BWLer in Chemiebranche

Also vom Standpunkt Abschlussarbeit kann ich die BASF empfehlen. Entweder direkt in Ludwigshafen oder auch an kleineren Standorten wie Schwarzheide, Rudolstadt, Leuna, Frankfurt etc.
Jedoch sieht es dort mit Übernahme nicht so besonders gut aus. Ich war etwas über 4 Jahre dort beschäftigt (Ausbildung, Praktika...) und gerade bei den BWLern war es dort nicht so dicke mit Übernahme. Bin zwar Chemieingenieur, aber einige aus meiner Abiturzeit waren dort. Es wird sehr viel auf technisches Verständnis gesetzt. Wer nur mit Zahlen rum jongliert kommt da nicht soweit. Die direkte Übernahme ist sowieso schwierig, weil jegliche Bewerbungen über die Zentrale in Berlin gehen. Dein Betreuer von der Abschlussarbeit kann dich gut finden wie er möchte, am Ende laden die Personaler aus Berlin ein und die sind leider völlig fernab vom Schuss und haben keinen Bezug zu dir. Ich hatte zum Schluss Empfehlungen von zwei Betriebsleitern, was mir aber nicht geholfen hat. Das Verfahren wurde dort so eingeführt, damit das sogenannte Vitamin B bei der BASF keine Chance mehr hat. Leider gehen dem Unternehmen damit viele gute Bewerber verloren, weil genau diese Vorzüge des Bewerbers in so einem gleichgebügelten Bewerbungsverfahren verloren gehen. Ein weiterer Punkt den man wissen muss ist, dass alle Bewerber über einem Schnitt von 2,5 direkt aussortiert werden bei der BASF. Also wenn du darunter liegst, dann ist eine Bewerbung Zeitverschwendung. Wurde mir von mehreren Betriebsleitern so bestätigt.

Weitaus besser sieht die Sache bei Evonik aus. Die suchen auch dauernd Leute für Abschlussarbeiten und aus meinem Umfeld weiß ich auch, dass dort sehr gern Leute übernommen werden. Die Ansprüche sind entsprechend hoch. Bayer ist ebenso einzustufen wie Evonik. Je nach Erfahrung wird ein Direkteinstieg möglich oder halt ein Trainee-Programm.

Kommt ein wenig drauf an, ob es für dich finanziell möglich ist eine Abschlussarbeit fern deines jetzigen Wohnortes zu machen oder ob du sogar in deiner Nähe eine entsprechende Firma hast.

Wenn du garkeinen Anhaltspunkt hast, dann kann man sich z.B. auch bei Betreibern wie Infraserv Höchst bewerben, die den Industriepark in Frankfurt Höchst betreiben. Dort gibt es eine Vielzahl von angesiedelten Chemieunternehmen an die du dort weitergeleitet werden würdest. Hab mich vor einigen Jahren dort beworben und wurde direkt an ein interessiertes Unternehmen weitergeleitet. Ähnlich ist es z.B. in Leuna. Weiß ja nicht woher du kommst.

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WiWi Gast

Re: Einsteig als BWLer in Chemiebranche

Das Thema würde mich auch interessieren.

Ich studiere Wirtschaftschemie, also ähnlich wie der erste Poster. Fände es hilfreich, wenn noch jemand von seinen Erfahrungen bei den größeren Chemieunternehmen berichten könnte, z.B. Clariant, Merck, Linde oder Wacker. Mich würde insbesondere interessieren, wie Wirtschaftschemiker im Unternehmen so angesehen werden. Würde eher in den Managementbereich gehen..wie sieht es da mit einer Übernahme nach der Abschlussarbeit aus?

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WiWi Gast

Re: Einsteig als BWLer in Chemiebranche über Abschlussarbeit

Also Linde kann ich für Abschlussarbeiten nicht empfehlen. Während meiner Bachelorzeit hat die bis dato Jahrgangsbeste ihre Arbeit bei Linde geschrieben. Im Grunde wurde Sie dort nur sich selbst überlassen, keine Betreuung usw. Fazit war eine wirklich schlechte Arbeit, weil das Thema nicht viel hergegeben hat und sie somit ihren ganzen Schnitt extrem runter gerissen hat. Ich selbst hab 2,5 Jahre bei Linde gearbeitet und kann es nicht wirklich empfehlen. Dort ging im Grunde alles drunter und drüber. Für mich ein Rätsel, wie die ihre guten Zahlen jedes Jahr erreichen. Überstunden ohne Ende und das nicht nur vereinzelt, sondern über Jahre für nahezu die ganze Belegschaft. Bezahlung war auch nicht der Hit. Die Summe hat mich dann auch dazu bewogen, das Unternehmen zu verlassen. Linde ist extrem gewinnorientiert, wie ich es selbst bei anderen Chemieunternehmen noch nicht erlebt hab. Sicherheit wird in meinen Augen dem Gewinn untergeordnet und da hört für mich der Spaß auf.

Eine aus meinem Studiengang hatte bei Wacker eine durchaus gute Abschlussarbeit abgelegt. Von Übernahme wurde viel geredet, was aber anscheinend nur der Motivation dienen sollte. Nach der Prüfung war davon keine Rede mehr trotz 1,3er Abschlussarbeit.

Glaub so pauschal kann man das gar nicht sagen, ob einem ein Unternehmen übernimmt oder nicht. Abschlussarbeiten bieten nahezu alle Chemieunternehmen an. Bei der Übernahme kommt es dann eher auf die Situation an. Bei BASF wird z.B. stark umstrukturiert an einigen Standorten, da sind von heut auf morgen die Stellenanzeigen weg gefallen.

Mach erstmal deine Abschlussarbeit und dann guck, ob eine freie Stelle vorhanden ist. In einem Semester kann sich viel tun in einem Unternehmen. Wichtig für dich sollte erstmal sein ein Unternehmen zu finden, was dich während deiner Abschlussarbeit wirklich unterstützt und du damit einen guten Abschluss erhälst. Wichtig wäre, dass dein Betreuer im Betrieb möglichst KEINE leitende Position haben sollte, weil diese dann null Zeit für einen haben. Ich habe bei BASF meinen Master gemacht und Betreuung war da nicht vorzufinden. Wenn man darauf spekuliert wegen mir einen Betriebsleiter als Betreuer zu haben, der einem dann eine gute Empfehlung für den Job geben kann, dann wäre das zweitrangig und schon zu weit gedacht. Eine gute Abschlussarbeit ist wichtig und keine Empfehlung, welche übrigens nichts bei BASF bringt, weil es im Bezug auf Vorstellungsgespräche kein Mitspracherecht der z.B. Betriebsleiter mehr gibt.

Direkte Erfahrung mit Wirtschaftschemikern hab ich nicht, aber ich glaub nicht, dass diese bei z.B. BASF gebraucht werden. In einigen Jahren ist mir zumindest nicht einer über den Weg gelaufen. Glaube da wäre das chemische Wissen auch nicht ausgeprägt genug. Dort gibts entweder Vollingenieure in Chemie, Verfahrenstechnik, PLT etc. oder wirtschaftliche Studiengänge.

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WiWi Gast

Re: Einsteig als BWLer in Chemiebranche über Abschlussarbeit

Ich bin der Thread-Ersteller. Vielen Dank lieben Dank für die bisherigen Beschreibungen :)

Ein erstes Fazit ist dann wohl, dass man bezüglich der Abschlussarbeit vor allem auf eine gute Betreuung achten soll, weil eine mögliche Übernahme danach noch in den Sternen steht. Die Betreuung ist ja auch wichtig, wenn man bedenkt, dass die Arbeit fast 25% der Masterabschlussnote ausmacht.
Hätte es mir ehrlich gesagt leichter vorgestellt, über die Arbeit dann auch direkt ins Unternehmen reinzurutschen, aber scheinbar muss man dann bei den Bewerbungen zum Direkteinstieg bei 0 starten bzw. versuchen Kontakte aus vorherigen Praktika o.ä. zu aktivieren.

Wie leicht findet man denn einen Job als BWLer in der Chemiebranche bei einem Konzern? Namen wie Bayer oder BASF locken natürlich, Absolventen in BWL gibt es etliche, darum denke ich, dass es schwierig werden könnte, da direkt einzusteigen.

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WiWi Gast

Re: Einsteig als BWLer in Chemiebranche über Abschlussarbeit

Ich kenne jemanden, der als BWL Trainee bei einem Chemiekonzern eingestiegen. Profil war 0815, aber hatte Vitamin B, was letzlich den Ausschlag gab.

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