WiWi Gast schrieb am 08.07.2020:
WiWi Gast schrieb am 08.07.2020:
Viele Unis haben ne Art Start-Up-Center, wo man unterstützt wird. Doft erfährst du auch wie man an Kohle kommt. Mir fällt auf Anhieb das Exist-Stipendium und das NRW-Gründerstipendium. Das sozusagen geschenktes Geld, da du es nicht zurück zahlen musst.
Wenn es dort wirklich Geld zu "verschenken" gebe, dann stände dort jetzt schon eine Menschenkette die bis zum Mond reicht. LOL
Bin auch Gründer und wir waren anfangs mal bei Exist im Gespräch. Ja, man bekommt Geld "umsonst", aber:
- Der Antrag dauert... Monate und umfasst über 30 Seiten.
- Man darf bis zur Bewilligung kein Unternehmen gegründet haben (also erst ca. sechs Monate später, daher Kundenakquise nur sehr eingeschränkt möglich (wenn B2B). Man darf auch nicht nebenbei etwas hinzuverdienen und die Stipendien werden voll versteuert. Mit anderen anderen Worten, man bleibt Student.
- Es muss alles dokumentiert werden. Wenn man ein wenig von der Schablone abweicht, werden alle nervös. Wenn mann eine Gründungsidee hat, die nicht zur Schablone passt, sind alle hilflos.
- Exist ist DAS Stipendium für Absolventen. Also alle Universitäten, die was auf sich alten "optimieren" darauf hin. Das führt dazu, dass es weniger um die Sache, als um die Auszeichnung. Da die Politik mit drinnen hängt, spielen aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Frauenförderung, usw. auch eine Rolle.
Als ich gesehen habe, wie langwierig das Ganze wird, habe ich abgebrochen und mich stattdessen um einen privaten Unterstützer bemüht (gemeinhin: "Business Angel").
Ich habe dort einen Vortrag gehalten, alle waren begeistert und ich habe die Zusage über eine Initialisierungsprojekt gehabt plus dem Business Development hinter mir, die nach weiteren Tasks innerhalb des Unternehmens und den Tochtergesellschaften geschaut haben.
Auch wenn es anfangs weniger Geld gab, als bei Exist, so wusste man wenigstens, das man direkt einen Sinn stiftet und nicht irgendwelche Verwaltungstypen glücklich macht.
Wenn man aus dem Studium kommt, ist Geld noch nicht ganz so wichtig (außer man hat eine kapitalintensive Produktion). Daher sollte man möglichst lange auf normale Kredite und Anteilsabgaben (VC) verzichten. Ich sehe auch Acceleratoren bzw. Inkubatoren kritisch, da auch diese über Anteile arbeiten und dass oftmals gemessen an der Leistung (also Netzwerk) die Abgaben nicht gerechtfertigt ist. Was brauchbar ist, sind die KfW-Kredite und kleinere Stipendien auf Länderebene.
Spätere (größere) Investoren achten sehr genau darauf, wie man sich in der Anfangszeit durchmanövriert hat und wie man man mit der Verantwortung umgegangen ist.
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