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WiWi Gast

IT Freelancer

Hi zusammen,

Ich bin jetzt 5 Jahre SAP SD Berater als Angestellter in einem Beratungshaus, habe gut 20 Rollouts hinter mir, alles dabei gewesen von Public Cloud bis S/4 in Prem im Konzern.

Aktuell bleiben mit mir Stkl. 1 etwa 45k netto liegen.
Wir arbeiten auch mit externen, die das gleiche wissen haben wie ich, weil keine guten Leute zu kleinen Beratungen möchten. Tagessätze sind über 1k (neuste SAP Technologien).

Ich spiele mit dem Gedanken mich selbständig zu machen. Selbst mit "nur" 150k Pa kommt man doch unterm Strich besser weg. 1/3 bleibt doch schon irgendwie liegen, oder? Ich fakturiere aus Angestellter schon problemlos 250k in guten Jahren..

Gibt es hier Freelancer, habt ihr konkrete Zahlen, was bleibt unterm Strich ubrig? Hat es sich für euch gelohnt?

Danke

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VicMedic

IT Freelancer

Ich spiele mit dem Gedanken mich selbständig zu machen. Selbst mit "nur" 150k Pa kommt man doch unterm Strich besser weg. 1/3 bleibt doch schon irgendwie liegen, oder?

Ich bin seit 37 Jahren IT-Freelancer, wenn auch nicht im SAP-Bereich.

Stundensatz: Ganz ordentliche indikative Ergebnisse bekommt man unter www.gulp.de/freelancing/stundensatzkalkulator. Für "SAP SD" sehe ich aktuell einen Durchschnitt von 108€/h nachfragepreis. Noch interessanter sind die weiter unten in der Ergebnisliste angezeigten (echten!) Beispielprofile von Freelancern aus dem Bereich, die sich bei Gulp eingetragen haben und mit denen man im Markt konkurrieren würde. Meiner eigenen Einschätzung nach sollte ein leicht höherer Stundensatz drin sein von geschätzt 120€/h. Unter 100€/h sehe ich als wenig seriös an. Alle Preise sind typischerweise "all-in", d.h. alle Kosten sind durch den Freelancer zu tragen (natürlich mit Ausnahme der USt.).

Auslastung: Typischerweise werden mehrmonatige Projekteinsätze mit 80%-100% Auslastung nachgefragt. Eine Jahresauslastung von 1.600€ ist in aller Regel auch langfristig nachhaltig erreichbar. Ich selbst erreichte in den letzten 25 Jahren eine Auslastung von etwa 94% meiner Zeiten (d.h. der Zeiten, in denen ich tätig sein wollte, also ohne selbstgewählte Pausen).

Kosten: Typische Kostenquoten für IT-Freelancer liegen im Bereich 4-10% für HomeOffice und lokale Einsätze. Für Wochenpendeleinsätze sind natürlich erheblich höhere Kosten anzusetzen, die aber je nach Anspruch und Lebensumständen wild variieren (ca. 10%-35%). Mein eigener Umsatz liegt aktuell bei 240k€/Jahr, ca. 6% laufenden Kosten (Steuerberatung, Belegverarbeitung, Lizenzen, Mitgliedschaften, Abos, IHK…) sowie gelegentlichen höheren einmaligen Ausgaben etwa für Fortbildungen.

antworten
VicMedic

IT Freelancer

WiWi Gast schrieb am 24.05.2023:

SAP SD Berater

Selbst mit "nur" 150k Pa kommt man doch unterm Strich besser weg. 1/3 bleibt doch schon irgendwie liegen, oder?

Gibt es hier Freelancer, habt ihr konkrete Zahlen, was bleibt unterm Strich ubrig? Hat es sich für euch gelohnt?

Ich bin seit 37 Jahren IT-Freelancer, wenn auch nicht im SAP-Bereich.

Stundensatz: Ganz ordentliche indikative Ergebnisse bekommt man unter www.gulp.de/freelancing/stundensatzkalkulator. Für "SAP SD" sehe ich aktuell einen Durchschnitt von 108€/h nachfragepreis. Noch interessanter sind die weiter unten in der Ergebnisliste angezeigten (echten!) Beispielprofile von Freelancern aus dem Bereich, die sich bei Gulp eingetragen haben und mit denen man im Markt konkurrieren würde. Meiner eigenen Einschätzung nach sollte ein leicht höherer Stundensatz drin sein von geschätzt 120€/h. Unter 100€/h sehe ich als wenig seriös an. Alle Preise sind typischerweise "all-in", d.h. alle Kosten sind durch den Freelancer zu tragen (natürlich mit Ausnahme der USt.).

Auslastung: Typischerweise werden mehrmonatige Projekteinsätze mit 80%-100% Auslastung nachgefragt. Eine Jahresauslastung von 1.600€ ist in aller Regel auch langfristig nachhaltig erreichbar. Ich selbst erreichte in den letzten 25 Jahren eine Auslastung von etwa 94% meiner Zeiten (d.h. der Zeiten, in denen ich tätig sein wollte, also ohne selbstgewählte Pausen).

Kosten: Typische Kostenquoten für IT-Freelancer liegen im Bereich 4-10% für HomeOffice und lokale Einsätze. Für Wochenpendeleinsätze sind natürlich erheblich höhere Kosten anzusetzen, die aber je nach Anspruch und Lebensumständen wild variieren (ca. 10%-35%). Mein eigener Umsatz liegt aktuell bei 240k€/Jahr, ca. 6% laufenden Kosten (Steuerberatung, Belegverarbeitung, Lizenzen, Mitgliedschaften, Abos, IHK…) sowie gelegentlichen höheren einmaligen Ausgaben etwa für Fortbildungen.

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WiWi Gast

IT Freelancer

VicMedic schrieb am 25.05.2023:

WiWi Gast schrieb am 24.05.2023:

SAP SD Berater

Selbst mit "nur" 150k Pa kommt man doch unterm Strich besser weg. 1/3 bleibt doch schon irgendwie liegen, oder?

Gibt es hier Freelancer, habt ihr konkrete Zahlen, was bleibt unterm Strich ubrig? Hat es sich für euch gelohnt?

Ich bin seit 37 Jahren IT-Freelancer, wenn auch nicht im SAP-Bereich.

Stundensatz: Ganz ordentliche indikative Ergebnisse bekommt man unter www.gulp.de/freelancing/stundensatzkalkulator. Für "SAP SD" sehe ich aktuell einen Durchschnitt von 108€/h nachfragepreis. Noch interessanter sind die weiter unten in der Ergebnisliste angezeigten (echten!) Beispielprofile von Freelancern aus dem Bereich, die sich bei Gulp eingetragen haben und mit denen man im Markt konkurrieren würde. Meiner eigenen Einschätzung nach sollte ein leicht höherer Stundensatz drin sein von geschätzt 120€/h. Unter 100€/h sehe ich als wenig seriös an. Alle Preise sind typischerweise "all-in", d.h. alle Kosten sind durch den Freelancer zu tragen (natürlich mit Ausnahme der USt.).

Auslastung: Typischerweise werden mehrmonatige Projekteinsätze mit 80%-100% Auslastung nachgefragt. Eine Jahresauslastung von 1.600€ ist in aller Regel auch langfristig nachhaltig erreichbar. Ich selbst erreichte in den letzten 25 Jahren eine Auslastung von etwa 94% meiner Zeiten (d.h. der Zeiten, in denen ich tätig sein wollte, also ohne selbstgewählte Pausen).

Kosten: Typische Kostenquoten für IT-Freelancer liegen im Bereich 4-10% für HomeOffice und lokale Einsätze. Für Wochenpendeleinsätze sind natürlich erheblich höhere Kosten anzusetzen, die aber je nach Anspruch und Lebensumständen wild variieren (ca. 10%-35%). Mein eigener Umsatz liegt aktuell bei 240k€/Jahr, ca. 6% laufenden Kosten (Steuerberatung, Belegverarbeitung, Lizenzen, Mitgliedschaften, Abos, IHK…) sowie gelegentlichen höheren einmaligen Ausgaben etwa für Fortbildungen.

Auch wenn es nicht ganz 100% auf die Frage des TE abzielt eine Frage an den "alten Hasen" hier. Hast du allgemein im IT-Bereich (SAP, Backend Dev, ServiceNow..... [Liste könnte man beliebig lang fortsetzen]) eine Einschätzung ob man dort als Freiberufler auch zu 50% tätig sein kann? Bzw. kennst du Fälle, die das erfolgreich so machen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten nur an 80%-100% Kapa interessiert sind (die Gründe sind mir bewusst und nachvollziehbar). Daher aber die Frage: besteht da überhaupt eine Chance und wenn ja kannst du konkret etwas empfehlen?

Ich habe das die letzten Jahre probiert und von sämtlichen Vermittlern usw. gespiegelt bekommen, dass sie im Prinzip nur an vollen Kapas interessiert sind. Das ist für mich ein No-Go. Brauche so viel Geld gar nicht. Meine Zeit ist mir viel wichtiger.

Gruß

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WiWi Gast

IT Freelancer

Gibt es eine ganz grobe Faustregel, wie viel % Netto im Idealfall so liegen bleiben können?

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VicMedic

IT Freelancer

WiWi Gast schrieb am 25.05.2023:

Hast du allgemein im IT-Bereich (…) eine Einschätzung ob man dort als Freiberufler auch zu 50% tätig sein kann? (…) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten nur an 80%-100% Kapa interessiert sind

Deine Beobachtung kann ich im Großen und Ganzen bestätigen.

Insbesondere im Bereich des "Doings" (also Implementierung/Development, aber auch Architektur, Requirements Engineering, DevOps, Admin, Product Owner, Scrum Master…) wird in aller Regel mindestens 80%, besser 100%, nachgefragt.

Es gibt einige Bereiche, in denen die Nachfrage nicht so konsistent zu 100% zuneigt: Projektmanagement, Coaching, Controlling, Governance usw. Davon ist zahlenmäßig das PM noch am relevantesten, aber selbst da wird meist Volleinsatz präferiert.

Allerdings beobachte ich in den letzten Jahren schon eine leichte Tendenz hin zu Einsätzen in Teilzeit, leider teils mit unglücklichen Begleiterscheinungen:

Einerseits erwarten die Auftraggeber implizit oftmals eine primäre Verfügbarkeit, d.h. den Erstzugriff auf mögliche Regeltermine, oft auch täglich (etwa für Scrum-Daylies). Impliziert wird oftmals, dass man aufgrund der Teilzeittätigkeit ja flexibel sei. Ich empfehle hier dringend vorab eine Lösung auf Basis von Wochentagen festzulegen (also etwa Mo-Mi für 60%) um Diskussionen während des Einsatzes zu minimieren.

Andererseits finden sich unter den potenziellen Auftraggebern verstärkt "Sparbrötchen", welche einfach aus Kostengründen eine Position nicht voll besetzen. Dem Budgetdruck geschuldet, sind diese Kunden dann auch noch beim Stundensatz eher zickig, und sehen es gelegentlich sogar als Entgegenkommen ihrerseits an, dass man Teilzeit tätig sein "dürfe". So drohen also wahlweise Überlastung (weil zu wenig Kapazität beauftragt wurde) oder relative Unterbezahlung (weil Teilzeit-Malus) oder gar beides.

Trotz meiner pessimistischen Worte gibt es aber schon Kollegen am Markt, die solche Aufträge erfolgreich bedienen, meist allerdings nur temporär. Jene, die ich kennengelernt habe, wirkten auch zufrieden, hatten aber große Probleme mit der Beschaffung passgenauer Anschlussbeauftragungen. Am häufigsten habe ich dies noch bei Projekten im staatlichen oder staatsnahen Umfeld beobachtet (Behörden, Bahn, Post, öffentliche Stiftungen, Krankenhäuser…) , aber leider ist meine Stichprobe zu klein, um so eine Aussage mit signifikanter Konfidenz treffen zu können.

Ein positiver Nebenaspekt ist dabei oftmals übrigens die Reduzierung des Risikos einer Einstufung als arbeitnehmerähnlicher Selbständiger (oder gar Scheinselbständiger).

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IT Freelancer

Ohne auf die Zahlen einzugehen, kannst du wenn Du gut wirtschaftest auch auf das 3x fache von deinem netto kommen.

Du hast weitere Benefits wie Befreierung von der Rentenversicherung, Absetzung von Dingen wie Hardware und wenn du etwas fit in Steuern bist, kannst Du das auch selber machen.

Oder kurz: fünf-stellig netto ist möglich.

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WiWi Gast

IT Freelancer

Wie viel Berufserfahrung sollte man vorweisen können, um einen solchen Schritt zu gehen?

antworten
WiWi Gast

IT Freelancer

Hardware kannst du auch absetzen wenn du dich an der Fernuni oder so einschreibst

DerZynischeAnalytiker schrieb am 26.05.2023:

Ohne auf die Zahlen einzugehen, kannst du wenn Du gut wirtschaftest auch auf das 3x fache von deinem netto kommen.

Du hast weitere Benefits wie Befreierung von der Rentenversicherung, Absetzung von Dingen wie Hardware und wenn du etwas fit in Steuern bist, kannst Du das auch selber machen.

Oder kurz: fünf-stellig netto ist möglich.

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VicMedic

IT Freelancer

DerZynischeAnalytiker schrieb am 26.05.2023:

du wenn Du gut wirtschaftest auch auf das 3x fache von deinem netto kommen.
Das halte auch ich für realistisch.

DerZynischeAnalytiker schrieb am 26.05.2023:

Du hast weitere Benefits wie Befreierung von der Rentenversicherung
Auch wenn ich selbst zwar von der Rentenversicherungspflicht befreit bin, würde ich hier die Erwartungshaltung etwas dämpfen:

Für die ersten drei Jahre der Existenzgründung ist die Befreiung tatsächlich gar kein Problem. Anschließend wird es jedoch oftmals tricky, denn viele IT-Freelancing-Kollegen übersehen, dass sie oftmals als "arbeitnehmerähnlicher Selbständiger" gelten könnten. Das ist ein völlig legaler Tatbestand (im Unterschied zur illegalen Scheinselbständigkeit) und wird sehr knapp in §2 Nr. 9 SGB VI geregelt.

Bedauerlicherweise hat der Gesetzgeber hier vieles im Vagen belassen, so dass die DRV dies oftmals nutzt, um ihre eigene Rechtsauffassung durchzusetzen. Wenig überraschend, sind die von der DRV angelegten Kriterien recht umfassend, so dass viele IT-Freelancer darunter fallen und damit konsequenterweise rentenversicherungspflichtig würden. Einige wehren sich dann vor Gericht (mit wechselndem Erfolg), andere wählen geeignete (legale) Gestaltungen, um eben dies zu verhindern. In der Praxis sehe ich hier allerdings einen relativ geringen Verfolgungsdruck seitens der DRV, solange man nicht den Fehler macht, sich proaktiv an die DRV zu wenden (etwa mit einem Statusfeststellungsverfahren). Dieser Eindruck wird auch von diesbezüglich spezialisierten Fachanwälten bestätigt.

Bis zur vergangenen Zinswende war es zudem für viele IT-Beratungskollegen auch so, dass freiwillige Beiträge in die DRV für die Altersvorsorge zumindest ergänzend durchaus finanziell attraktiv erschienen. Dies hat sich jetzt allerdings weitgehend geändert.

Unabhängig von allen formalen Pflichten appelliere ich aber an künftige wie aktuelle IT-Freelancer: Kümmert euch beizeiten um eure Altersvorsorge! Ich habe etliche Kollegen gesehen, die daran scheiterten, oder die sehr, sehr harten Zeiten im Alter entgegenblicken.

Natürlich gilt dies für jedermann, aber in der IT-Selbständigkeit kam oftmals noch erschwerend hinzu, dass abweichend von anderen Berufen oftmals das Einkommen nicht mit dem Alter steigt, sondern sogar fällt. Das gilt natürlich nicht überall, aber insbesondere in stark technologielastigen Bereichen (etwa direkt in der Entwicklung) wird den Kollegen einfach nicht mehr zugetraut, up-to-date zu sein, oder der Auftraggeber meint, sie passten sozial nicht mehr richtig ins (halb so alte) Team. Klar, auch da gibt es einiges, was man tun kann, aber es widerspricht etwas der Intuition, und so war schon mancher erschüttert, wenn sich sein bis dato überaus auskömmliches Einkommen deutlich reduzierte.

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VicMedic

IT Freelancer

DerZynischeAnalytiker schrieb am 26.05.2023:

Du hast weitere Benefits wie Absetzung von Dingen wie Hardware

Das ist korrekt, spielt aber zumindest nach einigen Jahren im Regelfall eine eher untergeordnete Rolle.

Für viele Kollegen am Relevantesten ist der Dienstwagen. Prinzipiell ist der Wagen auch kein Problem, insbesondere nicht mit der 1%-Regelung. Übertreiben sollte man aber nicht, so wie ein mir bekannter Kollege, der sich furchtbar aufregte, weil das FA ihm nicht alle seine drei Sportfahrzeuge (eines als Cabrio) als Dienstfahrzeuge allein für ihn anerkennen wollte. Er klagte und verlor.

Der langfristig meist größte und daher potenziell interessanteste Brocken sind allerdings geeignete Altersvorsorgemaßnahmen (deferred income).

Die Grundidee ist immer gleich: unversteuertes Geld soll arbeiten, und erst später im Alter versteuert werden müssen. Das können (angemessene) Pensionszusagen der eigenen GmbH sein, oder auch ungehobene stille Reserven aus Aktieninvestitionen. Vieles ist möglich, manches ist komplex, aber schon Überschlagsrechnungen zeigen, dass hier enormes Potential winkt. Dieses zu nutzen ist für Arbeitnehmer jenseits der steuerlichen Vorsorgeaufwendungen sehr schwierig, für Freelancer dagegen bieten sich weitaus mehr Möglichkeiten.

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VicMedic

IT Freelancer

WiWi Gast schrieb am 26.05.2023:

Wie viel Berufserfahrung sollte man vorweisen können, um einen solchen Schritt zu gehen?
It depends :-) Er hängt unter anderem (aber nicht nur) ab von Kompetenz, Vorbildung, Erwerbsbiograhie, Region, Branche, Zielunternehmen, Marktlage, Selbstbewusstsein, Verhandlungsgeschick, Verfügbarkeit, Referenzen, angestrebter Rolle, gefordertem Preis und wenigen hundert anderen Faktoren.

Oder anders gesagt:

Falsche Frage.
Der Freelancer muss dem potenziellen Auftraggeber nachhaltig vermitteln können, dass der Nutzen für den Auftraggeber grösser ist als der Aufwand, den er für den Freelancer erbringen muss.

Wenn man dem vorstehenden (trivialen?) Satz zustimmen kann, bieten sich einige Anschlussfragen an:
Wieso ist keine Rede von den tatsächlichen Fähigkeiten des Freelancers? Welchen Nutzen kann der Freelancer bringen – Kapazitätserhöhung, Produktivitätsverbesserung, Kostenersparnis, Risikominimierung, Know-How-Transfer…? Woraus besteht der erwähnte Aufwand - Honorar, Einarbeitungszeit, Risikoerhöhung, Compliance-Issues…? Wieso "nachhaltig"? Auf welche Aspekte könnte die Berufserfahrung Einfluss nehmen?

PS: Ich selbst habe meine gesamte Berufslaufbahn als IT-Freelancer verbracht und war nie angestellt.

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WiWi Gast

IT Freelancer

Andere Frage: Sind freiberufliche Strategieberater üblich?

antworten
VicMedic

IT Freelancer

Sind freiberufliche Strategieberater üblich?

Zumindest in und rund um die IT: Nein, sind sie nicht.

Externe strategische IT-Beratung findet in aller Regel durch Beratungshäuser statt. Die holen zwar im Einzelfall mal freiberufliche Spezialisten dazu, aber das ist sehr selten (und wenn, dann natürlich in eher untergeordneten Rollen).

antworten
WiWi Gast

IT Freelancer

WiWi Gast schrieb am 26.05.2023:

Andere Frage: Sind freiberufliche Strategieberater üblich?

Nein eher nicht.

Die Nische der Strategieberatung wird von den großen prestigeträchtigen Beratungshäusern besetzt.
Außerdem sind die wenigsten Projekte so klein, dass das ein Freelancer alleine stemmen würde. Und sich dann 5 Freelancer zu holen und diese als Team zu koordinieren macht aus Sicht des Kunden auch keinen Sinn. Dann holt man sich lieber ein fertiges Team von einem Beratungshaus.

antworten
WiWi Gast

IT Freelancer

Was sagt ihr zu IT-Beratung? ich arbeite aktuell in einer IT-Beratung im Angestelltenverhältnis und denke über eine freiberufliche Tätigkeit nach. Aktuell mache ich verschiedene Themen und bin als Allrounder unterwegs (genau das war Firmen nicht wollen)

Was sind so die Trends der Zukunft, in denen sich ein junger IT-Berater in naher Zukunft selbständig machen möchte? habt ihr da aktuell gefragte Themen mitbekommen? :)

antworten
WiWi Gast

IT Freelancer

WiWi Gast schrieb am 07.03.2024:

Was sagt ihr zu IT-Beratung? ich arbeite aktuell in einer IT-Beratung im Angestelltenverhältnis und denke über eine freiberufliche Tätigkeit nach. Aktuell mache ich verschiedene Themen und bin als Allrounder unterwegs (genau das war Firmen nicht wollen)

Diese Positionen werden meist von IT-Beratungen oder Inhouse besetzt.

Was sind so die Trends der Zukunft, in denen sich ein junger IT-Berater in naher Zukunft selbständig machen möchte? habt ihr da aktuell gefragte Themen mitbekommen? :)

Das übliche: AI, Cloud, SaaS, Migration usw.

Aber da hast du ganz schön Konkurrenz aus nearshore und offshore Länder. Das Problem ist eben, dass die dt. IT-Freelancer einfach zu teuer sind.

Ein indischer IT-Spezialist kostet 10-15 Euro die Stunde. Nearshore sind wir bei 40 Euro die Stunde. D.h. wenn du 80h pro Stunde willst, dann kann eine Beratung dafür 2x Nearshore Ressourcen holen oder 5x Offshore Ressourcen. Die 5x Offshore sind übrigens keine Juniors.

Und leider sind dt. IT-Freelancer auch teurer als die meisten anderen aus europäischen Ländern (NL, F, A, B, I, HU, PL, RO, BG, GR usw.) nur in der Schweiz oder DK oder in nordischen Ländern (NO, SWE, FIN) sind nur noch günstiger. Aber die wissen auch alle von den günstigen IT-Spezialisten in Osteuropa/Indien.

Das ist zumindest die Situation bei den Konzernen. Im dt. Mittelstand hast du ggf. noch gute Chancen, aber da sind die Stundensätze auch nicht so prächtig (50-70 Euro).

Bei 60 Euro kommst du bei einer Vollauslastung auf 9.600 Euro im Monat. Da musst du noch die Steuern, deine Rücklagen, deine Lebenshaltungskosten abziehen usw. abziehen. Zum Beispiel sind Fahrtkosten immer zu deinen Lasten. Hinzu kommen dann noch ANÜ-Themen oder auftragsfreie Zeiten.

Am Ende bleibt zwar mehr übrig, wie als Angestellter, aber der Unterschied ist auch nicht so gewaltig wie früher und die Auftragslage ist auch nicht so gut (siehe https://www.ifo.de/fakten/2024-02-19/wachsender-auftragsmangel-belastet-geschaefte-von-selbstaendigen).

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