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Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Wenn du dich für einen Beruf entscheidest, wo auch das Wissen zählt, dann ist es halt so, dass man sich auf dem Laufenden halten muss und einen höheren Aufwand hat. Wenn ihr nur was machen wollt, wo man lediglich "schwätzen" muss, dann hättet ihr Marketing/Personal wählen sollen. Jedem, der Steuern im Studium wählt, war doch klar, dass er diesen höheren Aufwand haben wird und dass man ohne Examen nicht weit kommt. Wenn ihr damit ein Problem habt, dann hätte ich die Vertiefung gar nicht erst gewählt.

Mir macht es z. B. nichts aus, dass ich nebenher auf das Examen lernen muss. Ich wäre eher enttäuscht gewesen, wenn das BWL-Studium schon alles gewesen wäre. Das BWL-Studium fand ich viel zu seicht. Ein Modul Mathe, ein Modul Statistik, ein Modul Recht usw. Das war mir insgesamt viel zu generalistisch und oberflächlich.

Wenn man in einem größeren Unternehmen arbeitet, dann braucht man wahrscheinlich nie das gesamte Wissen aus dem Examen. Trotzdem ist das Examen unerlässlich, wenn man wirklich beratend tätig sein will. Ohne bestandenes Examen wird man bei einem Mitarbeiter immer annehmen, dass die Kenntnisse im Steuerrecht höchstens oberflächlich sind.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

nicht böse sein, aber Sie haben nicht die geringste Ahnung. Das ist wrklich Klaumak, was Sie schreiben. "einen Anwalt als Steuerberater..., für Mandnaten die Dreck am Strecken haben,...."

Ein rechtlich versierter Anwalt braucht man schon deswegen, um die steuerliche Konstruktion "zivilrechtlich hinzubekommen. In fast jeder Prüfung wird versucht die Vertraglichen Ausgestaltungen zu kippen. Also wirklich, das hahnebüchend, was Sie da schreiben.

Hilfe. Glauben Sie denn wirklich, dass zukünftig Berater gebraucht werden, die das machen, was jeder, dank der Entwicklung der Steuerprogramme zukünftig selber machen kann. Und was die sog. "betriesbwirtschaftliche Beratung" angeht, die angeblich so viel wichtiger werden soll, die gibt es in der Praxis nicht, auch keine Mathematik, schon gar nicht im Examen - Dreisatz langt völlig.

Machen Sie bloß ein Praktikum. Und das ist kein "bashing, sondern die traurige Wahrheit"

Salut RA/StB Schlaumeier

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Muss man wenn man in einem Unternehmen als StB tätig sein will, immer als Syndikus StB beschäftigt sein?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Man kann natürlich auch als ganz normaler Angestellter in einem Unternehmen tätig sein und für steuerliche Fragen zuständig sein. Bei der Regelung zum Syndikus-Steuerberater geht es darum, dass der Angestellte in der freien Wirtschaft seinen Status als Steuerberater behalten darf (ging bis vor ein paar Jahren nicht). Der Status als Steuerberater ist besser, da man hier nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, sondern in ein Versorgungswerk. Anscheinend kriegt man dann später mehr Rente.

Zu dem Anwalt:
Ich denke, der Mandant benötigt natürlich beides: Einen Steuerberater, der über die steuerlichen Konsequenzen von Alternativen aufklärt, und einen Anwalt, der seine Vorhaben zivilrechtlich durchführen kann.

Ich kenne es aus der Praxis jedoch so, dass der Mandant im ersten Schritt ganz gezielt zum Steuerberater geht und sich über die steuerlichen Konsequenzen informiert. Hier ist ein betriebswirtschaftlicher Background hilfreicher als ein juristischer. Denn letztendlich möchte der Mandant verhindern, dass er unnötig Geld bezahlt. Der Mandant möchte erst mal nichts umsetzen, er möchte aus mehreren Alternativen die finanziell günstigste auswählen. Das Handwerkszeug dafür haben Anwälte in ihrer Ausbildung überhaupt nicht mitbekommen (die kennen sich nur mit "Formalien" aus).

Erst im zweiten Schritt möchte der Mandant dann eine Alternative umsetzen. Dafür benötigt er dann natürlich einen Anwalt. Ich halte es aber für extrem unwahrscheinlich, dass ein Anwalt alleine das gesamte Wirtschaftsrecht evtl. auch noch Strafrecht kompetent abdecken kann. Das Steuerrecht ist schon umfangreich genug, wie soll eine einzelne Person dann auch noch vielen weiteren Rechtsgebiete, die für Unternehmen eine Rolle spielen, abdecken? Hier, lieber Anwalt, sehe ich bei dir den Klamauk. Das "alles aus einer Hand" kann qualitativ gar nicht hochwertig sein. Und ja, ich habe sogar vor ein paar Jahren mal bei einem Rechtsanwalt, der gleichzeitig Steuerberater war, ein Praktikum gemacht. Nur "zwielichtige Gestalten" hatte der als Mandanten, sage ich dir. Der hatte im Grunde auch nur Ärger mit dem Klientel. Denn wer im Geschäftsleben unehrlich ist, der ist auch kein guter Mandant.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Das wage ich zu bezweifeln, daß man dann mehr Rente kriegt. Man kann ja auch privat vororgen.

Lounge Gast schrieb:

Man kann natürlich auch als ganz normaler Angestellter in
einem Unternehmen tätig sein und für steuerliche Fragen
zuständig sein. Bei der Regelung zum Syndikus-Steuerberater
geht es darum, dass der Angestellte in der freien Wirtschaft
seinen Status als Steuerberater behalten darf (ging bis vor
ein paar Jahren nicht). Der Status als Steuerberater ist
besser, da man hier nicht mehr in die gesetzliche
Rentenversicherung einzahlt, sondern in ein Versorgungswerk.
Anscheinend kriegt man dann später mehr Rente.

Zu dem Anwalt:
Ich denke, der Mandant benötigt natürlich beides: Einen
Steuerberater, der über die steuerlichen Konsequenzen von
Alternativen aufklärt, und einen Anwalt, der seine Vorhaben
zivilrechtlich durchführen kann.

Ich kenne es aus der Praxis jedoch so, dass der Mandant im
ersten Schritt ganz gezielt zum Steuerberater geht und sich
über die steuerlichen Konsequenzen informiert. Hier ist ein
betriebswirtschaftlicher Background hilfreicher als ein
juristischer. Denn letztendlich möchte der Mandant
verhindern, dass er unnötig Geld bezahlt. Der Mandant möchte
erst mal nichts umsetzen, er möchte aus mehreren Alternativen
die finanziell günstigste auswählen. Das Handwerkszeug dafür
haben Anwälte in ihrer Ausbildung überhaupt nicht mitbekommen
(die kennen sich nur mit "Formalien" aus).

Erst im zweiten Schritt möchte der Mandant dann eine
Alternative umsetzen. Dafür benötigt er dann natürlich einen
Anwalt. Ich halte es aber für extrem unwahrscheinlich, dass
ein Anwalt alleine das gesamte Wirtschaftsrecht evtl. auch
noch Strafrecht kompetent abdecken kann. Das Steuerrecht ist
schon umfangreich genug, wie soll eine einzelne Person dann
auch noch vielen weiteren Rechtsgebiete, die für Unternehmen
eine Rolle spielen, abdecken? Hier, lieber Anwalt, sehe ich
bei dir den Klamauk. Das "alles aus einer Hand"
kann qualitativ gar nicht hochwertig sein. Und ja, ich habe
sogar vor ein paar Jahren mal bei einem Rechtsanwalt, der
gleichzeitig Steuerberater war, ein Praktikum gemacht. Nur
"zwielichtige Gestalten" hatte der als Mandanten,
sage ich dir. Der hatte im Grunde auch nur Ärger mit dem
Klientel. Denn wer im Geschäftsleben unehrlich ist, der ist
auch kein guter Mandant.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Natürlich kann man zusätzlich privat vorsorgen. Aber das kostet ja zusätzlich Beiträge. Mein Chef ist Steuerberater und der meint auch, dass das Versorgungswerk besser ist und man pro eingezahltem Euro später mehr Rente bekommt als bei der gesetzlichen Rentenversicherung.

Bei den Juristen ist es auch so, dass die unbedingt ihren Status als Syndikus anerkannt haben wollen. Gerade bei denen gibt es häufig Probleme, weil die dann z. B. in irgendeiner Personalabteilung eingestellt werden und neben juristischen Tätigkeiten auch hohe Anteile betriebswirtschaftlicher/verwaltender Tätigkeiten haben. Und da ist der Streitpunkt, ob es für den Status als Syndikus-Anwalt ausreicht, dass der Arbeitgeber subjektiv einen Volljuristen für die Stelle haben will, oder ob die Tätigkeit auch objektiv einen Volljuristen erfordern muss. Da will auch jeder am liebsten ins Versorgungswerk.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

moin, ich will Sie ja nicht beleidigen oder so von oben herab maßregeln, aber das bliebt leider Klaumak, was Sie da glauben und auch schreiben.

Das ein Kollege "zwielichtige Gestaltung hatte" bleibt da nicht aus; aber auch ein ganz einfache normal Ausgestaltung eine Vertrages mit einem nahen Angehörigen, der auch steuerlich Bestand haben soll, bedarf einer rechtlichen Ausarbeitung. Und das ist ureigene Gestaltungsberatung in einem ganzeinfachen, aaber haftungsträchtigen Fall.

Wie gesagt, ich habe beide Qualifikationen ( RA und StB) und mache mir rein berufspraktisch nie Gedanken, ob ich als anwaltlich oder steuerberatend tätig bin. Das kann man überhaupt nicht trennen. Und gerade wenn Sie steuerberatend tätig sind, ist es immer eine steueranwaltliche Beratung. Oder gluaben Sie erntshaft, Sie können den Mandanten immer zu einem RA schicken, wenn Sie steuerberatend tätig sind. Was glauben Sie denn, wie lange SIe das Mandat als Steuerberater haben?

Geschrieben habe ich ürigens im Forum, ob sich der Beruf des StB noch lohnt. Ein klares Nein. Das so 50 - 60 T? für einen Studenten viel Geld sind, ist mir schon klar, aber für die Ausbildung und dieses (Schweine-)Prüfungen wären Sie in anderen Branchen schon Fulgzeugkapitäne oder Chefärzte mit Gehältern deutlich jenseits der 120 T?.

Der Markt ist halt voll. Es gibt ja jetzt auch schon 80 t StB. Und ob einer von Ihnen ernsthaft mal Partner bei einer großen Gesellschaft wird, wage ich zu bezweifeln. Außerdem, und ich kann mich da nur wiederholen, das BWL Studium ist völlig überflüssig für das STB-Examen, so dass ich noch nicht ein mal glaube, dass sie es betshen werden, da es eine Rechtsprüfung ist, gerade die dritte KLausur; Bilanz.

Salut und so long RA/StB Schlaumeier

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Her RA Schlaumeier sowohl Juristen als auch Betriebswirte haben Vorteile, aber auch Nachteile. Fakt ist auch, dass das Steuerberaterexamen nicht viel mit der Arbeit als Steuerberater zu tun hat und das auch ein BWL Studium auf das Examen vorbereitet. Jeder Berufszweig hat halt seine eigenen Schwächen und Stärken.

Schau dir mal die Vorbildung in den einschlägigen Kanzleien an. Beispiel Rödder bei FGS oder Pia Dorfmüller. Was haben die studiert? Richtig: BWL

Es werden beide Seiten gebraucht.

Hier sollte es allerdings um einer eigene Kanzlei gehen. Dafür ist es völlig irrelevant, was man studiert hat. Oft ist es so, dass die Mandanten gerne sehen, wenn einer zusätzlich noch WP ist.

Gruß Diplom Kaufmann, Steuerberater, kein Schlaumeier

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Bei uns in der Kanzlei ist es aber so. Die Mandanten kommen mit einem Vertrag und der wird dann unter steuerlichen Gesichtspunkten geprüft. Auf die Idee, dass wir unbedingt auch die Verträge selber in-house zusammenschustern sollen, kommen die nicht. Bei uns gab es auch schon Schenkungen, Steuerstrafverfahren, Einbringungen etc. Den juristischen Teil macht der Anwalt des Mandanten, die steuerliche Beratung machen wir.

Dass man als Steuerberater unbedingt die Qualifikation als Anwalt braucht, wird auch von sämtlichen realen Zahlen widerlegt. Nur ca. 10% der Steuerberater haben zusätzlich die Qualifikation als Anwalt. Die meisten Juristen schrecken auch vom Steuerberaterexamen zurück Lustigerweise haben wir sogar Anwälte und ganze Kanzleien als Mandanten, die ihre Steuern bei uns machen lassen. Die halten uns durchaus für qualifiziert.

Warum sollte ich das Examen nicht bestehen, wenn 90% der StB aus der WiWi-Schiene kommen? Ich hatte ein eher juristisch angehauchtes BWL-Studium. Ich weiß, wie man sich auf solche Klausuren richtig vorbereitet. Ich bin keiner, der die ganze Zeit nur rumgerechnet hat und im Steuerberaterexamen plötzlich von der Art der Klausur überrascht wird.

Und halte es auch für unseriös, wenn jemand vorgibt, so viele Rechtsgebiete wirklich überblicken zu können. Meiner Meinung nach ist ein Mandant besser beraten, wenn er für steuerliche Fragen zum Steuerberater geht und sonst zu einem Anwalt, der auf das jeweilige Rechtsgebiet spezialisiert ist.

Ich schreibe das mit den Mandanten, die Dreck am Steck haben, auch nicht nur aus Effekthascherei, sondern weil ich den Bodensatz an Mandanten, die sich in manchen Einzelkanzleien im Steuerberatermarkt, die von Rechtsanwälten geführt werden, hautnah miterlebt habe. Da gibt es Insolvenzen, Strafverfahren usw. ohne Ende. Warum sollte man sich auch sonst ausgerechnet einen Rechtsanwalt als Steuerberater aussuchen? Ich nenne nur mal ein Beispiel für eine typische Branche, die zu solcher Art Steuerberater bevorzugt geht: Call-Center: Die haben am laufenden Band entweder Anzeigen von Kundenseite als auch Rechtsstreit mit ihren eigenen Mitarbeitern. Das ist wirklich nicht schön.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Moin; also natürlich können Sie das StB bestehen. Aber Sie werden mit Ihrer Ausbildung größte Schwierigkieten haben.

Aber der Grund, warum Anwälte das Stb Examen nicht machen, ist der, dass sie es schlicht nicht brauchen. Jeder Rechtsanwalt ist, und das auch völlig zu Recht, uneingeschränkt zur Rechts- und Steuerberatung befugt. Oder glaubt hier etwa einer , dass ein Richter beim BFH das STB Examen hat. Wozu?

Ich gebe zu, dass die meisten RAe Schwierigkeiten mit Zahlen haben. Aber wenn Sie, so wie ich, nach dem Abi erste eine Lehre als Steuerfachgestellte gemacht haben, dann fokussiert sich das Examen auf, wohlgemerkt, rechtliche Berwertungen von Bilanzansätzen etc. Nochmals den ganze WIWi Quatsch wird überhaupt nicht abgefraft; und es braucht auch niemenad. Denn wenn eien Mandnat nahc wirtschaftlicher Beratung fragt( was soll das eigetlich sein?), ist er eh schon pleite. Gesucht werden im Übrigen keine Diplom-Kaufleute, sondern Steuerfachangestellte, die für über schaubares Geld, puktuell die gleichen Leistung erbingen wie ein Steuerberater; schaun Sie einfach mal bei dern Anzeigen bei der Steuerberaterkammern- verband; zB Hamburg nach..

Im Übrigen sind viele von den Dipel-Kaufleuten völlig überrascht, dass gestandene Steuerfachangestellte deutlich mehr Geld als Sie verdienen.

Nochmals; ich will Sie nicht entmutigen, aber Sie werden noch an mich denken. So, dass war`s. Ich schreib jetzt erst ein mal eine Rechnung. Ist auch schön.

Und ansonsten sollte man die Ganze Steuerberaterbranche unter dem Anwaltsvorbehalt Stellen. Denn die Sch.., die diese Wiwi-Fritzen anrichten, ist auf Dauer uohnehin nicht mehr zu tolerieren.

Salut RA/StB Schlaumeier

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Mit der E-Bilanz gibt es dann nochmal mehr arbeitslose Steuerfachleute. Eigentlich kann das alles ja eh bald ein Computer :-)

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Ich glaube nicht, dass ich Schwierigkeiten beim Steuerberaterexamen haben werde, nur weil ich nicht Jura studiert habe. Das Steuerrecht bildet einen eigenen Regelungsbereich, den man fast unabhängig von anderen Rechtsgebieten lernen kann. Im Steuerrecht spielt ja vereinfacht gesagt die zivilrechtliche Gestaltung eines Sachverhalts keine Rolle, relevant ist das wirtschaftliche Ergebnis. Und wie man ein Rechtsgebiet am besten erlernt, wie man juristisch argumentiert, wie man in einer Klausur vorgeht und die Punkte holt, da bin ich schon ganz gut informiert.

In einem Punkt stimmen wir sogar überein: Die Bilanzsteuerrechtklausur ist die schwierigste. Das denke ich auch. Lustigerweise wird diese Klausur von den meisten Anwärtern für die leichteste gehalten. Dabei haben die meisten dann hinterher in dieser Klausur die schlechteste Note.

Es ist natürlich richtig, dass Volljuristen auch Steuerberatung anbieten dürfen. Die meisten haben davon aber tatsächlich nicht die geringste Ahnung. Wer ernsthaft im Bereich Steuern arbeiten will, kommt auch als Volljurist nicht um das StB- Examen herum. Beratungsgesellschaften wissen, dass das klassische Jurastudium meistens kein oder wenn überhaupt nur sehr wenig Steuerrecht vermittelt und dass der "Fachanwalt für Steuerrecht" nichts wert ist. Und viele Mandanten wollen zu niemandem gehen, der nicht "Steuerberater" ist. Die kapieren das nicht, dass auch ein Anwalt oder Wirtschaftsprüfer u. U. ausreichend Ahnung von Steuerrecht haben kann. Die wollen einen richtigen "Steuerberater".

Was man sich unter wirtschaftlicher Beratung beim Steuerberater vorstellen kann? Es gibt viele kleinere Unternehmen, die gut darin sind, was sie machen. Manche haben auch richtig viel Geld. Aber die haben von BWL/Unternehmensorganisation nicht die geringste Ahnung. Die schätzen den Steuerberater, weil er ihnen in ganz grundlegenden betriebswirtschaftlichen Fragen hilft. Z. B. wie erhöhe ich die Chance auf einen Kredit? Wie stelle ich meine Liquidität sicher? Welche Vor- und Nachteile hat es, wenn ich einen Partner aufnehme? Wie nutze ich meine Fibu-Daten, um die guten von den schlechten Auftraggebern zu unterscheiden? Solche grundlegenden BWL-Probleme kommen viel häufiger vor, als dass die mit dem Gesetz in Konflikt geraten oder ganz aufwendige rechtliche Gestaltungen durchführen wollen.

Ich bin mit meinem Assistenten-Gehalt im Großen und Ganzen zufrieden. Das Gute ist ja, dass es sich jeder BWL-Absolvent nahezu frei aussuchen kann. Geht er zu einer ganz großen Beratungsfirma, verdient er viel Geld. Das hat dann aber auch Nachteile. z. B. viel Reisetätigkeit oder Face-Time. Geht er zu einer kleineren Kanzlei, gibt es diese Nachteile im geringeren Maß, aber auch weniger Geld. Die Nachfrage nach Assistenten ist aber bei allen sehr stark. Und viel mehr als ein Jura-Absolvent im Referendariat verdient man in den zwei Jahren Assistenten-Dasein sicherlich :=))))))))

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Die E-Bilanz führt in absehbarer Zeit nicht zu mehr arbeitslosen Steuerfachleuten.

Was ändert sich eigentlich genau? Die Bilanz wird nicht mehr ausgedruckt und per Post ans Finanzamt geschickt, sondern elektronisch (wie die meisten Steuererklärungen schon seit Langem).

Gleichzeitig sind die Offenlegungspflichten gegenüber dem Finanzamt aber stark ausgeweitet worden. Und genau das ist der Punkt!!!!!! Ein weiterer Schritt hin zu Automatisierung wurde bisher immer dazu genutzt, dem Steuerpflichtigen noch mehr Pflichten und kompliziertere Regelungen aufzubürden.

Auch ein ganz kleiner Bilanzierer muss seine Kontenstruktur in Zukunft ganz fein aufgliedern. Die Aufgliederung geht weit über das hinaus, was das HGB für große!!! KapG vorschreibt. Der Hintergedanke des Finanzamts: Die Daten werden elektronisch durchkämmt und Steuerpflichtige, mit auffälligem Buchungsverhalten werden gezielt geprüft.

Konsequenz:

Für selbstbuchende Mandanten steigen die Anforderungen an deren Buchungsverhalten. Manche geben die Buchhaltung wieder zurück an die Kanzlei. Umgekehrt, bei Mandanten, die weiterhin selbst buchen wollen, muss der, der den Jahresabschluss macht, viel mehr kontrollieren, umbuchen, aufgliedern. Insgesamt rechne ich deshalb damit, dass die Arbeit in den nächsten Jahren sogar zunehmen wird. Gerade eine Bilanz mit HGB-Mindestaufgliederung schnell in Excel zu machen, war viel weniger Arbeit als das, was in Zukunft kommt.

Außerdem hat sich die Finanzverwaltung vorbehalten, jederzeit die Aufgliederung zu ändern. Wie sollen Mandanten, die schon jetzt massiv überfordert sind, auch nur mit den Regelungen für die Abschreibung Schritt zu halten, das überblicken können?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Gute Antwort. Allerdings muss ich dir in einem Punkt widersprechen: Ich arbeite in einer kleinen Kanzlei, verdiene aber in etwa so viel wie bei einer Big4, wenn nicht sogar mehr. Aber das kann man natürlich nicht verallgemeinern. Allerdings gibt es auch sehr viele kleine, spezialisierte Kanzleien die das gleiche bezahlen wie die Big4

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Iudex non calculat :)

Warum müssen Juristen eigentlich immer den "ich habe den Größten" Komplex mit sich rumtragen?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

"weil sie den Größten haben". deswegen!

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

den größten Komplex?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

auch das. Gruß RA/StB Schlaumeier

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Die Juristen sind einfach anders sozialisiert. Die machen in den ersten 5 Jahren ein reines "Bücherstudium" und die einzige praktische Erfahrung, die in deren Studium vorgeschrieben ist, sind 3 Monate bei einer staatlichen Behörde. Dort lernt man ja auch nicht gerade, wie man "arbeitet".

Nach diesem Studium machen die noch mal fast zwei Jahre lang ein Referendariat. Das ist ein staatlich subventioniertes Trainee-Programm, ihr habt es erraten, zu einem wesentlichen Teil wieder in den Behörden, erst später in der Privatwirtschaft in einer Kanzlei.

Mit Ende Zwanzig sind dann erst mit ihrer Ausbildung fertig, haben noch nie richtig gearbeitet und stellen plötzlich fest, dass sich die Juristenausbildung in Deutschland nicht am Bedarf des Arbeitsmarkts orientiert. Das heißt, zwei Drittel der so ausgebildeten Juristen sind vollkommen überflüssig.

Dann heißt es Nischen suchen. Eine Möglichkeit ist Steuerrecht. Da aber die Juristenausbildung Steuerrecht höchstens als Randthema berücksichtigt, heißt es nach 7 Jahren Ausbildung noch einmal die Zähne zusammenbeißen und auf das StB-Examen lernen. Letzteres hat ungefähr den Stoffumfang eines Bachelor-Studiums. Bei wenig Überschneidung mit dem Erststudium ist das ganz schön viel Aufwand. Das ist auch der Grund, warum nur ganz wenige Juristen Steuerrecht machen. Es ist für die einfach die totale Horrorvorstellung das noch zusätzlich nach der "Ochsentour" der zwei Staatsexamen zu lernen.

Und selbst wenn der Jurist sich das Steuerrecht dann mühsam erschlossen hat, muss er feststellen, dass nur 6% des Umsatzes in der Steuerberatungsbranche mit reinen Beratungsleistungen verdient wird. Und dann stellen die fest, dass sie die Steuererklärungen und Jahresabschlüsse auch mit einem 6-semestrigen BWL-Bachelor hätten machen können.

Deshalb sind die alle so wenig "locker". Das ist so, wie wenn man jemanden verarschen würde, und dann noch mal verarschen würde und dann noch mal......

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Post des Jahres!!!
Speziell die Schlussfolgerung.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

mal eine andere frage,

nach meinen recherchen gibt es in berlin kein versorgungswerk?
sind die dortigen stb noch in der rentenversicherung?
zumindest die, die als freiberufler arbeiten

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Interessanter post, der sicherlich einige zutreffende bemerkungen enthält.

einzig die beschreibung der " 6 % des umsatzes [...]" würde ich mal anzweifeln. der compliance-anteil wird sicherlich überwiegen, aber die bezifferung auf 6 prozent ist schon etwas arg niedrig.
wenn man die steufa s zu den "steuerlichen beratern" (was berufsrechtlich schon recht schwammig wäre) zählt, würde der compliance anteil sicherlich noch weiter steigen, aber auch dann kommt man nicht auf die sechs prozent.

sowohl bei den big4 als auch bei mittelständischen buden oder "boutiquen" ist der anteil der tatsächlichen "gestaltungs- oder durchsetzungsberatung" schon durchaus "spürbar" (= mehr als 6 prozent). so wird z.b. auch in der kleinen berater-bude um die ecke die beratung im zhsg. mit einer betriebsprüfung übernommen und das (sofern erforderlich) entsprechende rechtsbehelsverfahren, genauso auch die erbschaftst-beratung übernommen, was ja auch noch ein paar andere tätigkeiten als das füllen von datev-formularen beinhaltet.

und die frage "wie könnte man mein vorhaben steuerlich effizienter gestalten" wird auch bei der kleinen beratungsgesellschaft um die ecke gestellt. genau so wie die frage "muss ich die bescheide einfach so zur kenntnis nehmen oder setzt meine interessen jemand durch ?".

Und selbst wenn der Jurist sich das Steuerrecht dann mühsam
erschlossen hat, muss er feststellen, dass nur 6% des
Umsatzes in der Steuerberatungsbranche mit reinen
Beratungsleistungen verdient wird. Und dann stellen die fest,
dass sie die Steuererklärungen und Jahresabschlüsse auch mit
einem 6-semestrigen BWL-Bachelor hätten machen können.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Ich habe die Zahl 6% aus einer Dissertation. Da wurde allerdings nur gefragt, was die fünf umsatzstärksten Leistungen in der Kanzlei sind. Und da haben eben nur 6% der Kanzleien die reine Steuerberatung unter ihre fünf umsatzstärksten Leistungen eingeordnet. Wie hoch die Zahl also wirklich ist, weiß ich nicht genau. Wenn allerdings nur ungefähr jede zwanzigste Kanzlei angibt, dass reine Steuerberatung eine größere Rolle spielt, dann kann der Markt nicht so groß sein im Verhältnis zu den anderen Leistungen.

Man muss aber auch dazu sagen, dass solche Leistungen wie Betriebsprüfung oder Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt als eigene Leistung in der Umfrage abgefragt wurde.

Der springende Punkt ist ja, dass man kaum den Auftrag für die Betreuung bei einer Betriebsprüfung bekommen wird, wenn man nicht derjenige ist, der die Compliance erledigt. Genauso ist es mit den "Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt". Wenn es da keine Steuererklärung gibt, die der Mandant einreichen muss, wenn es da keinen Steuerbescheid des Mandanten gibt, der in die eigene Kanzlei flattert, wie soll man da jemals in die Rolle des "Beraters" kommen?

Und das ist ja auch das Problem, dass die Juristen mit dem Steuerberatungsmarkt haben, zumindest wenn sie sich mit einer eigenen, kleinen Kanzlei selbständig machen wollen. Das erfordert so gut wie immer, dass man dem Mandanten Compliance-Leistungen anbietet. Und gerade das finden die Juristen so bähhh - das kaufmännische Zeug eben, das der Mandant einfach von einem Steuerberater erwartet.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Volle zustimmung. der anteil wird kleiner sein als z.b tax-compliance ... nur die exakte bezifferung auf 6 % kam mir etwas sehr gering vor :-)

ungefähr jede zwanzigste Kanzlei angibt, dass reine
Steuerberatung eine größere Rolle spielt, dann kann der Markt
nicht so groß sein im Verhältnis zu den anderen Leistungen.

Da treffen wir uns wieder. Diejenigen, die sich mit einer Einzelkämpfer-Kanzlei betätigen wollen, werden zwangsläufig den steuerlichen "compliance-teil" mitmachen müssen. (von ausnahmen mal abgesehen, die es -jedenfalls in großtädten- hier und da gibt.)

Was eigentlich erstaulich ist. Denn seien wir ehrlich ... so unglaublich komplex ist die erstellung einer kst/gewst/ust-erklärung nun wirklich nicht :-)

Und das ist ja auch das Problem, dass die Juristen mit dem
Steuerberatungsmarkt haben, zumindest wenn sie sich mit einer
eigenen, kleinen Kanzlei selbständig machen wollen. Das
erfordert so gut wie immer, dass man dem Mandanten
Compliance-Leistungen anbietet.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Am Rande:
Ein Steuerberater und ein Physiker müssen ein Telefonbuch auswendig lernen.
Der Steuerberater fragt: "Wieviel Zeit habe ich?" und der Physiker: "Weshalb?".

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Guter Witz! :=)))))) Mit der Einstellung des Physikers wird man das StB-Examen aber niemals bestehen. Im rechtlichen Bereich gibt es gar nicht so viel "Systematik" zu verstehen. Und so abstrakt ist das auch nicht. Die echte Herausforderung ist, die vielen Einzelregelungen im Kopf zu haben.

Zurück zu der Compliance: Ich kenne keine Steuerkanzlei/-gesellschaft, die überhaupt keine Compliance macht. Das machen die alle! Manche zeigen es eben nicht gerne nach außen. Aber das ist in Wahrheit das Brot-und-Butter-Geschäft aller Kanzleien. Wie soll man denn dem Mandanten beibringen, dass er für die Beratung kommen darf, aber mit seiner Compliance bitte schön zu jemand anderen gehen soll?

Bei den "Einzelkämpferkanzleien" geht es doch auch nicht um Selbstbestätigung. Es geht eher um persönliche Freiräume. Einer meiner ehemaligen Chefs hat z. B. seine Arbeitszeit so gelegt, dass er Mittags immer eine ausgedehnte Pause machen konnte, in der er nach Hause gefahren ist und sich um seine Kinder gekümmert hat, wenn die aus der Schule kamen. Ein anderer ehemaliger Chef von mir hat mit Vorliebe ausgeschlafen und ist erst um 11:00 in die Kanzlei gekommen. Die selbständigen Steuerberater sind einer Umfrage zufolge die zufriedensten.

Als Angestellter muss man alles so hinnehmen, wie es ist. Und wirklich Karriere machen doch die allerwenigsten der normalen Hochschulabsolventen. Nachdem man das Examen bestanden hat und irgendwo als Steuerberater angestellt wird, ist in der Regel das Ende der Fanenstange erreicht. Besonders auffällig finde ich die ständige Wechselei bei den Angestellten: Da wird mal in die Industrie gewechselt, dann wird wieder in eine Kanzlei gewechselt. Aber das alles bringt es dann nicht so richtig und dann wird nach paar Jahren wieder in eine andere Kanzlei gewechselt. So richtig zufrieden war man noch nirgendwo. Aber die nächste größere Kanzlei, die bringt es bestimmt.....

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Es sind nicht viele, keine frage, aber es gibt schon durchaus so die eine oder andere "boutique", die nur punktuell für bestimmte mandanten aktiv wird.

Das ist aber nur bei unternehmen realistisch,die "soviele" beratungsmandate zu vergeben haben, dass sie die Projekte aussplitten (u.a. möglicherweise preisunterscheide der berater zu nutzen) und projekt a an beraterbude 1 und projekt b an beraterbude 2 vergeben.

Das gibt es schon, aber es sind sicherlich einzelfälle.

[keine wilde spekulation, sondern selbst vereinzelt so gesehen :-) ]

Zurück zu der Compliance: Ich kenne keine
Steuerkanzlei/-gesellschaft, die überhaupt keine Compliance
macht. Das machen die alle! Manche zeigen es eben nicht gerne
nach außen. Aber das ist in Wahrheit das
Brot-und-Butter-Geschäft aller Kanzleien. Wie soll man denn
dem Mandanten beibringen, dass er für die Beratung kommen
darf, aber mit seiner Compliance bitte schön zu jemand
anderen gehen soll?

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Das stimmt. Als Mitarbeiter einer Big4-Gesellschaft kann ich sagen, dass da niemand gekündigt wird. Man wird Mitarbeiter über Aufhebungsverträge los (Abfindung + gutes Abeitszeugnis). Von diesem Instrument wird diskret aber massenhaft(!) Gebrauch gemacht. Da viele Mitarbeiter, denen in einem Gespräch ein Trennungswunsch offenbart wird, aus Scham oder aus "selbstmarketingtechnischen" Gründen (zu Recht) das nicht an die große Glocke hängen, sondern einfach erzählen, sie hätten gekündigt, ist das vielen Mitarbeitern gar nicht bekannt. Natürlich muss man einen Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben, aber dann weht einem ein ganz agressiver Wind entgegen und man kann sich sicher sein, dass Beförderungen für den Rest des Berufsleben in der Gesellschaft nicht mehr anstehen. Ich habe einen Kollegen erlebt, der 6 Jahre auf der untersten Stufe (Professional) geblieben ist, bis er dann doch gegangen ist.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Zum Aspekt, ob Juristen oder BWLer bessere Karten haben kann ich - rein empirisch - sagen, dass ich bei keinem der beiden Richtungen einen Vorteil ausmachen konnte. Ich selbst bin Rechtsanwalt, arbeite seit etwas über zwei Jahren bei einer Big4-Gesellschaft. Das StB-Examen schreibe ich im Oktober 2014. In meiner Abteilung sind zwei Juristen bereits in den letzen Jahren durchgefallen, einer sogar zum zweiten Mal. Zwei Dipl.-Kaufleute haben jedoch im selben Zeitraum bestanden, einer mit 1,8, der andere mit 3,5 (jeweils im schriftlichen Teil). Das sind, wer sich damit auskennt, solide Ergebnisse. Die Dipl.-Kaufleute machen reine Compliance, die Juristen so gut wie ausschließlich Steuergestaltung. Ich weiß von einem Partner, Rechtsanwalt, der hat sein StB-Examen gerade so mit 4,5 im schriftlichen Teil gemacht. Zur Vorbereitung kann ich sagen: Die Kaufleute haben sich recht schnell schwerpunktmäßig mit dem Lösen von Klausuren beschäftigt, die Juristen eher mit der Lektüre der Skripten. Der eine Jurist hat neben den Kursunterlagen auch noch weitere Literatur herangezogen. Nun möchte ich noch Folgendes dazu sagen: Als Jurist weiß ich um die Eigenart von uns Juristen, uns gern in eine Materie zu vergraben, sie tiefgründig zu durchleuchten und auch Varianten einzubeziehen, gern mit allerhand Kommentaren, Entscheidungen usw.. Das kenne ich von mir und auch von anderen Juristenkollegen. Nun ist meine Frau Dipl.-Kauffrau und bei ihr habe ich in ihrem Studium beobachtet, dass sie gar nicht lange mit Skripten herumgefackelt hat, sondern ziemlich schnell zu den Aufgaben übergegangen ist, sich dadurch auch die Materie erarbeitet hat und durch Wiederholung der Aufgaben gelernt hat. Letztlich ist das auch für die Jura-Examen der Erfolgsschlüssel, aber die Juristen lassen sich gern dazu verführen, allzu dicke Kochbücher zu lesen, bevor man mal zu den Fällen kommt. Bei den BWLern ist da das meiner Beobachtung zur Folge anders. Ich glaube daber, dass nur die Herangehensweise für den Examenserfolg entscheident ist. Egal, ob man BWLer, Jurist oder - wenn das mögich wäre, Informatiker ist. Wer genügend Zeit investiert und den Schwerpunkt auf eine klausurnahe Vorbereitung legt hat die besten Chancen. Egal, welches Studium er genossen hat. Mit Übung kann der Jurist auch Buchführung lernen (so schwer ist das nicht), mit Übung kann auch der BWLer die Subsumtionstechnik lernen (so schwer ist das nicht).

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Ist der StB wirklich noch erstrebenswert?

Kenne haufenweise Leute die es versucht haben und sich damit die Karriere verbaut haben. Die arbeiten heute irgendwas anderes und wurden von anderen Kollegen die direkt nach dem Studium in die Industrie gegangen bzw. rechtzeitig den Absprung geschafft haben, schon längst überholt.

antworten
WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Wie "Karriere verbaut"? Kommt darauf an, was man sich unter der Karriere vorstellt! Für den Bereich der Steuerberatung ist der StB absolut unumgänglich und ganz bestimmt nicht schädlich. Wenn man den StB macht, um in den Vorstand eines Großkonzerns zu kommen... ja, dann kann es natürlich Probleme geben.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Also selbst wenn ich das Examen nicht schaffen sollte, so glaube ich nicht, dass ich mir durch zwei bis vier Jahre bei einer Steuerberatungsgesellschaft die Karrierechancen verbaue. Zumindest dann nicht, wenn ich später auf einer kaufmännischen Position arbeiten will, bei der Buchhaltungs-, Abschluss- und oder Steuerkenntnisse Voraussetzung sind. Ganz im Gegenteil. Die Zeit bei der Steuerberatungsgesellschaft wird, denke ich, ein großes Plus sein. Denn nur dort lernt man das auch richtig. Wer gleich intern bei einer Firma anfängt, der hat die Lernkurve meist nicht. Wenn ich später natürlich was ganz anderes machen will, dann ist es natürlich blöd. Aber das Problem hat man ja immer. Wenn man mal in irgendeine Richtung eingestiegen ist, dann ist ein Richtungswechsel schwer.

Zum Examen: Ja, Klausurenschreiben ist das A und O. Die Klausuren sind nicht so gestaltet, dass man hier tiefgründig argumentieren muss. Man muss in kurzer Zeit beweisen, dass man die Schemata drauf hat.

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WiWi Gast

Re: Selbstständig als Steuerberater,nur wie?

Das mit dem Wechsel von der STB-Gesellschaft in die Industrie (ohne bestandenes StB-Examen) funktioniert aber nur wenn man alle Bereiche des Steuerrechts abdecken kann.

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