Sound-Check: Massive Attack, 100th window
Virgin, Erscheinungsdatum: 10. Februar 2003
Berauschender Trip
Da kommt Sinead bei Massive Attack schon besser rüber, besonders bei dem sehr gefühlvollen und melodischen, zum Schluss träumerisch dahinschwebenden What Your Soul Sings. Bei A Prayer for England hätte man sich allerdings eher Alanis Morissette als Gastsängerin gewünscht. Dieses Stück hat eine unterschwellige treibende Kraft, die mit Sinead ansatzweise zum Ausdruck kommt - vielleicht wäre sie es mit Alanis gänzlich. Special cases mit Frau O´Connor ist dagegen Massive Attack pur: mysteriös, psychedelisch verspielt und dubbig.
Wenn man das Album das erste Mal anlaufen läßt und die Töne des Openers Future Proof erklingen, könnte man meinen, diese Scheibe sei doch elektronischer als seine Vorgänger ausgefallen. Diese sprudelnden Elektroklänge ziehen sich zwar durch den ganzen Song, gehen aber in der beklemmenden Gesamtatmosphäre unter.
Small time shot away ist ein berauschender Trip, der von den Vocals 3Ds lebt. Diesen Song bitte vor dem nächsten Zahnarztbesuch hören, und alles wird gut. Horace Andy, der auch schon auf Blue Lines zu hören war, verleiht Everywhen und Name Taken , einem transparenten, aber unheimlichen Song mit seiner markanten Stimme eine eigene Identität.
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