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Besteuerung Überstunden in Jahr 1

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WiWi Gast

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

Hallo Zusammen,

ich fange dieses Jahr zur Busy Season im Audit an und gehe davon aus, dass ich bis zum Jahresende bereits einige Überstunden aufgebaut haben werde. Würde es Sinn machen diese dieses Jahr auszuzahlen, um von dem geringeren Grenzsteuersatz zu profitieren? Aufgrund des fehlenden Einkommens in der ersten Jahreshälfte dürfte das ja ein sehr geringerer sein, als z.B. nächstes Jahr.
Und falls dem so ist, machen Arbeitgeber dabei mit?

Grundsätzlich bin ich eher der Fan vom Überstunden abfeiern, aber falls die Überstunden nur gering besteuert werden, macht es ja auch Sinn diese auszahlen zu lassen und ab Januar fürs Urlaubskonto/Examen zu sparen.

antworten
WiWi Gast

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

WiWi Gast schrieb am 23.05.2019:

Hallo Zusammen,

ich fange dieses Jahr zur Busy Season im Audit an und gehe davon aus, dass ich bis zum Jahresende bereits einige Überstunden aufgebaut haben werde. Würde es Sinn machen diese dieses Jahr auszuzahlen, um von dem geringeren Grenzsteuersatz zu profitieren? Aufgrund des fehlenden Einkommens in der ersten Jahreshälfte dürfte das ja ein sehr geringerer sein, als z.B. nächstes Jahr.
Und falls dem so ist, machen Arbeitgeber dabei mit?

Grundsätzlich bin ich eher der Fan vom Überstunden abfeiern, aber falls die Überstunden nur gering besteuert werden, macht es ja auch Sinn diese auszahlen zu lassen und ab Januar fürs Urlaubskonto/Examen zu sparen.

Klingt in jedem Fall sinnvoll. Ich habe damals (steuerlich) massiv davon profitiert, nur ein halbes Jahr für ein sehr hohes Gehalt gearbeitet zu haben. Das hat die anderen 6 Monaten quasi querfinanziert (war so als hätte ich das ganze Jahr für ein normales Gehalt gearbeitet).

Wann die AGs auszahlen ist ne andere Frage.

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WiWi Gast

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

Die Überstunden würden ausbezahlt mit Deinem Grenzsteuersatz versteuert werden, der bei Steuerklasse 1 oder 4 infolge des Umstands, daß das Einkommen, bei dem der Spitzensteuersatz anfällt während 25 Jahren nicht wesentlich verändert wurde bereits unangenehm hoch sein kann.

Einkommen Spitzensteuersatz:

1994: DM 120.042,00
2019: EUR 55.961,00

Hingegen Grundfreibetrag (zu versteuerndes Einkommen, bis zu dem keine Einkommensteuer anfällt):

1994: DM 5.616,00
2019: EUR 9.168,00

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Ceterum censeo

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

Bei schwankendem Einkommen kannst du aufgrund des progressiven Tarifes tatsächlich deine effektive Steuerbelastung mindern durch geschickte Planung. Wenn dein Arbeitgeber mitmacht, wäre eine Abgeltung der Überstunden im Dezember tatsächlich die günstigste Variante.

Was uns Kollege GD200 mit seinem Beitrag hingegen sagen möchte, erschließt sich mir nicht.
Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

Ceterum censeo schrieb am 23.05.2019:

Was uns Kollege GD200 mit seinem Beitrag hingegen sagen möchte, erschließt sich mir nicht.
Liebe Grüße

Das zu versteuernde Einkommen, bei dem der Spitzensteuersatz erhoben wird läge heute - wenn es in demselben Maße wie der Grundfreibetrag angestiegen wäre - bei EUR 196.157,00 beim Grundtarif (das Doppelte beim Splittingtarif).

Daran sieht man die Wirkung der "kalten Progression" über Dekaden - ähnlich bei nicht angepaßten Pausch- oder Freibeträgen.

antworten
Ceterum censeo

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

WiWi Gast schrieb am 23.05.2019:

Daran sieht man die Wirkung der "kalten Progression" über Dekaden - ähnlich bei nicht angepaßten Pausch- oder Freibeträgen.

Hilft nur leider dem TE nicht weiter, bietet sonst keinen nennenswerten Mehrwert und ist - wenn man sich auch nur minimal mit dem Thema wissenschaftlich beschäftigt - falsch.

Der Gesetzgeber hat einen weiten Ermessensspielraum bei der Gestaltung von Steuergesetzen, insb. im Bereich des Steuertarifs wird er hier auch kaum durch das Gebot der Folgerichtigkeit beeinträchtigt. Nur die Freistellung des Existenzminimums (Grundfreibetrag) unterliegt effektiv der verfassungsrechtlichen Kontrolle.
Weiterhin werden hier verschiedene "Spitzensteuersätze" verglichen und der oft proklamierte Wert von ~56k ist grundfalsch. Der tatsächliche Spitzensteuersatz beginnt bei 265.327 € (2019er Tarif).

Gerne empfehle ich hier das grandiose Werk von Prof. Dr. Klaus Tipke "Die Steuerrechtsordnung" (2. Auflage) zur Vertiefung der steuerrechtlichen Kenntnisse.
Liebe Grüße

antworten
know-it-all

Besteuerung Überstunden in Jahr 1

Ceterum censeo schrieb am 23.05.2019:

Weiterhin werden hier verschiedene "Spitzensteuersätze" verglichen und der oft proklamierte Wert von ~56k ist grundfalsch. Der tatsächliche Spitzensteuersatz beginnt bei 265.327 € (2019er Tarif).

Zumal vielen anscheinend auch der Unterschied zwischen Bruttogehalt und zu versteuerndem Einkommen nicht klar ist.

Danke für deine übrigen Ausführungen. Du könntest auch mit meinem Username posten ;-)

Anderer Gast schrieb:

Die Überstunden würden ausbezahlt mit Deinem Grenzsteuersatz versteuert werden, der bei Steuerklasse 1 oder 4 infolge des Umstands, daß das Einkommen, bei dem der Spitzensteuersatz anfällt während 25 Jahren

Wenn man ein bisschen mitdenkt, konnte man die Ausgangsfrage auch so lesen, dass der TE aufgrund des unterjährigen Berufseinstiegs, eben nur ein anteiliges Jahresgehalt bezieht und deswegen auch nicht in den Bereich des Spitzensteuersatzes hineinfällt.

Das führt dann logischerweise zu geringen Steuerabzügen bei zusätzlich ausbezahlten Gehaltsbestandteilen.
"in der Busy Season" heißt dann vermutlich irgendwann im Herbst (Oktober?).

Selbst wenn also die Steuer-Abzüge auf der Gehaltsabrechnung zunächst hoch sind, da die Kalkulation immer von einem über das Jahr gleichmäßig verteilten Einkommen ausgeht, so bekommt man in der Situation selbst durch Abgabe einer "leeren" Steuererklärung einiges wieder.

@TE: auch wenn hier vielleicht manche meinen, möchte ich dich der Illusion berauben, dass das Bruttogehalt eines Berufseinsteigers bei den Big4 schon im Bereich des Spitzensteuersatzes liegt. Da fehlt schon noch ein Stückchen....
Dafür darfst du wohl volle SV-Abzüge auch auf zusätzliche Gehaltsbestandteile bezahlen (~20%), denn auch die Beitragsbemessungsgrenzen liegen wahrscheinlich oberhalb des Gehalts. In Summe ist die Grenzbelastung also schon recht hoch und "unangenehm".

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