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Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

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The Heir

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Ich bin seit Ewigkeiten mit meiner Freundin zusammen und bisher nur aus Faulheit nicht geheiratet.

Lohnt sich den Heiraten aus Steuerrechtlicher Sicht? Sie verdient 70k ich 55k. Bisher beide Stk 1/1

Gütertrennung ist ein muss, da ich sowohl ein größeres Erbe erwarte, als auch in spekulative Geschäfte später einsteigen will. ( und Sie mit der Gütertrennung schützen will, falls es schief geht)

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Ceterum censeo

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Zunächst ein paar fachliche Fußnoten aus dem BGB: Auch in der Ehe verfügen Eheleute noch über ihr eigenes Vermögen, sofern nicht explizit der Güterstand der Gütergemeinschaft gewählt wird (notariell zu beurkunden). Der gesetzliche Güterstand ist die Zugewinngemeinschaft nach § 1363 BGB. Zukünftige Schenkungen und Erbschaften werden dem Anfangsvermögen zugerechnet und daher hier grundsätzlich nicht ebenfalls nicht berücksichtigt.

Zur aufgeworfenen Fragestellung: Ja, die gemeinsame Veranlagung ist regelmäßig mit dem sog. Splittingvorteil verbunden. Dieser fällt grundsätzlich umso höher aus, je mehr die Einkommen voneinander abweichen; in 2022 beträgt er max. 17.602 €. In eurem konkreten Fall mit sehr ähnlichen Einkommen habe ich es einmal überschlagen (Sonderausgabenabzug vernachlässigt, nur WK-Pauschbetrag) und komme hier auf einen Steuervorteil von rund 50 Euro.
Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

The Heir schrieb am 20.02.2022:

Ich bin seit Ewigkeiten mit meiner Freundin zusammen und bisher nur aus Faulheit nicht geheiratet.

Lohnt sich den Heiraten aus Steuerrechtlicher Sicht? Sie verdient 70k ich 55k. Bisher beide Stk 1/1

Gütertrennung ist ein muss, da ich sowohl ein größeres Erbe erwarte, als auch in spekulative Geschäfte später einsteigen will. ( und Sie mit der Gütertrennung schützen will, falls es schief geht)

Ohne Heirat: zusammen ca 76k netto
Mit Heirat: ca 79k netto

Kannst du auch selber auf Nettolohn .de ausrechnen mit Steuerklasse 3/5.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

„Das Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – Albert Schweitzer

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Dafür muss aber erstmal Glück da sein.

WiWi Gast schrieb am 21.02.2022:

„Das Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – Albert Schweitzer

antworten
know-it-all

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 21.02.2022:

Ohne Heirat: zusammen ca 76k netto
Mit Heirat: ca 79k netto

Kannst du auch selber auf Nettolohn .de ausrechnen mit Steuerklasse 3/5.

Falscher Ansatz, denn mit den Steuerklassen rechnest du _nicht_ die tatsächliche Einkommenssteuer aus, sondern nur den Vorabzug der Steuer von den beiden Gehältern.

Die Frage, die hier aber zu beantworten ist, ist, ob die Summe der beiden Einkommenssteuen bei jeweiliger Anwendung des Einzeltarifs höher ist, als die (gemeinsame) Lohnsteuer bei Anwendung des Splittingtarifs auf die Summe der zu versteuernden Einkommen.
Dazu musst du für beide Gehälter zunächst mal die zu versteuernden Einkommen ausrechnen, also vereinfacht von den Bruttoeinkommen die Werbungskosten und Sonderausgaben abziehen.

Da die individuell recht unterschiedlich sein können, hilft ein pauschaler Netto-Rechner schonmal nicht weiter.
Wenn sich das Gehalt im Vorjahresvergleich nicht groß geändert hat, kann man das zu vom Finanzamt festgesetzte zu versteuernde Einkommen auch einfach in den Steuerbescheiden des Vorjahres nachschauen.

Wie der Steuerexperte Ceterum censeo bereits geschrieben hat, ist der Splittingtarif v.a. dann vorteilhaft, wenn die Einkommen weit auseinander liegen, und (das müsste man noch ergänzen) eines der Einkommen noch in der Progressionszone des Steuertarifs (oder gar unterhalb) liegt. Denn in einem Zweiverdienerhaushalt würden Einkommen von 0,5 und 2 Mio EUR p.a. auch das genannte Kriterium "weichen weit voneinander ab" erfüllen, aber der Splittingtarif trotzdem würde zu keinem Steuervorteil mehr führen ;-)

Hier im Beispiel scheint es so zu sein, dass The Heir mit seinem Einkommen unterhalb des Spitzensteuersatzes liegt (jedoch nicht allzu weit) und daraus resultiert der insgesamt nur geringe von Ceterum censeo geschätzte Steuervorteil des Splittingtarifs.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Du musst das Thema nicht so kurzfristig sehen. Insbesondere in Erziehungszeiten, oder wenn aus sonstigen gründen einer von z.B. auf 50% oder 0% reduzieren möchte, ist Splitting ein echtes asset. Das wird hier von den ganzen DINK Optimiern oft übersehen, 150K + 0K ist besser als 2 * 70 K....

know-it-all schrieb am 21.02.2022:

WiWi Gast schrieb am 21.02.2022:

Ohne Heirat: zusammen ca 76k netto
Mit Heirat: ca 79k netto

Kannst du auch selber auf Nettolohn .de ausrechnen mit Steuerklasse 3/5.

Falscher Ansatz, denn mit den Steuerklassen rechnest du _nicht_ die tatsächliche Einkommenssteuer aus, sondern nur den Vorabzug der Steuer von den beiden Gehältern.

Die Frage, die hier aber zu beantworten ist, ist, ob die Summe der beiden Einkommenssteuen bei jeweiliger Anwendung des Einzeltarifs höher ist, als die (gemeinsame) Lohnsteuer bei Anwendung des Splittingtarifs auf die Summe der zu versteuernden Einkommen.
Dazu musst du für beide Gehälter zunächst mal die zu versteuernden Einkommen ausrechnen, also vereinfacht von den Bruttoeinkommen die Werbungskosten und Sonderausgaben abziehen.

Da die individuell recht unterschiedlich sein können, hilft ein pauschaler Netto-Rechner schonmal nicht weiter.
Wenn sich das Gehalt im Vorjahresvergleich nicht groß geändert hat, kann man das zu vom Finanzamt festgesetzte zu versteuernde Einkommen auch einfach in den Steuerbescheiden des Vorjahres nachschauen.

Wie der Steuerexperte Ceterum censeo bereits geschrieben hat, ist der Splittingtarif v.a. dann vorteilhaft, wenn die Einkommen weit auseinander liegen, und (das müsste man noch ergänzen) eines der Einkommen noch in der Progressionszone des Steuertarifs (oder gar unterhalb) liegt. Denn in einem Zweiverdienerhaushalt würden Einkommen von 0,5 und 2 Mio EUR p.a. auch das genannte Kriterium "weichen weit voneinander ab" erfüllen, aber der Splittingtarif trotzdem würde zu keinem Steuervorteil mehr führen ;-)

Hier im Beispiel scheint es so zu sein, dass The Heir mit seinem Einkommen unterhalb des Spitzensteuersatzes liegt (jedoch nicht allzu weit) und daraus resultiert der insgesamt nur geringe von Ceterum censeo geschätzte Steuervorteil des Splittingtarifs.

antworten
know-it-all

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 21.02.2022:

Du musst das Thema nicht so kurzfristig sehen. Insbesondere in Erziehungszeiten, oder wenn aus sonstigen gründen einer von z.B. auf 50% oder 0% reduzieren möchte, ist Splitting ein echtes asset. Das wird hier von den ganzen DINK Optimiern oft übersehen, 150K + 0K ist besser als 2 * 70 K....

Du brauchst mich davon nicht zu überzeugen. Denn mir ist schon klar, dass der Splittingtarif im schlechtesten Fall immer noch keinen Nachteil gegenüber dem Einzeltarif bietet. Und wie Ceterum censeo augerechnet hat, ist der maximale Vorteil = 17.600€.

Ob das nun genug ist, damit der TE seine Faulheit überwindet, muss er aber immer noch selbst entscheiden ;-)

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WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Sehr löblich, dass du Sie vor deinem großen Erbe schützen willst ;-)

Neben den völlig richtigen Hinweisen von Ceterum censeo sowie den Ausführungen zum Thema Splitting, falls ein Partner bspw. wg. Kinderbetreuung kein Einkommen generiert, ist evtl. auch noch das Thema Rente für Euch relevant. Sofern du irgendwann mal eine betriebliche Altersvorsorge bekommen solltest und eine Witwenversorgung festgelegt ist, könntest du so durch die Ehe deine Partnerin besser absichern. Die Witwenrente der DRV ist mWn eher vernachlässigbar.

The Heir schrieb am 20.02.2022:

Ich bin seit Ewigkeiten mit meiner Freundin zusammen und bisher nur aus Faulheit nicht geheiratet.

Lohnt sich den Heiraten aus Steuerrechtlicher Sicht? Sie verdient 70k ich 55k. Bisher beide Stk 1/1

Gütertrennung ist ein muss, da ich sowohl ein größeres Erbe erwarte, als auch in spekulative Geschäfte später einsteigen will. ( und Sie mit der Gütertrennung schützen will, falls es schief geht)

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Ceterum censeo

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

know-it-all schrieb am 21.02.2022:

[...] v.a. dann vorteilhaft, wenn die Einkommen weit auseinander liegen, und (das müsste man noch ergänzen) eines der Einkommen noch in der Progressionszone des Steuertarifs (oder gar unterhalb) liegt. Denn in einem Zweiverdienerhaushalt würden Einkommen von 0,5 und 2 Mio EUR p.a. auch das genannte Kriterium "weichen weit voneinander ab" erfüllen, aber der Splittingtarif trotzdem würde zu keinem Steuervorteil mehr führen ;-)

Vollkommen korrekt. Ich bitte um Nachsicht, den überproportionalen Anteil der Nahezu-Einkommensmillionäre im WiWi-Treff nicht ausreichend gewürdigt zu haben. ;-)
Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Hat jemand eine Einschätzung für mich?
Ich reguläres Einkommen 80k Brutto,
Sie 42k Brutto als Beamtin, also ohne Sozialabgaben.

Ich komme da auch mit den allgemeinen Rechnern/googeln nicht weiter.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Wenn beide über 58597€ zu versteuerndes Einkommen haben (was bei zwei Akademikern schon sein kann) hast du steuerlich überhaupt keinen Vorteil. In deinem Fall werdet ihr einen kleinen Vorteil haben, aber nicht sehr viel.

Noch ein paar Kommentare

  • Erbe ist vom Zugewinn ausgeschlossen.
  • Wenn du den Gedanken, "dein" Erbe mit ihr zu teilen nicht gut findest, würde ich mir das mit der Hochzeit nochmal komplett überlegen.
  • Splitting hat für euch erst einen großen Vorteil wenn einer weniger oder gar nicht arbeitet wegen Kindern
antworten
know-it-all

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Hat jemand eine Einschätzung für mich?
Ich reguläres Einkommen 80k Brutto,
Sie 42k Brutto als Beamtin, also ohne Sozialabgaben.

Ich komme da auch mit den allgemeinen Rechnern/googeln nicht weiter.

Schau dochmal auf euren letzten (neuesten) Einkommenssteuerbescheiden nach, wieviel zu versteuerndes Einkommen bei euch letztendlich rauskommt. Dann addierst du beide Beträge zusammen und vergleichst mit dem Splittingtarif bei der Einkommenssteuer ob der Betrag noch in der Progressionszone liegt. Wie bereits jemand geschrieben ("58597€") hat, endet diese etwas unterhalb von 120.000€, d.h. ab diesem Betrag wird jeder EUR zusätzliches zu versteuerndes Einkommen mit exakt 42% Einkommenssteuer belegt, und der Splittingtarif bietet dann keinen Steuervorteil mehr gegenüber der Einzelveranlagung.

Wenn du es für das aktuelle Gehalt selbst ausrechnen möchtest.
Als normaler Angestellter ziehst du mindestens 1.000€ oder aber die tatsächlichen Werbungskosten ab. Außerdem ziehst du hälftig deine AN-Beiträge zur GKV ab und (für 2021) 84% des Arbeitnehmer-Anteils zur Rentenversicherung (der Prozentwert steigt jährlich). (bevor jemand meckert: eigentlich darf man 92% des gesamten RV-Beitrages mit AN/AG-Anteil absetzen, muss aber den AG-Anteil dann wieder abziehen - effektiv entspricht das 84% des AN-Anteils)

Das ist aber nur eine Faustformel - je nach individueller Situation (Höhe der ansetzbaren Werbungskosten, eventuelle zusätzliche private Altersversorgen, Überschreiten der zumutbaren Belastung usw.) kann bei nominell gleichem Bruttogehalt durchaus ein sehr unterschiedliches zu versteuerndes Einkommen herauskommen.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Hast du rechnen überhaupt mal probiert?

  • In Stk 1 zahlst du 19050€ Einkommenssteuer und deine Alte 6110€.
  • In Stk4 zahlt ihr genau das gleiche, würdet aber gemäß Zusammenveranlagung zusammen nur 23.340€ zahlen (sprich nach der Steuererklärung das Delta zurückbekommen).

Wie man das rechnet? Du bildest den Durchschnitt eurer Einkommen (=61.000€) und berechnest davon die Steuerlast und nimmst das mal 2.

Durch das bessere Ausnutzen der progressiven Steuerklassen, kommt dann ein umso größerer Vorteil zu Stande je weiter die Einkommen voneinander entfernt sind. Vor allem bei den niedrigen Gehältern wie bei euch Beiden.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Hat jemand eine Einschätzung für mich?
Ich reguläres Einkommen 80k Brutto,
Sie 42k Brutto als Beamtin, also ohne Sozialabgaben.

Ich komme da auch mit den allgemeinen Rechnern/googeln nicht weiter.

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know-it-all

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Hast du rechnen überhaupt mal probiert?

  • In Stk 1 zahlst du 19050€ Einkommenssteuer und deine Alte 6110€.

Ganz so leicht ist es ja nun nicht. Ein Beamter hat bei gleichem Bruttogehalt höhere Steuerabzüge, da die als Sonderausgaben absetzbaren Altersvorsorgeaufwendungen (GRV) wegfallen, und daraus ein höheres zu versteuerndes Einkommen ergibt.

Außerdem ist die Rechnung individueller da ein Beamter typischerweise privat krankenversichert ist und die Beiträge sind tarifabhängig sehr individuell und unterschiedlich, während man beim Angestellten in der Regel mit einem GKV-Einheitsbeitragssatz rechnen kann.

  • In Stk4 zahlt ihr genau das gleiche, würdet aber gemäß Zusammenveranlagung zusammen nur 23.340€ zahlen (sprich nach der Steuererklärung das Delta zurückbekommen).

Wie man das rechnet? Du bildest den Durchschnitt eurer Einkommen (=61.000€) und berechnest davon die Steuerlast und nimmst das mal 2.

Durch das bessere Ausnutzen der progressiven Steuerklassen, kommt dann ein umso größerer Vorteil zu Stande je weiter die Einkommen voneinander entfernt sind. Vor allem bei den niedrigen Gehältern wie bei euch Beiden.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Hat jemand eine Einschätzung für mich?
Ich reguläres Einkommen 80k Brutto,
Sie 42k Brutto als Beamtin, also ohne Sozialabgaben.

Ich komme da auch mit den allgemeinen Rechnern/googeln nicht weiter.

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WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Aus steuerlicher Sicht lohnt sich nur das Heiraten von Einkommenslosen.

Die Splittingvorteile bei zwei Verdienern liegen im homöopathischen Bereich.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

antworten
know-it-all

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

So über den Daumen gepeilt erscheinen deine Werte nicht ganz unplausibel. Bei 105.000 Bruttoeinkommen hast du bei gewöhnlichen Werbungskosten (Pauschale) und Abzügen zur SV (=abziehbar als Sonderausgaben) ein zu versteuerndes Einkommen von etwa 91.500 €. Bei gemeinsamer Veranlagung dieses zu Einkommens zahlt ihr ca. 8.500€ p.a. weniger Einkommenssteuer. Dazu kommt vermutlich noch der Wegfall des Solizuschlags bei gemeinsamer Veranlagung, während du bei Einzelveranlagung weiterhin SoliZ zahlen würdest.

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Kinderbetreuungskosten sind nur eingeschränkt steuerlich abzugsfähig.
Oft lohnt fährt man auch finanziell besser, aus work-life-Sicht eigentlich fast immer, wenn einer zu Beginn zumindest anteilig zuhause bleibt. Das macht aber nicht jede Karrierefrau mit.

know-it-all schrieb am 21.02.2022:

WiWi Gast schrieb am 21.02.2022:

Du musst das Thema nicht so kurzfristig sehen. Insbesondere in Erziehungszeiten, oder wenn aus sonstigen gründen einer von z.B. auf 50% oder 0% reduzieren möchte, ist Splitting ein echtes asset. Das wird hier von den ganzen DINK Optimiern oft übersehen, 150K + 0K ist besser als 2 * 70 K....

Du brauchst mich davon nicht zu überzeugen. Denn mir ist schon klar, dass der Splittingtarif im schlechtesten Fall immer noch keinen Nachteil gegenüber dem Einzeltarif bietet. Und wie Ceterum censeo augerechnet hat, ist der maximale Vorteil = 17.600€.

Ob das nun genug ist, damit der TE seine Faulheit überwindet, muss er aber immer noch selbst entscheiden ;-)

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

Ja - kannst aber noch bis Jahresende überlegen. Hochzeit am 31.12. reicht, um das ganze Jahr die Steuervorteile mitzunehmen. Nur damit du es nicht aus den falschen Gründen überstürzt ;)

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Bitte nicht vergessen, dass man auch entsprechende Pflichten eingeht und finanziell füreinander einsteht, sobald man verheiratet ist. Das ist keine Einbahnstraße - vor allem nicht ohne Ehevertrag.

Rechtlich gesehen hast du jetzt 4,8k netto und deine Freundin 0. Bei 50% Sparrate von dir und Trennung nach 10 Jahren, hättest du 288k und deine Freundin 0 (wenn sie nicht anderweitig Vermögen aufgebaut hat).

Als Ehepaar sind es dann 5,7k netto für euch beide und nach 10 Jahren Trennung und 50% Sparrate 170k jeweils für euch beide. Also ein Minusgeschäft für dich.

Aber in einer perfekten Welt trennt man sich ja nicht und heiratet auch nicht aus finanziellen Motiven.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

Ja - kannst aber noch bis Jahresende überlegen. Hochzeit am 31.12. reicht, um das ganze Jahr die Steuervorteile mitzunehmen. Nur damit du es nicht aus den falschen Gründen überstürzt ;)

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Im schlimmsten Fall heiratet man sogar aus Liebe, obwohl sich der Case nicht rechnet

WiWi Gast schrieb am 23.02.2022:

Bitte nicht vergessen, dass man auch entsprechende Pflichten eingeht und finanziell füreinander einsteht, sobald man verheiratet ist. Das ist keine Einbahnstraße - vor allem nicht ohne Ehevertrag.

Rechtlich gesehen hast du jetzt 4,8k netto und deine Freundin 0. Bei 50% Sparrate von dir und Trennung nach 10 Jahren, hättest du 288k und deine Freundin 0 (wenn sie nicht anderweitig Vermögen aufgebaut hat).

Als Ehepaar sind es dann 5,7k netto für euch beide und nach 10 Jahren Trennung und 50% Sparrate 170k jeweils für euch beide. Also ein Minusgeschäft für dich.

Aber in einer perfekten Welt trennt man sich ja nicht und heiratet auch nicht aus finanziellen Motiven.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

Ja - kannst aber noch bis Jahresende überlegen. Hochzeit am 31.12. reicht, um das ganze Jahr die Steuervorteile mitzunehmen. Nur damit du es nicht aus den falschen Gründen überstürzt ;)

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Im genannten Beispiel (Trennung nach 10 Jahren) stellt man sich als Besserverdiener demnach 118 Tausend Euro schlechter. Folglich "bezahlt" man 11,8 Tausend Pro Jahr oder genau 983 Euro pro Monat für das Privileg, mit der anderen Person verheiratet zu sein. Jetzt muss man sich nur noch tief in die Augen schauen und überlegen ob es einem das wert ist. Andererseits spart man ja auch Lebenshaltungskosten wg. der Synergien... schwierige Entscheidung.

/Sarcasm - ich schreibs lieber dazu ;)

WiWi Gast schrieb am 23.02.2022:

Im schlimmsten Fall heiratet man sogar aus Liebe, obwohl sich der Case nicht rechnet

WiWi Gast schrieb am 23.02.2022:

Bitte nicht vergessen, dass man auch entsprechende Pflichten eingeht und finanziell füreinander einsteht, sobald man verheiratet ist. Das ist keine Einbahnstraße - vor allem nicht ohne Ehevertrag.

Rechtlich gesehen hast du jetzt 4,8k netto und deine Freundin 0. Bei 50% Sparrate von dir und Trennung nach 10 Jahren, hättest du 288k und deine Freundin 0 (wenn sie nicht anderweitig Vermögen aufgebaut hat).

Als Ehepaar sind es dann 5,7k netto für euch beide und nach 10 Jahren Trennung und 50% Sparrate 170k jeweils für euch beide. Also ein Minusgeschäft für dich.

Aber in einer perfekten Welt trennt man sich ja nicht und heiratet auch nicht aus finanziellen Motiven.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Mal angenommen ich (105k brutto) würde meine Freundin (aktuell 0 Netto) heiraten, sehe ich das richtig, dass sich mein netto von 4,8k im Monat auf 5,7k im Monat erhöhen würde?

Da könnte man sich das ja glatt überlegen...

Ja - kannst aber noch bis Jahresende überlegen. Hochzeit am 31.12. reicht, um das ganze Jahr die Steuervorteile mitzunehmen. Nur damit du es nicht aus den falschen Gründen überstürzt ;)

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

Danke an alle, die hier mit Humor kommentiert haben. Habe mich super amüsiert :-)

An alle Verheirateten: abseits der Steuerersparnis, was habt ihr sonst noch von Vor- und Nachteile erkennen können? Gerne finanziell und rechtlich bedingte Gründe aufzählen. Lieben Dank!

antworten
WiWi Gast

Lohnt sich Heiraten aus Steuerrechtlicher sicht?

WiWi Gast schrieb am 22.02.2022:

Wenn beide über 58597€ zu versteuerndes Einkommen haben (was bei zwei Akademikern schon sein kann) hast du steuerlich überhaupt keinen Vorteil. In deinem Fall werdet ihr einen kleinen Vorteil haben, aber nicht sehr viel.

Noch ein paar Kommentare

  • Erbe ist vom Zugewinn ausgeschlossen.
  • Wenn du den Gedanken, "dein" Erbe mit ihr zu teilen nicht gut findest, würde ich mir das mit der Hochzeit nochmal komplett überlegen.
  • Splitting hat für euch erst einen großen Vorteil wenn einer weniger oder gar nicht arbeitet wegen Kindern

Naja wenn er ein Haus erbt, das wiederum einen steigenden Wert hat, dann fällt dieser Teil schon rein bei Scheidung.

antworten

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