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Ausgewandert und Steuerschulden

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Auswanderer

Ausgewandert und Steuerschulden

Hallo liebes Forum,

ich bin 2010 nach Mittelamerika ausgewandert und habe Steuerschulden aus selbständiger Arbeit beim Finanzamt in Deutschland hinterlassen. Ich habe hier in Mittelamerika nun eine Familie und möchte nicht nach Deutschland zurückkehren. Hin und wieder fliege ich nach Deutschland, um meine Familie zu besuchen. Probleme am Flughafen gibt es nie.

Nun nach fast 10 Jahren würde ich gerne meine finanziellen Angelegenheiten in Deutschland bereinigen. Mit einer Schufaauskunft habe ich zwei private Gläubiger gefunden (Mobilfunkanbieter und Kreditkarte) und mit diesen Gläubigern einen Vergleich geschlossen. Diese noch offenen Summen habe ich inzwischen beglichen. Was bleibt ist das Finanzamt, diesen harten Brocken habe ich mir bis zuletzt aufgehoben. Im letzten Jahr habe ich mich per Internet an eine private Schuldnerberatung gewendet und diese für mehrere hundert Euro beauftragt, eine Einigung mit dem Finanzamt zu erzielen. Leider bin ich auf einen Betrüger hereingefallen, welcher sich nach der Zahlung der vereinbarten Summe nicht mehr meldete.

Nun möchte ich selbst eine Einigung mit dem Finanzamt erreichen, bin mir aber nicht sicher wie ich vorzugehen habe. Folgendes habe ich mir vorgestellt:

  1. Schreiben an Finanzamt mit der Bitte um Auskunft über die Höhe der Steuerforderung
  2. Anschließend einen Vergleich erzielen, eine Einmalzahlung wäre wünschenswert

Wie würdet Ihr da vorgehen?

  • Gibt es irgend etwas zu beachten?
  • Verhandelt das Finanzamt überhaupt mit Privatpersonen oder muss ich einen Anwalt /Steuerberater beauftragen?
  • Gibt es eine besondere Strategie?
  • Sollte ich das Finanzamt auf eine Einmalzahlung ansprechen oder kommt der Vorschlag von denen?

Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit solchen Vergleichszahlungen und kann mir ein paar Tipps geben? Ein befreundeter Anwalt meinte, in dieser Situation (10 Jahre später, Schuldner nicht greifbar im Ausland) lässt sich das FA oft auf eine Einmalzahlung von 10-15 Prozent der Gesamtforderung ein. Kann das jemand bestätigen?

Ich bedanke mich bei Euch im Voraus,

VG Auswanderer

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

Wie hoch sind denn die Steuerschulden?
Wie sieht es mit strafrechtlichen Ermittlungen aus?
Wusstest du, dass man dir bei Steuerschulden den Pass entziehen darf?

Ich denke, das Forum hier nützt dir gar nichts. Informiere dich lieber bei einem Fachanwalt.

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

4/10

Idee ist okay, aber du hast einen Anwalt im Freudeskreis und sucht dann im Wiwi-Forum Rat für so einen komplizierten Sondernfall. Nicht sehr glaubwürdig.

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

Auswanderer schrieb am 21.02.2019:

Hallo liebes Forum,

ich bin 2010 nach Mittelamerika ausgewandert und habe Steuerschulden aus selbständiger Arbeit beim Finanzamt in Deutschland hinterlassen. Ich habe hier in Mittelamerika nun eine Familie und möchte nicht nach Deutschland zurückkehren. Hin und wieder fliege ich nach Deutschland, um meine Familie zu besuchen. Probleme am Flughafen gibt es nie.

Nun nach fast 10 Jahren würde ich gerne meine finanziellen Angelegenheiten in Deutschland bereinigen. Mit einer Schufaauskunft habe ich zwei private Gläubiger gefunden (Mobilfunkanbieter und Kreditkarte) und mit diesen Gläubigern einen Vergleich geschlossen. Diese noch offenen Summen habe ich inzwischen beglichen. Was bleibt ist das Finanzamt, diesen harten Brocken habe ich mir bis zuletzt aufgehoben. Im letzten Jahr habe ich mich per Internet an eine private Schuldnerberatung gewendet und diese für mehrere hundert Euro beauftragt, eine Einigung mit dem Finanzamt zu erzielen. Leider bin ich auf einen Betrüger hereingefallen, welcher sich nach der Zahlung der vereinbarten Summe nicht mehr meldete.

Nun möchte ich selbst eine Einigung mit dem Finanzamt erreichen, bin mir aber nicht sicher wie ich vorzugehen habe. Folgendes habe ich mir vorgestellt:

  1. Schreiben an Finanzamt mit der Bitte um Auskunft über die Höhe der Steuerforderung
  2. Anschließend einen Vergleich erzielen, eine Einmalzahlung wäre wünschenswert

Wie würdet Ihr da vorgehen?

  • Gibt es irgend etwas zu beachten?
  • Verhandelt das Finanzamt überhaupt mit Privatpersonen oder muss ich einen Anwalt /Steuerberater beauftragen?
  • Gibt es eine besondere Strategie?
  • Sollte ich das Finanzamt auf eine Einmalzahlung ansprechen oder kommt der Vorschlag von denen?

Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit solchen Vergleichszahlungen und kann mir ein paar Tipps geben? Ein befreundeter Anwalt meinte, in dieser Situation (10 Jahre später, Schuldner nicht greifbar im Ausland) lässt sich das FA oft auf eine Einmalzahlung von 10-15 Prozent der Gesamtforderung ein. Kann das jemand bestätigen?

Ich bedanke mich bei Euch im Voraus,

VG Auswanderer

Mal abgesehen davon dass die Story zu 90% eh Fake ist, wird sich der deutsche Fiskus unter keinen Umständen auf eine Einmalzahlung von 10-15% einlassen. Das ist nicht wie auf einem Basar wo man verhandeln kann. Ich würde umgehend die volle Summe zahlen und beten, dass die Summe nicht so hoch ist, dass schon längst ein Steuerstrafverfahren gegen sie läuft.

Gruß ein StB

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

WiWi Gast schrieb am 22.02.2019:

Wusstest du, dass man dir bei Steuerschulden den Pass entziehen darf?

Woher hast du denn diesen Schwachsinn gelesen? Also das stimmt natürlich nicht.

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

WiWi Gast schrieb am 22.02.2019:

Wusstest du, dass man dir bei Steuerschulden den Pass entziehen darf?

Woher hast du denn diesen Schwachsinn gelesen? Also das stimmt natürlich nicht.

Das ist geltendes deutsches Recht. Schön, dass ich dir etwas beibringen konnte. Schaust du hier:

https://www.raekoeln.de/passentzug-bei-steuerschulden/

antworten
WiWi Gast

Ausgewandert und Steuerschulden

Nach 10 Jahren in Lateinamerika ist es immer wieder herzerfrischend, Kontakt mit den dauernörgelnden Deutschen zu haben. Das meine ich wirklich so. Die Deutschen sind da wirklich Spitzenklasse. Anstatt sich zum Thema zu äußern wird der Beitrag ein Fake genannt und Ihr diskutiert um Passentzug. Super. So kennt man die Deutschen. Ich habe natürlich vorab über einen Anwalt checken lassen, ob eventuell ein Haftbefehl vorliegt, bin in den 10 Jahren unzählige Male in Deutschland eingereist. Wer soll mir denn den Pass entziehen? Hier in Mittelamerika in der Botschaft? Dort war ich inzwischen unzählige Male.

Danke

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Ceterum censeo

Ausgewandert und Steuerschulden

Auswanderer schrieb am 21.02.2019:

Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit solchen Vergleichszahlungen und kann mir ein paar Tipps geben? Ein befreundeter Anwalt meinte, in dieser Situation (10 Jahre später, Schuldner nicht greifbar im Ausland) lässt sich das FA oft auf eine Einmalzahlung von 10-15 Prozent der Gesamtforderung ein. Kann das jemand bestätigen?

Ich bedanke mich bei Euch im Voraus,

VG Auswanderer

Ein nettes Thema, welches (steuer-)rechtliche Expertise benötigt und daher hier ein wenig deplatziert wirkt.

Man muss hier beachten:

  • Entstehung der Ansprüche des Finanzamts,
  • Beginn des Zinslaufs,
  • Beginn der Festsetzungsverjährung,
  • Anlauf- und Ablaufhemmung,
  • Zahlungsverjährung,
  • besondere Fristen bei Hinterziehungstatbeständen,
  • Erlasswürdigkeit, -Bedürftigkeit und vieles mehr.

Ich könnte hier natürlich zu einer Antwort ansetzen, aber das würde den Rahmen sprengen (zudem es hier verdächtig nach Troll riecht). ;-)
Nur soviel dazu: Die Aussage des "Anwalts" ist Humbug.
Liebe Grüße

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