Hallo,

beschäftige mich gerade erstmalig mit dem Thema Steuern und hätte eine kurze Frage. Ich habe im letzten Jahr ein 6 monatiges Praktikum absolviert. Bruttoverdienst war hierbei 1600, also ca. 1150 netto. Auf meiner Abrechnung steht nun, dass für Lohnsteuer 92 Euro im Monat angefallen sind. Da ich unter dem Freibetrag bleibe, kann ich mir die Lohnsteuer von etwas unter 600 Euro über die 6 Monate doch nun zurückholen oder? Ist das soweit richtig?

Im Netz liest man nun, dass der Lohnsteuerausgleich vom Arbeitgeber durchgeführt wird, aber nur wenn man das ganze Jahr über dort beschäftigt ist. Ich muss also nun einfache selbst eine freiwillige Steuererklärung einreichen und erhalte die Lohnsteuer des Praktikums zurück?

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Keine weitere Erläuterung notwendig: Ja.
Liebe Grüße

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Jo, einfach Steuererklärung machen. Solang alles unter Freigrenze bleibt, bekommst alles wieder. Hast ja teilweise sogar noch Pauschalbeträge, von daher solltest du alles zurückbekommen. Guter Stundenlohn, da Steuerklärung max. 30mins dauert

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Ganz easy über das Elster Portal.
Beantrage dort einfach den Belegdatenabruf, dann musst du nicht mal mehr was ausfüllen, deine Lohnsteuerbescheinigung wird automatisch eingespielt :-)

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Wie sind eigentlich Auswärtstätigkeiten wie interne Schulungen in anderen Städten oder die Arbeit beim Mandanten zu handhaben (betrifft den Punkt "Pauschbeträge für Mehraufwendungen für Verpflegung")?

Gebe ich auch hier die Anzahl der auswärtigen Tage an? Nach Übernahme der Daten durch den Belegdatenabruf habe ich nämlich einen Betrag x bei "Vom Arbeitgeber steuerfrei ersetzt" stehen (da ich für jeden Tag Spesen erhalten habe) und würde insgesamt ansonsten einen Abzug bzw. negativen Betrag bei der Endberechnung haben.

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WiWi Gast schrieb am 06.05.2020:

Ganz easy über das Elster Portal.
Beantrage dort einfach den Belegdatenabruf, dann musst du nicht mal mehr was ausfüllen, deine Lohnsteuerbescheinigung wird automatisch eingespielt :-)

TE hier: Danke für die schnellen Antworten. Wenn ich das so mache wie du es beschreibst, dann werden aber nicht die ganzen Pauschalen als Verlustvortrag geltend gemacht, sondern nur die Lohnsteuer Abgleich gemacht, richtig?

Dann wäre es doch sinnvoller eine "volle" Steuererklärung zu machen und die ganzen Pauschalen, die man als Student hat als Verlustvortrag geltend zu machen oder?

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Kann man ein Auslandssemester im Bachelor ebenfalls geltend machen?

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WiWi Gast schrieb am 06.05.2020:

TE hier: Danke für die schnellen Antworten. Wenn ich das so mache wie du es beschreibst, dann werden aber nicht die ganzen Pauschalen als Verlustvortrag geltend gemacht, sondern nur die Lohnsteuer Abgleich gemacht, richtig?

Dann wäre es doch sinnvoller eine "volle" Steuererklärung zu machen und die ganzen Pauschalen, die man als Student hat als Verlustvortrag geltend zu machen oder?

Was der Kollege vorschlug ist nur der Abruf der Daten der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung und Übernahme in die "volle" Steuererklärung (deine Worte). Falls du keine Erstausbildung abgeschlossen hast und deine Einkünfte sich in der genannten Größenordnung bewegen, ist die Angabe weiterer Kosten wahrscheinlich entbehrlich, da du ohnehin unter dem Grundfreibetrag bleiben wirst (unter Berücksichtigung des Werbungskosten-Pauschbetrags). Einen Verlustvortrag wirst du wohl nicht geltend machen können (Annahme, vorbehaltlich genauerer Informationen).
Liebe Grüße

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Ich bitte auch noch um Hilfe. Ich bin Masterstudent und war 2019 8 Monate ich Praktika beschäftigt (inkl. Urlaubssemester). Kann ich in der Zeit meine Miete voll absetzen? Und wie trage ich das wo in der Steuerklärung ein. Sorry, aber ich bin total unsicher. Ich habe bereits vereinfachte Steuererklärungen abgegeben aber noch nie Werbungskosten geltend gemacht.

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Fingrad schrieb am 07.05.2020:

Ich bitte auch noch um Hilfe. Ich bin Masterstudent und war 2019 8 Monate ich Praktika beschäftigt (inkl. Urlaubssemester). Kann ich in der Zeit meine Miete voll absetzen? Und wie trage ich das wo in der Steuerklärung ein. Sorry, aber ich bin total unsicher. Ich habe bereits vereinfachte Steuererklärungen abgegeben aber noch nie Werbungskosten geltend gemacht.

Das lässt sich so nicht pauschal beantworten. War die Wohnung dein Hauptwohnsitz? Dann kannst du die angefallene Miete nicht berücksichtigen, dies wäre nur im Rahmen der doppelten Haushaltsführung möglich.
Liebe Grüße

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WiWi Gast schrieb am 06.05.2020:

Wie sind eigentlich Auswärtstätigkeiten wie interne Schulungen in anderen Städten oder die Arbeit beim Mandanten zu handhaben (betrifft den Punkt "Pauschbeträge für Mehraufwendungen für Verpflegung")?

Gebe ich auch hier die Anzahl der auswärtigen Tage an? Nach Übernahme der Daten durch den Belegdatenabruf habe ich nämlich einen Betrag x bei "Vom Arbeitgeber steuerfrei ersetzt" stehen (da ich für jeden Tag Spesen erhalten habe) und würde insgesamt ansonsten einen Abzug bzw. negativen Betrag bei der Endberechnung haben.

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was sind eure erfahrungen bzgl. sozialversicherung mit praktika während der vorlesungszeit?

wenn <= 3 monaten kurzfristige beschäftigung und wenn >3 monaten normal sozialversicherungspflichtig? (berufsbegleitender bachelor in "vollzeit")

danke für eure insights

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Ceterum censeo schrieb am 07.05.2020:

Fingrad schrieb am 07.05.2020:

Ich bitte auch noch um Hilfe. Ich bin Masterstudent und war 2019 8 Monate ich Praktika beschäftigt (inkl. Urlaubssemester). Kann ich in der Zeit meine Miete voll absetzen? Und wie trage ich das wo in der Steuerklärung ein. Sorry, aber ich bin total unsicher. Ich habe bereits vereinfachte Steuererklärungen abgegeben aber noch nie Werbungskosten geltend gemacht.

Das lässt sich so nicht pauschal beantworten. War die Wohnung dein Hauptwohnsitz? Dann kannst du die angefallene Miete nicht berücksichtigen, dies wäre nur im Rahmen der doppelten Haushaltsführung möglich.
Liebe

@ Ceterum censeo: Danke für deine informativen Beiträge!

Unter welchen Umständen kann man Miete während eines studiumsbezogenen Praktikums im Gap Year als Sonderausgabe absetzen?
Handelt sich um Zwischenmiete, der offizielle Wohnsitz war woanders zu der Zeit.

Danke für die Hilfe!

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WiWi Gast schrieb am 09.11.2020:

Unter welchen Umständen kann man Miete während eines studiumsbezogenen Praktikums im Gap Year als Sonderausgabe absetzen?
Handelt sich um Zwischenmiete, der offizielle Wohnsitz war woanders zu der Zeit.

Danke für die Hilfe!

Das sind wenn überhaupt Werbungkosten, die du im Rahmen der doppelten Haushaltsführung geltend machen kannst. Gab es denn eine zweite Wohnung, wo du gemeldet warst (z.B. Hauptwohnsitz) und zu der auch ein Mietvertrag existiert?

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bwlnothx schrieb am 09.11.2020:

WiWi Gast schrieb am 09.11.2020:

Unter welchen Umständen kann man Miete während eines studiumsbezogenen Praktikums im Gap Year als Sonderausgabe absetzen?
Handelt sich um Zwischenmiete, der offizielle Wohnsitz war woanders zu der Zeit.

Danke für die Hilfe!

Das sind wenn überhaupt Werbungkosten, die du im Rahmen der doppelten Haushaltsführung geltend machen kannst. Gab es denn eine zweite Wohnung, wo du gemeldet warst (z.B. Hauptwohnsitz) und zu der auch ein Mietvertrag existiert?

Danke für die Antwort.

Hier mein Ansatz / Quelle ist die Seite eines Lohnsteuervereins:

„Miete als Sonderausgaben absetzen

Viele Studenten können ihre Ausbildungskosten nur als Sonderausgaben von der Steuer absetzen, weil ihr Studium die Erstausbildung ist. Doch auch in diesem Fall erkennt das Finanzamt die Kosten für die „auswärtige Unterbringung“, also das Studentenzimmer, an, wenn du außerhalb deines Studienortes noch ein Zuhause hast, das du regelmäßig besuchst.

Ob dein Studentenzimmer dein anerkannter Zweitwohnsitz ist, ist dabei nicht relevant – das hat das Bundesfinanzministerium in einem Schreiben von 2010 festgelegt.“

Mietvertrag liegt vor (1.000€; anteilig 500€) für 6 Monate. Offizieller Wohnsitz bei den Eltern, kein Zweitwohnsitz da Zwischenmiete.
Könnte ich die 3.000€ absetzen als SA?
Könnte ich zudem für 2 Monate außerhalb des Mietvertrags (Jan-Feb) 100 km Pendlerpauschale von Wohnsitz der Eltern zum Praktikum ansetzen? Ohne Belege für Zug leider.

Ich danke euch, ihr seid überragend!

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WiWi Gast schrieb am 10.11.2020:

Mietvertrag liegt vor (1.000€; anteilig 500€) für 6 Monate. Offizieller Wohnsitz bei den Eltern, kein Zweitwohnsitz da Zwischenmiete.
Könnte ich die 3.000€ absetzen als SA?
Könnte ich zudem für 2 Monate außerhalb des Mietvertrags (Jan-Feb) 100 km Pendlerpauschale von Wohnsitz der Eltern zum Praktikum ansetzen? Ohne Belege für Zug leider.

Bei der erwähnten Quelle handelt es sich um das BMF-Schreiben vom 22.09.2020 - IV C 4 - S 2227. Diese stellt tatsächlich klar, dass für einen Abzug von Kosten der auswärtigen Unterbringung als Sonderausgaben die Voraussetzungen der doppelten Haushaltsführung nicht vorliegen müssen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich um die Kosten einer Erstausbildung handelt. Wie ich deinen Sachverhalt verstanden habe, verfügst du bereits über einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss (Bachelor), weshalb dies für dich nicht sonderlich von Bedeutung sein dürfte.

Weiterhin sehe ich die Veranlassung der Kosten nicht zwingend im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Studium, sondern viel eher mit dem derzeitigen Beschäftigungsverhältnisses (Praktikum). Daher würde ich hier grundsätzlich Werbungskosten sehen, das Finanzamt mag dies ggf. anders sehen.

Zum Thema Entfernungspauschale: Ja, ein Ansatz als Werbungskosten sollte hier möglich sein.

Liebe Grüße

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Ceterum censeo schrieb am 10.11.2020:

WiWi Gast schrieb am 10.11.2020:

Mietvertrag liegt vor (1.000€; anteilig 500€) für 6 Monate. Offizieller Wohnsitz bei den Eltern, kein Zweitwohnsitz da Zwischenmiete.
Könnte ich die 3.000€ absetzen als SA?
Könnte ich zudem für 2 Monate außerhalb des Mietvertrags (Jan-Feb) 100 km Pendlerpauschale von Wohnsitz der Eltern zum Praktikum ansetzen? Ohne Belege für Zug leider.

Bei der erwähnten Quelle handelt es sich um das BMF-Schreiben vom 22.09.2020 - IV C 4 - S 2227. Diese stellt tatsächlich klar, dass für einen Abzug von Kosten der auswärtigen Unterbringung als Sonderausgaben die Voraussetzungen der doppelten Haushaltsführung nicht vorliegen müssen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich um die Kosten einer Erstausbildung handelt. Wie ich deinen Sachverhalt verstanden habe, verfügst du bereits über einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss (Bachelor), weshalb dies für dich nicht sonderlich von Bedeutung sein dürfte.

Weiterhin sehe ich die Veranlassung der Kosten nicht zwingend im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Studium, sondern viel eher mit dem derzeitigen Beschäftigungsverhältnisses (Praktikum). Daher würde ich hier grundsätzlich Werbungskosten sehen, das Finanzamt mag dies ggf. anders sehen.

Zum Thema Entfernungspauschale: Ja, ein Ansatz als Werbungskosten sollte hier möglich sein.

Liebe Grüße

Vielen Dank für diese Infos!
Ich bin mal so „frech“ und frage weiter, so wertvolle Aussagen sind wirklich schwer zu finden :-)

Mein Ziel: 18.000 € auf den Freibetrag kürzen.

1. Also es handelt sich um die Zeit zu 9/12 Monaten Praktikum (zwischen 1. und 2. Ausbildung) und 3/12 Werkstudent (2. Ausbildung/Master). Wohnsitz nach Umzug in Hamburg wo ich auch studiere. ich würde es so nach deinen Ausführungen so absetzen:

2. -6x500€ Miete als Werbungskosten
   -Jan -Februar 100km Pendlerpauschale da Wohnsitz offiziell 100km von Tätigkeit weg (KEINE Nachweise über die Kosten)
   -Umzugspauschale durch Wohnsitzwechsel
   -Studiengebühren für 2. Ausbildung also Semesterbeitrag
   -Laptop für Studium
   -Pendlerpauschale für den Weg zur Uni & für den Weg zum Werkstudentenjob
   -Anlage für den Vorsorgeaufwand (Glaube war N, korrigiert mich gerne)

3. Danke danke danke, ich freue mich auf euer Feedback!

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Wie reiche ich am einfachsten eine Steuererklärung ein von vergangenen Praktika?

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WiWi Gast schrieb am 10.11.2020:

Vielen Dank für diese Infos!
Ich bin mal so „frech“ und frage weiter, so wertvolle Aussagen sind wirklich schwer zu finden :-)

Mein Ziel: 18.000 € auf den Freibetrag kürzen.

1. Also es handelt sich um die Zeit zu 9/12 Monaten Praktikum (zwischen 1. und 2. Ausbildung) und 3/12 Werkstudent (2. Ausbildung/Master). Wohnsitz nach Umzug in Hamburg wo ich auch studiere.

Kurze Anmerkung: Die Information im letzten Satz war zumindest für mich neu und kann zu einer abweichenden Einschätzung des Sachverhalts führen.

ich würde es so nach deinen Ausführungen so absetzen:

2.
-6x500€ Miete als Werbungskosten
-Jan -Februar 100km Pendlerpauschale da Wohnsitz offiziell 100km von Tätigkeit weg (KEINE Nachweise über die Kosten)
-Umzugspauschale durch Wohnsitzwechsel
-Studiengebühren für 2. Ausbildung also Semesterbeitrag
-Laptop für Studium
-Pendlerpauschale für den Weg zur Uni & für den Weg zum Werkstudentenjob

Grundsätzlich hört sich das gut an. Viele der Aufwendungen im Zusammenhang mit deiner Wohnung können jedoch nur als Werbungskosten berücksichtigt werden, wenn du die strengen Anforderungen doppelten (!) Haushaltsführung erfüllst. Mach dich hier auf Rückfragen gefasst.

-Anlage für den Vorsorgeaufwand (Glaube war N, korrigiert mich gerne)

Die Anlage für den Vorsorgeaufwand heißt eben genau so.
Liebe Grüße

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