DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Steuern: News & TippsStudiengebühren

Akademikersteuer bringt Vorteile für alle Seiten

Das vom Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie erarbeitete Konzept der Akademikerabgabe beteiligt Studierende an den Kosten des Studiums, ohne während des Studiums zu belasten, und fördert damit den Zugang zum Studium unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten.

In eine Schlucht fällt ein Wasserfall von zwei Seiten.

Akademikersteuer bringt Vorteile für alle Seiten
Berlin, 13.09.2010 (idw) - Das innovative Konzept der Akademikerabgabe, das das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie entwickelt hat und derzeit in England diskutiert wird, bietet Studierenden, Hochschulen und öffentlicher Hand auch hierzulande viele Vorteile. In der aktuellen Diskussion um die Akademikersteuer und nachgelagerte Studiengebühren ist dies die neue chancengerechte Lösung, um den Finanzierungsbedarf der Hochschulen zu decken, und gleichzeitig mehr Studienberechtigte für ein Studium zu gewinnen.

Das vom FiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie erarbeitete Konzept der Akademikerabgabe beteiligt die Hochschulabsolvent/innen an den Kosten ihres Studiums, ohne die Studierenden während des Studiums zu belasten, und fördert damit den Zugang zum Studium unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Studieninteressierten und ihrer Eltern.

 

Als Alternative zu den Studiengebühren geht die Akademikerabgabe vom Einkommen der Hochschulabsolvent/innen nach dem Studium aus. Nach einem Bachelorstudium werden 3,6 Prozent und nach einem Masterstudium 6,0 Prozent des monatlichen Einkommens fällig. Wer dann 2.000 Euro verdient, zahlt monatlich 120 Euro, wer 5.000 Euro verdient, zahlt 300 Euro als Akademikerabgabe. Wird die Abgabe über 7 Jahre erhoben, summieren sich die öffentlichen Einnahmen auf 10.000 bzw. 25.000 Euro.

 

Die Akademikerabgabe könnte mit ihren flexiblen Beträgen, die die Situation der Jungakademiker berücksichtigen, die einheitlichen Studiengebühren während des Studiums und starre Rückzahlungsraten danach ersetzen. Wenn im gewählten Beruf, in Teilzeitbeschäftigung oder aufgrund der unterschiedlichen Entlohnung von Frauen und Männern weniger verdient werden kann, ist die Abgabe niedriger als bei Gutverdienenden. Wenn kein Einkommen erzielt wird, etwa in Erziehungs- und Pflegephasen oder bei Arbeitslosigkeit, entfällt die Abgabe. Da das tatsächlich erzielte Einkommen von vielen Faktoren abhängt und für Studienberechtigte noch nicht absehbar ist, müssen sie bei der Akademikerabgabe das Risiko nicht allein schultern – auch wenn die private Rendite eines Studiums mit dem demografisch bedingten Fachkräftemangel steigen wird.

 

Auch eine Akademikersteuer, wie sie zuletzt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vorgeschlagen hat, wäre zwar einkommensabhängig, sie würde aber lediglich in die öffentlichen Haushalte fließen. Die Hochschulen, die weitere Finanzmittel benötigen, um zusätzliche Studienplätze für den steigenden Akademikerbedarf und die doppelten Abiturjahrgänge bereitstellen zu können, würden davon nicht profitieren. Die Akademikerabgabe hingegen könnte, kombiniert mit einem Studienkontenmodell, wie dem vom FiBS entwickelten StudienCredit-Modell, den Hochschulen zusätzliche Mittel beschaffen.

 

„In Zeiten eines steigenden Akademikerbedarfs ist ein chancengerechtes, flexibles Finanzierungssystem notwendig, das nicht vom Studium abhält, aber auch den Hochschulen den Ausbau der erforderlichen Kapazitäten ermöglicht und den sparsamen Umgang mit Ressourcen auf allen Seiten fördert“, sagt Dr. Dieter Dohmen, der das Konzept 2003 als Erster entwickelte und vorstellte. „Der absehbare Fachkräftemangel wird zu steigenden Einkommen und damit zu steigenden privaten Bildungsrenditen führen, gerade für Akademiker. Ein Hochschulabsolvent kostet die öffentliche Hand fast doppelt so viel wie ein Absolvent der beruflichen Ausbildung. Vor diesem Hintergrund ist es nur gerecht, wenn sich Akademiker an den Kosten ihrer Ausbildung beteiligen“, erläutert der Bildungsökonom und Direktor des Forschungsinstituts.

 

„Das Modell enthält einen impliziten Risikoausgleich zwischen Gut- und weniger gut Verdienenden, zwischen Eltern und Kinderlosen und zwischen Männern und Frauen. Dies könnte insbesondere für Studienberechtigte, die studieren möchten, aber die hohe Belastung durch Studiengebühren im Studium scheuen oder nicht über genügend Mittel verfügen, ein größerer Anreiz sein zu studieren“.

 

Die Vorfinanzierung der Akademikerabgabe könnte von der Kreditanstalt für Wiederaufbau ebenso wie von einer privaten Bank übernommen werden. Dabei ist ein weiterer Punkt für den Bildungsökonom wichtig: „Die über die bisherigen Studiengebühren hinausgehenden Einnahmen aus der Akademikerabgabe sollten zumindest teilweise an die Länder fließen, in denen die Akademiker studiert haben. Dies würde auch einen Ausgleich zwischen den Ländern ermöglichen, die viele und die wenige Studienplätze anbieten – unabhängig davon, wo die Hochschulabsolventen anschließend erwerbstätig sind.“

Im Forum zu Studiengebühren

7 Kommentare

Steuererklärung Student

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 08.09.2023: Hast du schon mal eine Steuererklärung eingereicht? ...

26 Kommentare

PKV für 3 Jahre im Voraus bezahlen

know-it-all

WiWi Gast schrieb am 01.12.2023: Oh, das hatte ich gar nicht gesehen :). Da stand ich wohl irgendwie neben mir, als ich das geschrieben hatte. Vor exakt 100 Jahren, 1923, im Jahr der Hyperinflati ...

1 Kommentare

Fragen zur steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen für Tätigkeit als Referentin

Sarah

Hallo zusammen, ich arbeite derzeit als Referentin für einen PC-Kurs bei einer humanitären Organisation. Während dieser Zeit unterrichte ich insgesamt 40 Einheiten à 45 Minuten, von Mai bis August. ...

3 Kommentare

Steuer bei Überlassung mit befristetem Nießbrauch

WiWi Gast

Ich würde sagen gar nicht. Solange du keine Einkünfte aus dem Nießbrauch nach 21 EStG hast, kannst du auch keine Werbungskosten nach 9 EStG geltend machen, zumal Notarkosten und Grundbuch ohnehin kein ...

113 Kommentare

Zu versteuerndes Einkommen reduzieren - Elterngeld

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 22.02.2024: Irgendwas passt da nicht. Beiträge Vorauszahlen geht doch nur bei privaten und freiwillig gesetzlich versicherten. Und bei beiden müsstest du auch in der Elte ...

12 Kommentare

Steuerrecht in Großbritannien

WiWi Gast

Gib doch die Erklärung einfach ab. Geht meiner Kenntnis nach auf der Website der HMRC ziemlich problemlos und sollte in Deinem Fall ja nun wirklich nicht allzu lange dauern. Das von der Bank veranschl ...

3 Kommentare

Werkstudent + Nebenjob in Semesterferien

WiWi Gast

Gewerbe anmelden WiWi Gast schrieb am 18.07.2023: ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Studiengebühren

Ein Handy, bereit zum Wählen liegt auf einem Tisch.

Gewusst wie: Steuervorteile beim Smartphone nutzen

Ob privat oder in der Berufswelt - mobile Endgeräte werden immer beliebter. Das Notebook, der Tablet-Computer und vor allem das Smartphone haben dem klassischen PC schon längst den Rang abgelaufen. Auch das Finanzamt trägt dieser Entwicklung inzwischen Rechnung. So räumt der Fiskus Arbeitnehmern mittlerweile steuerliche Vorteile im Hinblick auf mobile Arbeitsmittel ein. So können sich Arbeitnehmer mit Hilfe des Fiskus zum Beispiel ihr Smartphone quasi finanzieren lassen. Dabei müssen allerdings gewisse Spielregeln respektive Vorgaben beachtet werden.

Weiteres zum Thema Steuern: News & Tipps

Kreise-Schriftzug "STEUERN SPAREN" auf einer schwarzen Tafel.

Berufseinstieg: Von Anfang an Steuern sparen

Berufsanfänger haben viele Möglichkeiten, von Anfang an Steuern zu sparen. Zusammen mit steuertipps.de hilft WiWi-TReFF, dass möglichst viel vom hart verdienten Geld in den eigenen Taschen bleibt.

Steuererklärung: Das Bild zeigt ein Gebäude mit der Aufschrift Universität, einen Studierenden und ein Formular für die Steuererklärung.

Steuererklärung: Wie Studenten die Kosten im Studium absetzen

Auf Studierende zukommen im Studium etliche Kosten zu. Von der Miete für die Studentenwohnung bis hin zu Ausgaben für die Fachliteratur oder den Computer. Können Studentinnen und Studenten ihre Aufwendungen steuerlich absetzen? Lohnt es sich für Studierende, eine Steuererklärung einzureichen?

Screenshot vom Cover der Broschüre "Einkommensteuer und Lohnsteuer" vom Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Broschüre »Steuern von A bis Z«

Die neue Broschüre »Steuern von A bis Z« des Bundesministeriums der Finanzen von 2017 gibt einen Überblick der verschiedenen Steuerarten in Deutschland und erläutert, was besteuert wird und wer welche Steuern zahlt.

Steuertipps: Prepaid-Guthabenkarten vom Arbeitgeber

Guthabenkarte vom Chef: Mehr Netto vom Bruttogehalt

Eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Immer mehr Unter-nehmen überreichen ihren Mitarbeitern Prepaid-Guthabenkarten. Auf diese zahlt der Chef einen Betrag ein, der die sogenannte Freigrenze für Sachbezüge in Höhe von monatlich 44 Euro nicht übersteigt. Der Vorteil: Das Geld, über das der Arbeitnehmer dank seiner Karte frei verfügen kann, ist steuer- und abgabenfrei. Doch wie funktioniert das Modell und was ist dabei zu beachten?

Screenshot vom Cover der Broschüre "Einkommensteuer und Lohnsteuer" vom Bundesministerium der Finanzen (BMF).

BMF-Broschüre: Einkommensteuer und Lohnsteuer

Die Broschüre »Einkommensteuer und Lohnsteuer« vom Bundesministerium der Finanzen ist ein praktisches Nachschlagewerk, das umfassende Informationen zur Einkommensteuer und zur Lohnsteuer bereithält. Im Oktober 2017 wurde die Broschüre »Einkommensteuer und Lohnsteuer« aktualisiert und neu aufgelegt.

Auf Geldscheinen und einem Zettel zur Einkommenssteuererklärung liegen Würfel, die die Worte: Gehälter und Marketing ergeben.

Finanzstarke Zukunft: Steuern sparen 2018

Auch im Jahr 2017 wurde in Deutschland wieder der eine oder andere Steuersünder „enttarnt“, der sich auf nicht ganz legale Weise einen Vorteil gegenüber dem Fiskus verschafft hat. Das muss aber nicht sein, denn in der Praxis lassen sich Steuern im Jahr 2018 an vielen Stellen einsparen. Wie das genau geht und was dabei zu beachten ist, zeigt der folgende Artikel. Die gute Nachricht vorweg: Auf unzähligen Papierkram kann getrost verzichtet werden.

Anwalt, Recht und Gesetz - Das  Paragrafenzeichen einer Schreibmaschine ist angeschlagen.

Bundesfinanzhof: Kosten für Erststudium steuerlich absetzbar

Berufstätige können die Kosten für ein Erststudium steuerlich absetzen, falls bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dies hat der Bundesfinanzhof (BFH) jetzt mit einem neuen Urteil entschieden.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.