DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Steuern: News & TippsTopmanager

Deutsche Top-Manager legen erstmals ihre Steuern offen

»Capital«-Umfrage: Deutsche Top-Manager legen erstmals ihre Steuern offen: Dax-Chefs und andere Wirtschaftsführer verraten, wie viel Geld sie an das Finanzamt abführten.

Deutsche Top-Manager legen erstmals ihre Steuern offen

 

Köln, 28.05.2008 (ots) - Erstmals haben deutsche Top-Entscheider öffentlich enthüllt, wie viel Steuern sie an den deutschen Fiskus zahlen. Auf eine entsprechende Anfrage des Wirtschaftsmagazins Capital hin (Ausgabe 9/2008), legten insgesamt neun Top-Manager - darunter sechs Dax-Chefs - und ein Spitzenpolitiker dem Magazin ihre zuletzt festgesetzte Einkommensteuer inklusive Solidaritätszuschlag offen. Drei weitere Führungsspitzen aus der Wirtschaft nannten den ungefähren Betrag, den sie ans Finanzamt entrichtet haben. So teilte Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking Capital mit, er habe zuletzt - »gerne und ausschließlich hier« - Steuern in »zweistelliger Millionenhöhe« an den Fiskus abgeführt. Wiedeking gilt als bestverdienender Vorstandschef in Deutschland, dessen letztes Jahreseinkommen auf 60 Millionen Euro geschätzt wird.

RWE-Chef und Stahlunternehmer Jürgen Großmann bezifferte seine Steuern auf deutlich über zehn Millionen. Präziser war der Inhaber der Drogeriekette dm, Götz Werner, der seinen Angaben nach zuletzt rund sieben Millionen Euro gezahlt hat. Genaue Zahlen nannten auch sieben Vorstandsvorsitzende großer Aktiengesellschaften: Herbert Hainer von Adidas zahlte 2006 rund 2,50 Millionen Euro Steuern, bei VW-Boss Martin Winterkorn waren es zuletzt 2,00 Millionen Euro, bei Bayer-Boss Werner Wenning 1,60 Millionen. MAN-Chef Hakan Samuelsson zahlte 1,58 Millionen, Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski 1,38 Millionen Euro, Conti-Chef Manfred Wennemer 1,24 Millionen und Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni 840.000 Euro. Auch der Bayer-Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Schneider (800.000 Euro Steuern) und der Technologie-Unternehmer und neue deutsche Unicef-Vorsitzende Jürgen Heraeus (»Im hohen sechsstelligen Bereich«) lüfteten ihr Steuergeheimnis.

Mit der Teilnahme an der Capital-Umfrage wollen die Top-Entscheider nach der Liechtenstein-Affäre um Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel und angesichts des Dauerstreits um hohe Managergehälter verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. »Die Aktion ist sicher ungewöhnlich«, schrieb etwa Adidas-Chef Hainer in seiner Antwort. »Doch ich hoffe, dass es damit gelingt, die Diskussion in eine neue Richtung zu lenken. Ich bin überzeugt, dass der weitaus überwiegende Teil der deutschen Vorstände erheblich zum Gemeinwohl beiträgt.«

Als einziger der ebenfalls befragten Spitzenpolitiker verriet Saarlands Ministerpräsident Peter Müller die Höhe seiner Einkommensteuer. Im Jahr 2006 zahlte er 35.700 Euro ans Finanzamt. Alle anderen Landesväter sowie das komplette Bundeskabinett einschließlich Kanzlerin Angela Merkel hielten sich bedeckt. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück antwortete: »Da die steuerrechtlich bedeutsamen persönlichen Verhältnisse eines Bundesministers bekannt sind«, sehe er »keinen Grund, darüber hinausgehende spezifische Angaben zu machen«. Capital hatte die Politiker ebenso angeschrieben wie die 30 Dax-Vorstandschefs, die 30 größten deutschen Familienunternehmen und die 20 einflussreichsten Aufsichtsräte.

 

Im Forum zu Topmanager

2 Kommentare

Steuererklärung nötig?

Ceterum censeo

Aus der Ferne? Nein. Es kommt hier stark auf darauf an, alle relevanten Angaben des Sachverhalts zu erfassen, bevor man sich ein Urteil bildet. Das startet mit Angaben zum Wohnsitz, genaue Daten und ...

2 Kommentare

Doppelte Haushaltsführung - Pauschalbetrag für Möbel

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 08.01.2023: Die Kosten müssen nachgewiesen werden. Es entfällt lediglich der Nachweis der Nutzung für die doppelte Haushaltsführung. ...

1 Kommentare

Verlustausweis für Steuer rückgängig machen?

WiWi Gast

Hallo Kommilitonen, aus Missverständnis wurde für 2022 ein Verlustausweis für die Steuer gestellt. Dieser hat die Verlustverrechnungstöpfe auf null gesetzt. Mangels anderer Kapitalerträge ist der ...

6 Kommentare

Steuerklassenwechsel Elternzeit - beide Gutverdiener

WiWi Gast

Top, dann hat sich das geklaert. Danke euch

1 Kommentare

Steuererklärung zusammen veranlagt fair aufteilen (WISO)

WiWi Gast

Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal die Steuererklärung zusammen gemacht. Wir wollen aber gerne das Geld, was wir erstattet bekommen, fair aufteilen. Also am besten die normale Erstattung, welches ma ...

8 Kommentare

Bonuszahlung letztes Jahr alter AG - Steuererklärung dieses Jahr Lohnsteuerbescheinigung

Ceterum censeo

WiWi Gast schrieb am 25.12.2022: Das ist ein ganz lieber Tipp, besten Dank dafür. Für den Laien empfehle ich auch derart niedrigschwellige Lösungen, für anspruchsvolle Anwender sind diese leider ...

11 Kommentare

Entfernungspauschale bei Übernachtung

know-it-all

WiWi Gast schrieb am 11.12.2022: Die Übernachtungspauschalen gibt es immer noch ... Siehe Tabelle vom BMF LINK Die Tabelle regelt aber nur welche Aufwendungen ein AG einem AN steuerfrei pausc ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Topmanager

Weiteres zum Thema Steuern: News & Tipps

Kreise-Schriftzug "STEUERN SPAREN" auf einer schwarzen Tafel.

Berufseinstieg: Von Anfang an Steuern sparen

Berufsanfänger haben viele Möglichkeiten, von Anfang an Steuern zu sparen. Zusammen mit steuertipps.de hilft WiWi-TReFF, dass möglichst viel vom hart verdienten Geld in den eigenen Taschen bleibt.

Steuererklärung: Das Bild zeigt ein Gebäude mit der Aufschrift Universität, einen Studierenden und ein Formular für die Steuererklärung.

Steuererklärung: Wie Studenten die Kosten im Studium absetzen

Auf Studierende zukommen im Studium etliche Kosten zu. Von der Miete für die Studentenwohnung bis hin zu Ausgaben für die Fachliteratur oder den Computer. Können Studentinnen und Studenten ihre Aufwendungen steuerlich absetzen? Lohnt es sich für Studierende, eine Steuererklärung einzureichen?

Screenshot vom Cover der Broschüre "Einkommensteuer und Lohnsteuer" vom Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Broschüre »Steuern von A bis Z«

Die neue Broschüre »Steuern von A bis Z« des Bundesministeriums der Finanzen von 2017 gibt einen Überblick der verschiedenen Steuerarten in Deutschland und erläutert, was besteuert wird und wer welche Steuern zahlt.

Steuertipps: Prepaid-Guthabenkarten vom Arbeitgeber

Guthabenkarte vom Chef: Mehr Netto vom Bruttogehalt

Eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Immer mehr Unter-nehmen überreichen ihren Mitarbeitern Prepaid-Guthabenkarten. Auf diese zahlt der Chef einen Betrag ein, der die sogenannte Freigrenze für Sachbezüge in Höhe von monatlich 44 Euro nicht übersteigt. Der Vorteil: Das Geld, über das der Arbeitnehmer dank seiner Karte frei verfügen kann, ist steuer- und abgabenfrei. Doch wie funktioniert das Modell und was ist dabei zu beachten?

Screenshot vom Cover der Broschüre "Einkommensteuer und Lohnsteuer" vom Bundesministerium der Finanzen (BMF).

BMF-Broschüre: Einkommensteuer und Lohnsteuer

Die Broschüre »Einkommensteuer und Lohnsteuer« vom Bundesministerium der Finanzen ist ein praktisches Nachschlagewerk, das umfassende Informationen zur Einkommensteuer und zur Lohnsteuer bereithält. Im Oktober 2017 wurde die Broschüre »Einkommensteuer und Lohnsteuer« aktualisiert und neu aufgelegt.

Auf Geldscheinen und einem Zettel zur Einkommenssteuererklärung liegen Würfel, die die Worte: Gehälter und Marketing ergeben.

Finanzstarke Zukunft: Steuern sparen 2018

Auch im Jahr 2017 wurde in Deutschland wieder der eine oder andere Steuersünder „enttarnt“, der sich auf nicht ganz legale Weise einen Vorteil gegenüber dem Fiskus verschafft hat. Das muss aber nicht sein, denn in der Praxis lassen sich Steuern im Jahr 2018 an vielen Stellen einsparen. Wie das genau geht und was dabei zu beachten ist, zeigt der folgende Artikel. Die gute Nachricht vorweg: Auf unzähligen Papierkram kann getrost verzichtet werden.

Anwalt, Recht und Gesetz - Das  Paragrafenzeichen einer Schreibmaschine ist angeschlagen.

Bundesfinanzhof: Kosten für Erststudium steuerlich absetzbar

Berufstätige können die Kosten für ein Erststudium steuerlich absetzen, falls bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dies hat der Bundesfinanzhof (BFH) jetzt mit einem neuen Urteil entschieden.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.