DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
StipendienDeutschlandstipendium

Studie zum Deutschland-Stipendium: Auf dem Weg zu einer neuen Stipendienkultur?

Zum Start des Deutschland-Stipendiums im Sommersemester 2011 befragte die Universität Hildesheim Hochschulen, Unternehmen und Stiftungen zu ihren Erwartungen und Erfahrungen mit dem neuen Stipendienprogramm.

Deutschlandstipendium: Plakat "Ein Stipendium viele Gesichter"

Studie zum Deutschland-Stipendium: Auf dem Weg zu einer neuen Stipendienkultur? 
Hildesheim, 08.06.2011 (dhv) - Zum Start des Deutschland-Stipendiums im Sommersemester 2011 befragte die Universität Hildesheim Hochschulen, Unternehmen und Stiftungen zu ihren Erwartungen und Erfahrungen mit dem neuen Stipendienprogramm. 90 Prozent der befragten Hochschulen gaben an, an dem Programm teilzunehmen. Die meisten sehen darin ein geeignetes Mittel zur Förderung besonders leistungsstarker Studierender. Hauptkritikpunkt ist der hohe Verwaltungsaufwand für die Einwerbung der Mittel.

90 Prozent der rund 160 Hochschulen, die an der Online-Umfrage teilnahmen, werben Deutschland-Stipendien ein. Sie sehen darin vor allem eine Möglichkeit, besonders begabte und leistungsstarke Studierende zu fördern und durch dieses Angebot ihre Hochschule im Wettbewerb mit anderen Hochschulen gut zu positionieren. Außerdem erhoffen sich viele der befragten Hochschulen von der Teilnahme an dem Programm eine bessere Vernetzung mit den Unternehmen der Region. Zahlreiche Hochschulen nutzen das Programm auch als Einstieg in den Aufbau professioneller Fundraising-Strukturen.

Hauptkritikpunkt ist der hohe Verwaltungsaufwand für die Einwerbung der Fördermittel. Jede/-r Stipendiat/-in erhält monatlich 300 Euro, die hälftig vom Bund und von privaten Mittelgebern aufgebracht werden. Aufgabe der Hochschulen ist es, die privaten Mittelgeber zu akquirieren. Insbesondere für kleine Hochschulen, die nur eine geringe Zahl an Deutschland-Stipendien vergeben können, lohne der hohe Akquiseaufwand nicht. Zudem reiche der gewährte Overhead von sieben Prozent nicht aus. 46 Prozent der befragten Hochschulen halten einen Anteil von 20-30 Prozent für notwendig, um dauerhaft erfolgreich Stipendien einwerben zu können. Kritische Stimmen gab es auch zur Höhe der Stipendien und zu den Vergaberichtlinien. Hochschulen in strukturschwachen Regionen berichteten zudem von Schwierigkeiten bei der Akquise privater Mittelgeber.

Die Hälfte der befragten Hochschulen hält es für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich, dass die Einführung des Deutschlands-Stipendiums zu einer neuen Stipendienkultur in Deutschland führen wird. Die andere Hälfte hält dies für wenig bis gar nicht wahrscheinlich. Gut oder sehr gut über das Programm informiert fühlen sich etwa 40 Prozent der befragten Hochschulen. Die anderen sehen teils deutliche Defizite in der Information. Zugleich glauben nur zehn Prozent, dass die Spender gut oder sehr gut über das Deutschland-Stipendium informiert sind. Die Befragten erwarten, dass für das Programm insbesondere in Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen und Fachzeitschriften sowie im Internet geworben wird.

Um Mittel bei privaten Förderern einzuwerben, greifen fast 90 Prozent der befragten Hochschulen auf vorhandenes Personal zurück. Die meisten beschäftigen eine/-n Fundraiser/-in und haben diese Funktion zentral bei der Hochschulleitung angesiedelt. Das Fundraising ist dabei für die Mehrheit der Befragten eine noch relativ neue Aufgabe. Fast zwei Drittel geben an, weniger als drei Jahre Erfahrung im Fundraising zu haben. 24 Prozent der befragten Hochschulen haben nach eigenen Angaben keine Erfahrung im Fundraising.

Mit ihren verschiedenen Förderinstrumenten wollen die Hochschulen in erster Linie leistungsstarke Studierende ansprechen. Schwerpunkte setzt rund die Hälfte der befragten Hochschulen aber auch bei der Förderung von sozial benachteiligten Studierenden sowie von Studierenden mit hohem gesellschaftlichem Engagement.

Um die Förderung attraktiv zu gestalten, bieten die meisten Hochschulen Förderpakete an und ermöglichen den Spendern eine zumindest beratende Teilnahme an der Auswahl der Stipendiat(inn)en. Eine Würdigung der Spender, zum Beispiel durch Nennung in den Medien der Hochschule, bieten mehr als 90 Prozent der Befragten an, sofern dies gewünscht ist.

Bei den befragten Unternehmen, die insbesondere aus Niedersachsen kommen, und den Stiftungen gab knapp die Hälfte an, das Deutschland-Stipendium nicht zu kennen. Nur ein Drittel ist über dessen Inhalte informiert, die anderen kennen es lediglich dem Namen nach. Diejenigen, die das Deutschland-Stipendium kennen, sind zumeist über die Medien darauf aufmerksam geworden. Von einer persönlichen oder schriftlichen Ansprache durch die Hochschulen berichteten lediglich rund 16 Prozent.

Der persönliche Kontakt zu den Stipendiat(inn)en ist 62 Prozent der befragten Unternehmen und Stiftungen wichtig. Nur 28 Prozent halten es für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich, dass die Einführung des Deutschland-Stipendiums zur Entstehung einer neuen Stipendienkultur führen wird. 45 Prozent halten dies für wenig bis gar nicht wahrscheinlich. Der Rest machte keine Angabe.

Weitere Informationen und Download der Studie
http://www.stiftungsmanagement.eu/

Im Forum zu Deutschlandstipendium

10 Kommentare

25% Stipendium von der FSFM im Master: Lohnt sich das?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 21.01.2024: Nein eben nicht ich habe meinen Bachelor in einer Fachfremden Disziplin gemacht (Psychologie) ich kann wenn ich an eine Top Uni will eben nur nach Mannheim FSF ...

12 Kommentare

Erfahrungen zum Auswahlseminar der Studienstiftung?

WiWi Gast

Bin trotz eines mittelmäßigen Abiturs in die Studienstiftung aufgenommen worden. Dafür habe ich im Studium ziemlich gute Noten. Ich denke, das was im Falle eines schlechten Abiturs zählt, ist die pers ...

1 Kommentare

Friedrich-Naumann-Stiftung oder Friedrich-Ebert-Stiftung

WiWi Gast

Hallo Zusammen, vor kurzem erhielt ich eine Zusage der FNF und eine Zusage der FES für ein Stipendium ab meinem ersten Semester beginnend in diesem Herbst. Da ich nur erlaubt bin, ein Stipendium e ...

1 Kommentare

Stipendium als deutscher an der HSG

WiWi Gast

Welche Stipendien kann man als deutscher staatsbürger bekommen wenn man an einer schweizer uni (hsg) seinen wirschatfsmaster macht? Bei vielen Stipendiaten müssen ja das studienland und nationalität ü ...

2 Kommentare

Bafög Gewerbe Freibetrag Bewilligungszeitraum?

WiWi Gast

Müsste so sein. Ist dem FA ja egal, ob Minijob oder Gewerbe. Aber es gibt doch ne bafög-hotline. die sagen es dir 100%

1 Kommentare

Schülerjob Wirtschaft

H1920

Hallo, zu mir 1er Schnitt 10 Klasse 11 Klasse Auslandsjahr englisch Sprachig Verschiedene Mini und Ferienjobs Möglich ein Schülerjob in einem Wirtschafts oder Finanzunternehmen zu bekommen? Fa ...

7 Kommentare

Wie kommt ihr mit dem Gehalt zurecht?

WiWi Gast

Ich hatte während meines Studiums ca. 1,6k netto jeden Monat (aus einer Werkstudententätigkeit + Kindergeld). Klar war das nicht das Paradies aber ich kam zurecht. Ich habe aber auch bewusst auf ein ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Deutschlandstipendium

Weiteres zum Thema Stipendien

Das neue WiWi-Stipendium von e-fellows.net bietet eine finanzielle Unterstützung von 600 Euro für ein Semester.

Wiwi-Stipendium von e-fellows.net

e-fellows.net bietet in Zusammenarbeit mit Unternehmen und WiWi-TReFF.de ein Stipendium für Studierende der Wirtschaftswissenschaften an. Das Wiwi-Stipendium beinhaltet Geldstipendien über 600 Euro für ein Semester. Im Sommersemester 2024 können sich Wirtschaftsstudierende bis zum 12. Mai 2024 bewerben und für das Wintersemester 2024/2025 voraussichtlich ab November 2024.

Screenshot Homepage von PDF

Stipendien-Ratgeber: Kostenloses eBook informiert über 400 Stipendien

Welche Stipendien gibt es? Wer erhält ein Stipendium? Wie kann ich mich bewerben? Wer nach einem Stipendium sucht, ist oft überfordert und nicht sicher, ob überhaupt Chancen bestehen. Das kostenloses eBook „Der große Stipendien-Ratgeber Deutschland 2016“ hilft, Schritt für Schritt das richtige Stipendium zu finden.

Screenshot Homepage stipendienlotse.de

Stipendien-Datenbank »Stipendienlotse«

Der Stipendienlotse ist ein Angebot, mit dem Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in einer Stipendien-Datenbank nach dem für sie passenden Stipendium suchen können.

Screenshot Homepage stipendiumplus.de

stipendiumplus.de - Staatliche Stipendien zur Begabtenförderung

Die Internetseite stipendiumplus.de informiert über die Stipendienprogramme der zwölf Begabtenförderungswerke in Deutschland, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt werden. Im Jahr 2012 stellt das BMBF für die Begabtenförderung rund 175 Millionen Euro und fast 30.000 Stipendien zur Verfügung.

Studenten verlassen gerade ein Gebäude auf dem Universitätsgelände der Technischen Universität München (TUM).

Begabtenförderung: Mehr Geld für Stipendiaten zum Wintersemester 2016/2017

Auch den Stipendiaten der Begabtenförderungswerke kommen die Leistungsverbesserungen der BAföG-Reform zugute: Das maximale monatliche Grundstipendium für Studierende erhöht sich mit Beginn des Wintersemesters 2016/2017 auf 735 Euro. Zusätzlich erhalten die Stipendiaten eine monatliche Studienkostenpauschale in Höhe von 300 Euro. Auch das Stipendium für Promovierende steigt: Seit dem 1. September 2016 erhalten Promovierende ein Stipendium in Höhe von monatlich 1.350 Euro.

Screenshot Homepage deutschlandstipendium.de

»deutschland-stipendium.de« - Internetseite zum Deutschlandstipendium

Das einkommensunabhängige Deutschlandstipendium unterstützt besonders begabte Studierende. Mit der Internetseite »deutschland-stipendium.de« informiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Deutschlandstipendium.

Screenshot Homepage daad.de

DAAD-Stipendiendatenbank für Auslandsaufenthalte

Die DAAD-Stipendiendatenbank bietet eine Übersicht über Förderungsmöglichkeiten für geplante Auslandsaufenthalte.

Beliebtes zum Thema Studium

Das neue WiWi-Stipendium von e-fellows.net bietet eine finanzielle Unterstützung von 600 Euro für ein Semester.

Wiwi-Stipendium von e-fellows.net

e-fellows.net bietet in Zusammenarbeit mit Unternehmen und WiWi-TReFF.de ein Stipendium für Studierende der Wirtschaftswissenschaften an. Das Wiwi-Stipendium beinhaltet Geldstipendien über 600 Euro für ein Semester. Im Sommersemester 2024 können sich Wirtschaftsstudierende bis zum 12. Mai 2024 bewerben und für das Wintersemester 2024/2025 voraussichtlich ab November 2024.

Angaben zum Bafoeg in der Steuererklärung von Studenten.

BAföG: Was in die Steuererklärung muss

Höheres BAföG und mehr BAföG-Empfänger: Viele Studierende erhalten ab dem Wintersemester 2022/2023 mehr BAföG. Der BAföG-Höchstsatz steigt um fast neun Prozent von 861 Euro auf 934 Euro. Zudem wird die Einkommensfreigrenze für Eltern um mehr als 20 Prozent auf ein Nettogehalt von 2.415 Euro angehoben. Wer BAföG bezieht, muss dies in der Steuererklärung in der Regel nicht angeben – die einzige Ausnahme sind Zuschüsse.

Cover Handbuch Studienerfolg

E-Book: Handbuch Studienerfolg

Von 100 Studierenden verlassen 28 ihre Hochschule ohne Abschluss. Wie können Hochschulen Studierende erfolgreich zum Abschluss führen? Das Handbuch Studienerfolg, das der Stifterverband heute veröffentlicht, stellt Konzepte vor, wie dies gelingen kann.

Campus der Universität von Oxford in England.

KI-Forschung: Blackstone-CEO spendet Eliteuni Oxford 170 Millionen Euro

Die Eliteuniversität Oxford erhält vom US-Milliardär und Blackstone-CEO Stephen A. Schwarzman eine Rekordspende von fast 170 Millionen Euro. Die Universität Oxford kündigt damit beispiellose Investitionen in die Geisteswissenschaften und ein Institut für Ethik in der Künstlichen Itelligenz (KI) an. Um interdisziplinärer zu forschen, werden die Fachbereiche Geschichte, Linguistik, Philologie und Phonetik, Sprachen, Musik, Philosophie, Theologie und Religion zusammen untergebracht.

Weg durch einen Tunnel in China: Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt 2019/2020 zehn Stipendien für einen Aufenthalt in China.

Zehn Stipendien für ein Studienjahr in China

Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt in Kooperation mit der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung auch in diesem Jahr wieder zehn Stipendien für einen Aufenthalt in China. Die finanzielle Förderung umfasst ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.000 Euro, sowie Vorbereitungs- und Reisekostenpauschalen. Bewerbungsfrist für den Jahrgang 2020/2021 ist der 30. April 2019.

Osteuropa-Stipendien der Studienstiftung: Nachtaufnahme vom Krantor in Danzig

Studienstiftung: Stipendienprogramm Osteuropa

Die Studienstiftung vergibt im Jahr 2019 bis zu neun Vollstipendien für Studienaufenthalte in Osteuropa. Gefördert werden Aufenthalte in den Ländern Osteuropas, Mittelost- und Südosteuropas beziehungsweise des postsowjetischen Raums, die mindestens sieben Monate und längstens vier Semester dauern. Das Stipendium im Rahmen des Programms „Metropolen in Osteuropa“ ermöglicht Forschungsaufenthalte oder Studienaufenthalte. Bewerbungsschluss ist der 1. März 2019.

Barmer-Arztreport 2018: Depressiver Student in einem Hörsaal

Studienstress durch Leistungsdruck: Fast 500.000 Studierende sind psychisch krank

Jeden sechsten Studierenden macht das Studium psychisch krank. Rund 470.000 Studentinnen und Studenten leiden bereits unter dem steigen Zeit- und Leistungsdruck im Studium. Zudem belasten finanzielle Sorgen und Zukunftsängste die angehenden Akademiker. Das Risiko an einer Depression zu erkranken, steigt bei Studierenden mit zunehmendem Alter deutlich an, wie der aktuelle Arztreport 2018 der Barmer Krankenkasse zeigt.