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Service-Learning: Gutes tun und dabei Lernen

Wie können Studierende innerhalb des Studiums ihre Schlüsselkompetenzen ausweiten? Als eine Antwort hat die Universität Duisburg-Essen im Jahr 2005 das Zentrum UNIAKTIV gegründet. Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH legt nun eine Evaluation dieses Projekts vor.

Eine helle Lichtreklame mit der Aufschrift: Service

Service-Learning: Gutes tun und dabei Lernen
Duisburg/Essen, 04.08.2009 (his) - Wie können Studierende innerhalb des Studiums ihre Schlüsselkompetenzen ausweiten und sich auf eine verantwortungsvolle Position in der Gesellschaft vorbereiten? Als eine Antwort auf diese zentrale Frage hat die Universität Duisburg-Essen im Jahr 2005 das Zentrum UNIAKTIV gegründet. Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH legt nun eine Evaluation dieses Projekts vor.

 

UNIAKTIV, das „Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung“, vermittelt Studierende in freiwillige gesellschaftliche Engagements und zielt darauf ab, solche Engagements als so genanntes „Service-Learning“ mit der Lehre an der Universität zu verbinden. Es wurde ab dem Jahr 2006 für drei Jahre von der Stiftung Mercator mit über 666.000 Euro gefördert. Der Erfolg dieses Projekts wurde in der Evaluation an den Zielsetzungen aus der Fördervereinbarung, aber auch an Service-Learning-Erfahrungen anderer Hochschulen im In- und Ausland bemessen. Methodisch umfasste die Untersuchung unter anderem die Aufarbeitung des wissenschaftlichen Forschungsstands zu Service-Learning und Kompetenzerwerb im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements, inhaltsanalytische Auswertungen zur Medienresonanz sowie verschiedene Befragungsverfahren (mündlich, schriftlich und online). Auf diese Weise wurden Informationen von allen relevanten Bezugsgruppen des Projekts, insbesondere von verschiedenen hochschulinternen Akteuren, externen Kooperationspartnern, studentischen Nutzer/inne/n von UNIAKTIV sowie der Non-Profit-Organisationen und gemeinnützigen Einrichtungen in der Region, in die Evaluation integriert.

 

Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Universität Duisburg-Essen bezogen auf Service-Learning an deutschen Hochschulen eine Vorreiterrolle einnimmt. Der Ansatz hat hierzulande – anders als in den Vereinigten Staaten von Amerika – noch keine längere Tradition, so dass die Akzeptanz bei Lehrenden und Studierenden erst geschaffen werden muss. Trotzdem ist es UNIAKTIV gelungen, innerhalb kurzer Zeit eine hohe Zahl von Service-Learning-Seminaren zu realisieren, die Teilnehmerzahlen an diesen Veranstaltungen zu steigern und in jedem Semester einen neuen Fachbereich für die Beteiligung an dieser innovativen Lehr-/Lernform zu gewinnen. Das Zentrum ist national durch seine Kooperation mit der Ehrenamt Agentur Essen und seine Beteiligung am Netzwerk „Bildung durch Verantwortung“ und darüber hinaus auch international hervorragend vernetzt. Zudem hat UNIAKTIV über eine geeignete Medienarbeit öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, die mit mehreren Preisverleihungen und Auszeichnungen an UNIAKTIV einherging.

 

Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich, dass sich die Implementierung von Service Learning an der Universität Duisburg-Essen noch weitgehend am Anfang befindet. Ein quantitatives Ausmaß an Veranstaltungen, das erforderlich wäre, um Service Learning zu einem integralen Bestandteil der Lehre an der Universität Duisburg-Essen zu machen, ist bisher nicht erreicht und dürfte auch eher als mittelfristige Zielstellung realistisch sein. Weiterhin konnten durch die Evaluation auch einzelne Problemfelder identifiziert werden. So führt z. B. die Vermittlung der Studierenden bislang im Regelfall nicht zu einem längerfristigen freiwilligen Engagement. Dies wurde von den Non-Profit-Organisationen und gemeinnützigen Einrichtungen als Hauptproblem herausgestellt. Sie wünschen sich eine größere Kontinuität, damit sich ihre Klientel nicht zu häufig an neue Bezugspersonen gewöhnen muss und der Aufwand zur Betreuung und Einarbeitung neuer Freiwilliger leistbar bleibt.

 

Insgesamt wird die Weiterführung der Aktivitäten des Zentrums UNIAKTIV von HIS auf der Basis der Evaluation uneingeschränkt empfohlen. Für die zukünftige Projektsteuerung zeichnen sich drei zentrale Herausforderungen ab: erstens die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Studierenden, zweitens die Förderung längerfristiger studentischer Engagements und drittens der geplante Modelltransfer an andere Hochschulen. Das Evaluationsgutachten schließt mit konkreten Empfehlungen, wie die genannten Herausforderungen angegangen werden können.

Download [PDF, 192 Seiten - 2,2 MB]
http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200907.pdf

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3 Kommentare

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